Paulusperspektive

N.T. Wright stellt sein Magnum Opus zu Paulus vor

Mike Bird hat mit N.T. Wright über sein großes Paulusbuch Paul and the Faithfulness of God gesprochen. Das Werk mit über 1800 Seiten wird in Europa im Oktober 2013 erscheinen.

Gegen Ende des Gesprächs fragt Mike nach der paulinischen Rechtfertigungslehre. Wright’s Antwort ist konsistent mit dem, was er anderswo dazu gesagt hat. Er schätz die Dinge ganz gut ein: „I have reframed those topics.“

Hier geht’s zum Video: www.youtube.com.

VD: DB

Moo: Justification in Galatians

understanding-the-times.jpgDer Crossway Verlag hat anlässlich des 65. Geburtstages von D.A. Carson eine Festschrift veröffentlicht. Das Buch Understanding the Times: New Testament Studies in the 21st Century (Essays in Honor of D. A. Carson) wurde von den beiden Neutestamentlern Andreas Köstenberger und Robert Yarbrough herausgegeben und enthält Beiträge von honorigen Autoren wie Eckhard J. Schnabel, Craig L. Blomberg oder Grant Osborne.

Zum Buch gehört auch ein Beitrag von Douglas J. Moo (Autor des berühmten Aufsatzes »›Law‹, ›works of the law‹, and legalism in Paul«, Westminster Theological Journal, vol. 45, no. 1, 1983).

Der Aufsatz »Justification in Galatians« kann zusammen mit der Titelei des Buches hier gratis heruntergeladen werden: understanding-the-times-download.pdf.

Zweierlei Diaspora

31rmBvqnF8L._SL160_.jpgUnd wieder eine neue Perspektive:

Ein schmales Büchlein mit einer These, die unser Bild des antiken Judentums grundlegend verändert. Denn innerhalb der jüdischen Geschichtsschreibung hatte man bisher weithin angenommen, dass sich in der Antike das religiöse und kulturelle Leben im östlichen wie im westlichen Judentum unter dem Einfluss der Rabbinen des Landes Israel, der Tannaim (1. und 2. Jahrhundert nach Christus) und der Amoraim (etwa 220 bis 360/70), entwickelt habe.

Demgegenüber behaupten der Althistoriker Doron Mendels von der Hebräischen Universität in Jerusalem und der in Tel Aviv lehrende Rechtshistoriker Arye Edrei jetzt, die jüdische Diaspora, also die Welt der Juden, die außerhalb Palästinas lebten, sei in dieser Zeit zweigeteilt gewesen: Es habe zwei Sprachen, Griechisch (und in geringerem Maße auch Lateinisch) im Westen und Hebräisch/Aramäisch im Osten, gegeben und, damit eng verknüpft, auch zwei »Wissenskulturen«, ja »zweierlei Judentum«.

Ich gestehe, ich habe das Buch bisher nicht gelesen (und bin zurückhaltend). Allerdings vermute ich, dass sich die These, das europäische Judentum sei in der ausgehenden Antike eine bunte Ansammlung von Gruppen mit unterschiedlicher Homogenitäts- und Organisationsdichte gewesen, recht gut belegen lässt.

Hier die Rezension von Wolfram Kinzig: www.faz.net. Das Buch:

  • Doron Mendels und Arye Edrei: »Zweierlei Diaspora«: Zur Spaltung der antiken jüdischen Welt, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010. 159 S., 24,90 Euro

gibt es auch:

Ein theologischer Dialog mit N.T. Wright

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William Evans (Erskine College, U.S.A.) hat die »Wheaton Conference« zu Ehren von N.T. Wright besucht und einen ausgezeichneten Rückblick verfasst.

I had fears that the conference would be an exercise in hagiography, but that concern was quickly dispelled when the first conference speaker, Richard Hays of Duke University, came out swinging. Still miffed over a critique by Wright at the 2008 SBL meeting of a book that Hays had edited, the Duke Neuestestamentler contended that Wright’s historical treatment of the Gospels, with its emphasis upon historical proof, still operates out of an essentially modernist/historicist mindset, and he complained that the individual voices of the Evangelists seem to disappear into Wright’s synthesis of the Synoptic Gospel accounts. Hays also asked the probing question of how the picture of Jesus which emerges from Wright’s historical reconstruction relates to the church’s confessional tradition, before concluding with a call for a rapprochement between Wright and Karl Barth.

Hier der vollständige Report von Professor Evans: www.reformation21.org. Die Vorträge gibt es als Audio- oder Videomitschnitte: www.wheaton.edu.

Ich konnte bisher nur den Vortrag von Markus Bockmuehl aufmerksam hören. Der von mir sehr geschätzte Experte für das »Judentum zur Zeit Jesu« setzt sich mit der Frage auseinander, ob der Apostel Paulus nach seinem Tod in den Himmel aufgenommen wurde. Diese Fragestellung mag für einige Christen merkwürdig klingen. Hintergrund ist die Behauptung von N.T. Wright, dass die eschatologische Bestimmung des Menschen gerade nicht der Himmel, sondern die Erde sei. Bockmuehl weist nach, dass N.T. Wright sich mit seiner These nicht nur von den Eschatologien des Judentums und der Kirchenväter absetzt, sondern auch die Eschatologie des Neuen Testamentes insgesamt nicht ernst genug nimmt. Wright liegt richtig, wenn er betont, dass die Auferstehung der Christen leiblich sein wird so wie die Auferstehung von Jesus Christus es war. N.T. Wright liegt auch richtig, wenn er hervorhebt, dass der Dualismus von der Welt oben und der Welt unten bei der Erfüllung aller Dingen überwunden wird. Aber zu behaupten, der Himmel sei nicht Bestimmungsort der Glaubenden, verkürzt den paulinischen Befund. Bockmuehl: »Nach dem Neuen Testament ging Paulus in den Himmel, als er starb.«

Hier der hervorragende Vortrag als mp3-Datei: 100417Bockmuehl.mp3.

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