Die Hütte

Gott tanzt nach dem Essen

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Vor neun Jahren sorgte das Buch „Die Hütte – ein Wochenende mit Gott“ von William Paul Young für Furore (vgl. hier). Obwohl Young in seinem letzten Buch Lügen über Gott, die wir glauben völlig unverblümt seine falschen Lehren über Gott und den Menschen präsentiert hat, wird „Die Hütte“ nach wie vor als christliches Buch vermarktet.

Um ein Beispiel für Youngs unchristliche Sichtweisen anzuführen: Nach ihm musste Jesus nicht am Kreuz von Golgatha sterben, um Sünde zu tragen und Rebellen mit Gott zu versöhnen (wie beispielsweise Römer 8,32 sagt: „Er [Gott, vgl. V. 31], der seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“; vgl. Joh 3,13–15). Wer so über Gott denke, meint Young, verehre einen „kosmischen Missbrauchstäter“ (Brian McLaren lässt grüßen). Das Kreuz ist für William Paul Young vielmehr die bildhafte Manifestation unserer menschlichen Bindungen an die Finsternis, der letzte Aufstand gegen die Liebe Gottes (Belege nachzulesen in der hilfreichen Rezension von Tim Challis).

Nicht alle lassen sich vom Evangelium der Mitmenschlichkeit blenden. Karsten Huhn, der sich für ideaSpektrum den Film angesehen hat, meint in seiner Filmkritik „Gott tanzt nach dem Essen“ (Nr.  14 vom 5. April 2017, S. 13):

Der Film betont Vergebung und Versöhnung und neigt dabei stark Richtung Allversöhnung. Zorn und Strafe sind dem Hütten-Gott völlig fremd: „Die Sünde ist in sich genug Strafe.“ … Die einen werden diesen Film als berührend und zu Herzen gehend empfinden, die anderen als so süßlich-kitschig, dass er einem auf den Magen schlägt.

Was sagt uns „Die Hütte“ über das Leid?

David Mathis, Chefredakteur bei Desiring God, erörtert Probleme in dem Buch und Film „Die Hütte“. Seiner Meinung präsentiert das Werk Vorstellungen über das Reden Gottes, die heute von vielen Christen zwar als wahr angenommen werden, aber nichtsdestotrotz verfänglich sind:

Das Problem des Leids ist das Herzstück der Geschichte von Young. Aber was unter der Oberfläche liegt, in der Mitte aller problematischen Teile, sind weit verbreitete falsche Annahmen darüber, wie wir Gott heute sprechen hören. Wohin gehen wir, um Gottes Stimme zu hören? Immer wieder präsentiert er, was von vielen bekennenden Christen angenommen wird.

Wir brauchen jedoch keine Hütte in der Wildnis, um von Gott zu hören. ER gab uns sein Wort, durch seine berufenen Propheten und Apostel im dem großen Buch. Und er gab uns den Geist, um das Gehörte in uns verständlich zu machen und anzuwenden. Kurz gesagt: Die Stimmen in deinem Kopf sind nicht Gott; sie stammen von dir. Wenn du Gott hören willst, dann lies die Bibel laut vor.

Hier der Artikel: www.desiringgod.org.

Keller: Der Gott im Buch »Die Hütte« ist überhaupt nicht Gott

51dhFWnNECL._SL160_.jpgTim Keller hat nun doch noch Die Hütte gelesen und ist ziemlich enttäuscht (Nein, ich will es nicht lesen.):

Anyone who is strongly influenced by the imaginative world of The Shack will be totally unprepared for the far more multi-dimensional and complex God that you actually meet when you read the Bible. In the prophets the reader will find a God who is constantly condemning and vowing judgment on his enemies, while the Persons of the Triune-God of The Shack repeatedly deny that sin is any offense to them. The reader of Psalm 119 is filled with delight at God’s statutes, decrees, and laws, yet the God of The Shack insists that he doesn’t give us any rules or even have any expectations of human beings. All he wants is relationship. The reader of the lives of Abraham, Jacob, Moses, and Isaiah will learn that the holiness of God makes his immediate presence dangerous or fatal to us. Someone may counter (as Young seems to do, on p.192) that because of Jesus, God is now only a God of love, making all talk of holiness, wrath, and law obsolete. But when John, one of Jesus’ closest friends, long after the crucifixion sees the risen Christ in person on the isle of Patmos, John ‘fell at his feet as dead.’ (Rev.1:17.) The Shack effectively deconstructs the holiness and transcendence of God. It is simply not there. In its place is unconditional love, period. The God of The Shack has none of the balance and complexity of the Biblical God. Half a God is not God at all.

Hier seine Eindrücke: thegospelcoalition.org.

Nicht jede Hütte hält was sie verspricht

Jesus sagt im Buch Die Hütte von William Paul Young (S. 125):

Ich bin der beste Weg, wie die Menschen zu Papa [gemeint ist Gott, der Vater, Mutter oder …] und Sarayu [gemeint ist der Heilige Geist] in Beziehung treten können. Mich zu sehen heißt, sie zu sehen.

Der Jesus des Neuen Testaments sagt (Joh 14,6; vgl. auch Joh 10,9; Mt 11,27; Röm 5,1-2; Hebr 10,20):

Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, es sei denn durch mich.

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