Sklaverei

40 Millionen Menschen in „moderner Sklaverei“

Heute leben schätzungsweise 40 Millionen Menschen in „moderner Sklaverei“, meist in Mienen oder im Prostitutionsgewerbe. Andreas Eckert zeichnet in seinem Buch Geschichte der Sklaverei: Von der Antike bis ins 21. Jahrhundert die düstere Vergangenheit und Gegenwart einer Institution nach, die schon seit der Antike in unterschiedlichen Ausprägungen in allen Weltregionen anzutreffen ist.

Der DLF hat mit Andreas Eckert über die Sklaverei gesprochen und geht auch auf die Rolle der Religionen ein. William Wilberforce war sicher kein Evangelikaler, wie es der DLF behauptet. Gewiss war der britische Parlamentarier und Christ aber ein Anführer im Kampf gegen die Sklaverei und den Sklavenhandel.

Hier das Gespräch:



Sklaverei in 5 Ländern besonders hoch

GlobalslaveryindexDas Acton Institute, das ich sehr schätze, verweist auf den zweiten „Globalen Sklaverei-Atlas 2014“, der von „Walk Free Foundation„ herausgegeben wird.

Einige Daten:

In absoluten Zahlen haben folgende Länder die meisten Sklaven:

  • Indien
  • China
  • Pakistan
  • Usbekistan
  • Russland
  • Nigeria
  • Demokratische Republik Kongo
  • Indonesien
  • Bangladesch
  • Thailand

Die aktuelle Prävalenz ist in folgenden Ländern besonders hoch:

  • Mauretanien
  • Usbekistan
  • Haiti
  • Katar
  • IndienP
  • Pakistan
  • Demokratische Republik Kongo
  • Sudan
  • Syrien
  • Zentralafrika

Hier die Einzelheiten: Global_Slavery_Index_2014_final_lowres.pdf.

Vom Segen der Kolonialisierung

Der Historiker Egon Flaig schreibt in seinem Buch Weltgeschichte der Sklaverei (S. 215–216):

Selbstverständlich wird abgestritten, daß die westliche Kolonialisierung – und nur sie – die Sklaverei in Afrika beendet hat, in mühsamem Kampf gegen die afrikanischen Eliten und Versklaver-Ethnien. Afrikanische Intellektuelle bilden eine Einheitsfront einträchtigen Leugnens, um der westlichen Kultur die Schuld an der Sklaverei zu geben. Inzwischen geht diese Schuldzuweisung mit der Forderung nach Reparationen einher. Groteskerweise sind es großenteils die Angehörige der ehemaligen Versklaver-Ethnien, die heute die Opferrolle spielen. Auf der Durban-Konferenz 2001 forderte Ali Mohamed Osman Yasin Reparationen vom Westen, als Justizminister des Sudan – wo Schwarze seit über 20 Jahren erneut versklavt werden.

Es gibt immer noch Menschen, die nicht glauben wollen, dass wir Menschen Sünder sind. Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich sage nicht, dass die Kolonialisierung nur Segen gebracht hat.

Waren die Muslime die größten Sklavenhalter?

410GiiN1Z6L._SL160_.jpgEin neuer Historikerstreit bahnt sich an. In seinem Buch Weltgeschichte der Sklaverei stellt der Historiker Egon Flaig die These auf, dass islamische Länder die Sklaverei noch übler betrieben als christliche Eroberer. Viele wittern schon einen Skandal. Berthold Seewald verteidigt Flaig vorsichtig:

Das klingt mehr nach Diffamierung denn nach Argumentation. Denn Flaig ist Historiker genug, um seine Zahlen durchaus mit Literatur zu untermauern – gegenüber rund elf Millionen Menschen, die von Afrika aus nach Amerika verkauft wurden, hält er es allerdings mit der umstrittenen Maximalschätzung, die von 17 Millionen Verschleppten in die Kernländer des Islams ausgeht. Dass »die einheimische Sklaverei in Afrika und Asien allmählich von den Kolonialmächten zerstört« wurde, kann man schon bei dem großen Übersee-Historiker Jürgen Osterhammel nachlesen. Und um die komplizierte Frontlage in der aktuellen Sklaverei-Debatte zu skizzieren, bräuchte man, wie der schwelende Streit in Frankreich und jüngst erst Wolf Lepenies (WELT v. 13.7.) gezeigt haben, ein ganzes Buch.
Die ganze Aufregung dient also wohl dem Ziel, eine zentrale Aussage Flaigs kleinzureden: Die Sklaverei sei bis in die Gegenwart hinein ein integraler Bestandteil muslimischer Gesellschaften.

Hier der vollständige Beitrag: www.welt.de.

Nach oben scrollen
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner