Nicholas Carr

Die Kraft des Buches

Es reicht schon, ein paar Bücher im Regal stehen zu haben. Bücher bilden. David Brooks erklärt, warum die Internetnutzung das Lesen von Büchern nicht ersetzen sollte (und geht dabei auch auf das neue Buch von Nicholas Carr ein).

The Internet-versus-books debate is conducted on the supposition that the medium is the message. But sometimes the medium is just the medium. What matters is the way people think about themselves while engaged in the two activities. A person who becomes a citizen of the literary world enters a hierarchical universe. There are classic works of literature at the top and beach reading at the bottom.

A person enters this world as a novice, and slowly studies the works of great writers and scholars. Readers immerse themselves in deep, alternative worlds and hope to gain some lasting wisdom. Respect is paid to the writers who transmit that wisdom.

A citizen of the Internet has a very different experience. The Internet smashes hierarchy and is not marked by deference. Maybe it would be different if it had been invented in Victorian England, but Internet culture is set in contemporary America. Internet culture is egalitarian. The young are more accomplished than the old. The new media is supposedly savvier than the old media. The dominant activity is free-wheeling, disrespectful, antiauthority disputation.

These different cultures foster different types of learning. The great essayist Joseph Epstein once distinguished between being well informed, being hip and being cultivated. The Internet helps you become well informed — knowledgeable about current events, the latest controversies and important trends. The Internet also helps you become hip — to learn about what’s going on, as Epstein writes, “in those lively waters outside the boring mainstream.”

Hier: www.nytimes.com.

Wer bin ich, wenn ich online bin

41li7oQqEIL._SL160_.jpgDurch das Internet akzeptieren wir bereitwillig den Verlust von Konzentration und des Fokus bei unseren Denkprozessen, behauptet Nicholas Carr in seinem letzten Buch The Shallows: What the Internet Is Doing to Our Brains. Das Internet verändert aber nicht nur unsere Denkkultur, es verändert auch unser Hirn. Neuesten Studien zufolge, so zeigt der Literaturwissenschaftlicher und IT-Experte, bewirkt bereits eine Onlinestunde am Tag erstaunliche neurologische Prägungen in unserem Gehirn.

Ich glaube, dieses Buch zeigt eindrücklich auf, dass die (Internet-)Kultur die Art und Weise, wie wir uns selbst, die Welt (und Gott) sehen, verändert. Leider sind dies nicht nur Veränderungen zum Guten. Zur deutschsprachigen Ausgabe des Buches, die im Herbst 2010 im Blessing Verlag erscheinen soll, heißt es:

Wer das Internet nach Informationen, sozialen Kontakten oder Unterhaltung durchforstet, verwendet, anders als beim Buch- oder Zeitunglesen, einen Großteil seiner geistigen Energie auf die Beherrschung des Mediums selbst. Und macht sich um die Inhalte, buchstäblich, keinen Kopf. Die Folge: Im Internetzeitalter lesen wir oberflächlicher, lernen wir schlechter, erinnern wir uns schwächer denn je. Von den Anpassungsleistungen unseres Gehirns profitieren nicht wir, sondern die Konzerne, die mit Klickzahlen Kasse machen.

In seinem neuen Buch verbindet Carr, zwanzig Jahre nach Entstehung des World Wide Web, seine medienkritische Bilanz mit einer erhellenden Zeitreise durch Philosophie-, Technologie- und Wissenschaftsgeschichte – von Sokrates’ Skepsis gegenüber der Schrift, dem Menschen als Uhrwerk und Nietzsches Schreibmaschine bis zum User als Gegenstand aktueller Debatten und Studien. Und er vermittelt – jenseits von vagem Kulturpessimismus – anhand greifbarer Untersuchungen und Experimente, wie das Internet unser Denken verändert.

Hier gibt es eine lesenswerte Rezension des Buches und ein Kurzvorstellung des Buches durch den Autor:

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