Das leere Grab

Der Pfarrer Dr. Jürgen Henkel bekennt sich in dem Beitrag „Ist Jesus nicht auferstanden, ist unsere Predigt vergeblich“ zur leiblichen Auferstehung von Jesus Christus. Leider ist so ein Bekenntnis heutzutage nicht mehr selbstverständlich. Henkel schreibt:

Die Heilige Schrift ist in ihrem Zeugnis von Ostern, Auferstehung und leerem Grab völlig eindeutig und unmissverständlich und erklärt den entsprechenden Glauben an dieses Zeugnis auch als konstitutiv für christliche Existenz und christlichen Glauben. Der auferstandene Christus selbst lässt sich berühren und isst, um seine Leiblichkeit nach der Auferstehung zu beweisen, auch wenn er dies gar nicht nötig hätte (Lukas 24,39-42, auch Johannes 20,27 ff). Bei Lukas heißt es eindrucksvoll: „Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe“ (24,39). Wer leeres Grab und Auferstehung leugnet, macht entweder den auferstandenen Jesus selbst oder die Evangelisten und Auferstehungszeugen zu Lügnern und hat das gesamte neutestamentliche Zeugnis an seinen entscheidendsten Stellen gegen sich, die nun hier alle aufzuführen müßig ist.

In einer Predigt zum Ostertag 1532 hat Luther die Auferstehung in ihrer Heilsbedeutung für den Glauben unterstrichen: „Da gehört ein starker, fester Glaube zu, der uns diesen Artikel stark, fest und gut mache. Die Worte: ‚Christus ist von den Toten auferstanden‘, soll man gut merken und mit großen Buchstaben schreiben, dass ein Buchstabe so groß sei wie der Turm, ja wie Himmel und Erde, dass wir nichts anderes sehen, hören, denken noch wissen als diesen Artikel. Denn wir sprechen und bekennen diesen Artikel im Gebet nicht deshalb, weil es allein geschehen sei, wie wir sonst eine Geschichte erzählen, sondern, damit es im Herzen stark, wahrhaftig und lebendig werde“ (Luther Deutsch, hg. von Kurt Aland, Bd. 8, 1991, S. 179f). Genau darum geht es: um das Verhältnis von Vernunft und Glauben. Im Glauben geht es immer um ein „Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht“ (Hebräer 11,1). Auf die Reformatoren können sich aus Vernunftgründen bekenntnis- und schriftkritische Geister schwerlich berufen.

Mehr: www.kath.net.

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5 Kommentare
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11 Jahre zuvor

Off-Topic:

Bin gerade auf eine (bisher) sehr schöne und aufwendig produzierte Dokumentation über den nordirischen und schottischen Presbyteranismus gestoßen, die vielleicht etwas für den Theoblog wäre. In der ersten Episode geht es auch um Reformation an sich sowie Calvins Genf.

Siehe hier:

„An Independent People“
http://www.youtube.com/watch?v=4UJZnN821Pk

LG

Lukas
11 Jahre zuvor

Was mir dieses Ostern zum ersten Mal aufgefallen ist: Wenn Jesus leiblich auferstanden ist, wovon ich mal ausgehe, warum konnten ihn die Damen am Grabe und die Emmaus-Jünger nicht erkennen? Auch Thomas scheint es ja erst nach dem Anfassen gepeilt zu haben…
Ich habe keinen Hinweis gefunden, dass ihr „Herz verstockt“ wurde oder wie man es eben nennen will, wenn die Fähigkeit zum Erkennen der offensichtlichsten Dinge weggenommen wird.
Hat jemand eine fundierte Erklärung dazu? Interessiert mich etwas 😉

Schandor
11 Jahre zuvor

@Lukas

Das hab ich mich auch schon oft gefragt. Was, wenn die Erklärung ganz simpel wäre, zum Beispiel: Weil sie in ihrem Unterbewusstsein (hihi) verankert hatten, dass Jesus ja gestorben ist und er es also gar nicht sein könne, der da vor ihnen steht? Außerdem hatten sie vielleicht verweinte Augen, haben nicht richtig hingesehen usw.

Jedenfalls die Erklärungen, wonach Jesus nach der Auferstehung anders ausgesehen haben soll als vorher, die haben auch Erklärungsbedarf, finde ich.

Aber mal ehrlich: Wer weiß schon, wie Auferstandene wirklich aussehen? Eben. Keiner von den Lebenden weiß es wirklich. Außer Fundis vielleicht 😉

8 Jahre zuvor

: Wunderbar gefügt.

Was ist schon der tote Leib, wo doch das, was uns ausmacht unsterblich ist.
Wodurch der Körper von Jesus verschwand ist doch unerheblich.
Siehe auch meinen Blog.

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