J.K. Rowling

Schottland: Neues Gesetz gegen „Hassverbrechen“ sorgt für Verunsicherung

In Schottland sorgt ein neues Gesetz gegen „Hassverbrechen“ für Verunsicherung. Es ist nur die Spitze eines wachsenden Eisbergs in der westlichen Welt, meint die NZZ indem Artikel „Der Kulturkampf gefährdet die Freiheit – darunter werden am Ende alle leiden“:

Pünktlich zum 1. April hat sich die grosse britische Autorin und Feministin J. K. Rowling mächtig und mutig zu Wort gemeldet. Es war kein Aprilscherz, sondern bitterer Ernst: „Ich halte mich derzeit ausser Landes auf, aber wenn das, was ich hier soeben geschrieben habe, gemäss der neuen Gesetzgebung als Verbrechen gilt, freue ich mich auf meine Festnahme, sobald ich in das Land der schottischen Aufklärung zurückgekehrt bin.“

Mit diesen Worten schloss Rowling eine Kette von Tweets auf der Plattform X ab, in denen sie einige landesweit bekannte Personen als Männer bezeichnete, obschon diese sich als Trans-Personen ausgeben. Sie forderte damit die Polizei heraus, der das schottische Parlament die undankbare Aufgabe zugewiesen hat, ein neues Gesetz gegen „Hassverbrechen“ umzusetzen.

Die Hate Crime and Public Order Act war schon 2021 verabschiedet worden, ist aber wegen schwieriger Fragen der Umsetzung erst am Ostermontag in Kraft getreten. Gemäss dem Gesetz macht sich strafbar, wer Drohungen oder Beleidigungen ausspricht mit der Absicht, Hass gegenüber Gesellschaftsgruppen zu schüren. Bisher galt dies schon im Fall von Rassismus. Neu nennt das Gesetz eine Reihe weiterer Merkmale wie Religion, Alter, Behinderungen, sexuelle Orientierung oder Transgender-Identität. 

Mehr: www.nzz.ch.

Schottland debattiert über das Geschlechtsanerkennungsgesetz

Das schottische Parlament führt heute seine letzte Debatte über Änderungen am umstrittenen Geschlechtsanerkennungsgesetz, das die regierende schottische Nationalpartei (SNP) noch vor Weihnachten verabschieden möchte. Die Reform soll es Transsexuellen leichter machen, ihre Geschlechts­angleichung amtlich bestätigt zu bekommen. 

J.K. Rowling, die „Harry Potter“-Erfinderin, kämpft leidenschaftlich gegen diese Gesetzesänderung. Das sie davon ausgeht, dass Menschen ein unveränderbares biologisches Geschlecht besitzen, wird sie von der Szene als TERF bezeichnet (die Abkürzung steht für „Trans-Exclusionary Radical Feminism“).

Die FAZ berichtet

Rowling sieht die Gesetzesvorlage als „den größten Angriff auf die Rechte schottischer Frauen und Mädchen zu meinen Lebzeiten“. Ihre Empörung über die Äußerung der Trans-Leiterin eines Zentrums für vergewaltigte Frauen, wonach es gelte, die Vorurteile von Opfern infrage zu stellen, die nicht von einem als Mann geborenen Helfer beraten werden wollten, hat Rowling veranlasst, in Edinburgh eine eigene Anlaufstelle für solche Fälle zu finanzieren. Die Widersprüche in der Argumentation von Verfechtern geschlechtlicher Selbstbestimmung, die gleichzeitig behaupteten, das Geschlecht sei angeboren, aber auch eine Frage der eigenen Wahl, machten sie „verrückt“, bemängelt Rowling. Obwohl sie ständig in den sozialen Netzwerken ge­mobbt wird und Morddrohungen er­hält, bezeichnet sie sich als einen der be­günstigtsten Menschen der Welt, weil sie dank ihres Erfolges in der privilegierten Lage sei, die Stimme zu er­heben, ohne um ihre Existenz fürchten zu müssen.

J.K. Rowling unter Druck

Auch wenn ich mich wiederhole und damit einige Leute langweile: Es ist bedrückend, mit welchen Methoden die neuen Toleranten Andersdenkende diffamieren und mitunter kriminalisieren. Dies lässt sich an den jüngsten Ereignissen rund um die Autorin Joanne K. Rowling zeigen. Die Frau, die Harry Potter erfunden hat, bricht ein Tabu, indem sie darauf besteht, dass es wirklich Frauen und Männer gibt. Sie pocht darauf, dass Frauen als Frauen bezeichnet werden, nicht als „Personen, die menstruieren“. All das passt der Transgender-Lobby überhaupt nicht. Nun gibt es sogar in ihrem Verlag Hachette Probleme.

Die FAZ berichtet:

Erst wenden sich die Schauspieler gegen Joanne K. Rowling, denen sie mit ihren „Harry Potter“-Büchern eine Weltkarriere ermöglicht hat, nun britische Mitarbeiter der Verlagsgruppe, der sie immer wieder ein kräftiges Umsatzplus beschert hat und in der ihr nächstes Kinderbuch „The Ickabog“ erscheinen soll: Bei Hachette, so berichtet die „Daily Mail“, weigern sich junge, politisch linksliberal und „woke“ eingestellte Angestellte, weiter an der Print-Publikation der von Rowling angekündigten, in Teilen als Pandemie-Trost schon online erschienenen Geschichte mitzuarbeiten – als Zeichen des Protests gegen die als vermeintlich transphob gebrandmarkten Äußerungen der Autorin.

Das hat alles mit Diskursen und dem Ringen um Wahrheit und den richtigen Weg nichts mehr zu tun. Dieser Aktivismus der „pressure groups“ treibt einen Keil zwischen die Menschen, die trotz ihrer unterschiedlichen Meinungen friedlich und ganz gut miteinander auskommen könnten.

Mehr: www.faz.net.

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