Es ist der Traum der Linken: das bedingungslose Grundeinkommen. Nachdem ein zugeschnittenes Experiment in Finnland bereits gescheitert war (vgl. hier), zerstört nun auch ein großangelegter Versuch in den USA den Traum von einem zufriedenen Leben ohne viel Arbeit.
Johannes Pennekamp schreibt für die FAZ:
Auch auf dem Arbeitsmarkt gab es keine positiven Effekte. Obwohl sie sehr genau nachgefragt haben, hätten sie keinerlei Verbesserungen der Arbeitsplatzqualität feststellen können. Die Bezieher nutzten die größere finanzielle Unabhängigkeit also nicht, um sich bessere Jobs zu suchen oder sich weiterzubilden. Ihre Löhne stagnierten deshalb im Vergleich zu den Menschen in der Kontrollgruppe. Anders als vom Grundeinkommensbewerber Dieter in Deutschland angekündigt, machten sich die Bezieher auch nicht vermehrt selbständig, um selbstbestimmter leben und arbeiten zu können.
Stattdessen beobachteten die Forscher einen negativen Effekt: Die Bezieher, die arbeitslos waren, blieben es länger. Im Schnitt bewarben sie sich auf weniger Stellen als die Personen in der Kontrollgruppe. Ökonomin Eva Vivalt bilanziert: „Insgesamt scheinen die negativen Auswirkungen auf das Arbeitskräfteangebot nicht durch andere produktive Aktivitäten ausgeglichen zu werden, und es ist nicht zu beobachten, dass die Menschen während der dreijährigen Laufzeit des Programms bessere Arbeitsplätze bekommen.“
Das Grundeinkommen hilft den Daten zufolge auch nicht nachhaltig der Gesundheit der Bezieher. Kurzfristig konnten die Beobachter in einer zweiten Untersuchung zwar feststellen, dass die Bezieher etwas mehr Geld für ihre medizinische Versorgung ausgaben und häufiger zum Arzt gingen. Kurzfristige positive Effekte verschwanden aber wieder, so die Forscher. Das gelte sowohl für die körperliche als auch für die mentale Gesundheit, fassen sie zusammen. Und, um alle Träume zu zerstören: Nicht einmal besser geschlafen haben die Bezieher des Grundeinkommens, zeigen die Daten der Forscher.
Meine Meinung: Um herauszufinden, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen weder Wohlstand noch Wohlbefinden fördert, reicht der gesunde Menschenverstand und ein wenig Bibelkenntnis (vgl. 2Thess 3,10–12).
Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.faz.net.
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Sprüche 6, 6-11 passt auch.
vgl. 2Thess 3,10–12
Diese Verse werden regelmäßig für Polemik missbraucht. Hier scheint es auch dahin zu tendieren.
Es hilft zu lesen, was dort tatsächlich steht: „Wer nicht arbeiten WILL …“ und nicht ein schlichtes „Wer nicht arbeitet…“
Und was ist mit denen, die trotz Arbeitswille keinen Zugang zur Erwerbsarbeit bekommen? Oder denjenigen, die nicht oder nur eingeschränkt arbeiten können? Oder der Altersarmut? Und und und …
Zu der Meldung stelle ich fest, es ist eine durchaus üblich, wenn auch so nicht stimmige Antithese zum bedingungslosen Grundeinkommen.
Hauptgrund der idR gegen ein solches steht ist schlichtweg Sozialneid, obwohl der hier echt nicht angebracht ist.
Meine Anmerkung gilt ebenso auch für Sprüche 6, 6-11. Billige Polemik ist hier lediglich ein Merkmal über die Qualität der vorgebrachten Kritik, die ich hier als mangelhaft attestiere.
@Charly: Ich habe noch niemanden kennengelernt, der behauptet: Wer nicht arbeiten kann, soll nicht essen. Wer sagt das denn?
Liebe Grüße, Ron
@Ron Du glaubst es mir evtl. nicht, aber das ist, meiner Erfahrung nach, in der Regel die Aussage, wenn der Vers in Predigten oder Diskussionen erwähnt wird. Ich habe sogar schon Prediger mitten in der Predigt unterbrochen, weil ich diese Missdeutung nicht so stehenlassen wollte. Es gab sogar Reaktionen darauf, dass der Prediger zugab, dieses Detail bisher nie beachtet zu haben.
Und hier, in diesem Zusammenhang des bedingungslosen Grundeinkommens, hat dieser Vers auch nichts verloren. Denn hier geht es um ganz andere Dinge.
@Charly ich denke schon, dass wir als Christen gut unterscheiden können zwischen „kann nicht“ und „will nicht“. Der von Gott angeordnete Zustand nach dem Sündenfall ist 1. Mos 3,17-19. Paulus lebte passend dazu in Zeltmacherverhältnissen. Und gleichermaßen sehen wir in der Apg und in den Briefen die Fürsorge für diejenigen (Witwen, Waisen, …), die nicht selbst konnten; in Nehemia 8 sollten diejenigen, die etwas hatten, die einladen, die nichts hatten; und dann finden wir gerade im AT und NT noch weitere Regeln, wie z.B. die Nachlesemöglichkeiten auf den Feldern für die Armen usw. usf. (die mußten also mitwirken, soweit möglich), Versorgung der Eltern … Fürsorge: ja. Fördern ebenso. Das sind alles biblische Vorgaben. Nicht arbeiten wollen: dann bitte zusehen, dass man alleine klar kommt. Wer bewußt und willentlich gegen 1. Mos 3, 17-19 verstößt, der verstößt damit auch gegen Gottes Anweisung und Urteil über den gefallenen Menschen. Das will ich als Christ nicht unterstützen (müssen). Ich habe in meiner Kindheit… Weiterlesen »
@Ron
Nun ja, wie viele Gemeinden setzen sogar in ihren eigenen Reihen wenig bis nichts von den karitativen Vorgaben des Wort Gottes um? Nach meiner über 40 Jahre Erfahrung (freikirchlich) wenige … sehr wenige richten sich danach aus!
Zitiert wird der Vers zumeist mit: „Wer nicht arbeitet, der soll auch …“ So werden alle eingeschlossen, die, aus welchen Gründen auch immer, nicht erwerbstätig sind oder sein können. Und selbst du, zitierst diese Verse, obwohl es beim bedingungslosen Grundeinkommen um weit komplexere Fragen geht. Es gibt mittlerweile auch genügend Studien, die das genaue Gegenteil von dem belegen, was Johannes Pennekamp in der FAZ behauptet. Von daher …
So einfach kann man sich dazu keine realistische Meinung bilden.
Es ist nach der Schrift als erstes die Verantwortung jedes einzelnen selbst für sein Auskommen zu sorgen. Beispiele eines Ausgleichs der Gemeinschaft für die, die Unterstützung brauchen gibt es in der Schrift sehr viele. Ein bedingungsloses Grundeinkommen dagegen hebelt die Verantwortung des einzelnen für sich zu sorgen aus. Zudem: die Kosten laufen dem Staat sowieso aus dem Ruder und sind überbordende Sozialkosten ein Problem. Der Staat sollte eher dafür sorgen, dass Hindernisse aus dem Weg geräumt werden, um Leute in Arbeit zu bringen wie zum Beispiel Anerkennungen von Bildungsabschlüssen aus dem Ausland.
Es gibt vermutlich durchaus plausible Argumente gegen ein bedingungsloses Einkommen sowie es auch gute Argumente dafür gibt. Kann ja jeder seine Meinung dazu haben, und differenziert dagegen oder dafür argumentieren. (Der Weltartikel ist ja auch nur ein Meinungsartikel nur nur bedingt als Quelle und Argumentationsgrundlage geeignet) Tut aber bitte nicht so, als wäre das eine besonders christliche, fromme oder biblische Sicht gegen staatliche Transferleistungen zu sein nur weil ihr den einen oder anderen Bibelvers undifferenziert zitieren könnt. Sei es jetzt Thessalonicher oder Sprüche… (Matthäus 6,26)