Bari Weiss

Botschaften aus einer totalitären Gesellschaft

62 Prozent der Amerikaner sagen inzwischen, dass sie eine Schere im Kopf haben. Wer im Netz nicht den richtigen Slogan teilt, dem droht die Rache der Linksaußen-Orthodoxie. Wenn wir die Freiheit erhalten wollen, müssen wir uns diesem Meinungsdruck widersetzen, meint Bari Weiss einem Artikel, der in deutscher Sprache durch die Zeitschrift Die Welt veröffentlich wurde. 

Bari Weiss ist nicht irgendwer. Sie war eine erfolgreiche Autorin bei der New York Times. Der Chefredaktion hat es aber nicht gefallen, dass sie eigenständig denkt und so hat sie dort gekündigt (vgl. hier).

In ihrem aktuellen Beitrag schreibt Bari: 

Es fürchten sich Feministinnen, die finden, dass es biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt. Es fürchten sich Journalisten, die es für ihre Aufgabe halten, die Wahrheit über die Welt zu sagen, auch wenn es manchen nicht passt. Es fürchten sich Ärzte, deren einziges Glaubensbekenntnis die Wissenschaft ist; Anwälte, die beim Grundsatz der Gleichbehandlung vor dem Gesetz keine Kompromisse eingehen, oder Professoren, die in Freiheit schreiben und forschen wollen, ohne befürchten zu müssen, dass man sie deshalb verunglimpft.

Es sind Anhänger der politischen Mitte, Libertäre, Liberale und Progressive, die nicht jede Meinung der neuen Linksaußen-Orthodoxie teilen. Nachdem ich im Sommer die „New York Times“ wegen ihrer Haltung zur Meinungsfreiheit und ungehinderten Recherche verlassen hatte, hörte ich fast täglich von solchen Menschen. Ihre Mitteilungen wirken wie Botschaften aus einer totalitären Gesellschaft.

Mehr gibt es hier – allerdings hinter eine Bezahlschranke: www.welt.de.

Bari Weiss geht

Bari Weiss war eine erfolgreiche Autorin bei der New York Times. Der Chefredaktion hat es aber nicht gefallen, dass sie eigenständig denkt. Nun hat sie ihre Kündigung eingereicht. Die Welt hat den  Wortlaut des Kündigungsschreibens veröffentlicht. Darin heißt es:

Ich würde gerne sagen können, meine Erlebnisse seien ein Einzelfall. Aber die Wahrheit ist, dass intellektuelle Neugier – ganz zu schweigen von Risikobereitschaft – bei der „Times“ heutzutage eine Belastung ist. Warum etwas bringen, das für unsere Leser unbequem ist, warum etwas Gewagtes schreiben, nur um es in einem geisttötenden Prozess ideologisch koscher zu machen, wenn wir unsere Arbeitsplätze (und Klicks) dadurch sichern können, dass wir das 4000. Meinungsstück zu „Warum Donald Trump eine Gefahr für unser Land und die ganze Welt ist“ bringen? Darum ist die Selbstzensur zur Norm geworden.

Der Text ist recht aufschlussreich und beschreibt Mechanismen des Glattbügelns im aktuellen Gesinnungsjournalismus. Der deutsche Text ist leider nur über eine Bezahl-Schranke erreichbar.

Das Original des Schreibens gibt es hier: www.bariweiss.com.

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