Seelsorge

Gott zieht uns aus dem Zweifel

Philipp Melanchthon, (Von Wittenberg nach Europa, Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt, LOGOS GOLD, Bd. 3, S. 51).

Wie kann das Herz bei Gott Hilfe suchen, wenn es Gott andichtet, er habe nichts mit seinen Geschöpfen zu tun, er wirke nicht, lasse die Kreaturen laufen, wie sie laufen. Gegen die Blindheit muss man ernsthaft streiten und das klare Zeugnis der göttlichen Schrift dagegenhalten. Denn das menschliche Herz hat sich sehr weit von Gott entfernt und steckt in tiefem Zweifel. Um uns aus den Zweifeln herauszureißen, hat sich Gott in großen Wundern immer wieder klar offenbart. Er hat allen sichtbar seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt, der von den Toten auferstanden ist und selbst viele Tote erweckt und wieder lebendig gemacht hat. Dieses alles soll unseren Glauben stärken, damit wir wissen, dass Gott nicht müßig ist, sondern den Menschen zuliebe immer wieder Gutes wirkt. Daran sollen wir seine unaussprechliche Liebe zu uns erkennen.

Pornografie: „Nein“ und doch „Ja“

Halee Gray Scott hat für CT einen guten Artikel über Pornografie geschrieben.

Porn advocates argue that pornography feeds our innate and uncontrollable instincts, and that healthy adults should explore those instincts freely. Christians know better. We are right to exhort each other to make every thought captive to Christ and to live into our new life in him.

But, as we have learned from abstinence campaigns, Christians need to offer a robust teaching that goes beyond simply repeating “this is wrong.” I saw the benefits of abstinence once I recognized what premarital sex did to my soul and witnessed the example of others choosing a better path. Likewise, when we argue against porn, we ought to, as an English proverb advises, “Use soft words and hard arguments.” Here, we find an ally in social science, which has linked porn with troubling biological, neurological, and relational outcomes.

The commentators and researchers are, in part, right: Porn isn’t just an individual moral problem. It strikes to the heart of what it means to be human. This is why Paul urges believers to “flee from sexual immorality. All other sins a person commits are outside the body, but whoever sins sexually, sins against their own body” (1 Cor. 6:18). Sexual sin can affect us in profound and devastating ways. Some sins we can fight. Others we must flee—even when temptation is only a Google search away.

Mehr: www.christianitytoday.com.

Die am Kreuz geborene Liebe

Wir kennen sie, unsere lieben christlichen Autoren, die uns in ihren vielen Büchern erzählen, wie schön und wertvoll wir alle sind. Du bist ein so wunderbarer Mensch, dass Gott sich aufgemacht hat, dich zu suchen! Weißt du nicht, wie schön du bist?

Was für eine erbärmliche und kraftlose Botschaft! Wer die Güter, die Gott angenehm stimmen, in sich selbst sucht, hat nichts begriffen.

Wie wunderbar heilsam ist dagegen, was Martin Luther uns zu sagen hat (HD, XXIV):

[Gottes Liebe, wenn sie am Menschen lebendig wirksam ist, liebt] „Sündige, Böse, Törichte und Schwache, um sie zu Gerechten, Guten, Klugen und Starken zu machen und so strömt sie heraus und teilt Gutes aus. Denn die Sünder sind deshalb schön, weil sie geliebt werden, sie werden nicht deshalb geliebt, weil sie schön sind. Menschliche Liebe flieht daher die Sünder als Böse. So sagt Christus: ‚Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu suchen, sondern Sünder‘ (Matth. 9, 13). Das aber ist die am Kreuz geborene Liebe des Kreuzes, die sich nicht dorthin wendet, wo sie Gutes findet, um es für ihre eigenen Zwecke zu gebrauchen, sondern dorthin, wo sie den Bösen und Armen Gutes bringen kann.

Frohsein in Traurigkeit

Wilhelm Lütgert schreibt zu 2. Korinther 6,4–10: „… sondern in allem erweisen wir uns als Diener Gottes: in großer Geduld, in Trübsalen, in Nöten, in Ängsten,  in Schlägen, in Gefängnissen, in Verfolgungen, in Mühen, im Wachen, im Fasten,  in Lauterkeit, in Erkenntnis, in Langmut, in Freundlichkeit, im Heiligen Geist, in ungefärbter Liebe, in dem Wort der Wahrheit, in der Kraft Gottes, mit den Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und zur Linken … “

Nicht täglich kommen Krisen und nicht zu Anfang stellen sie sich ein, aber wenn sie kommen, dann ist die Gefahr groß, daß der Mut erlischt und daß der Diener Gottes weicht und zuschanden wird. Es sind auch nicht nur die Nöte, die diese Gefahr mit sich bringen, sondern auch die Ansprüche, die die Arbeit an ihn stellt; in der Not braucht man große Geduld, aber ebensogut in der Arbeit, sonst bleibt das angefangene Werk unvollendet liegen.

Dabei gibt es keineswegs lauter Gelingen und lauter Sieg. Der Diener Gottes soll nicht meinen, daß, weil er in Gottes Sold und Dienst steht, er an jedem Abend triumphieren könnte: vexilla regis prodeunt. Es geht hindurch durch manches Unterliegen und durch viel Mißlingen, durch Schande und Traurigkeit, durch Mangel und Not. Der Apostel weissagt dem Diener Gottes jedoch nicht nur, daß er endlich einmal siegen wird, sondern daß er in aller Traurigkeit doch allzeit fröhlich sein kann. In einer einzigen Beziehung ist uns vollkommene Freudigkeit verheißen und geboten, nämlich in der Ausrichtung unserer Arbeit, wenn sie ein Dienst Gottes ist.

Soziale Netzwerke und Depressionen

tree-1090854_1920Es gibt noch keine seriösen Studien über die Auswirkungen sozialer Medien auf eine bereits bestehende Depression. Experten halten einen negativen Zusammenhang jedoch für wahrscheinlich. Kati Krause startete einen Selbstversuch und verbannte falsche Nähe und oberflächliche Interaktion, um mehr Zeit für echte Beziehungen zu haben. Es lohnt sich, auf Facebook, WhatsApp & Co. zu verzichten oder zumindest den Konsum zu reduzieren.  Die Stressminderung setzt nicht nur bei Menschen, die zu Depressionen neigen, Kräfte für die wichtigen Dinge des Lebens frei.

Ich musste raus aus diesem Teufelskreis. Niemand konnte mir dabei helfen, weil ich gar nicht wusste, wie ich es erklären sollte. Es gab nur ab und zu Momente, in denen sich der Nebel kurz lichtete und ich erkennen konnte, dass gerade etwas Schlimmes passierte. Ich wartete auf einen dieser Momente, sammelte all meine Energie und traf, zumindest erschien es mir damals so, eine der wichtigsten Entscheidungen in meinem Leben: Ich löschte die Facebook-App. Danach Instagram. Dann Twitter. Ich stellte alle Benachrichtigungen aus, und das waren viele. Bis auf SMS und Anrufe meiner besten Freunde und Familie war mein Telefon nun still. Plötzlich war die Welt viel kleiner, viel besser zu bewältigen, viel vertrauter. Ich konnte mich erholen. Und ein paar Wochen später, ohne dass ich groß darüber nachdachte, war ich zurück in den sozialen Netzwerken.

Hier der vollständige Bericht: www.zeit.de.

B. Pascal: Getröstet im Schmerz

Blaise Pascal schrieb 1651 in einem Brief an die Familie Périer in Clermont (Briefe I, Matthes & Seitz Berlin, 2015, S. 65)

Deshalb ist es auch unrecht, dass wir frei von Leid wie die Engel sein wollen, die kein natürliches Gefühl haben; doch es ist ebenso unrecht, dass wir keinen Trost finden wie die Heiden, welche die Gnade nicht fühlen; aber es ist recht, dass wir bekümmert und getröstet wie Christen sind, dass der Trost der Gnade über die natürlichen Gefühle obsiegt und dass wir wie die Apostel sagen können: »Man verfolgt uns, so segnen wir« [1 Kor 4,12], damit die Gnade nicht nur in uns, sondern auch siegreich in uns ist; so soll denn, indem wir den Namen unseres Vaters heiligen, sein Wille zu unserem werden; …

Woran erkennt man einen Narzissten?

Selbstverliebte Narzissten sind eloquent und charmant, ziehen alle Blicke auf sich, wenn sie einen Raum betreten. An Beziehungen liegt ihnen allerdings nicht sehr viel. DIE WELT nennt in Anlehnung an die Untersuchungen von Craig Malkin fünf Kriterien, an denen man einen Narzissten gut erkennen kann:

  • Erstens läßt sich ein Narzisst an seinem meist gut getarnten, aber tief sitzenden Bedürfnis nach Überlegenheit erkennen. Um die zu bekommen, muss er dafür sorgen, dass sein Gegenüber sich unterlegen fühlt.
  • Der Narzisst redet zweitens ungern über Gefühle, denn Gefühle machen verletzlich, und das ist das Letzte, was er sein will.
  • Ein Narzisst präsentiert ein geschöntes Bild seiner Vergangenheit.
  • Es fällt ihm schnell auf, wenn sein Gegenüber seine Ansprüche an Perfektion nicht erfüllt. Narzissten bauen dann Druck auf.
  • Und fünftens verabscheut der Narzisst Abhängigkeit. Er vermeidet alles, was ihn daran erinnert, dass er womöglich nicht jede Sekunde in seinem Leben unter Kontrolle hat. Deshalb ist es ihm wichtig, ständig zu demonstrieren, dass er es ist, der die Spielregeln aufstellt.

Hier mehr: www.welt.de.

J. Edwards: Satan und die Schrift

Jonathan Edwards, (Sind religiöse Gefühle zuverlässige Anzeichen für wahren Glauben, 2012, S. 82–83):

Gibt es keine Belege dafür, dass der Teufel Stellen aus der Schrift nehmen und falsch anwenden kann, um Menschen zu täuschen? Dies steht sicherlich in der Macht Satans. Es ist keine große Sache, Menschen Laute oder Buchstaben ins Gedächtnis zu rufen, und wenn Satan die Macht dazu besitzt, dann hat er auch die Macht, Worte hervorzubringen, die in der Bibel stehen. Für Gefühle ist es keine größere Sache, durch Stellen der Schrift zu entstehen, wie aus irgendeiner sinnlosen Geschichte oder einem Lied. Sind Texte aus der Schrift so heilig, dass der Teufel nicht wagt, sie zu missbrauchen oder anzutasten? Hat er nicht Christus selbst frech in der Wüste herausgefordert, ihn hierhin und dorthin gebracht, auf einen hohen Berg und auf die Zinne des Tempels? Er fürchtet sich nicht davor, die Schrift anzutasten und sie für seine eigenen Zwecke zu missbrauchen. In der Tat legte er Christus eine Schriftstelle nach der anderen vor, um ihn zu täuschen und zu versuchen. Kann er dann nicht weiterhin versuchen, heute Menschen mit Stellen aus der Schrift zu täuschen? Er kann Verheißungen der Schrift anhäufen und sie verdreht anwenden, sie benutzen, um aufkommende Zweifel zu zerstreuen oder in einem armen, irregeführten Sünder falsche Freude und falsches Vertrauen zu stärken.

Auch falsche Lehrer können die Schriften benutzen. Desgleichen können verkehrte und falsche Lehrer die Schrift zu ihrem eigenen und anderer Leute Verderben verdrehen und tun es auch (s. 2.Petr 3,16). Wir sehen, wie sie die Schrift frei benutzen, sodass es keinen zu kostbaren oder heiligen Text gibt, den sie nicht zum ewigen Verderben vieler benutzen können. Das Herz des Menschen ist trügerisch, wie der Teufel, und der Mensch benutzt die gleichen Mittel, um zu täuschen.

Es ist klar, dass jeder durch das Lesen von Texten der Schrift heftige Empfindungen erleben kann wie Hoffnung und Freude. Es können einem in der Tat kostbare Verheißungen der Schrift unvermutet und ungewöhnlich in wunderbarer Folge und als wären sie gerade gesprochen ins Gedächtnis gerufen werden. Doch nichts davon ist ein hinreichendes Argument dafür, dass diese Empfindungen von Gott angeregt sind. Sie können tatsächlich die Wirkungen von Satans Trug sein.

Wenn plötzlich die Angst kommt

Justin stellt in diesem Video nicht nur Joe Thorn’s neues Buch vor, sondern befragt ihn auch zu seiner leidvollen Wanderung durch ein finsteres Tal. Pastor Joe Thorn hatte gerade die Arbeit an seinem vorletzten Buch abgeschlossen, als er plötzlich von Gefühlen der Angst und Verunsicherung überwältigt wurde.

Was hat ihm geholfen? Ein guter Seelsorger, ein Arzt und eine robuste, puritanische Theologie, die auch dann trägt, wenn harte Stürme kommen.

Ein berührendes Gespräch, das vielleicht dem ein oder anderen, der durch beklemmende Zeiten geht, helfen kann, auf die Hilfe des HERRN zu hoffen und sie zu empfangen.

M. Reeves: Christus unser Leben

NewImageLarry ist ein cooler Typ. Er hat bei der Weihnachtsaktion 2014 das Buch über die Endzeit von Eckhard J. Schnabel gewonnen. Vor einigen Wochen hat er mir nun seinerseits ein Buch geschenkt, nämlich:

Während meiner Reisen der letzten Wochen habe ich schon Teile des Buches gelesen. Reevers Anliegen ist es, Themen wie die Erlösung oder die Ethik durch die Linse der Christologie zu beleuchten. Vielleicht von kleineren Ungenauigkeiten abgesehen, ist es ein sehr herausforderndes und inspirierendes Buch, ja ein seelsorgerliches Buch. Ich glaube, dass wir in der Seelsorge lernen müssen, zu einem Leben aus der Gemeinschaft und Fülle in Christus zu leben. Das Buch gibt viele Anstöße dazu. Besonders gefällt mir dieser Absatz:

Das entscheidende Geheimnis der Gottseligkeit ist nicht eine Technik, eine Methode oder eine Gewohnheit, sondern Christus. Sünde ist gerade Christuslosigkeit; alle Versuche, sich selbst zu verbessern, bleiben – wie eine moralische Erneuerung ohne ihn – Sünde.

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