Apologetik

Francis Schaeffer in TIME und SPIEGEL

Wer Leben und Werk von Francis und Edith Schaeffer kennenlernen möchte, sollte sich das Buch Wahrheit und Liebe zulegen. Die Dokumentation mit ihren 267 Seiten lädt ein, sich mit dem christlichen Apologeten Francis Schaeffer auseinanderzusetzen und von ihm zu lernen.

Interessant und schneller zu haben sind noch zwei andere Dokumente über das Ehepaar Schaeffer und das Studienzentrum L’Abri.

Am 11. Januar 1960 hat das Nachrichtenmagazin TIME einen Artikel über Pastor Francis Schaeffer publiziert. Der Text kann hier eingesehen werden: http: www.time.com.

Am 16. Mai 1983 hat Peter Brügge für den SPIEGEL einen (ziemlich polemischen) Beitrag über Schaeffer veröffentlicht.

Mit ihr unterm Arm entschlüsselt sich Rev. Schaeffer die Künstler des Abendlandes von Michelangelo bis Antonioni. Zu ihr hin sieht er junge Aussteiger streben in ihrer verzweifelten, auch ihn bewegenden Suche nach Sinn. Er wisse, sagt er, was ihnen fehle: der absolute Maßstab, was gut ist und was böse. Den glaubt er in der Bibel abermals entdeckt zu haben, etwas ausgebleicht von Jahrhunderten abendländischer Skepsis und Ratio. Für Francis A. Schaeffer ist die Schrift wieder Gottes Wort. In fast 1500 auf Tonband abrufbaren Predigten und Vorlesungen, in bislang 22 Büchern, in Filmen und Fernseh-Shows, vor Mächtigen und Schmächtigen, besonders aber vor der studentischen Jugend sendet er in milder Besessenheit aus, was für ihn und Amerika und den Rest der Christenheit daraus folgt: Widerstand gegen die zentrifugale Dynamik der Aufklärung, bevor sie das letzte Quentchen biblischer Orientierung aus allem herausgeschleudert hat. »Die großen glorreichen Freiheiten“, sagt Dr. Schaeffer, »beginnen unsere Gesellschaft in Stücke zu treten.« Es ist sein liebstes Thema, wie eine Infektion des Christenglaubens durch die Verstandeskeime der Antike das alles verursacht habe und wie früh. Seit dem Ausbruch der Renaissance werfe sich der Mensch in prometheischem Do-it-yourself zum Maß aller Dinge auf, und die Folgen davon sehe man ja. In Florenz wurde neben Michelangelos »David« ein Gerüst aufgeschlagen, damit, auf einer Ebene mit ihm, Francis A. Schaeffer Amerika vor einer Filmkamera den hier bereits mustergültig versteinerten Übermut faustdick erklären konnte. Es ist sein Verfahren, ganze Epochen auf ein ihn bestätigendes Bild, ganze Philosophien auf das Format eines Kalenderspruchs zu reduzieren. Dieser David, sagt der Mann mit der Bundhose, sei nicht mehr der David der Schrift, drum sei er auch nicht mal beschnitten. Und was für Hände der habe! Welche übermenschlichen Formate in beinahe jeglicher Hinsicht! »Hier stand der Humanismus“, lehrt Dr. Schaeffer, »in seinem ganzen Stolz.« Dies ist für ihn der herrlichste Beleg der hochfahrenden Illusion, es könne der Mensch, was er nur wolle, auch machen und sich »ganz allein aus der Natur losreißen“.

Der SPIEGEL-Artikel kann hier gelesen und als PDF-Datei herunter geladen werden (links): www.spiegel.de.

Apologetische Bücher zum Nulltarif

Hier hat jemand viel Zeit investiert und eine Bibliothek kostenfrei verfügbarer Apologetik-Bücher zusammengestellt. Zu den Autoren gehören beispielsweise Aurelius Augustinus, Thomas von Aquin, R.C. Sproul, G.K. Chesterton, Gary Habermas, F.F. Bruce, C.S. Lewis oder Alvin Plantinga.

Leider enthält die Bibliothek ausschließlich englischsprachige Literatur.

Hier die Zusammenstellung: truthbomb.blogspot.com.

Free Enquiry: Mission andersherum

Der Begriff »Mission« wird umgangssprachlich mit der Verbreitung religiöser Anschauungen unter Andersgläubigen in Verbindung gebracht. Dass auch Humanisten und Naturalisten missionieren, zeigt ein zweiter Blick auf das Journal Free Enquiry:

Free Inquiry publishes articles explaining the principles of secular humanism and supporting those living out its ideals. It explores the contributions

• Our best guide to truth is free and rational inquiry; we should therefore not be bound by the dictates of arbitrary authority, comfortable superstition, stifling tradition, or suffocating orthodoxy. We should defer to no dogma – neither religious nor secular – and never be afraid to ask »How do you know?«
• We should be concerned with the here and now, with solving human problems with the best resources of human minds and hearts. If there is to be meaning in our lives, we must supply it ourselves, relying on our own powers, observation, and compassion. It is irrational and ultimately harmful to hang our hopes on gods, the supernatural, and the hidden, which arise out of imagination and wishful thinking. It is pointless – and often dangerous – to push aside human intelligence to reach for some flimsy veil of alleged truths.

Das: »Es ist irrational und letztendlich schädlich, unsere Hoffnung auf Götter zu setzen«, klingt wie ein Glaubensbekenntnis. Zu den Autoren gehören übrigens Leute wie Arthur Caplan, Richard Dawkins, Christopher Hitchens und Peter Singer.

Christian Apologetics Past and Present: A Reader

Apologetics+Reader.jpgWilliam Edgar und K. Scott Oliphint haben eine Apologetik-Anthologie zusammengestellt:

Ein zweiter Band ist geplant. Die Texte des ersten Buches reichen bis zum Mittelalter. (Auf Deutsch habe sich etwas ähnliches auch hier liegen, aber eben nicht publiziert.)

Hier das Inhaltsverzeichnis und eine Bestellmöglichkeit:

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Radioaufnahme mit C.S. Lewis

200px-C.s.lewis3.JPGDer irische Literaturwissenschafter Clive Staples Lewis (1898–1963) gehört zu den größten christlichen Denkern des 20. Jahrhunderts. Bücher, wie z.B. Narnia oder Pardon, ich bin Christ, haben viele Fromme gelesen. Die Stimme von C.S. Lewis, übrigens ein Freund von J.R.R. Tolkien, kennen wahrscheinlich nur wenige.

Hier der Mitschnitt einer Radiosendung aus dem Jahr 1944: www.bbc.co.uk. Lewis spricht 14:05 Minuten über »Christ sein und das Gebet«. Der Vortrag ging ein in sein bekanntestes Buch Mere Christianity (dt. Pardon, ich bin Christ). Zum Hören benötigt man den kostenlosen RealPlayer.

VD: JT.

Gott und Vernunft

GottundVernunft.jpgDass der Glaube an den Gott des Christentums nicht im Widerspruch zur Vernunft steht, haben große Denker von der Antike bis zur Gegenwart immer wieder betont und gezeigt. Trotzdem erfreut sich der Irrationalismusvorwurf gegenwärtig großer Beliebtheit.

Eine neue Buchveröffentlichung des ProfessorenForums, die Aufsätze zum Thema »Gott und Vernunft« gesammelt hat, ist nun erhältlich:

Enthalten sind Beiträge z.B. von Horst W. Beck, Michael Behe, William A. Dembski, Richard Reichel oder Thomas Schirrmacher. Auch ein kleiner Beitrag von mir ist dabei.

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25. Todestag von Francis Schaeffer

Freundlicherweise hat mir Justin Taylor erlaubt, die Übersetzung seines Interviews mit Os Guinness auf Deutsch zu veröffentlichen. Peter Burghard hat Hildegund Beimdicke für eine Übersetzung gewinnen können. Ein dickes Dankeschön an alle drei!

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Ein Interview mit Os Guinness anläßlich des 25. Todestages von Francis Schaeffer

Kürzlich konnte ich Os Guinness Fragen stellen, inwieweit sein Leben von Francis Schaeffer geprägt und beeinflusst wurde.

Justin: Wann sind Sie das erste Mal Francis Schaeffer begegnet?

Os: Ich begegnete ihm das erste Mal im Jahre 1965 als Student in London. Durch einen gläubigen Freund und durch das Lesen von Büchern von Dostoevsky, G.K. Chesterton und C.S. Lewis war ich Christ geworden. Fairerweise muss ich sagen, dass es zu jener Zeit in England außergewöhnliche gute Textauslegung und tiefgehende theologische Vorträge zu hören gab. Dennoch fehlte der Anstoß, Christsein zu durchdenken oder es im Kontext der allgemeinen Kultur zu sehen. Man war als Student Teil des »swinging London« und der pulsierenden 60er, aber ich wusste um keinen Christen, der hätte einordnen können, was da wirklich geschah. Schließlich nahm mich ein Freund zu einem Mann in Kniebundhosen mit, so wie es die Schweizer Männer in den Alpen tragen, der mit hoher Stimme eigene Wortschöpfungen wie »Linie der Verzweiflung« in den Raum stellte und dem immer wieder lustige Versprecher und Wortverwechslungen unterliefen. Dennoch, Schaeffer sollte mich erst faszinieren und mich schließlich fesseln. Er war der erste Christ, den ich traf, der mit dem Anliegen und der Gabe ausgerüstet war, Zusammenhänge sichtbar werden zu lassen und uns unsere, für die meisten Zeitgenossen so verwirrende, turbulente Zeit verständlich zu machen. Zwei Jahre später reiste ich selbst in die Schweizer Alpen. Die ersten drei Wochen dort im Sommer 1967 war ich innerlich so aufgewühlt wie kein anderes Mal in meinem Leben. Danach war ich nie wieder der Alte.

Justin: Welchen Einfluss hatte er auf Ihre Persönlichkeit?

Os: Später hatte ich das Vorrecht, drei Jahre im Chalet von Francis und Edith Schaeffer zu wohnen und lernte sie so sehr gut kennen. Wenn ich ehrlich bin, dann verehrte ich Edith Schaeffer. Ich in bin der Tat nie so einer außergewöhnlichen Frau begegnet. Mit Francis Schaeffer war das etwas anders, da war ich nicht immer im Konsens. Aber auch ihm verdanke ich unendlich viel und er hat mich massiv geprägt – trotz unterschiedlicher Positionen. Sein Einfluss war dabei keinesfalls allein intellektueller Art. Hier verdanke ich eigentlich mehr meinem Mentor Peter Berger. Auch habe ich nicht viele seiner Bücher gelesen, weil ich die Inhalte bereits vor ihrer Veröffentlichung in seinen Vorlesungen hören konnte und die anschließenden Diskussionen darüber miterlebte. Schaeffer hat mich auf diese Weise weniger durch seine Worte geprägt, aber ich betone oft, dass ich niemand begegnet bin, dem es so leidenschaftlich um Gott wie auch den Menschen ging und der gleichzeitig leidenschaftlich der Wahrheit verpflichtet war. Dies ist eine sehr seltene Kombination und Schaeffer verkörperte sie. Leider wird das oft nicht bedacht und so werden ihm viele seiner gelehrten Kritiker mit ihrem Urteil , wer er eigentlich war, nicht gerecht und von daher ist das Bild, das sein Sohn kürzlich von ihm gezeichnet hat, derart verzerrt und emotional.

Justin: Wir sind alle in der einen oder anderen Form Vorbilder für andere- entweder positiv oder negativ. Welche wichtigen Punkte im Leben von Francis Schaeffer sind nachahmenswert und was kann zu unserer Warnung dienen?

Os: Francis Schaeffers Lieblingsbuch war Geistliches Leben: Was ist das? (R. Brockhaus Verlag, leider vergriffen). Es enthält die Geschichte seiner leidenschaftlichen, ja verzweifelten Suche nach der Realität des Glaubens. Diese Eigenschaft war so großartig bei ihm. Es gab keine Kluft zwischen seinem Gottvertrauen, seinem Gebetsleben, seinem Ringen um Überzeugungen, seinen Vorlesungen, seinen Predigten, seiner Liebe zu den Bergen, seinem Humor, seiner Freude am Schönen etc. Mit all seinen Fehlern, die er auch besaß, war er mit ganzer Seele »Mensch«. Nietzsche pflegte zu sagen: »Alle Wahrheiten sind mir blutige Wahrheiten« und das Gleiche könnte man auch von Schaeffer sagen. In einer Zeit, wo man christliche »Größen« und Bestsellerautoren feiert, die wenig Tiefe zu bieten haben oder gar heuchlerisch sind und viele Christen in Leitungspositionen aus sehr fadenscheinigen Gründen bewundert werden, war Francis Schaeffer im wahrsten Sinne des Wortes authentisch.

Dennoch, obwohl ein brillanter Denker, der analytisch Zusammenhänge deutlich machen konnte und Bedeutungen erkannte, würde ich ihn nicht als Wissenschaftler bezeichnen, da er leider zu viele Fachzeitschriften und zu wenig Bücher las. Aus diesem Grund neigte er vielleicht hier und da zu sehr seinen Schmeichlern das Ohr und folgte zu sehr der Marktschreierei seiner Verleger und anderen.

Das mag dazu geführt haben, dass er am Ende etwas von einer einstigen Demut eingebüßt zu haben schien, da man ihn als den großen Philosophen und Gelehrten darstellte, der er eigentlich nicht war und was ihn angreifbarer werden ließ. Damit meine ich, dass die akademischen Größen und Experten dadurch leichter in der Lage waren, Schwachpunkte bei einigen Ideen Schaeffers zu entlarven.

Justin: Was könnte man bei Schaeffer ihrer Ansicht nach missverstehen?

Os: Um Francis Schaeffers und seinen Ruf ranken heute viele Gerüchte. Was mich am meisten beunruhigt, betrifft seine Apologetik und seine Bedeutung. Viele, die seine Apologetik zitieren, haben eine witzige hölzerne Verstellung, wie er Menschen begegnete, um sie zum Glauben zu führen. Ich warte immer noch auf das Buch, das der Brillanz Rechnung trägt, mit der er das Evangelium nahe bringen konnte.

Was seinen Einfluss angeht, so hatte er gewaltigen Einfluss auf das Leben einzelner Menschen – mich eingeschlossen. Dennoch meine ich, dass seine herausragende Bedeutung und Berufung war, als »Wächter« oder Türöffner, bzw. Pionier zu wirken. Als nahezu keine Evangelikalen über den Bezug von Christentum und Kultur oder allgemeine gesellschaftliche Zusammenhänge aus christlicher Sicht reflektierten, tat Schaeffer nicht nur genau das, nein, er schlug auch eine Bresche, der viele andere folgen konnten. Viele, die heute sehr laut herausposaunen, wo sie kontroverser Meinung mit ihm sind, wurden vor Jahren von ihm persönlich zum differenzierten Denken angestoßen.

Ein kleiner Mann von Gestalt, doch gewaltig im Einfluss und viele sind nur weiter gekommen, weil sie auf seine Schultern steigen konnten. Ich verdanke Francis Schaeffer mehr als ich hier nennen kann. Ja, ich lebe täglich in seiner Schuld.

Das Interview kann hier auch als PDF herunter geladen werden: interview_os_schaeffer.pdf.

Was bedeutet Ostern für Marcus Borg?

Der Neutestamentler Marcus Borg ist ein einflussreicher Impulsgeber für die Emerging Church-Bewegung und tourt gelegentlich zusammen mit Brian McLaren und Diana Butler Bass durch Nordamerika, um neu aufkommende Formen progressiven Christseins vorzustellen (siehe hier). Als Mitglied des Jesus-Seminars und als Buchautor hat der Panentheist Borg in den eher liberalen Theologenkreisen einen großen Namen, wird allerdings auch von protestantischen und katholischen Laien gern gelesen (Wie sonst könnte man mit theologischen Büchern Bestsellerauflagen erzielen, wenn man kein Papst ist?).

Was denkt Marcus Borg eigentlich über Jesu Sterben am Kreuz?

N.T. Wright, der zusammen mit seinem Freund Borg ein Buch herausgegeben hat, verblüffte im Jahr 2006 in einem Interview mit The Australien die Öffentlichkeit mit der Bemerkung:

Marcus Borg glaubt tatsächlich nicht, dass Jesus Christus leiblich vom Tod auferstanden ist. Ich kenne Marcus gut. Er liebt Jesus und glaubt leidenschaftlich an ihn. Die philosophische und kulturelle Welt, in der er groß geworden ist, hat es ihm sehr sehr schwer gemacht, an die leibliche Auferstehung zu glauben.

Wenn Borg schon nicht an die leibliche Auferstehung glaubt, sollten wir uns einige Minuten Zeit dafür nehmen, herauszufinden, was für ihn der Tod von Jesus Christus bedeutet. Warum glaubt Borg so leidenschaftlich an Jesus?

Lesen Sie weiter: marcusborg.pdf.

Festschrift für John Warwick Montgomery

5159yluj0zl_sl160_Endlich ist es da! Für dieses Buch habe ich 2007 und 2008 etliche Manuskripte bearbeitet und insgesamt viel Zeit investiert. Professor John Warwick Montgomery ist einer der großen christlichen Apologeten der letzten Jahrzehnte und hat sich die Festschrift Tough-Minded Christianity wahrlich verdient.

Vorwort und Inhaltsverzeichnis können hier heruntergeladen werden: bhpublishinggroup.com.

Das empfehlenswerte Buch:

  • William Dembski u. Thomas Schirrmacher (Hg.): Tough-Minded Christianity: Legacy of John Warwick Montgomery, B & H Academic 2009, 800 S.

mit Beiträgen von J.I. Packer, Ravi Zacharias, John Ankerberg, Erwin Lutzer, Vernon Grounds, Gary Habermas, Angus J.L. Menuge, I. Howard Marshall, Roger Nicole, Thomas Johnson, Peter Zöller-Greer und vielen anderen gibt es hier: www.amazon.de.

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