Überrascht von Furcht

Natha Ueberrascht von FurchtNatha vom YouTube-Kanal Crosspaint hat mit Überrascht von Furcht sein erstes Buch veröffentlicht und erreicht damit zahlreiche junge Menschen. Das Buch enthält viele gute Botschaften und fordert eine vom „Konsumchristentum“ geprägte Generation zurecht heraus. Aber es sind auch Dinge zu finden, die zumindest mit einer gewissen Skepsis betrachtet werden sollten. So fehlt mehr oder weniger das Thema Gemeinde. Und Natha legt große Hoffnung auf das Gesetz. Auf S. 123 ist zum Beispiel zu lesen:

John Wesley, einer der erfolgreichsten Evangeliums-Prediger, den die Welt je gekannt hat, sagte: Predige 90% Gesetz und 10% Gnade. Und ratet mal, was? Keiner hat mehr Menschen zu Christus gebracht! Ich weiß, was du denkst. Klingt hart. Schmerzhaft. Das Gegenteil von dem, was die meisten Menschen wollen.

Jochen Klautke hat das Buch gelesen und benennt in seiner Rezension einige Stärken und Schwächen:

Natha rückt ein schiefes Gottesbild gerade und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Zurecht bemängelt er, dass im evangelikalen Bereich Gottes Liebe und Annahme zwar Hochkonjunktur hätten, aber andere Eigenschaften wie seine Heiligkeit kaum Beachtung fänden. Dies zeige sich dann in mangelnder Gottesfurcht. Damit trifft er ins Schwarze. Ein falsches Gottesbild führt immer zu einem falschen Leben in der Beziehung zu Gott und hat auf Dauer schwerwiegende Folgen für unser Leben.

Mehr: www.evangelium21.net.

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6 Kommentare
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Artur
2 Jahre zuvor

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, hab jetzt die Hälfte durch und bin ziemlich enttäuscht. Natha schreibt, wie erwartet, lebendig und unterhaltsam. Meines Erachtens rezensiert Jochen Klautke aber immer noch zu freundlich und auch nicht konsequent. Natha benennt viele Missstände richtig. Er betont dann, dass die Ursache die fehlende Furcht des Herrn ist und diese dringend neu entdeckt werden muss. Wie er die Furcht des Herrn dann beschreibt, ist aber doch sehr fragwürdig. Man soll Angst vor Gott haben, wie vor einem Mörder. Da irritiert mich, dass Klautke diese seltsame Sicht als kleineren Mangel beschreibt. Wenn ein Buch die Furcht des Herrn als DIE große Sache die es zu entdecken gilt thematisiert und dann bei der richtigen Definition derselben scheitert, ist das in meiner Wahrnehmung schon eher ein großes Defizit und hat das Potenzial viele junge Christen zu verwirren und zu verunsichern.

Confessor Reformatus
2 Jahre zuvor

@ Artur Vorab: Ich habe das Buch nicht gelesen, ich habe mir aber die Rezension durchgelesen. Es geht mir jetzt nur um den Aspekt der Gottesfurcht und da kann ich Ihnen und auch dem Rezensenten überhaupt nicht zustimmen (und Michael Reeeves, den er zitiert, hat mich auch nicht überzeugt)! Sie bemängeln, es sei falsch, dass man vor Gott Angst haben solle, wie vor einem Mörder. Aber genau das sagt Jesus in Matth. 10,28: „Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, und die Seele nicht können töten; fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.“ Ich bin kein Fan davon, eine theologische Frage anhand einer Bibelstelle zu beantworten, aber für mich zeigt dies ganz klar, dass Gottesfurcht etwas mit Furcht/Angst zu hat. Sie argumentieren in gewisser Weise, dass man einen Glaubesinhalt ablehnen müsse, da dieser Glaubensinhalt „toxisch“ sei, dass ist leider ein typisches Argumentationsmuster der Post-Evangelikalen, „deconstructionists“, und auch der liberalen… Weiterlesen »

Fred
2 Jahre zuvor

@Confessor Reformator
Ich denke, hier liegt eine Missinterpretation vor. Es ist aus meiner Sicht ein großer Unterschied, ob ich mich vor jemandem fürchte, weil er ein absolut unbestechlicher Richter ist und ein gerechtes und angemessenes Urteil (inkl. Strafe) über mich verhängen wird – worauf meinem Verständnis nach die von Ihnen zitierten Worte Jesu hinweisen – oder ob ich vor jemandem Angst habe, der wie ein Mörder Macht hat und sie willkürlich ausübt und dessen ungezügelten Trieb nach Blut und Totschlag ich hilflos ausgeliefert bin und daher vor Angst schlottere.
Der christliche Gott offenbart sich, so wie ich es verstehe, in der Bibel als Ersterer und nicht als Letzterer. Daher soll ich auch keine Angst vor Gott haben, sondern Furcht. Das ist nicht dasselbe, auch wenn es da Überschneidungen gibt.

Jonas L.
2 Jahre zuvor

Natha hat auf die Rezension von Jochen Klautke mit einem Video reagiert. Hier der Link dazu: https://www.youtube.com/watch?v=VC7RsWWccY0

Ich finde Natha geht auf eine sehr feine und vorbildliche Art auf die Kritikpunkte von Jochen ein. Es lohnt sich das Video anzuschauen. Man versteht dann besser, was Natha meint. An einigen Punkten hat ihn Jochen nicht richtig verstanden.
Mir hat es sehr geholfen und mich überzeugen Natha`s inhaltliche Punkte. Mach dir selbst ein Bild davon!

Jörg
2 Jahre zuvor

@Confessor Wobei auch gerade ein Wortspiel der Bedeutungen Angst vs Ehrfurcht haben vorliegen könnte – man beachte den Wechsel von vor (gr. apo) jmd „fürchten“ und jmd (gr/dt Akk) „fürchten“

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