Francis Schaeffer schrieb 1975 (dt. Der Schöpfungsbericht, 1976, S. 7) etwas über die Bedeutungsabwertung von Begriffen:
Manche Wörter haben heute eine solche Bedeutungsabwertung erfahren, daß man oft auf schwerfällige Begriffe ausweichen muß, um eindeutig verständlich zu machen, was man meint. So kann das Wort »Tatsache« heute alles oder nichts bedeuten. Wer von »Tatsachen« spricht, kann damit nichts weiter als nicht verifizierbare »religiöse Wahrheit« meinen, und deshalb müssen wir um der Klarheit willen einen unschönen Begriff wie »bruta facta« benutzen (nur ungenau zu übersetzen mit »nackte Tatsachen). Mit »bruta facta« meinen wir nicht irgendein kartesianisches Konzept von »ewigen Tatsachen«. Es gibt keine Tatsachen über oder hinter Gott, ebensowenig wie es eine Ethik oder Werte über oder hinter Gott gibt. Es gibt keine autonomen Tatsachen, die unabhängig von Gott existieren. Aber nachdem Gott etwas geschaffen hat, besitzt dieses Geschaffene objektive Wirklichkeit. Und weil Gott die Geschichte mit ihrer Bedeutung in Raum und Zeit geschaffen hat, besitzt auch das, was sich in der Geschichte vollzieht, objektive Wirklichkeit.
Die Geschichtlichkeit des Sündenfalls ist hier ein treffendes Beispiel. Der geschichtliche Sündenfall ist keine Interpretation, er ist ein »brutum factum«. Hier bleibt kein Raum für Hermeneutik, wenn Hermeneutik in diesem Fall bedeutet, daß der Sündenfall als tatsächliches Geschehen (im Sinne eines »brutum factum«) wegerklärt wird. […] Es ist eine logisch begründete Aussage über ein geschichtliches, in Raum und Zeit geschehenes »brutum factum«. Vor dem Fall gab es die Zeit, und es gab eine Geschichte in Raum und Zeit; und dann wandte sich der Mensch aufgrund einer freiwilligen Entscheidung von seinem angemessenen Bezugspunkt ab, und damit verursachte er einen ethischen Bruch – der Mensch wurde abnorm.
Ich danke Ihnen, dass Sie Ihre Gedanken zu diesem Thema mitteilen. Bleiben Sie auf dem Laufenden. Ich hoffe, dass Sie mehr von Ihren Blogs lesen werden.