Warum mich die neue Ausgabe von Calvins ›Institutio‹ enttäuscht
Gestern öffnete ich erwartungsvoll die neue Ausgabe der Institutio, die vom Neukirchener Verlag anlässlich des Calvinjahres 2009 herausgegeben wurde. Da ich für das Buch stolze 49,90 Euro investierte, verband ich mit dem Öffnen der Verpackung – wie sich schnell herausstellen sollte – viel zu hohe Erwartungen.
Die guten Nachrichten zuerst: Das Papier ist etwas dicker als bei der alten Ausgabe im Frakturasatz, was Markierungen erleichtern sollte. Obwohl die Schriftgröße auch diesmal wieder extrem klein gehalten ist (mein Lineal zeigt 7pt an), ist der in einer lateinischen Serifenschrift gesetzte Text besser lesbar. An den 2-Spalten-Satz gewöhnt man sich recht schnell.
Die schlechten Nachrichten: Ich verstehe nicht, warum die Inhaltsangaben von Otto Weber entfernt wurden. Die Bemerkungen am Rand erleichterten die Orientierung enorm. Zudem gab es im Satzspiegel dadurch außen jeweils einen komfortablen Rand für kleinere Notizen. Da in der Kopfzeile jetzt nur eine kurze Kapitelangabe steht (z.B. II,3,1) verliert der Leser sehr schnell den Überblick. Die Tatsache, dass das Inhaltsverzeichnis auf die Hauptüberschriften reduziert wurde, verbessert die Übersichtlichkeit leider auch nicht.
Die Anmerkungen zur lateinischen Textfassung sind ebenfalls verschwunden. Überhaupt nicht nachvollziehbar ist für mich, warum das Buch kein Bibelstellenregister mehr enthält und das Begriffsregister von 151 auf 2 Seiten geschrumpft ist.
Schade!
