Ermordet in Kabul

Fuehrer Ermordet in KabulIm Frühjahr 2017 erhielt ich die Einladung zu einer Trauerfeier für Simone Beck. Simone war Missionarin und brach 2003 nach Afghanistan auf, um dort als Lehrerin und Spracherkunderin zu arbeiten. Ihre Liebe zu Jesus Christus und den Menschen in dem fernen Land kostete sie das Leben. Am 20. Mai 2017 wurde sie in Kabul brutal ermordet.

Schwester Heidemarie Führer, Diakonisse der Aidlinger Schwesternschaft, hat mit ihrem Buch Ermordet in Kabul einen berührenden und aufrüttelnden Lebensbericht vorgelegt. Sie kannte Simone nicht persönlich, hat aber akribisch Briefe, E-Mails, Fotos und sonstige Dokumente ausgewertet und sich mit Simones Familie und anderen wichtigen Kontaktpersonen eingehend ausgetauscht. Herausgekommen ist ein gut lesbarer Band über eine alleinstehende Frau, die in einem islamischen Land für die Weitergabe des Evangeliums alles gegeben hat.

Ich empfehle das Buch sehr gern. Wer mehr darüber wissen möchte, sollte diese Rezension lesen: www.evangelium21.net.

Hier ein Auszug:

Es ist eine Stärke des Buches, dass es die Leser mit den Entbehrungen und Kämpfen konfrontiert, die Missionare im Verborgenen auszuhalten haben. Auf Simone warteten viele Prüfungen. Zu dem Gedicht „Die Nacht ist vorgedrungen“ von Jochen Klepper notierte sie: „Wir wünschen uns sehr, dass auch die Khiva erfahren, dass Gott sie vom Dunkel ins Licht führt, dass ihre Rettung von Gottes Angesicht herkommt! Manchmal scheint die Dunkelheit hier überwältigend“ (S. 175). Nicht nur körperliche und seelische Erschöpfung und menschliche Konflikte führten Simone an ihre Grenzen. Wiederholt klopften Selbstzweifel bei ihr an:

„Stichflammen der Anfechtung und des Zweifels züngelten aus der Tiefe ihrer Seele immer wieder herauf und wollten ihren Glauben versengen: War alles, alles umsonst? Was habe ich falsch gemacht? War ich zu ungeschickt, die wichtigen Leute zu überzeugen? War ich am falschen Ort? Wegen äußerer Umstände musste ich mein Tal verlassen. Ich habe nichts zu Ende gebracht. Habe ich mich getäuscht in der Einschätzung der Lage? Habe ich versagt? Warum hilft mir Gott nicht? Warum bin ich nicht nach meiner Geburt gestorben? Wofür habe ich so gekämpft? Ich bin ausgelaugt, zerbrochen in tausend Stücke …“ (S. 184)

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3 Kommentare
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Jutta
3 Jahre zuvor

Danke für den Tipp.
Ich habe es mir bestellt und bin sehr gespannt es zu lesen und bin dankbar, dass auch über deutsche Missionarinnen berichtet wird, die alles gegeben haben.

Oder bin ich jetzt ungerecht?

Unser Trost: beim Herrn ist sie jetzt und es geht ihr …. unbeschreiblich. Sie darf IHN schauen.
Möge sie uns auch Ermahnung sein!!!

Jutta
3 Jahre zuvor

Habe angefangen zu lesen.
Schon der Anfang ist beeindruckend und ich freue mich wirklich, einmal ein so genaues Buch über eine Missionarin in der heutigen Zeit mit den heutigen Herausforderungen zu lesen.

Gleichzeitig lese ich – allerdings auf Englisch mit einem Überestzungsprogramm auf dem Smartfon : Gentle and Lowly von Dane Ortlund.

Mich fasziniert das, weil das bei mir selbst so unterentwickelt ist – jemand, der sich solchen Herausforderungen gestellt hat wie Simone, mit der Demut und Liebe und Allmacht unseres Herrn in Verbindung zu bringen .. und mir wird wieder klar, in welch einer behüteten Welt ich trotz aller Schwierigkeiten lebe ..

Wie lange das wohl noch so bleiben wird?

Last edited 3 Jahre zuvor by Jutta
Jutta
3 Jahre zuvor

Buch gelesen. Bewegt.
Unbedingte Leseempfehlung.
Sehr feinfühlig und klar geschrieben und Simone hätte ich gerne kennengelernt, obwohl ich sicherlich auch eingeschüchtert gewesen wäre ob ihrer Begabung und Tüchtigkeit.

Ein hingegebenes und reiches Leben. Nun in der Ewigkeit darf sie ihre Wohnung haben und ist daheim, bei ihrer großen Liebe, ohne je wieder gehen zu müssen, zu organisieren usw …

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