William Lane Craig

Theo:logisch

Theologisch cover finalErfreulicherweise liegt ein weiteres Buch von William Lane Craig in deutscher Sprache vor. In seinem Buch theo:logisch: Warum der christliche Glaube vernünftig ist spannt er einen weiten Bogen von der Feinabstimmung des Universums und vom Ursprung des Lebens über die Realität des Bösen bis zur Person Jesu Christi. Das tut er stets konsequent nach den Regeln der Logik und zeigt, dass der Glaube an Gott keineswegs unvernünftig ist.

Herausgekommen ist ein anspruchsvolles und zugleich gut lesbares Buch, das uns zu den  wichtigen Fragen des Lebens führt. Denn es geht nicht nur darum, ob Gott existiert oder nicht, sondern auch um die jeweiligen Konsequenzen für den einzelnen Menschen.

Hier gibt es eine Leseprobe: theologisch_leseprobe-2.pdf.

Existiert Gott?

Am 26. April 2016 wird es an der Leibnitz Universität Hannover eine philosophische Podiumsdiskussion zur Frage: „Existiert Gott?“ geben. Professor Daniel von Wachter diskutiert mit Professor Ansgar Beckermann (mehr hier).

Beckermann hat erst im Dezember 2015 in München mit William Lane Craig disputiert. Die Debatte aus München kann beim cvmd nachgehört werden: cvmd.eu.

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Mit Präzision den Glauben verteidigen

Hanniel hat das Buch On Guard von William Lane Craig rezensiert:

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William L. Craig (geb. 1949), Philosoph und Theologe, legt mit diesem Buch in verständlichen Worten die Ergebnisse seiner Forschungsarbeiten vor. Eine „Stimme zum Buch“ kündigt an, dass hier der christliche Glaube „mit Leidenschaft und Verstand“ verteidigt werde. Nun, manche Zeitgenossen sprechen Christen ja vor allem den Verstand ab; andere beides! Um es vorwegzunehmen: Ich fand Verstand und Leidenschaft. Nicht nur tauchen schnauzende Professoren (S. 66) und ein Craig auf, der vor Verwunderung schon mal fast vom Stuhl fallen kann (S. 237). Das Buch trägt eine aussergewöhnlich persönliche Note. In zwei Einschüben beschreibt der Autor seinen persönlichen Weg. Zu den besonders berührenden Abschnitten gehört zweifellos die Geschichte einer schwerkranken alten Dame (S. 184–186).

Natürlich kommt auch der Verstand kommt auf seine Rechnung. Die Fragen sind so klar gestellt, dass sie es wert sind, wiedergegeben zu werden: Welchen Unterschied macht es, wenn Gott existiert? Warum existiert überhaupt etwas? Warum begann das Universum zu existieren? Warum ist das Universum so fein abgestimmt, dass Leben möglich ist? Können wir ohne Gott gut sein? In diesem ersten Teil werden die wichtigsten Argumente für Gott – das ontologische, kosmologische und moralische Argument – besprochen. Wer die Antworten überblicken möchte, kann sich am Anfang und am Schluss der Kapitel einen Überblick verschaffen. Craig baut gern persönliche Erlebnisse, kurze Geschichten und Vergleiche ein, was die Lektüre erleichtert. Um persönliche Stellungnahmen ist er nicht verlegen. Zum Beispiel: „Meiner Erfahrung nach ist das moralische Argument von allen das wirksamste Argument für die Existenz Gottes. Ich sage dies nur widerwillig, weil das kosmologische Argument mein Lieblingsargument ist“ (S. 155).

Leider sind wir die logischen Beweisführungen zu wenig gewohnt. Insofern muss sich der Nichtkundige erst mit diesem Vorgehen vertraut machen. Das Argument für die Feinabstimmung wird beispielsweise so aufgebaut (S. 118):

(1) Die Feinabstimmung des Universums ist entweder auf physikalische Notwendigkeit, Zufall oder Design zurückzuführen.

(2) Sie ist nicht auf physikalische Notwendigkeit oder Zufall zurückzuführen.

(3) Also ist sie auf Design zurückzuführen. Einwände darauf gehören selbstverständlich mit zur inhaltlichen Auseinandersetzung. Hier beeindruckt die Leichtigkeit, mit welcher der debattenerprobte Craig die Widerlegung vornimmt.

Im zweiten Teil entwickelt Craig schrittweise einen Überblick für die Glaubwürdigkeit der Person und Auferstehung Jesu. Er stellt fest: „Wir haben einen Mann vor uns, der sich selbst für den verheißenen Messias, Gottes einzigen Sohn und Daniels Menschensohn hielt, dem alle Herrschaft und alle Autorität gegeben würde, der den Anspruch erhob, mit göttlicher Autorität zu handeln und zu sprechen, der sich selbst für einen Wundertäter hielt und der glaubte, dass das ewige Schicksal der Menschen davon abhing, ob sie an ihn glaubten“ (S. 235). Die Auferstehung ist nach den Massstäben zeitgenössischer Geschichtswissenschaft so gut wie kein anderes Ereignis belegt.

Craig weiss natürlich nur zu gut, dass nach der Beantwortung der sachlichen Fragen zwei wichtige emotionale Themen im Raum stehen bleiben: Die Frage nach dem Leid und die nach der Exklusivität des christlichen Glaubens. Diese nimmt er sich am Schluss der beiden Teile gesondert vor.

Die vernünftige Beweisführung bildet jedoch nicht das Ziel des Buches. Craig schliesst sein Buch mit den Worten: „Meine Hoffnung ist, dass das Material in diesem Buch dazu beiträgt, dass Sie ein effektiverer Verkünder des Evangeliums an eine verlorene und sterbende Welt werden“ (S. 309). Seiner Leidenschaft gehört also das letzte Wort. Die angemessene Haltung des Christen beschreibt er so: „So wie es Fechter gelernt haben, im Wettkampf alle Angriffe zu parieren sowie selbst in die Offensive zu gehen, müssen auch wir immer „on guard“ (dt. sie bereit, dich zu verteidigen) sein“ (S. 12).

Wer soll dieses Buch lesen? Meine Antwort lautet pauschal: Es wäre schade, hier eine Einschränkung vorzunehmen. Das Buch ist für Skeptiker wie auch für Christen gleicherweise geeignet. Ich habe einen Sohn, der schon mit acht Jahren genau diese Fragen stellte, auf welche dieses Buch Antworten formuliert. Craig ist sich bewusst, dass Argumente allein keinen Glauben bewirken. Doch er nimmt den Leser, wo er auch immer stehen mag, auf die Reise mit. Er tut dies mit der Zuversicht, dass der souveräne Gott den Verstand und die Leidenschaft eines jeden Menschen erleuchten und entfachen kann.

Interview mit William Lane Craig

Wie hier im TheoBlog mehrfach berichtet, hat der amerikanische Religionsphilosoph Prof. Dr. William Lane Craig vor einigen Tagen in München und in Österreich Vorträge zum christlichen Glauben gehalten und mit dem Philosophen Professor Ansgar Beckermann über die Gottesfrage debattiert.

Freundlicherweise hat Johannes B. während der Tour durch Österreich für den TheoBlog einige Fragen stellen können, die William Lane Craig gern beantwortet hat.

Intellektuellen Herausforderungen begegnen

Ein Interview mit dem Religionsphilosophen Prof. Dr. William Lane Craig


TheoBlog: Darf ich mit einer persönlichen Frage anfangen? Haben Sie gute Erinnerungen an Ihre Studienzeit in München?Bildschirmfoto 2015 03 19 um 22 49 17

Prof. Dr. Craig: Ich habe einige gute Erinnerungen und einige schlechte. Meine schlechten Erinnerungen habe ich in meinem Aufsatz „Scheitern“ beschrieben. Obwohl ich diese Erfahrung nicht freiwillig wiederholen wollte, bin ich dennoch froh über dieses Erlebnis des Scheiterns, denn dadurch habe ich Dinge gelernt, die ich in Zeiten des Erfolgs nie gelernt hätte. Davon abgesehen haben meine Frau und ich unter anderem wunderbare Erinnerungen an Tagesausflüge in Süddeutschland zu verschiedenen schönen und interessanten Sehenswürdigkeiten.

TheoBlog: Sind Sie mit dem Ausgang der Craig-Beckermann Debatte am 29. Oktober 2015 in München zufrieden?

Prof. Dr. Craig: Ja, sehr. Ich denke, eine Auswertung der Abschriften der Debatte wird erweisen, dass meine Argumente seinen Kritikpunkten standhalten konnten und er nicht gezeigt hat, dass Gott keine hinreichenden moralischen Gründe gehabt haben könnte, das Böse in der Welt zuzulassen.

TheoBlog: Sie haben in Ihrer Debatte mit A. Beckermann darauf hingewiesen, dass es in Nordamerika ein großes Interesse an der Religionsphilosophie gibt und viele Christen daran beteiligt sind. In Deutschland gibt es diesen Trend bisher nicht. Könnte es an dem immer noch großen Einfluss Immanuel Kants (1724-1804) hierzulande liegen?

Prof. Dr. Craig: Ja, das ist fraglos auch ein Faktor, aber ich vermute, dass soziologische Einflüsse eine weitaus wichtigere Rolle für die gegenwärtige Säkularisierung in Deutschland spielen.

TheoBlog: Sie verteidigen auch den ontologischen Gottesbeweis. Was bringen Sie gegen die Kritik Kants an diesem Beweis vor?

Prof. Dr. Craig: Kant sagte, Existenz sei kein Prädikat. Aber die modernen modallogischen Versionen des ontologischen Gottesbeweises unterstellen in ihren Prämissen gar nicht, dass Existenz ein Prädikat sei, sondern dass Notwendigkeit ein Prädikat ist. Daher sind die modernen modallogischen Versionen des ontologischen Gottesbeweises schlichtweg immun gegen Kants Kritik.

TheoBlog: Welche Voraussetzungen sollte ein junger Christ erfüllen, der in Deutschland an der Uni Philosophie studieren möchte.

Prof. Dr. Craig: Nun, in erster Linie sollte er über eine sehr solide biblische und theologische Grundlage verfügen, denn er wird großen intellektuellen Herausforderungen für seinen Glauben begegnen. Ich denke, er sollte fließend Englisch können, denn dann hat er Zugang zu einer ungeheuren Menge an Ressourcen, die auf Deutsch noch nicht verfügbar sind. Und diese Ressourcen werden ihm eine ganz andere und sehr notwendige Perspektive auf die philosophischen Fragen bieten, die sich während seines Studiums ergeben werden. Ich würde ihm auch raten, die grundlegenden Regeln der Logik so gründlich zu erlernen, bis er sie beherrscht, und eher analytische Philosophie zu studieren, sich also nicht auf kontinentale sondern auf analytische Philosophie zu spezialisieren, die viel klarer, einfacher zu verstehen und gewinnbringender ist.

TheoBlog: Welchen philosophischen Teilgebieten sollte er besonders viel Aufmerksamkeit schenken?

Prof. Dr. Craig: Als Christ sollte er sich vertraut machen mit den Fragestellungen, die in der Religionsphilosophie diskutiert werden. Darüber hinaus sollte er sich von seinen eigenen persönlichen Interessen leiten lassen, auf welchen Bereich der Philosophie er sich spezialisieren möchte. Es ist wichtig, dass er einen Schwerpunkt wählt, der ihn leidenschaftlich interessiert, sei es Metaphysik, Ethik, Philosophie des Geistes, Wissenschaftstheorie oder was auch immer.

TheoBlog: Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben! 

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Die Fragen stellte Ron Kubsch. Das Interview darf mit Verweis auf die Quelle weiterverbreitet werden.

An dieser Stelle herzlichen Dank an den CVMD für die Einladung von Prof. Craig sowie die großartige Organisation der Veranstaltungen in München sowie die Veröffentlichung des Buches On Guard.

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Gibt es Gott? – heute die Debatte im Live-Stream

OnGuardHeute diskutieren in München zwei Philosophen über die Frage: Existiert Gott?. Prof. Ansgar Beckermann, der in seinem Buch Glaube die Vernünftigkeit der Religion und insbesondere des Christentums hinterfragt, streitet mit Prof. William Lane Craig, der etliche Bücher zur Gottesfrage herausgegeben hat. Sein Buch On Guard ist gerade in einer deutschen Übersetzung erschienen und auf dem Büchertisch in München zu erwerben.

Nun noch ein wichtiger Hinweis: Die Debatte wird heute ab 19.30 Uhr über das Internet als Live-Stream übertragen. Und zwar hier: www.cvmd.eu.

Die Anmaßungen des „Jesus-Seminars“

In einem ersten Teil eines zweiteiligen Artikels beurteilt William Lane Craig die Denkvoraussetzungen und Anmaßungen des „Jesus-Seminars“  Es wird festgestellt, dass die entscheidenden Denkvoraussetzungen oder Vorannahmen, nämlich die des (i) wissenschaftlichen Naturalismus, (ii) der Priorität der apokryphischen Evangelien und (iii) der Notwendigkeit eines politisch korrekten Jesus, ungerechtfertigt sind und zu einer verdrehten Darstellung des historischen Jesus führen.

Fazit:

Glücklicherweise hat sich der Hauptstrom neutestamentlicher wissenschaftlicher Arbeit in eine völlig andere Richtung fortbewegt als der linke Randflügel, repräsentiert durch das Jesus Seminar. Vorbei sind die Tage, in denen Jesus wie eine Gestalt in der griechischen oder römischen Mythologie behandelt wurde. Vorbei sind die Tage, in denen seine Wunder als Märchen abgetan wurden, die auf Geschichten mythologischer Heldengestalten basieren. Vorbei sind die Tage, in denen sein leeres Grab und Auferstehungserscheinungen als Legenden oder Halluzinationen abgeschrieben wurden. Heute stimmt man weitgehend darin überein, dass die Evangelien wertvolle historische Quellen für das Leben Jesu darstellen und dass der richtige Kontext zu ihrem Verständnis nicht die Mythologie, sondern das palästinensische Judentum ist. Man stimmt weitgehend darin überein, dass der historische Jesus an Stelle Gottes selbst auftrat und sprach, die Ankunft des Reiches Gottes verkündete und einen Dienst der Wundertätigkeit und des Exorzismus als Zeichen dieses Reiches ausübte. Ich finde es sehr befriedigend zu sehen, dass die Bewegung neutestamentlicher wissenschaftlicher Arbeit insgesamt in die Richtung geht, das traditionelle Verständnis von Jesus, wie er in den Evangelien geschildert wird, zu bestätigen. Insbesondere hat mich meine eigene Forschungsarbeit über die Auferstehung Jesu mehr denn je überzeugt, dass es sich dabei um ein historisches Ereignis handelte, das durch Beweise verifizierbar ist. Ein Christ kann zuversichtlich sein, dass die historischen Grundlagen seines Glaubens sicher stehen. Darauf können Sie Ihr Leben setzen.

Mehr: www.reasonablefaith.org.

Leben wir in einer postmodernen Kultur?

Leben wir in einer postmodernen Kultur? Auf diese Idee konnten eigentlich nur ein paar in die Irre geleitete Jugendpastoren kommen. Obwohl William Lane Craig Lebensbereiche wie Film, TV, Kunst und vor allem Literatur ausklammert, liebe ich seine zugespitzte Analyse:

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