Alistair Begg

Was ist anders an der christlichen Hoffnung?

Alistair Begg schreibt über das Wesen der christlichen Hoffnung (Mutiger beten, 2024, S. 71–72):

Wenn wir das Wort „Hoffnung“ benutzen, drücken wir damit meistens Unsicherheit aus: „Ich hoffe, ich stolpere nicht.“ „Ich hoffe, es regnet morgen nicht.“ „Ich hoffe, der Aktienmarkt kommt wieder von allein in Gang.“ Mit Zuversicht hat das alles nichts zu tun.

Aber das Neue Testament kennt keine Ungewissheit, wenn es das Wort„Hoffnung“ verwendet. Gott will, dass wir „erkennen, zu welcher Hoffnung wir von ihm berufen sind“ (Eph 1,18). Diese Hoffnung zu kennen bedeutet, einer Realität gewiss zu sein, die man noch nicht vollständig erfahren hat. Sie steht nicht unter Vorbehalt.

Sie ist uns von dem Gott versprochen worden, der die Wahrheit ist. Es ist eine sichere Hoffnung, die uns vertrauen lässt. Diese Hoffnung beruht auf diesem Wissen: „ [Die] er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes“ (Röm 8,29), und: „Der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird’s auch vollenden“ (Phil 1,6).

Paulus sagt also den Christen in Ephesus: „Ich bete darum, dass ihr die Hoffnung, zu der Gott euch in Christus Jesus berufen hat, wirklich erkennt.“ Er meint damit nicht einfach nur ein intellektuelles Wissen, sondern sowohl intellektuelles als auch erfahrungsgemäßes Wissen. Hoffnung ist objektiv – sie ist eine Realität, die auf Wahrheit beruht. Und Hoffnung ist subjektiv – die Realität muss ich auch mit dem Herzen wahrnehmen. Biblische Hoffnung versetzt unser Herz in die Lage, ruhig zu bleiben, wenn wir daran denken, dass wir eines Tages sterben werden. Biblische Hoffnung bedeutet, dass unser Herz beim Gedanken an den eigenen Tod sagt: „Jesus ist auferstanden. Mein Glaube ruht in ihm. Er ist meine Hoffnung. Er wird mich nicht im Stich lassen.“

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Mutiger beten

Alistair Begg schreibt in Mutiger beten – und ich fühle mich ertappt (Verbum Medien, 2024, S. 45):

Schau dir die Gebete von Daniel an, da ist es genauso. In Daniel 9, wo beschrieben wird, dass Gottes Volk unterdrückt wird und ringsum Chaos herrscht, betet er nicht für praktische Dinge. Er spricht vielmehr über die Größe und Herrlichkeit Gottes und seines Reiches und über die Tatsache, dass Gott souverän ist. Das ist gewaltig. Ich werde demütig angesichts von Daniel, Nehemia und Paulus. Wie klein und begrenzt sind doch meine Gebete. Sie drehen sich hauptsächlich um „sei mit …“.

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Gemeinschaft in Zeiten des Kummers

Vor der Sing-Konferenz gab es eine Auftaktveranstaltung zum Thema „Zeiten des Kummers“ (engl. Seasons of Sorrow). Ein Podiumgespräch mit Alistair Begg und Tim Challies wurde aufgezeichnet. Ich finde, es ist hilfreich:

3 Fragen für Alistair Begg

Alistair Begg hat drei Fragen zu seinem Dienst beantwortet. Die erste Frage lautet: „Was ist Ihre Methode der Predigtvorbereitung?“.

Die Antwort:

Wann immer ich gebeten werde, meine eigene Vorbereitungsmethode zusammenzufassen, erwähne ich die folgenden Punkte, die ich von einem alten Pfarrer gelernt habe, als ich noch Theologiestudent war. Fünf Schritte oder Hinweise, die ich gerne im Hinterkopf behalte: Denke dich leer, lese dich voll, schreibe dich klar, bete dich heiß und sei du selbst, aber predige dich nicht selbst.

Diese Hinweise helfen mir, mich von Anfang bis Ende zu konzentrieren. Abgesehen von der wesentlichen Ermächtigung des Heiligen Geistes, ist dieser eine Aspekt der Predigtvorbereitung am engsten mit der Redegewandtheit und der Wirkung bei der Präsentation verbunden ist: Die Freiheit auf der Kanzel hängt von einer sorgfältigen Organisation des Textstudiums ab. Ein guter Lehrer macht den Weg frei, erklärt den Weg und geht dann auf dem Weg.

Die anderen Antworten gibts hier: equip.sbts.edu.

Wofür ist der Gottesdienst da?

Georg Wilhelm Friedrich Hegel war mit dem Begründungsansatz der Schleiermacher-Theologie nicht sonderlich glücklich und schrieb 1822 in einer Vorrede zu Hinrichs Religionsphilosophie berechnend:

„Gründet sich die Religion im Menschen nur auf ein Gefühl, so hat solches richtig keine weitere Bestimmung, als das Gefühl seiner Abhängigkeit zu sein, und so wäre der Hund der beste Christ, denn er trägt dieses am stärksten in sich und lebt vornehmlich in diesem Gefühle. Auch Erlösungsgefühle hat der Hund, wenn seinem Hunger durch einen Knochen Befriedigung wird.“

Es leuchtet ein, dass Hegel und Schleiermacher nie Freunde geworden sind.

Wenn wir bei Schleiermacher genauer hinschauen, verstand er unter Gefühl nicht das, was wir heute gemeinhin darunter verstehen. Schlimmer ist: Heute dreht sich unser Gottesdienst tatsächlich oft darum, wie wir uns fühlen.

Hier ein hörenswerter Beitrag des großen Predigers Alistair Begg dazu:

VD: MFK

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