Geschlechterkampf

Auch glücklich verheiratete Frauen sind Opfer

Noch nie ging es den Frauen wahrscheinlich so gut wie heute, zumindest in der westlichen Welt. Dennoch werden immer neue Benachteiligungen ausfindig gemacht. Das Patriarchat lebt weiter als Phantom. Glücklichen Frauen bleibt da nichts anderes übrig, als Opfer zu sein – ohne das sie es merken. 

Birgit Schmid schreibt in einem Kommentar für die NZZ:

Das Narrativ von der andauernden Männerherrschaft bietet Identifikation, man wird Teil einer kämpferischen Gemeinschaft. Dass man etwas nur genug oft hören muss, um schliesslich selber daran zu glauben, zeigt ein Befund der vieldiskutierten Umfrage an der Universität Zürich: Viele Studentinnen gaben an, keine Nachteile aufgrund ihres Geschlechts an der Uni zu erleben. Dennoch antworteten sie auf die Frage, ob sie als Frau benachteiligt würden, mit Ja. Die Ökonomin Margit Osterloh erklärt sich das damit, dass den Frauen ständig eingeredet werde, sie würden diskriminiert. Sie hätten demnach verinnerlicht, was sie nie so erlebten.

Den Frauen geht es so gut wie nie zuvor. Viele finden aber, es werde immer schlimmer. Man nennt dies das Tocqueville-Paradox: Je gerechter Gesellschaften sind, desto ungerechter erscheinen sie einem. Man reagiert sensibler auf Unterschiede. Daraus zieht der Feminismus in der Wohlstandsgesellschaft teilweise seine Berechtigung. Wären seine Ziele erreicht, brauchte es ihn nicht mehr.

Mehr: www.nzz.ch.

Allensbachstudie: Der Mann 2013

Für Frau Prof. Dr. Renate Köcher, Geschäftsführerin des IfD Allensbach, ist die Sache ziemlich klar: „Der Abschied von den Festlegungen der Geschlechterrollen wird von Männern wie Frauen eher als Befreiung denn als Belastung empfunden.“ Zwar öffnen die neuen Optionen für beide Geschlechter auch – wie man heute euphemistisch sagt – „neue Herausforderungen“. Die überwältigende Mehrheit der Männer sei jedoch „gerne Mann, nur ganze 6 Prozent wären im nächsten Leben lieber eine Frau“. Das schlussfolgert Frau Köcher aus der Allensbachstudie „Der Mann 2013“, die vom Axel-Springer-Verlag in Auftrag gegeben wurde.

Moment mal? Soll die Antwort auf die Frage, „Wenn Sie noch einmal auf die Welt kämen, möchten Sie dann lieber ein Mann oder eine Frau sein?“, tatsächlich den Gemütszustand der Männer repräsentieren? Männer sind zwar kompliziert, aber ob sie gleich das Kind mit dem Bade ausschütten wollen, ist eine andere Sache?

Sandra Immoor und Bianca Pohlmann, beide für BILD der Frau tätig, urteilen in ihrem Vorwort nüchterner:

„Und trotzdem sagen schon jetzt 64 Prozent der deutschen Männer: ‚Es reicht mit der Gleichberechtigung!‘ 28 Prozent von ihnen klagen: ‚Was da passiert, ist übertrieben.‘ Und sechs Prozent fühlen sich bereits benachteiligt. Unverbesserliche Machos? Hoffnungslos rückständig? Nein. Die Männer sind verunsichert. Ihnen schwimmen die Felle davon.“

Der Interessenverband für Jungen, Männer und Väter liegt richtig, wenn er eine Schwäche der Studie aufdeckt:  „Was Jungen, Männer und Väter aus ihrer eigenen Perspektive für problematisch halten, das bleibt leider weitgehend im Dunkeln. Hier lässt das Studiendesign deutlich zu wünschen übrig.“

Wer sich gern selbst ein „Bild“ machen möchte, kann sich die Datensammlung herunterladen: BdF_Studie_Ma__776_nner1-86_finale_Version.pdf.

Körper wird zum passiven Objekt des Selbstentwurfs

Im Gender-Denken verstummt der Leib mit seiner erotischen Dimension, mit der Fähigkeit zu zeugen und zu gebären. Der Körper wird zum passiven Objekt des Selbstentwurfs.

Die Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz hat einen bemerkenswerten Artikel über die Gender Mainstream-Ideologie verfasst:

Frau muss Mann werden, um Mensch zu sein – so die Kurzthese des Egalitätsfeminismus (Simone de Beauvoir); Frau soll Frau werden, um Mensch zu sein, so die Kurzthese des Differenzfeminismus (Luce Irigaray). In diesen Richtungsstreit hat sich eine neue, postfeministische Debatte eingeschaltet: Es gebe gar kein biologisches Geschlecht (sex), nur noch ein sozial und kulturell zugeschriebenes Geschlecht (gender). In seinem »harten« Kern ist Gender radikal »dekonstruktivistisch«, löst die gewohnten Sichtweisen über Frau und Mann als ideologisch auf und entwirft spielerisch-unverbindliche Entgrenzungen. Sind wir damit anstelle von Frau oder »Männin« bei der »Menschin« angekommen? Oder beim Menschen ohne (Geschlechts-)Eigenschaften?

Schon Sigmund Freud hatte den Unterschied der Geschlechter bezweifelt: Wer den Schleier des Weiblichen lüfte, treffe auf das Nichts (des Unterschieds). Geschlechter seien nur ein Konstrukt versteckter »phallogozentrischer« Macht. Das behauptet Judith Butler in »Gender Trouble« (1990). Die feministische Argumentation sieht die 1956 geborene Rhetorikprofessorin in Berkeley widersprüchlich: Einerseits sei das Geschlecht nur sozial geprägt (und somit durch Kritik veränderlich), andererseits aber biologisch bestimmt (und somit unveränderlich). Aber nach Butler gibt es überhaupt keinen »natürlichen« Körper, der »vor« der Sprache und Kultur liegt. Radikalisiert heißt das: Der Unterschied zwischen »Sex« und »Gender« ist pure Interpretation. Noch schlichter: Auch »Biologie« ist Kultur. Emanzipatorisch ist daher ein subjektives und offen pluralistisches Geschlecht zu »inszenieren«.

Der codierte Mann

4120b2HyOtL._SL160_.jpgMaxi Leinkauf hat für die Süddeutsche Zeitung die Psychologin Susan Pinker interviewt, die sich trotz unbequemer Fragen nicht unterkriegen lies (»Verschließen Sie sich doch nicht so.«). Die Botschaft:

Wir sind biologisch vorcodiert. Diese anfänglichen natürlichen Prozesse werden später durch soziale Einflüsse, Umwelt und Normen verstärkt. Jungs und Mädchen unterscheiden sich schon von Geburt an. Ihre Hormone entwickeln sich bereits im dritten Monat der Schwangerschaft. Sobald sie reden können, erzählen Jungs die meiste Zeit aggressive Geschichten, Mädchen dagegen kaum. Jungs, die im Alter von zwei bis vier Jahren eine Aufgabe lösen sollen, wenden doppelt so häufig physische Taktiken an wie Mädchen. Andererseits sind sie in der Kindheit anfälliger für Krankheiten oder Depressionen, weil bei ihnen die XY-Chromosomen nicht doppelt vorhanden sind. Männer sind biologische Spätentwickler.

Das Interview, bei dem der obligatorische Seitenhieb auf Eva Hermann nicht fehlt, kann hier eingesehen werden: www.sueddeutsche.de. Das passende Buch:

gibt es auch:

Einkaufsmöglichkeit

Jerram Barrs‘ neues Buch über die Frauen

51kcQDu9mPL._SL160_.jpgJerram Barrs, Dozent am Francis Schaeffer Institute, hat eine neues Buch geschrieben. In:

entwickelt er Antworten auf die Frage: Was denkt Gott über Frauen? In der Einleitung erklärt er die Motive für das Buch mit folgenden Worten:

I have been deeply troubled in our churches by the way much teaching on women begins with the restrictive passages in 1 Corinthians 11 and 14 and 1 Timothy 2 and often ends there. It is not that those passages are insignificant, but I have been eager to ask a more foundational question: How does the Lord see women? I felt the best way to answer this question was to look at particular women whose stories are told in the Scriptures and to reflect on what God has to say. What does God think about women, and how does he treat them? My passionate desire and prayer is that the book will be an encouragement to women and a challenge to men to treat women with the same honor that the Lord himself shows. I originally gave these studies to about two hundred women in the setting of a women’s ministry at a local church. They were greatly encouraged by the studies, and it was these women who urged me to write this book.

Die Einleitung und das erste Kapitel des Buches kann hier herunter geladen werden: crossway.org.

Einkaufsmöglichkeit

Rettet die Männer

41i1NxCMoAL._SL160_.jpgMänner und Frauen sind sehr verschieden. Je genauer die Unterschiede der Geschlechter erforscht werden, desto deutlicher wird, dass die Verschiedenartigkeit nicht nur sozial konstruiert, sondern auch biologisch begründet ist (vgl. den Beitrag Männer sind anders als Frauen).

Dennoch erklären uns einige »SozialingenieurInnen«, alles sei eine Frage der Anerziehung und auch aus Männern könne noch etwas werden. Wir müssen die Jungs nur (möglichst früh) dazu erziehen, so zu sein wie Mädchen (und Mädchen so wie Jungs?).

Kathleen Parker, Kolumnistin der Washington Post, hat diese allgegenwärtige Feminisierung durchschaut und nun ein Buch darüber geschrieben. Die FAZ schreibt über Save the Males:

Parker macht den radikalen Feminismus als Hauptschuldigen für die Marginalisierung der Männer aus. Diese Feministinnen glauben entgegen der Forschungslage, dass Männer und Frauen grundsätzlich gleich seien und dass die Unterschiede nur durch falsche Erziehung entstünden. »Es ist nicht zu fassen, dass wir das immer noch diskutieren«, stöhnt die Autorin, »jeder, der nur eine Stunde auf dem Spielplatz verbringt, weiß, dass ein großer Unterschied zwischen männlich und weiblich besteht.« Freilich finden wir die Unterschiede nur gut, wenn sie den Mädchen nützen. So wurden auf Schulhöfen die Räume zu Lasten der Ball spielenden Jungen verkleinert, doch die Mädchen brauchten für ihre Springseile oder Plauderecken den Platz gar nicht.

Parker glaubt eher, dass Frauen, Kinder und Gesellschaft profitieren, wenn Männer Männer sein dürfen, die altmodische Tugenden wie Ehre und Mut zeigen und Verantwortung übernehmen.

Hier die vollständige Rezension: www.faz.net.

Leider bist Du ein Junge

Neue Untersuchungen legen nah, das Jungen in der Schule benachteiligt werden, nur weil sie Jungen sind. Michael Klein schreibt für WELT online:

Schon vor sechs Jahren haben Dr. Heike Diefenbach und ich in der »Zeitschrift für Pädagogik« auf die massiven Nachteile von Jungen in der Schule hingewiesen. Besonders bei Feministinnen schlug der Artikel wie ein Blitz aus heiterem Himmel ein. Dabei sind die Daten allgemein zugänglich. Das Statistische Bundesamt erhebt sie im Jahresturnus. Inzwischen belegen weitere Studien: Jungen werden häufiger von der Einschulung zurückgestellt, stellen mehr als zwei Dritteln der Sonderschüler und schwänzen häufiger als Mädchen die Schule.

Folgt man den Genderisten, dann besteht das Problem von Jungen schlicht in ihrem Geschlecht. Aber warum ist das Geschlecht der Jungen ein Problem? Forschung darüber, warum Jungen als Jungen Nachteile in der Schule haben, gibt es keine.

Hier der vollständige Artikel: www.welt.de.

Die Abwertung des Männlichen

Meine Frau spricht angesichts so mancher Wortgefechte schon gern Mal von einer Feminisierung des theologischen Diskurses in der evangelikalen Welt und ich jammere ab und an (politisch inkorrekt) über eine Dämonisierung der Männlichkeit in Politik, Gesellschaft und Kirche. Nach einem Wochenende Judith Butler-Lektüre hat mich heute Gerhard Amendt mit seinem spitzen Kommentar über die inzwischen institutionalisierte Väterbeschimpfung vor eine Subdepression bewahrt. Danke!

Hier geht es zum Artikel über den Geschlechterkampf: www.welt.de.

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