Hier eine gute Rezension von Greg Gilbert über das Buch Velvet Elvis von Rob Bell:
On its surface, Bell’s first book, Velvet Elvis, might seem rather innocuous. His stated goal is to rethink the Christian faith in terms that will „strip it down to the bare bones“ and get it back to „the most basic elements.“ For the most part, he pursues that goal in a style that is reasonable and to-the-point. He talks about humility, about asking questions, about wrestling with the biblical text—phrases that many evangelicals use daily.
But I am convinced that when Bell brings all these things together, the result is something far more revolutionary than what appears on the surface. In fact, it is hard to avoid the conclusion that Bell actually ends up throwing the entire Christian gospel up for grabs. God is made so mysterious, doctrine is deemed so questionable, and biblical interpretations are so relativized that in the end, Bell leaves us wondering if anything can be known for sure, or if any understanding of the Christian faith and gospel is any better than any other.
For example, take Bell’s reconception of the idea of doctrine. Bell argues that the doctrines of Christianity should be thought of as the „springs“ that hold up the trampoline on which we jump and live in Christ. The springs are not the main point; they merely facilitate the greater goal of „us finding our lives in God“ (25). Now that analogy has some truth to it. But it’s also more dangerous than it might first appear. Conceiving of Christian doctrines as springs allows Bell to say that getting the doctrines right is not really that important. If you don’t like one or two of the springs, you can just take them out of the trampoline and keep on jumping.
Here is Bell’s take on the doctrine of the Trinity, for instance: „It is a spring, and people jumped for thousands of years without it. It was added later. We can take it out and examine it. Discuss it, probe it, question it. It flexes, and it stretches“ (22). And what about Christ’s birth to a virgin? Bell asks, „What if that spring was seriously questioned? Could a person keep jumping? Could a person still love God? Could you still be a Christian?“ (26).
Bell affirms his belief in both the Trinity and the Virgin Birth, but he also says he wants to carve out some room to „question“ those doctrines.
But what does he mean by that? Is he saying that one can study them, ask questions of them, learn from them? I wish he was. Yet why does Bell even pose the question? Why does he ask, „Could a person keep jumping?“ and then not answer it? I can only conclude that Bell is saying that it wouldn’t matter very much if someone stopped affirming them. „Yes, of course you can keep jumping, even if you stop believing in the Trinity or the Virgin Birth.“
Hier der vollständige Text: www.9marks.org.
Rob Bell wird übrigens beim Willow Creek Jugendkongress im Mai 2011 in Düsseldorf einer der Hauptredner sein. Ich staune, alles andere ist Interpretation.
ich staune auch. er wäre aber für mich der einzige grund da hin zu fahren. hab mich schon gefragt, wann das den weg auf deinen blog schafft. 🙂
ich stimme zu, dass seine standpunkte nur sehr schwer zu fassen sind. und das ist problematisch. und manchmal tragisch. ABER: man muss auch immer schauen, wer laut aufschreit, wenn jemand sagt, dass „doctrins“ nicht alles sind. das sind theologen der reformierten tradition, die es selbst grösstenteils (nicht aus böser absicht, das weiss ich!) verlernt haben, den biblischen text losgelöst von ihren doktrinen zu betrachten. „oh, Petrus verliert den glauben an sich selbst? aber das hat doch keinerlei auslegungsgeschichtliche parallelen. also: pfui spinne!“
so, bell ist zu mir zu wischiwaschi. ihm und den seinen wünsche ich ein wenig mehr wahrheit in sola scriptura. aber die reformierte tradition wiederum hat die bibel in ein zu festen korsett gezwängt. der reformierten tradition täte ihrerseits etwas mehr offenheit zur sola scriptura ganz gut. 🙂
@Markus: Sicher, auch Reformierte müssen sich immer wieder an der Schrift prüfen lassen! 😉
Liebe Grüße, Ron
Hi!
Hm… mal abgesehen von deinem Staunen: Was wäre denn deine Antwort auf die Frage, ob man ohne diese beiden Federn weiterspringen könnte?
LG,
Rolf
@Rolf: Schon das Bild mit dem Springen passt nicht. Die apostolische Lehre ist kein Sprungbrett, von dem wir losspringen und unseren eigenen Weg gehen können. Der Glaube der Apostel ist ein für allemal überliefert worden (vgl. Jud 1,3). „Jeder, der darüber hinausgeht und nicht in der Lehre Christi bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn“ (2Joh 9).
Aber wenn Du schon so geradeaus fragst, ob jemand Christ sein kann, auch wenn er nicht glaubt, dass Jesus Christus Gottes Sohn (und Gott gleich) ist: Nein. „Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er bleibt in Gott“ (1Joh 4,15).
Liebe Grüße, Ron
Ich glaube, ähnliches gelesen zu haben bei Schleiermacher? Ist das so weit von Kant – die Religion dient der Ethik, und so weit sie dafür gut ist, ist sie gut?
Es geht nicht um springen – mein Problem ist, das meine Sprünge alle so verkehrt sind, dass ich jemanden brauche, der an meine Stelle tritt, für mich springt, und mich so festhält, dass ich an seinem Springen Anteil habe. Die Frage für mich ist dann, kann er springen? Ist er gut genug? Was kann ich sicher wissen über ihn, damit ich weiss, ich kann mein Leben in seine Hand geben? Dafür brauche ich klare, abgesicherte Information über ihn. Dieses Information sichern ist Aufgabe der Dogmatik.
@Stephen: Ausgezeichnet! Dreimal JA. Ich würde auch sagen, dass Bell u.a. in der Tradition Schleiermachers steht. Zu Schleiermacher siehe auch hier.
Liebe Grüße, Ron