Jordan Peterson

Sind Rechte und Pflichten immer nur Verträge?

Der Geschichtsprofessor Yuval Harari hat einmal über die Menschenrechte gesagt: 

Mit den Menschenrechten verhält es sich wie mit dem Himmel und Gott: Sie sind nur eine fiktive Geschichte, die wir erfunden haben und verbreiten. Vielleicht eine sehr schöne Geschichte, das mag sein. Eine attraktive Geschichte, die wir gerne glauben würden. Aber es handelt sich eben doch nur um eine Geschichte, nicht um die Realität. Menschenrechte sind keine biologische Realität. So wie Quallen, Spechte und Strauße keine Rechte haben, hat auch der Homo sapiens keine Rechte. Nehmen Sie einen Menschen, schneiden sie ihn auf und schauen Sie hinein: Sie finden sein Blut, das Herz, die Lunge und die Nieren, aber Sie finden dort keine Rechte. Der einzige Ort, an dem man Rechte findet, ist in den fiktiven Geschichten, die Menschen erfunden und verbreitet haben. Und das Gleiche gilt auch im politischen Bereich. Staaten und Nationen sind – genau wie die Menschenrechte und Gott und der Himmel – auch nur Geschichten. Ein Berg ist eine Realität: Sie können ihn sehen, ihn anfassen und sogar riechen. Israel oder die Vereinigten Staaten sind nur Geschichten. Sehr mächtige Geschichten. Geschichten, die wir vielleicht sehr gerne glauben würden, aber trotzdem nur Geschichten. Die Vereinigten Staaten kann man nicht wirklich sehen – man kann sie nicht anfassen, man kann sie nicht riechen.

Sind also Dinge wie Himmel, Hölle, Nationen und sogar „Menschenrechte“ nur nette Geschichten, die wir uns erzählen, um mit der Welt zurechtzukommen? Derek Rishmawy, der sich mit den Sichtweisen von Jordan Peterson, Tom Holland und Yuval Harari auseinandergesetzt hat, ist da anderer Meinung. 

Mehr hier: www.evangelium21.net.

Jordan Peterson verlässt seine Universität

Wie sieht die Zukunft der Wissenschaft aus? Jordan Peterson hat sich aus dem Wissenschaftsbetrieb zurückgezogen, weil er keine Freiheit in Forschung und Lehre mehr atmen kann. Mit seinem Abgang schliesst sich Peterson mehreren bekannten konservativen Gelehrten an, die in den letzten Monaten renommierten Universitäten den Rücken gekehrt haben. Markus Schär berichtet für die NZZ:

Und der Psychologe, weltberühmt als streitbarer Intellektueller, spart bei dieser Gelegenheit nicht mit Kritik; er arbeitet sich von der Fehlentwicklung an den Hochschulen bis zum Untergang des Abendlands vor: Die «Trinität der radikalen Linken», also Diversität, Inklusion und «equity» (Egalität), die er genüsslich als DIE abkürzt, zerstöre unsere Zivilisation.

Wegen dieser Doktrin, die an den angelsächsischen Hochschulen herrsche, könne er seine Lehrtätigkeit nicht weiter ausüben, klagt Jordan Peterson. Einerseits könnten seine heterosexuellen weissen Studenten selbst mit brillantem Leistungsausweis kaum auf eine akademische Karriere hoffen, weil sie schlechter qualifizierten Vertreterinnen von Minderheiten unterlägen und «verpönte philosophische Positionen» verträten. Anderseits müssten sich alle Lehrenden und Forschenden auf die DIE-Trinität einschwören lassen, ob im Anti-Bias-Training oder beim Projektantrag: «Alle meine Kollegen (ausser den wahren Gläubigen) lügen, und sie raten ihren Studenten, es auch zu tun.»

Siehe auch die Artikel vonJordan Peterson: „Why I am no longer a tenured professor at the University of Toronto“.

Mehr: www.nzz.ch.

Wieso die Welt Jordan Peterson braucht

Rassist, Frauenhasser, Chauvinist: Der kanadische Star-Intellektuelle kommt in den Feuilletons für gewöhnlich schlecht weg. Ein genauerer Blick in seine Bücher und Interviews zeigt: zu Unrecht. In der NZZ ist ein fairer Artikel über Peterson erschienen:

Damit lebt Peterson das aus, was im Zeitalter der Identitätspolitik immer mehr verloren geht: dass Menschen wieder auf die eigene Vernunft vertrauen und ihre Gegenüber nicht als Vertreter irgendeiner Gruppe, sondern als eigenständige Persönlichkeiten wahrnehmen, auf die man achten, auf die man eingehen und die man respektieren sollte.

Mehr: www.nzz.ch.

Jordan Peterson: „12 Rules for Life“

Der kanadische Psychologe Jordan Peterson hat sich mit politisch Korrekten, Gender-Freaks und Feministen angelegt. Seine Thesen sind konservativ und provozieren den lauten Widerspruch der linken Elite.

In der DLF-Besprechung des Buches 12 Rules for Life – An Antidote to Chaos unterstellt Raphael Smarzoch dem Psychologen Peterson kriegerische Rhetorik, Unzeitgemäßheit und ein dualistisches Weltbild. Ein Weltbild nämlich, in dem zwischen dem Guten und dem Bösen unterschieden wird. Wie schlimm!

Raphael Smarzoch sagt:

In Zeiten, in denen das Internet eindeutige Kategorisierungen aufgelöst hat, mutet dieses Denken befremdlich an. Peterson sucht nach Kontinuitäten, nach festen Zuschreibungen, die seiner Meinung nach von der Postmoderne relativiert worden sind. Jacques Derridas Philosophie bezeichnet er als „nihilistisch und destruktiv“. Die Frankfurter Schule, dessen populärsten Vertreter Theodor W. Adorno er nicht einmal namentlich nennt, vergleicht er mit einer marxistischen Hexenküche. Peterson geht es um die Aufrechterhaltung von Traditionen und die Suche nach einer festen Ordnung, die er als männlich charakterisiert. Chaos hingegen sei das Ewig-Weibliche.

Hier die Besprechung:

 

Das Buch 12 Rules for Life – An Antidote to Chaos soll übrigens noch in diesem Jahr in deutscher Sprache erscheinen.

 

Jordan Peterson

Der kanadische Psychologe Jordan Peterson, ein Intellektueller der bürgerlichen Mitte, hat es in die FAZ geschafft. Schon im Februar schrieb Caroline Wiedemann:

Peterson ruft auf zum Kampf gegen alles, was die Menschen angeblich gleich machen will. Die Geisteswissenschaften und Großteile der Sozialwissenschaften hätten sich in einen postmodernen, neo-marxistischen Spielplatz für Radikale verwandelt. „Sie alle hier finanzieren diese Agenda über Steuern“, ruft er dem Publikum entgegen. Gender Studies gehören abgeschafft! Das erziehungswissenschaftliche Institut von Ontario sei jenseits der Human Rights Commission die gefährlichste Institution in ganz Kanada!

Thomas Thiel schreibt nun (FAZ vom 04.04.2018, Nr. 78, S. N4):

Jordan Petersons Stern ging auf, als er sich im vergangenen Sommer öffentlich gegen ein Gesetz der kanadischen Regierung zur Wehr setzte, das vorschreibt, Menschen mit dem von ihnen bevorzugten Personalpronomen anzureden. Sein Protest richtete sich nicht gegen Transgender-Personen, sondern dagegen, sich die Wortwahl vom Staat vorschreiben zu lassen. In geschlechtsneutralen Kunstwörtern wie „zhe“ oder „zher“ sieht Peterson die Vorboten „einer postmodernen, linksradikalen Ideologie“, die seiner Ansicht nach erschreckend marxistischen Lehren ähnele, denen im vergangenen Jahrhundert mindestens hundert Millionen Menschen zum Opfer gefallen seien. Lieber würde er ins Gefängnis gehen für die Redefreiheit, sagte er, als sich dieser Ideologie zu unterwerfen.

Der Vergleich mit dem Marxismus ist Peterson durchaus ernst. Zwar hat der Postmodernismus keine Menschenleben gefordert. Ähnlich seien sich beide Denkweisen aber darin, Menschen allein durch ihre Gruppenzugehörigkeit zu definieren.

Peterson sieht im Postmodernismus – dem er relativ freihändig Kulturmarxismus, radikalen Feminismus und Transgender-Aktivismus zuordnet – eine von Neid und Selbstverachtung getragene Bewegung, die den westlichen Universalismus unterminiere: eine Kraft des Chaos.

Eine kritische Analyse zu Petersons Lebensphilosophie aus christlicher Perspektive hat Coe Carter verfasst: www.thegospelcoalition.org.

Wer Peterson mal hören möchte, kann sich diesen Vortrag über diesen Postmodernismus anhören (mit dt. Untertiteln):

 

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