DLF

Theologie goes Gender

Der DLF bringt immer wieder Beiträge rund um das Thema „Gender“. Letztes Jahr wurde Werbung für angeblich fluide Geschlechtervorstellungen in der Bibel gemacht. Diesmal kommen die Initiator*Innen der Ringvorlesung „Religion* Macht Sex*. Geschlechterbilder in den Religionen“ zu Wort. Wir bekommen Einblicke in die herausragenden Leistungen der Genderforscher*Innen. Sie sind sehr bemüht, die Bilder, die mit der „Gartenerzählung“ vermittelt werden, umzuschreiben. Da können wir vieles lernen, vor allem, dass die alten Texte völlig neu interpretiert werden müssen und dass das islamische Narrativ geschlechtergerechter ist als das jüdisch-christliche. Wenn die Wirkungsgeschichte eine andere war – ich empfehle, sich mit dem Thema „Frau im Islam“ zu beschäftigen – dann muss das wohl mit einer falschen Deutung zusammenhängen.

Übrigens: Aktuell gibt es an deutschen, österreichischen und Schweizer Hochschulen in 30 Fachgebieten 223 Professuren für Frauen- und Geschlechterforschung / Gender Studies. Von ihnen sind zehn mit Männern besetzt, schreibt news4teachers. Weiter:

Das geht aus einer aktuellen Erhebung der „Berliner Datenbank Genderprofessuren“ hervor, über die die Zeitschrift „Forschung & Lehre“ in ihrer November-Ausgabe berichtet. In Deutschland gibt es demnach 146 Genderprofessuren an Universitäten und 50 Genderprofessuren an Fachhochschulen. Das entspricht nahezu der Anzahl der Pharmazieprofessuren (191) und ist fast doppelt so hoch wie die Anzahl der Professuren in Altphilologie (113).

Hier der Beitrag des DLF:

Voodoo

Benin gilt neben Togo als Wiege des Voodoo. Wer hier Kontakt mit Verstorbenen aufnehmen will, geht zu einem Voodoo-Priester oder besucht eine Seherin mit übersinnlichen Fähigkeiten. Das sind eher Klischees, schrieb Gabriele Lademann-Priemer schon 2012 für den Materialdienst der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungen (Ausgabe 11/2012, S. 425–429). „Der Vodun ist nicht jene Mischung aus Zombies, Nagelpuppen, Blut und Gewalt, die in Filmen, Büchern und Zeitungsartikeln dargestellt wird. Vodun heißt „Gott“ oder „Geist“ und ist zur Bezeichnung der Religion geworden.“ Weiter schreibt sie (S. 426–427):

Die Kulte für die Götter sind farbenfroh und abwechslungsreich, ein willkommenes Spektakel für Touristen. Es gibt Trancetänze und Trommelrhythmen, Tieropfer und Reinigungszeremonien. Palmöl und Alkohol wie Gin, „Sodabi“ (Palmschnaps) und Rum werden benutzt. In manchen wilden Kulten ritzen sich die Tänzerinnen und Tänzer in Trance mit Messern, zerschlagen Glasflaschen auf ihren Köpfen und zertreten Glas- scherben. In Trance soll es keine Wunden geben, die sich entzünden. Diese Kulthandlungen zeigen die Macht der Geister.

Die Götter haben ihre Lieblingsgaben. Mami Wata nimmt alles, was weiß und gelb ist (der Schönheit wegen): weiße Tauben, weiße Zigaretten, Eier, Salat, Parfüm. Shangos Farben sind eher dunkel und blau, Sakpatas Farbe ist ebenfalls blau. Seine Anhänger tragen jedoch während der Zeremonien bunte Röcke. Du darf keinen Alkohol trinken, sonst dreht er durch, dafür fließt bei seiner Verehrung reichlich Opferblut. Ursprünglich gehören die Maskenkulte aus Nigeria nicht zum Vodun. Seit mehr als 100 Jahren gibt es sie aber auch in Benin, nämlich Egungun, Gelede, Zangbeto mit phantasievollen Gewändern. Die Masken sorgen für Ordnung und Fruchtbarkeit und bekämpfen Schaden und Hexerei.

In einem DLF-Beitrag über die synkretistische Religion aus Westafrika wird ähnlich „farbenfroh“ über Voodoo berichtet. Ein Beitrag ohne kritische Rückfrage, ja fast Werbung für die Zauberei. Man stelle sich vor, so „herzensgut“ würden die Hörer für den christlichen Glauben eingenommen! Aber ja, wir sind inzwischen aufgeklärt und es sind nur noch die frommen Christen „extrem intolerant gegenüber dem Voodoo-Kult“.

Hier der Beitrag:

 

Kennt jemand ein empfehlenswertes wissenschaftliches Werk zur Religion des Voodoo?

Nach oben scrollen
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner