2017

Was wird der Mensch?

Alexander Armbruster und Roland Lindner beschreiben in der FAZ („Was wird der Mensch?“, 07.01.2106, Nr. 6, S. 21), wie die Künstliche Intelligenz langsam aber stetig ins alltägliche Leben vordringt. Die Firma Mayfield Robotics, eine Tochter des Boschkonzerns, will noch 2017 einen Hausroboter auf den Markt bringen (siehe ein Promovideo hier).

In der FAZ ist zu lesen:

Tatsächlich hat Mayfield großen Wert darauf gelegt, seinen Hausroboter, der noch in diesem Jahr für rund 700 Dollar auf den Markt kommen soll, zu einem freundlichen Geschöpf zu machen. Am Design hatte ein früherer Angestellter des zum Unterhaltungskonzern Walt Disney gehörenden Zeichentrickstudios Pixar großen Anteil, und Kuri erinnert an den Roboter „Eve“ aus dem Pixar-Film „Wall-E“.

Kuri soll ein Helfer und Gefährte im Haushalt sein, eine Art nützliches zusätzliches Familienmitglied. Der Roboter kann zum Beispiel mit Kindern Verstecken spielen und sie begrüßen, wenn sie aus der Schule zurückkommen. In Abwesenheit seiner Besitzer kann er dank integrierter Kameras auch das Haus überwachen und warnen, wenn ihm etwas verdächtig vorkommt. Er ist auf Rollen unterwegs und lernt Dinge über den Haushalt seiner Besitzer, etwa wem welches Zimmer gehört, versteht Stimmenkommandos, gibt aber selbst nur niedliche Pieptöne von sich. Mayfield-Vorstandschef Michael Beebe sagt, ihm sei es wichtig gewesen, Kuri eine liebenswerte Persönlichkeit zu geben. Zum Beispiel, dass er mit dem Kopf nicken kann, wenn man ihn streichelt. Beebe beteuert, es sei nicht zu befürchten, dass sein Roboter jemals von selbst eine finstere Seite entwickeln könnte: „Er hat ein inniges Wesen und würde nicht einmal sarkastisch sein.“

Es wird also eine Frage der Zeit sein, bis der Familienbegriff auf Roboter ausgedehnt wird.

Zur kritischen Sicht auf das Thema empfehle ich einen Klassiker des großen Joseph Weizenbaum:

  • Weizenbaum, Joseph: Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft, 9. Aufl. Aufl. Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1994.

Martin Luther – Aus Liebe zur Wahrheit

Berthold Schwarz hat 2016 eine Buchausgabe zu Martin Luther besorgt:

51+cQ1yL5QL SX327 BO1 204 203 200Der Verlag schreibt:

Martin Luther hat bereits zu seinen Lebzeiten polarisiert. Die einen waren fasziniert von ihm und von der Wiederentdeckung des biblischen Evangeliums von der Gnade. Sie ließen sich von ihm zu neuer Christus- und Glaubenstreue einladen. Die Entdeckung der Bibel als Lebens- und Glaubensbuch sowie die anbetende Anschauung des Gekreuzigten faszinierte viele. Andere waren ihm weniger wohlgesonnen. Sie wünschten ihm die Pest an den Hals, weil er mit seinen an der Bibel orientierten „Reformen“ ganz Europa in Aufruhr versetzte und die gewohnten Ordnungen von Kirche und Obrigkeit zu gefährden drohte.

Luther selbst blieb zeitlebens der „Liebe zur Wahrheit“ verpflichtet, so wie er sie verstand. Was diese Liebe zur Wahrheit bei ihm bedeutete, das will dieses Buch 500 Jahre nach dem Bekanntwerden der 95 Thesen gegen den Ablasshandel im Jahre 1517 in Erinnerung rufen und auf die eine und die andere Weise neu zur Sprache bringen.

22 Autoren haben in unterschiedlich gewichteten Beiträgen die Vielfalt der Gedanken Luthers zur Reform der Kirche „an Haupt und Gliedern“ oder Aspekte ihrer Wirkungsgeschichte ausformuliert. Dadurch können auch heute wieder interessierte Christen Luthers Bemühungen um ein an Christus (solus Christus), an der Bibel (Sola scriptura), an der Gnade (sola gratia) und am Glauben (sola fide) orientiertes Christenleben erstmals oder vertieft kennenlernen, und dabei auch wahrnehmen, was es in der Konsequenz heißen kann, zur Ehre Gottes zu leben (soli Deo gloria). Deshalb ist das Buch auch in diese fünf Kategorien nach den „sola-Begriffen“ unterteilt, die klassisch das reformatorische Erbe zusammenfassen. Diesen Oberbegriffen sind die Einzelbeiträge thematisch zugeordnet …

Die Erinnerung an Luthers „Liebe zur Wahrheit“ auf unterschiedlichen Gebieten, zu unterschiedlichen Themen, geschieht letztlich im Sinne von „alles zur Ehre Gottes“, des Gottes, der diesen unscheinbaren Mönch zu einem mächtigen Werkzeug in der Verkündigung seines Wortes und in der Reformation seiner christlichen Kirche auserkoren hat. Es ging und geht ja dabei stets zuerst um Gott und seine Sache, erst danach um Martin Luther, einem seiner fehlerhaften und doch treuen Mitarbeiter. Luther selbst lehnte es bekanntlich vehement ab, als Christen seiner Zeit sich nach ihm „Lutheraner“ nennen wollten: „Wie keme ich armer stinckender madensack datzu, das man die kynder Christi solt mit meynem heyloszen namen nennen?“ In diesem Sinn, Ihnen allen eine spannende und dabei Mut machende Lektüre.

Als Autoren haben mitgewirkt: Michael Kotsch, Gottfried Hermann, Reiner Andreas Neuschäfer, Berthold Schwarz, Karl-Heinz Vanheiden, Armin Wenz, Reinhard Slenczka, Friedhelm Jung, Helge Stadelmann, Ron Kubsch, Bernhard Kaiser, Uwe Siemon-Netto, Daniel Facius, Thomas Jeising, Rolf Sons, Jan van de Kamp, Ulrike Treusch, Christian Lehmann, Ralf-Thomas Klein, Joachim Kummer, Walter Hilbrands, Christian Hermann.

Ein Inhaltsverzeichnis kann hier heruntergeladen werden: IHVZ_luther_schwarz.pdf.

Mülheimer führt größtes Evangelikalen-Netzwerk

Pastor Ekkehart Vetter ist neuer Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz. Die ist das größte Netzwerk Evangelikaler in Deutschland. Die WAZ stellt den Leiter des Netzwerkes vor:

„Christlich sein und rechts sein, das passt nicht zusammen. Mit Bush, Trump und Pence habe ich nichts zu tun. Deren Positionen teile ich nicht“, sagt der 60-jährige Pastor. Und fügt auch gleich verschmitzt hinzu: „In den 80ern habe ich mit der Friedensbewegung gegen die Nachrüstung demonstriert.“ Vetter weiß, wie man Vorurteile ins Wanken bringt. Er wird ständig mit ihnen konfrontiert.

Er will, jenseits der Klischeevorstellungen, mit den Menschen ins Gespräch kommen. Die US-Verhältnisse sind auf Deutschland nicht übertragbar. Gleichwohl, die Glaubenspositionen, die er und seine Mitstreiter vertreten, etwa im Hinblick auf Homosexualität oder den Lebensschutz, besitzen Provokationspotenzial. Denn quer zum Zeitgeist stehen sie schon. „Diese Positionen muss natürlich niemand teilen, aber ich erwarte Respekt.“ Evangelikal heißt so viel wie auf das Evangelium, also die Bibel bezogen. Die Frage ist nur, wie die Bibel jeweils gedeutet wird.

Mehr hier: www.waz.de.

Gemeinde des 21. Jahrhunderts

David Jackman hat eimal in einem Vortrag gesagt:

Wenn wir sehen wollen, wie das Evangelium in Kraft verkündigt wird und wie der Herr Jesus in unserem Land verherrlicht, angebetet und verehrt wird, dann wird die Gemeinde des 21. Jahrhunderts eine Gemeinde sein, die niederkniet vor dem Kreuz, vereint mit Christus in seinem Tod, damit wir mit ihm auferweckt werden in seiner Kraft. Es wird eine Gemeinde der Buße sein, vollkommen von dem Gott der Gnade abhängig; eine Gemeinde, die weiß, dass der Weg ins christliche Leben auch der Weg voran im christlichen Leben ist; eine Gemeinde, die sich unter die gewaltige Hand Gottes demütigt, damit er sie erhöhen möge zur rechten Zeit (seiner, nicht ihrer).

E21-Regionalkonferenz in der Schweiz: Die florierende Gemeinde

Mit Blick auf sinkende Mitgliederzahlen, nicht nur in den Landeskirchen, stellt sich die Frage, ob das Konzept von Gemeinde ausgedient hat. Mit dem Schwerpunkt „Die florierende Gemeinde“ nimmt sich die E21-Regionalkonferenz in der Schweiz vom 20.–21. Januar 2017 der Herausforderung an. David Jackman wird in vier Vorträgen eine Fallstudie der neutestamentlichen Gemeinde in Ephesus vornehmen. Ergänzt wird diese Fallstudie durch drei Vorträge von mir mit dem Fokus auf die Theologie von Martin Luther, die auch die Kirche der Gegenwart beleben kann.

Eine Flyer zur Konferenz kann hier heruntergeladen werden: E21-Regionalkonferenz-Schweiz-2017.pdf.

Zur Konferenzanmeldung geht es hier: www.evangelium21.net.

Die Entkehrung von Bart Campolo

THE NEW YORK TIME MAGAZIN erzählt, wie Bart Campolo, Sohn der Revisionisten Tony und Peggy Campolo, seinen christlichen Glauben verloren hat und Prediger des Atheismus geworden ist.

Though Marty, his wife, had long entertained doubts about Christianity, Campolo had always done his job and, in his words, “brought her back.” But the truth was, he had been breaking up with God for a long time. “When I took off on the bicycle that day,” Campolo says, “the supernaturalism in my faith was dialed so far down you could barely notice it.” It had been years since he made God or Jesus or the resurrection the centerpiece of the frequent fellowship dinners he and Marty hosted. Talk instead was always about love and friendship. In 2004, he performed a wedding for two close lesbian friends, and in 2006, he began teaching that everybody could be saved, that nobody would go to hell. To evangelicals, he already sounded more like a Unitarian Universalist than like any of them.

Now, after his near-death experience, his wife told him — more bluntly than she ever had — what she thought was going on. “You know,” Marty said, “I think you ought to stop being a professional Christian, since you don’t believe in God, and you don’t believe in heaven, and you don’t believe Jesus rose from the dead three days after dying — and neither do I.” He knew that she was right, and he began telling friends that he was a “post-Christian.” They treated him like an obviously gay man coming out of the closet. “People were like, ‘Yeah, we’ve known this a long time,’ ” he says. “ ‚Why did it take you so long to figure it out?’ ”

For Campolo, admitting that he had totally lost his faith was oddly comforting — he could stop living a lie — but also confusing. He loved talking to people, caring for them, helping them. He loved everything about Christian ministry except the Christianity. Now that he had crossed the bridge to apostasy, he needed a new vocation.

Ed Stetzer hatte die atheistische Berufung von Bart Campolo schon 2014 für CHRISTIANITY TODAY kommentiert und gab christlichen Eltern den Rat, rechtzeitig die Fragen der eigenen Kinder zu beantworten.

Ich bin nicht die nationale Figur, die Tony Campolo ist, aber meine Kinder sind ebenfalls im Rampenlicht, weil ich selbst zu einem gewissen Grad im Rampenlicht stehe. Und wenn du ein Pfarrer bist, so stehen auch deine Kinder in der Öffentlichkeit. Es reich aus, ein Christ zu sein, damit deine Kinder in gewisser Hinsicht im Rampenlicht stehen.

Beantworte die harten Frage deiner Kinder, mache deine Familie zu Jüngern, und erkenne schließlich demütig an, dass deine Kinder eines Tages ihre eigenen Entscheidungen über den Glauben treffen können und treffen werden.

VD: WH

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