Waren die Muslime die größten Sklavenhalter?

410GiiN1Z6L._SL160_.jpgEin neuer Historikerstreit bahnt sich an. In seinem Buch Weltgeschichte der Sklaverei stellt der Historiker Egon Flaig die These auf, dass islamische Länder die Sklaverei noch übler betrieben als christliche Eroberer. Viele wittern schon einen Skandal. Berthold Seewald verteidigt Flaig vorsichtig:

Das klingt mehr nach Diffamierung denn nach Argumentation. Denn Flaig ist Historiker genug, um seine Zahlen durchaus mit Literatur zu untermauern – gegenüber rund elf Millionen Menschen, die von Afrika aus nach Amerika verkauft wurden, hält er es allerdings mit der umstrittenen Maximalschätzung, die von 17 Millionen Verschleppten in die Kernländer des Islams ausgeht. Dass »die einheimische Sklaverei in Afrika und Asien allmählich von den Kolonialmächten zerstört« wurde, kann man schon bei dem großen Übersee-Historiker Jürgen Osterhammel nachlesen. Und um die komplizierte Frontlage in der aktuellen Sklaverei-Debatte zu skizzieren, bräuchte man, wie der schwelende Streit in Frankreich und jüngst erst Wolf Lepenies (WELT v. 13.7.) gezeigt haben, ein ganzes Buch.
Die ganze Aufregung dient also wohl dem Ziel, eine zentrale Aussage Flaigs kleinzureden: Die Sklaverei sei bis in die Gegenwart hinein ein integraler Bestandteil muslimischer Gesellschaften.

Hier der vollständige Beitrag: www.welt.de.

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5 Kommentare
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Alexander
14 Jahre zuvor

Zum Buch ein lesenswerter Kommentar des Althistorikers Uwe Walter, der die strittige These vom Islam als weltgrößtes Sklavereisystem nicht ausspart:
http://faz-community.faz.net/blogs/antike/archive/2009/04/14/kathartische-osterlektuere-egon-flaigs-weltgeschichte-der-sklaverei.aspx
Flaig, übrigens ebenfalls Althistoriker, hat sich bereits mehrfach islamkritisch geäußert:
http://europenews.dk/de/node/461
http://www.faz.net/s/RubCC21B04EE95145B3AC877C874FB1B611/Doc~E2671621C1A9B4E51A70E106F774BB376~ATpl~Ecommon~Scontent.html

14 Jahre zuvor

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