Wissenschaft

Universitäten als „Safe Spaces“?

Mit einem „Hochschulsicherheitsgesetz“ will Nordrhein-Westfalen unter einer schwarz-grünen Regierung Hochschulangehörige vor Diskriminierung schützen. Keine gute Idee! 

Maria-Sibylla Lotter schreibt in der NZZ: 

Bei der Vision der Hochschule als „Safe Space“ scheint das Ministerium eines vergessen zu haben: Menschen können nicht nur Opfer von Übergriffen, sondern auch von Falschbeschuldigungen oder übertriebenen Empfindlichkeiten werden. Und Machtmissbrauch gibt es nicht nur von Autoritäten gegenüber Abhängigen. Macht kann heute über die Opferrolle sehr effektiv ausgeübt werden. Die Berliner Grünen haben das gerade vorgeführt. Die Verfassungsjuristen fürchten, dass das Gesetz im politischen Meinungskampf instrumentalisiert wird.

Viele Formulierungen im Gesetzesentwurf sind vage, missverständlich und laden geradezu zum Missbrauch ein. Garantiert werden soll nicht nur der Schutz der sexuellen Selbstbestimmung, sondern auch der „soziale Geltungsanspruch“ und die freie „persönliche Lebensgestaltung“. Das mag gut klingen. Aber wann wird eine kritische Auseinandersetzung zur „Anfeindung“, zur „Infragestellung des sozialen Geltungsanspruchs“ oder zur Abwertung der „persönlichen Lebensgestaltung“? Und wer entscheidet darüber?

Es kommt oft vor, dass ein Thema oder ein Gedankenexperiment Studierende irritiert. Solche Irritationen können produktive Diskussionen und Lerneffekte auslösen. Wenn man sich als Gesprächspartner gegenseitig ernst nimmt, werden solche Diskussionen vielleicht auch hitzig und führen zu Kritik an persönlichen Haltungen. Ist es in Zukunft eine «Infragestellung des sozialen Geltungsanspruchs», wenn eine Studierende einer anderen «Überempfindlichkeit» oder «Fanatismus» vorwirft? Die Gefahr besteht. Und dann wird es solche Diskussionen nicht mehr geben.

Schon vor Weihnachten 2024 veröffentlichten 46 Erstunterzeichner, vor allem Verfassungsrechtler, auf der Plattform Verfassungsblog.de Protestschreiben an Ministerin Ina Brandes, den Entwurf zurückzuziehen (vgl. hier). „Der Gesetzentwurf verlässt den Boden des verfassungsrechtlichen Schutzes der Wissenschaft und rechtsstaatlicher Verfahrensvorgaben“, heisst es darin.

Mehr: www.nzz.ch.

Verdachts- und Akkusationskultur

Nicht nur klassisch linke Parteien machen sich stark für Einschränkungen der Meindungsfreiheit, auch Vertreter bürgerlicher Parteien wünschen Beschränkungen der Wissenschaftsfreiheit herbei oder schlagen sogar entsprechende Gesetzesänderungen vor. Die der nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU) hat mit ihrem Entwurf für ein „Hochschulstärkungsgesetz“ bei vielen Juristen und Hochschullehrern Entsetzen ausgelöst.

Einzelheiten hat Prof. Julian Krüper hier zusammengetragen. Reiner Burger von der FAZ hat das Wichtigste in dem Artikel „Warnung vor ‚Paralleljustiz‘“ aufgelistet: 

Im Zentrum der Empörung steht das mit den Paragraphen 84 bis 97 der Novelle geplante „Hochschulsicherheitsrecht“. Im Brandbrief wird es als „in besonders dramatischer Weise misslungen“ und grundgesetzwidrig beschrieben. Das „Sicherheitsrecht“ sieht vor, dass Hochschulen schon bei frühen „zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkten“ für einen möglichen „Redlichkeitsverstoß“ oder „Sicherheitsverstoß“ Eingriffs- und Sanktionsrechte haben: Campus- und Kontaktverbote, Besoldungskürzungen, Laufbahnrückstufungen, Entzug der Lehr- und Prüfungsbefugnis, Exmatrikulation. Was Brandes mit ihrer im Oktober vom schwarz-grünen Kabinett beschlossenen Novelle vorgelegt habe, suche bisher in Deutschland seinesgleichen, urteilt der Bochumer Verfassungsrechtslehrer Julian Krüper. Brandes, in deren besondere politische Obhut die Freiheit von Forschung, Lehre und Studium gegeben sei, gebe Vollgas. „Leider in die falsche Richtung“.

Krüper wirft der Ministerin vor, unter dem trügerischen Label eines Sicherheitsrechts eine „Verdachts- und Akkusationskultur“ nach dem zentralen Ansatz des Antidiskriminierungsdiskurses („Diskriminiert ist, wer sich diskriminiert fühlt“) an den nordrhein-westfälischen Hochschulen etablieren zu wollen. Das werde weitreichende Folgen haben, warnt der Verfassungsrechtler anhand eines konkreten Beispiels aus seiner Fakultät: In einer Lehrveranstaltung zum Antidiskriminierungsrecht wurde die Frage aufgeworfen, ob Adipositas als Behinderung im Sinne des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) beziehungsweise der korrespondierenden EU-Richtlinie zu verstehen sei. Allein die bloße Thematisierung der Sache veranlasste einen Teilnehmer, wegen angeblicher Diskriminierung („Fat shaming“) Beschwerde zu erheben. „Soll das künftig ernstlich sanktioniert werden?“, fragt Krüper. „Das Gesetz lässt es als Möglichkeit jedenfalls zu und wird, das ist zu befürchten, in der ein oder anderen ambitionierten Hochschulverwaltung vielleicht auch genau so verstanden.“

Mehr: zeitung.faz.net.

Paper-Mills: Die Verschmutzung der Wissenschaft.

Die Berliner Ökonomin Anna Abalkina deckt Betrug in der Wissenschaft weltweit auf. Dafür wurde sie ausgezeichnet. Der FAZ hat sie von gefälschten Daten und käuflichen Experten erzählt. Es gibt inzwischen nachweislich über 300 „gekaperte wissenschaftliche“ Journale. Eine große Rolle spielen auch die sogenannte „Paper-Mills“. Dabei handelt es sich um Organisationen, die Forschern anbieten, gegen Bezahlung als Autoren in Studien aufzutreten, die dann regelmäßig in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht werden. Dabei haben sie an den Artikeln gar nicht mitgearbeitet.

Ich zitiere aus dem Interview:

Wir kennen Paper-Mills in Russland, der Ukraine, Zentralasien, Indien, China, Iran und Peru. Sie geben sich mitunter als normale Firmen aus, die Forschern helfen, Studien zu veröffentlichen. Sie haben Tochtergesellschaften in verschiedenen Ländern und operieren international.

Welche Probleme verursachen sie?

Studien aus Paper-Mills enthalten oft Plagiate, erfundene Daten und gefälschte Grafiken. Man schätzt, dass es mindestens 400.000 Studien gibt, die aus diesen Paper-Mills stammen. Ihre falschen Daten landen in echten Übersichtsarbeiten. Gerade in der Medizin verzögert das den Fortschritt, es senkt die Sicherheit – und auch Heilungschancen von Patienten. Sie verschmutzen die Wissenschaft.

Wie schaffen die Studien es denn durch den Peer-Review-Prozess?

Paper-Mills bestechen Redakteure von Forschungsmagazinen, oder sie schleusen eigene Leute als Gastredakteure ein. Manchmal erfinden sie falsche Persönlichkeiten, die sich als Experten ausgeben und die gefälschten Arbeiten bewerten.

Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.faz.net.

Das christliche Weltbild und die Naturwissenschaften

Müssen wir befürchten, dass mit der Absage an den christlichen Glauben auch das Bildungs- und Wissenschaftsniveau sinkt? Mehrere Wissenschaftshistoriker sind jedenfalls der Meinung, dass nicht nur die Aufklörung, sondern auch das Christentum die neuzeitliche Wissenschaft beflügelt hat. Francis Schaffer schreibt (Wie können wir denn leben?, 2000, S. 127–128):

Der Beginn der modernen Naturwissenschaft stand nicht in Konflikt mit der Lehre der Bibel; ganz im Gegenteil, an einem kritischen Punkt beruhte die wissenschaftliche Revolution auf der Lehre der Bibel. Sowohl Alfred North Whitehead (1861–1947) als auch J. Robert Oppenheimer (1904–1967) haben darauf hingewiesen, daß die moderne Naturwissenschaft aus dem christlichen Weltbild heraus entstanden ist. Whitehead war ein weithin respektierter Mathematiker und Philosoph. Nachdem Oppenheimer 1947 Direktor des Institute for Advanced Studies an der Princeton Universität geworden war, schrieb er über eine ganze Reihe von Themen in bezug auf Naturwissenschaft, neben seinen Veröffentlichungen in seinem Fachbereich über die Struktur des Atoms und der Atomenergie. Soweit ich weiß, waren beide keine Christen und hätten sich selbst nicht als Christen bezeichnet; jedoch erkannten beide ohne Einschränkung, daß die moderne Naturwissenschaft aus dem christlichen Weltbild geboren wurde.Oppenheimer zum Beispiel stellte das in seinem Artikel „On Science and Culture“ („Über Wissenschaft und Kultur“) in Encounter (Oktober 1962) dar. In den Harvard University Lowell Lectures mit dem Titel Science and the Modern World (1925) („Wissenschaft und die moderne Welt“) erklärte Whitehead, das Christentum sei die Mutter der Wissenschaft wegen „der mittelalterlichen Lehre von der Rationalität Gottes“. Whitehead sprach auch von Vertrauen auf die „verständliche Rationalität eines persönlichen Wesens“. Er er klärte in diesen Vorlesungen, daß die frühen Naturwissenschaftler wegen der Rationalität Gottes einen „unumstößlichen Glauben daran besaßen, daß jedes einzelne Ereignis zu den vorausgegangenen Ereignissen in einer Weise in Beziehung gesetzt werden kann, in der allgemeine Prinzipien zum Ausdruck kommen. Ohne diesen Glauben wären die unglaublichen Anstrengungen der Wissenschaftler ohne Hoffnung gewesen.“ Mit anderen Worten: Weil die frühen Naturwissenschaftler glaubten, die Welt sei von einem vernünftigen Gott geschaffen worden, überraschte es sie nicht, daß es menschenmöglich war, auf der Grundlage der Vernunft wahre Dinge über die Natur und das Universum herauszufinden.

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Frei erfundene Forschung

Martin Amrein berichtet in der NZZ über den Trend zu KI-Fälschungen in der Wissenschaft. Bis zu fünf Prozent der Fachartikel könnten Textteile oder auch Bilder enthalten, die von künstlicher Intelligenz stammen. Fälschungsjäger können mit den neusten technischen Entwicklungen nicht mehr mithalten.

Zitat: 

Manipulationen in Fachartikeln sind gar nicht so selten. Bei einer anonymen Umfrage in den Niederlanden gaben acht Prozent der Forscherinnen und Forscher zu, schon mindestens einmal Daten gefälscht oder erfunden zu haben. Wollen Wissenschafter Karriere machen, müssen sie Studien veröffentlichen. Um sich um Fördergelder oder neue Stellen zu bewerben, brauchen sie Publikationen für ihren Lebenslauf. Dieser Druck ist mancherorts so gross geworden, dass eine wahre Fälschungsindustrie entstanden ist. So müssen in China auch Spitalärzte, denen es an Zeit oder Kompetenz für Forschung mangelt, immer wieder Artikel in Fachzeitschriften vorweisen. Sogenannte „Paper Mills“ bieten dafür eine einfache Lösung an: Sie verkaufen gefälschte Artikel.

Anfang 2020 stiessen Elisabeth Bik und andere Gleichgesinnte auf Bildfälschungen in Hunderten von Artikeln die alle von einer solchen Publikationsfabrik stammten. Dabei ging es um sogenannte „Western Blots“, die Muster von Proteinen auf einem Trägermedium darstellen. Bildmanipulationen von „Western Blots“ gehören zum Alltag von Bik. In diesem Fall waren für einmal aber nicht die Proteinflecken selbst verdächtig. „Diese hatten die Fälscher mit einer Software gut hinbekommen“, erklärt Bik. „Die Manipulationen waren nur zu entdecken, weil in den Bildern immer der genau gleiche Hintergrund vorkam.“

Mehr: www.nzz.ch.

Woke Wissenschaft

Susanne Gaschke hat – wieder einmal – die Stimmung an den deutschen Hochschulen auf den Punkt gebracht. Sie zeigt, wie eine woke Präsidentin ihre Universität auf Kurs bringt und diese ihre eigentlichen Leistungen gar nicht mehr erbringen kann. 

Zitat: 

Heute steht die TU beispielhaft für eine neue Politisierung und Polarisierung der Hochschulen, die fast überall in Deutschland zu beobachten ist. Man kann sie sogar als Paradigma für das ganze Land betrachten: Ähnlich wie die rot-grün-gelbe Regierungskoalition sieht sich die Unileitung als Fortschrittskraft, die mit Verve gesellschafts- und klimapolitische Anliegen vorantreibt – während zugleich Bürokratie, Fachkräftemangel und eine marode Infrastruktur den Normalbetrieb immer mehr einschränken. Die Präsidentin Geraldine Rauch versteht sich als Kämpferin für gesellschaftliche Veränderung – und gegen Tendenzen, die sie für reaktionär hält. Mit harschen Worten hat sie sich etwa gegen das „Netzwerk Wissenschaftsfreiheit“ gewandt, einen bundesweiten Zusammenschluss von 750 Professoren, der seit längerem die zunehmende Moralisierung und Politisierung der Wissenschaft in Deutschland kritisiert. Im Februar bezeichnete Rauch die Gruppe in einem Beitrag für die Plattform „Table Media“ als „migrations- und genderdiversitätskritisch“. Den dort organisierten Wissenschaft[l]ern warf sie vor, sie würden zustimmend von der AfD zitiert. Die Mitgliederliste nannte Rauch „beunruhigend lang“ und beklagte, dass „leider auch Personen der TU Berlin dort vertreten sind“. Die TU positioniere sich klar gegen das Netzwerk – „als Zeichen für Demokratie und als Zeichen für die Solidarität mit allen Menschen“.

Mehr: www.nzz.ch.

Wissenschaft als Abenteuer

Die Öffentlichkeitsarbeit der Hochschulen nähert sich dem Marketing an. Innovatoren und Experten sind gefragt, Intellektuelle stören nur – meint Markus Steinmayer in seinem Beitrag für die FAZ:

Ein Blick in den Pressespiegel einer beliebigen Universität zeigt allerdings das Gegenteil. Die Forschung an der Universität verspricht jederzeit, das Leben leichter und die Lage erträglicher zu machen. Wir haben, frivol formuliert, unsere „Erklärbären“ an den Instituten. So bietet die Leibniz-Gemeinschaft eine Art Speeddating für das interessierte Publikum an: „Bei ‚Book a Scientist‘ haben alle Neugierigen und Wissensdurstigen die Chance, sich 25 Minuten lang mit einer Expertin oder einem Experten der Leibniz-Gemeinschaft auszutauschen und alles zu fragen, was sie schon immer zu ihrem Lieblingsthema wissen wollten.“

Man kann in dieser Anpassung an die Marketingkommunikation eine Form des akademischen Kapitalismus sehen. Julika Griem schreibt: „Aber es kann nicht nur darum gehen, Personen, Drittmittelrekorde oder ganze Hochschulen zu verkaufen wie Schokoriegel oder Kleinwagen.“

Die Anpassung an ökonomische Formate bleibt nicht folgenlos. Es verschwindet der streitbare Intellektuelle aus der Universitätskommunikation. Er wird durch den Experten ersetzt. Der Experte fungiert als das personifizierte Spezialgebiet, als inkarnierte gesellschaftliche Herausforderung. Der Intellektuelle als Antagonist des Experten wie des Aktivisten stellt zwar möglicherweise die richtigen, aber eben auch schwierige oder heikle Fragen. Er wird als Störfaktor wirkungsorientierter Kommunikation inkriminiert. Wo es ihn wider Erwarten neben all den Experten für Stauforschung, Künstliche Intelligenz, Viren und Politikmanagement immer noch gibt, wird er als „regressiver Gegner des sozialen Wandels“ betrachtet. Für populäre Wissenschaftskommunikation im beschriebenen Sinne ist er nicht geeignet. Er ist ein Relikt, bisweilen noch anzutreffen, aber funktionslos geworden.

Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.faz.net.

Unis als Zentren der Indoktrination

Der Postkolonialismus führt aktuelle Probleme auf frühere Machtverhältnisse zurück – mit dem „weißen Mann“ und dem Westen als Feindbild. Diese Ideologie wird inzwischen an vielen Hochschulen gelehrt und setzt Andersdenkende unter Druck. Die Führungskräfte an den Unis sind oft Teil des Problems.

Arnd Diringer, Juraprofessor an der Hochschule Ludwigsburg, schreibt:

Postkolonialismus wird auch an deutschen Hochschulen gelehrt. Ob das als Wissenschaft angesehen werden kann, ist indes fraglich. Das Bundesverfassungsgericht hat die grundrechtlich geschützte Wissenschaftsfreiheit zwar stets in einem sehr weiten Sinn verstanden. Es hat betont, dass auch Mindermeinungen sowie Forschungsansätze und -ergebnisse, die sich im Nachhinein als irrig oder fehlgeleitet erweisen, durch Art. 5 Absatz 3 des Grundgesetzes geschützt sind. Wie Professor Bernhard Kempen im Beckschen Online-Kommentar zum Grundgesetz ausführt, genügt es aber nicht, wenn „vorgefassten Meinungen oder Einschätzungen lediglich der Anschein wissenschaftlicher Rationalität“ verliehen werden soll. Nicht geschützt sind „Tätigkeiten mit fixierter gesellschaftspolitischer oder ideologischer Zielsetzung oder Handlungsanweisung, politische Agitation und politische Indoktrination“.

Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.welt.de.

Bibel und Wissenschaft

In welchem Verhältnis steht die Heilige Schrift zu modernen wissenschaftlichen Aussagen? Wie gehen wir damit um, wenn wir auf Widersprüche stoßen? Vern Poythress geht in seinem Artikel „Bibel und Wissenschaft“ genau diesen Fragen nach. Wir dürden sehr dankbar sein für die Wissenschaften. Wir sollten allerdings den neuzeitlichen Bezugsrahmen hinterfragen, der mit einem persönlichen Gott schon nicht mehr rechnet. 

Poythress schreibt: 

Zunächst müssen wir kurz darüber nachdenken, wie sich eine biblisch begründete Weltsicht von dem in der westlichen Welt vorherrschenden Säkularismus und Szientismus unterscheidet. Wo der moderne Säkularismus dominiert, hält man die Bibel für veraltet und betrachtet die Wissenschaft als vorrangige Methode, um unsere Erkenntnis zu vermehren. Menschliches Wissen benötige keinen Gott. Doch diese Ansicht beruht auf fehlerhaften Grundannahmen. Sie setzt einfach eine bestimmte Sicht von der Welt und der Wissenschaft voraus. Sie geht davon aus, dass Gott – falls er überhaupt existiert – in dieser Welt nicht anwesend ist und dass uns die moderne wissenschaftliche Forschung problemlos die wahre Beschaffenheit der Welt zeigen kann.

Im Gegensatz dazu führt uns die Bibel einen Gott vor Augen, der die Welt nicht nur geschaffen hat, sondern fortwährend in ihr wirkt. Seine persönlichen Absichten können außergewöhnliche Ereignisse beinhalten – wir nennen so etwas „Wunder“. Er ist jedoch auch an den normalen Abläufen in der Natur beteiligt: „Du lässt Gras wachsen für das Vieh“ (Ps 104,14). Wissenschaftliche Forschung ist Tag für Tag von seiner Treue und Beständigkeit abhängig, denn auf dieser beruhen die Gesetzmäßigkeiten, die von Wissenschaftlern untersucht werden. Wissenschaftler sind selbst im Bilde Gottes geschaffen, und bei ihrer Forschungsarbeit versuchen sie – oft ohne es selbst zu merken –, auf geschöpflicher Ebene den Gedanken Gottes hinterherzudenken. Auch Wissenschaftler leben in einer Welt, die von Gott persönlich regiert wird. Daher können sie ihm nicht verbieten, mit seinen Wundern gegen die normalen Gesetzmäßigkeiten zu handeln.

Moderne Wissenschaftler vertrauen auf die Gesetzmäßigkeiten der Natur, welche ein Resultat von Gottes Weisheit und Treue sind. Bei vielen schleicht sich jedoch eine Verzerrung ein, weil sie meinen, diese Regelmäßigkeiten oder „Naturgesetze“ seien völlig unpersönlich. Sind diese aber unpersönlich, dann funktionieren sie letztlich wie ein Mechanismus, der keine Ausnahmen kennt. Ehe jener Mensch also überhaupt die Bibel aufgeschlagen oder den Indizien zugehört hat, meint er zu „wissen“, dass es keine Ausnahmen und keine Wunder geben kann.

Mehr: www.evangelium21.net.

Gespräch mit Helen Joyce

Ein Freund hat mich auf ein Gespräch zwischen Richard Dawkins und Helen Joyce aufmerksam gemacht. Ja, es geht wirklich um Richard Dawkins, das Sprachrohr der Bewegung der „Neuen Atheisten“.

Dennoch empfehle ich das Gespräch gern. Es geht um die Transgender-Ideologie und den Schaden, den (in Deutschland) das Selbstbestimmungsgesetz anrichtet. Laut Helen Joyce richtet sich die Trans-Bewegung:

  • gegen die Realität;
  • gegen die Meinungsfreiheit;
  • gegen die Frauenrechte;
  • gegen die Schwulenrechte;
  • gegen unsere Kinder.

VD: WH

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