Ayaan Hirsi Ali

Ayaan Hirsi Ali: Warum ich zum Christentum konvertierte

Alex O’Connor hat kürzlich die ehemalige Atheisten Ayaan Hirsi Ali zu ihrer Konvertierung zum christlichen Glauben befragt. Ein sehr interessantes und ehrliches Gespräch. Ein wesentlicher Punkt für ihre Bekehrung war die Tatsache, dass sie jetzt akzeptieren kann, Fehler zu machen. Sie kann nun mit ihrem Sündersein angemessen umgehen. 

VD: WH

Ayaan Hirsi Ali: Über Gewalt

Im Westen ist eine Mehrheitskultur entstanden, die Gewalt in der Erziehung ablehnt. Weshalb das in anderen Kulturen anders ist und was das für Europa bedeutet, beschreibt Ayaan Hirsi Ali in einem Gastbeitrag für DIE WELT:

In muslimischen Gesellschaften ist Gewalt nicht nur impulsiv und reaktiv. Sie wird auch kalkuliert und geplant eingesetzt als Mittel zur Wiederherstellung der Ehre durch die Bestrafung unehrenhaften Verhaltens. „Ehrgewalt“ soll öffentlich sein – sie soll nicht nur den Makel der Schande von der betreffenden Familie entfernen, sondern auch anderen signalisieren, dass „unehrenhaftes“ Verhalten nicht toleriert wird. Gewalt im Namen der Ehre trifft daher nicht nur den mutmaßlichen Übeltäter, sondern auch seine Angehörigen. Sie führt häufig zu einem brutalen Kreislauf aus Vergeltungsakten, der nur durch die Vermittlung anderer Familien und durch Wiedergutmachung seitens des Täters beendet werden kann.

Sowohl in Ländern mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit als auch in muslimischen Gemeinschaften in westlichen Ländern ist die „Ehrgewalt“ ein immer häufigeres Mittel zur Kontrolle des weiblichen Verhaltens. Eine junge Frau mit einem westlichen Freund muss damit rechnen, geschlagen, zu Hause eingesperrt, entführt, in eine arrangierte Ehe gezwungen oder sogar getötet zu werden. Je härter die Strafe, desto deutlicher die Botschaft an den Rest der Welt: Schande über diese Familie wird nicht toleriert. Und natürlich lautet die Botschaft an die Frauen in der Familie: Wenn du aus der Reihe tanzt, werden wir das auch mit dir tun.

Und dann gibt es natürlich noch die religiöse Gewalt. Ich würde sie im weitesten Sinne als transzendente Gewalt bezeichnen. Diese Art von Gewalt scheinen die Menschen im Westen am schwersten zu verstehen. Die modernen westlichen Nationen sind religiös pluralistisch. Seit langem legen ihre Mitglieder rechtlich, gesellschaftlich und moralisch Wert darauf, religiöse Unterschiede friedlich zu lösen. Es ist eine Grundvoraussetzung der westlichen Gesellschaftsordnung, dass transzendente Gewalt undenkbar ist: Töten in Gottes Namen gilt als altmodisches, rückständiges Verhalten.

Historisch gesehen ist diese Haltung jedoch nicht normal. Während des größten Teils der Menschheitsgeschichte und in weiten Teilen der heutigen Welt – vor allem in muslimischen Gesellschaften – ist es nicht nur denkbar, sondern sogar erstrebenswert, im Namen Gottes und des Landes gewaltbereit zu sein. Gewalt ist nicht nur ein übliches Mittel, um auf Konflikte zu reagieren, den Makel der „Unehre“ zu beseitigen oder Macht zu erlangen. Sie ist auch ein Weg, Gott näher zu kommen, tugendhaft, edel und heilig zu sein.

Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.welt.de.

Ayaan Hirsi Ali: Die Ideologie des Wokeismus greift um sich

In Gender-, Rassismus- und Klimafragen dominieren radikale Aktivisten die Debatten. Sie sind nicht an der Lösung der Probleme interessiert, sondern an der Umsetzung einer verheerenden Utopie, meint die Frauenrechtlerin Ayaan Hirsi Ali:

Was sich wie eine schöne und erstrebenswerte Utopie anhört, hat in Wahrheit fatale Folgen. In den USA und auch andernorts hat ein extremer Gender-Aktivismus, der auf dem Woke-Prinzip der Auslöschung aller Grenzen basiert, ein Angebot der genderbejahenden Gesundheitsversorgung geschaffen. Das klingt gut, denn wer würde Kindern in Schwierigkeiten nicht helfen wollen? In der Praxis bedeutet es jedoch, dass Minderjährige auf einen Weg der medizinischen Umwandlung gedrängt werden, der sogar Operationen einschliesst, in einigen Fällen ohne das Wissen, geschweige denn die Zustimmung ihrer Eltern.

Gleichzeitig wird erwartet, dass Schutzräume für Frauen, die Generationen von Feministinnen in langen Kämpfen erstritten haben, für biologische Männer geöffnet werden, einschliesslich Sexualstraftätern, die behaupten, sie seien in Wirklichkeit Frauen. Zwei fundamentale Errungenschaften der westlichen Zivilisation – die Rechte von Frauen und Kindern – werden im Namen einer woken Ideologie infrage gestellt.

Mehr: www.nzz.ch.

Ayaan Hirsi Ali: Westen sollte seine Werte verteidigen

Die in Somalia geborene niederländische Publizistin Ayaan Hirsi Ali hat sich gegenüber der WELT über den Aufruhr in der muslimischen Welt und die Reaktionen darauf geäußert und plädiert für wahrhaftige Auseinandersetzung.

Als die einzig verbliebene Supermacht stehen die USA vor der großen Herausforderung, so weit es geht Konflikte zu vermeiden. Das ist umso schwieriger, als der amerikanische Einfluss abnimmt und der seiner Feinde wächst. Im Verhältnis zur muslimischen Welt hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten Folgendes gezeigt: Zu propagieren, dass sich gegenseitig ausschließende Moralvorstellungen vereinbaren lassen, löst das Problem nicht – ganz im Gegenteil, es verzögert nur die unausweichliche Auseinandersetzung in diesem ideologischen Streit.

Amerika wird genauso wenig von der Meinungsfreiheit abweichen, wie die Muslime nicht akzeptieren werden, dass eine Beleidigung ihrer religiösen Ikonen straffrei bleiben darf. Von daher ist der einzige Ausweg eine wahrhafte Auseinandersetzung, bei der jede Seite versucht, der anderen zu beweisen, dass die jeweiligen Wertvorstellungen überlegen sind. Mit anderen Worten: Der Westen sollte endlich aufhören mit der moralischen Relativierung und damit beginnen, seine Werte zu verteidigen. Das wird im Endeffekt weniger Leben kosten, als sich vorübergehend mit Diktatoren und Tyrannen zu verbünden.

Hier: www.welt.de.

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