Polyamorie

Polyamorie: Kritik von links

Die Begeisterung amerikanischer Magazine für das Thema Polyamorie scheint grenzenlos. Einige Linke sehen diesen Trend sehr skeptisch und erkennen darin den Ausdruck toxischer Selbstbezogenheit. Frauke Steffens schreibt:

Dass die Polyamorie längst von einem alternativen Lebensstil zum leeren Trend der herrschenden Klasse geworden sei, will Harper auch an der neuesten Poly-Autobiographie zeigen. Molly Roden Winter aus Brooklyns Nobel-Ecke Park Slope hat in „More“ viele unbefriedigende sexuelle Begegnungen, weil sie ihrem Mann nicht klar sagen kann, dass sie keine Lust mehr auf den Lifestyle hat.

Was ist mehr „cringe“, als privilegierte Hipster, die ihr Privatleben mitsamt Hochglanzfotos öffentlich ausbreiten? Weniges. Was macht mehr Spaß, als sich über eine mittelalte, mittelreiche, mittelinteressante Mutter aus Park ­Slope zu amüsieren, die nicht merkt, dass sie sich selbst für recht doof verkauft? In diesen Zeiten offenbar: weniges.

Denn, wie Harper düster bemerkt: „Das Klima erwärmt sich, Kriege wüten, und unser Land kriecht auf eine verhängnisvolle Wahl zu – alles Probleme, die wirkliches Handeln verlangen, wirklichen Fortschritt. Und irgendwie ist ‚Mach, was du willst‘ zur Bibel der amerikanischen Oberschicht geworden.“ Polyamorie spiegele eine Mentalität des „Immer mehr“: „Wie das Bruttoinlandsprodukt muss unsere Befriedigung ständig wachsen“, schreibt der Professor am Bates College, der sich selbst als Marxisten bezeichnet.

Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.faz.net.

Polyamore Christen

Vor Jahren las ich einmal, dass der emergente Tony Jones an einer christlichen Ethik für Polyamorie arbeitet (Bezeichnung für eine Form des Liebeslebens, bei der eine Person mehrere Partner liebt und zu jedem einzelnen eine Liebesbeziehung pflegt, vgl. auch hier). Heute wurde ich auf einen Artikel der Zeitschrift CHRISTIANITY TODAY aufmerksam gemacht, indem darlegt wird, dass das Thema längst in den christlichen Gemeinden angekommen ist. Die Frage lautete nicht mehr, ob wir uns in den Gemeinden mit dem Thema beschäftigen, die Frage ist: Was geben wir für Antworten?

Zitat:

Wie können sich Pastoren und Leiter auf die Behandlung von Fragen im Zusammenhang mit der Polyamorie vorbereiten? Mehrere Pastoren sagen uns, dass es immer häufiger vorkommt, dass Menschen, die sich als Polyamore identifizieren, nach der Meinung ihrer Gemeinde zu diesem Thema fragen. Werden sie akzeptiert und bestätigt werden? Die Diskussion ist noch jung genug, so dass die meisten Pastoren noch etwas Zeit haben, um eine robuste, mitfühlende und durchdachte Antwort auf die Frage zu geben: „Schließt ihre Gemeinde Menschen ein, die als polyamor bezeichnet werden?“

Hier der interessante Beitrag: www.christianitytoday.com.

VD: AW

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