Brian McLaren klärt uns in seinem neuen Buch bezeichnend guruhaft Why Did Jesus, Moses, the Buddha, and Mohammed Cross the Road?: Christian Identity in a Multi-Faith World über die Essenz der Lehren von Jesus, Moses, Mohammad und Buddha auf.
Wie in einigen seiner anderen Bücher baut er seine Argumentationen auf falschen Prämissen und Dualismen auf. So behauptet er beispielsweise, traditionell würden Christen ihre Identität durch Abgrenzung und Feindseligkeit entwickeln. Mohammad, Buddha, Jesus sowie anderen religiösen Führern sei es aber darum gegangen, liebevolles Verständnis für Andersdenkende zu stimulieren (das gilt wahrscheinlich besonders für Mohammad nach seiner Auswanderung in die Stadt Medina). Bemerkenswert finde ich angesichts von Mt 28,20 die Aussage: „Wenn Jesus heute hier wäre …“
Es tönt wie immer verführerisch, wenn der Teufel Gottes Werk zerstören möchte. „Encounter with the Other!“ Das schmerzt mich besonders, weil es an sich ein guter Begriff ist. In Christus möchte uns ja tatsächlich der heilige, ganz andere Gott begegnen. Aber so wie McLaren den Begriff verwendet, ist der Mensch der Ausgangs- und Fixpunkt, nicht der Gott der Offenbarung. Das ist das Skandalöse.
Der religiöse Mensch entpuppt sich als Mensch der radikalen Immanenz, ohne Ehrfurcht vor Gott, selbstherrlich, selbstverliebt, selbstvernarrt. Ein Narr eben.
@Ron. Hast du denn das Buch auch selber gelesen?
Fehlt nur noch, dass sich ein deutscher evangelikaler Verlag findet, der so etwas noch übersetzt…
@Nik: Weshalb sollte ich noch ein Buch von Brian McLaren lesen?
Liebe Grüße, Ron
@Ron. Ich dachte nur wenn du weißt, dass er in diesem Buch wie auch in anderen seine Argumentationen auf falschen Prämissen und Dualismen aufbaut, dann hast du es auch gelesen. Aber dann ist ja alles klar. Mit besten Grüßen
@Nik: Ich habe einige Bücher von McLaren gelesen und mich dazu bereits geäußert (siehe z.B. hier oder hier). Meine Kritik in diesem Beitrag bezieht sich nicht auf den Buchtext, sondern auf das Video mit der Buchvorstellung (z.B. die Prämisse: der traditionelle Christ definiert sich durch Feindseligkeit). McLaren fasst dort zusammen, was er im Buch geschrieben hat. Ich habe – ehrlich gesagt – anderes zu tun, als noch ein Buch von ihm zu lesen. Er sagt ja mehr oder weniger immer das Gleiche und hält so die Maschinerie in Gang.
Liebe Grüße, Ron