Ohne Zweifel links
Der Konservative Frank Schirrmacher, immerhin Mitherausgeber der FAZ, hat ein Buch über den totalitären Kapitalismus geschrieben. Ego ist ein intellektuelles Vergnügen, meint sogar Jakob Augstein. Er kommt ins Schwärmen:
„Ego“ ist also ein Buch über den menschenverachtenden Irrsinn des totalitären Kapitalismus. Das Buch ist ein intellektuelles Vergnügen. Vor allem aber ist die Tatsache, dass dieses Buch aus der Feder des konservativen Journalisten Schirrmacher stammt, ein weithin sichtbares politisches Signal: Die Kapitalismuskritik ist inzwischen im Herzen des Kapitalismus angekommen. Welche Wirkung wird sie dort entfalten?
Bei so viel euphorischer Kapitalismuskritik lohnt sich der Rückblick auf einen Aufsatz, den Ludwig von Mises bereits 1932 veröffentlicht hat. In „Die Legende vom Versagen des Kapitalismus“ schreibt er:
Fast allgemein wird heute die Auffassung vertreten, mit der Wirtschaftskrise der letzten Jahre sei das Ende des Kapitalismus gekommen. Der Kapitalismus habe versagt, er erweise sich unfähig, die Aufgaben der Wirtschaft zu erfüllen, und so bleibe denn der Menschheit, wenn sie nicht untergehen wolle, nichts übrig als der Übergang zur Planwirtschaft, zum Sozialismus.