Stephen Meyer

Gott und die letzten Ursprünge

Stephen Meyer (Die Wiederentdeckung Gottes, 2023, S. 348):

Seit die Expansion des Universums entdeckt und die Urknalltheorie formuliert wurde, haben Kosmologen, Astronomen und Physiker geahnt, dass ein ultimativer Anfang tief greifende theologische Implikationen hat. Die Titel einiger populärer Bücher namhafter Physiker – zum Beispiel God and the Astronomers („Gott und die Astronomen“), Cosmos and Creator („Kosmos und Schöpfer“) und The Science of God („Die Wissenschaft von Gott“) – spiegeln dies wider. In dem Maße, in dem alternative kosmologische Theorien (wie die Steady-State-Theorie oder die Theorie des oszillierenden Universums) nach und nach daran gescheitert sind, die relevanten astronomischen Beobachtungen zu erklären, haben sich Wissenschaftler und Philosophen zunehmend mit diesen Implikationen auseinandergesetzt. Doch viele Theologen, die durch die lange intellektuelle Dominanz des wissenschaftlichen Materialismus und die Geschichte gescheiterter Gottesbeweise in die Defensive gedrängt wurden, wollen nicht so recht in Betracht ziehen, dass wissenschaftliche Belege Implikationen haben könnten, die den theistischen Glauben unterstützen. Um einen unhaltbaren und übertriebenen Rationalismus zu vermeiden, haben viele den Fideismus angenommen -eine religiöse Erkenntnistheorie, die die Hinlänglichkeit des Glaubens ohne Vernunft oder Belege bekräftigt – oder den „Glauben im Glauben allein“.

Doch angesichts der Entwicklungen in der Wissenschaftsphilosophie, die zeigen, wie Belege eine Hypothese überzeugend unterstützen können, ohne sie absolut beweisen zu müssen, und angesichts der zunehmenden Befunde, die darauf hindeuten, dass das Universum einen Anfang hatte, scheint diese defensive intellektuelle Haltung nun unnötig. Die Entdeckung, dass das Universum einen Anfang hatte, ermöglicht es uns nicht nur, wissenschaftliche und theologische Überzeugungen über den ultimativen Ursprung in Einklang zu bringen. Sie bietet auch eine starke erkenntnistheoretische Unterstützung für den Theismus. Die wissenschaftlichen Belege und theoretischen Entwicklungen, die auf einen Anfang des Universums hindeuten, haben dazu beigetragen, die Gotteshypothese wiederzubeleben.

Die Wiederentdeckung Gottes

617deM6mHlL SY522Daniel Singer hat das Buch Die Wiederentdeckung Gottes: Wie Kosmologie, Physik und Biologie einen Schöpfer erkennen von Stephen Meyer (Holzgerlingen, 2023, 784 S.) gelesen. Fazit:

Die Wiederentdeckung Gottes ist ein faszinierendes Buch. Es ist herausfordernd, was wohl in der Natur der Sache liegt, aber nicht überfordernd. Es tappt nicht in die Falle der allzu einfachen Antworten, sondern kann auf höchstem wissenschaftlichen Niveau gute Argumente für intelligentes Design und eine theistische Weltsicht vorlegen. Argumente, mit denen sich nicht nur der Normalverbraucher, sondern auch international anerkannte Forscher und Gelehrte auseinandersetzen müssen.

Die Fragen, auf die wir eine Antwort finden sollten, haben nicht nur akademische, sondern metaphysische, philosophische und letztendlich religiöse Konsequenzen. Stephen Meyer ist sich dieser Verantwortung bewusst und beschreibt eindrucksvoll und persönlich, wie sein Glaube an den Gott der Bibel nicht nur seinen Hunger nach Wissenschaft vergrößert, sondern auch seinen Hunger nach Lebenssinn und Geborgenheit gestillt hat.

Mehr: www.evangelium21.net.

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