Eckhard Schnabel

Eckhard J. Schnabel: New Testament Theology

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Viele Leute in Deutschland kennen Eckhard J. Schnabel noch aus der Zeit, in der er in Deutschland lebte und an der Freien Theologischen Hochschule unterichtete. Inzwischen ist er Mary French Rockefeller Distinguished Professor für Neues Testament am Gordon-Conwell Theological Seminary (Hamilton, MA, USA). Kürzlich hat er eine Theologie des Neuen Testaments mit 1176 Seiten vorgelegt. Paul Gesting hat sie gelesen und stellt und das Buch vor:

Schnabel zeigt seine Affinität zur deutschen Wissenschaft in der Art, wie er sein Material anordnet. Er folgt eher einer historischen Gliederung des Materials (Johannes der Täufer, Verkündigung Jesu, dann Paulus, dann andere neutestamentliche Autoren) als den eher thematischen Ansätzen, die viele der englischsprachigen Standardwerke zur neutestamentlichen Theologie bevorzugen. Er lehnt jedoch die Methode des 19. Jahrhunderts (wie sie von William Wrede und in jüngerer Zeit von Heikki Räisänen vertreten wurde), das Neue Testament nur durch die historische Linse und ohne theologische Annahmen oder Agenda zu betrachten, ab. Schnabel sieht seine Arbeit zu Recht in den „theological convictions of the exegete“ (theologischen Überzeugungen des Exegeten) verortet (S. 9).

Schnabel verfolgt in seinem Projekt insgesamt jedoch eher einen „thematischen Ansatz“, indem er das Thema „Jesus als Messias“ als verbindendes Prinzip anführt, auch wenn seine einzelnen Kapitel dem historischen Ansatz folgen. Auf diese Weise wird versucht, die Einheit des Neuen Testaments über alle Autoren hinweg zu bewahren, anstatt die „Theologien“ der einzelnen Autoren zu betrachten (wie es in einigen Büchern der neutestamentlichen Theologie der Fall ist).

Das verbindende Thema „Jesus ist der Messias“ wird in Kapitel 3 umrissen und zieht sich durch das ganze Buch. Allerdings sieht Schnabel weitere ähnlich verbindende Themen in der Erfüllung von Gottes Verheißungen (§ 8.3, Kapitel 10 u. 21) und in der neuen Schöpfung (Kapitel 15 u. 26).

Mehr: www.evangelium21.net.

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Was kann im Gericht Gottes bestehen?

In meiner täglichen Bibellese gehe ich derzeit durch den Ersten Korintherbrief. Heute war das dritte Kapitel dran, wo es in den Versen 14–17 heißt:

Hat das Werk, das einer aufgebaut hat, Bestand, so wird er Lohn empfangen. Verbrennt sein Werk, so wird er Schaden erleiden – er selbst aber wird gerettet werden, freilich wie durch Feuer hindurch. Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und dass Gottes Geist in euch wohnt? Wer den Tempel Gottes zerstört, den wird Gott zerstören; denn der Tempel Gottes ist heilig – und das seid ihr.

Flankierend lese ich dazu den Kommentar von Eckhard Schnabel (Der erste Brief des Paulus an die Korinther, Historisch-Theologische Auslegung Neues Testament. 4. Auflage. Aufl. Witten; Giessen: SCM R. Brockhaus; Brunnen Verlag, 2018). Nachfolgend zwei Zitate, die einem hoffentlich an „die Nieren gehen“:

Paulus will sagen, dass es nutzlose Gemeindearbeit gibt, deren Wertlosigkeit sich im Endgericht herausstellen wird. Auf die von Paulus im Kontext behandelten Kompromisse der korinthischen Christen mit der säkularen Gesellschaft angewendet bedeutet dies: Die fortbestehende Faszination der Rhetorik, das Bemühen um gesellschaftlichen Status und die Bindung an prominente Persönlichkeiten – das sind alles Dinge, die in dieser Welt eine wichtige Rolle spielen, die aber in der kommenden Welt Gottes ohne Nutzen sind. Wertvoll in der neuen Schöpfung ist nur, was im Gericht Gottes Bestand haben wird, und das ist Gottes Heilshandeln in Jesus Christus samt allen Konsequenzen, die sich daraus für die Gemeinde und für die Mitarbeiter am Bau der Gemeinde ergeben.

Die Drohung in V. 17 bezieht sich auf jene korinthischen Christen, die inadäquat auf den bestehenden Grundmauern weiterbauen, d.h. die durch ihre Fixierung auf säkulare Werte dabei sind, die Gemeinde der Jesusbekenner als Ort der heiligenden Gegenwart des Geistes Gottes zu zerstören. Das mit „verderben“ übersetzte Verb (φθείρω) ist als Gegenbegriff zum „aufbauen“ (ἐποικοδομέω, V. 10.12.14) zu verstehen. Wer die Gemeinde mit den säkularen Werten der urbanen Elite Korinths leiten will und Streit, Konkurrenz und Spaltungen nicht nur toleriert, sondern ganz bewusst in den Vordergrund stellt, der baut nicht auf, sondern ab, der zerstört den von Gott und seinem Geist begonnen Bau. Paulus geht also davon aus, dass die Gemeinde von Gemeindegliedern, d.h. von innen, zerstört werden kann. Die Ankündigung „den wird Gott verderben“ (φθερεῖ τοῦτον ὁ θεός) ist eine ernste Warnung.

Weihnachtsaktion 2015

Noch fünf Tage bis zur Auslosung!

Bald feiern wir schon wieder das Weihnachtsfest. Ich möchte mich auch diesmal bei allen TheoBlog-Lesern herzlich für das Interesse an den Beträgen und Diskussionen bedanken!

Einige Besucher haben in diesem Jahr wieder Bücher, DVD’s oder Elektroartikel über TheoBlog bei Amazon bestellt (mehr dazu hier) oder über den Buchladen geordert. Einige Spenden zur Unterstützung des Blogs habe ich ebenfalls erhalten. Herzlichen Dank dafür!

Die Kosten für die Arbeit übersteigen natürlich bei weitem die Einnahmen. Falls jemand mit einer Spende über Paypal oder die Bankverbindung dem TheoBlog unter die Arme greifen möchte, kann er das über das Formular hier tun. Wir freuen uns sehr darüber!

41NSfTMPudL._SX332_BO1,204,203,200_Wie üblich will ich mich durch eine kleine Aufmerksamkeit erkenntlich zeigen. Jeder Blog-Leser hat die Chance, in der Weihnachtszeit ein Päckchen zu empfangen. Das Päckchen enthält diesmal das gerade erschienene Buch:

  • Eckhard Schnabel: Der Brief des Paulus an die Römer, Teil 1: Kapitel 1-5, Gießen: Brunnen Verlag, 2015, 49,90 €

Freundlicherweise hat der Brunnen Verlag ein Exemplar des Buches für die Verlosung zur Verfügung gestellt. Das Buch kann im Shop des Verlages auch bestellt werden: brunnen-verlag.de.

Der Autor Prof. Dr. Eckhard J. Schnabel unterrichtete bis 1998 Theologie am Missionshaus Bibelschule Wiedenest und an der Freien Theologischen Akademie in Gießen. Ab 1998 war er Professor für Neues Testament an der Trinity Evangelical Divinity School in Deerfield/Chicago (USA), jetzt ist der Prof. bei Gordon-Cornwell (USA).

Das Inhaltsverzeichnis und die Einleitung zum Buch können Sie hier einsehen: 229731000_Leseprobe.pdf.

Um Empfänger des Buches werden zu können, sind folgende drei Punkte zu beachten:

  • Sie müssen TheoBlog regelmäßig lesen (Vertrauenssache).
  • Sie müssen mir über das Kontaktformular Ihre E-Mail-Adresse mitteilen (und dabei unbedingt das Stichwort: „Weihnachtspäckchen“ in der Mitteilung erwähnen).
  • Am 20. Dezember werde ich von meiner jüngsten Tochter unter allen übersandten Adressen einen Empfänger über ein Losverfahren auswählen lassen und die gewählte Person kontaktieren (Vertrauenssache). Nach Übersendung der Postanschrift schicke ich das Päckchen an den Gewinner.

Vielen Dank fürs Mitmachen!

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