2009

Robert bloggt hier nicht mehr

Robert Basic, Deutschlands meistzitierter Blogger, möchte seinen Blog basicthinking.de bei ebay.de versteigern und rechnet mit 10.000 bis 100.000 Euro. Dieser Verkauf spiegelt einen Trend, den die FAZ beim Namen nennt:

Kommerziell bleiben deutsche Blogs trotz aller Vermarktungsversuche bedeutungslos. Seit gut einem Jahr stagnieren die Besucherzahlen, auch die gegenseitigen Verlinkungen gehen zurück. Wer attraktiv für Werbekunden sein will, für den ist das Bloggen ein aufreibendes, hochfrequentes Geschäft.

Hier der Artikel von Thomas Thiel: www.faz.net.

Es tut sich was

In der christlichen Bloggerszene bewegt sich etwas. Immer mehr reformatorisch orientierte Christen publizieren in eigenen Blogs zu spannenden Themen. Auf vier verhältnismäßig junge Projekte möchte ich kurz hinweisen:

  • Johannes Otto beschäftigt sich in seinem NachfolgeBlog mit der Frage, wie Nachfolge Jesu heute aussehen kann (und natürlich mit vielen anderen Dingen). Johannes hat entscheidende Anstöße durch die Lektüre von Bonhoeffers »Nachfolge« empfangen und so wundert es nicht, dass ihn der Tiefgang mehr interessiert als das seicht-fromme Gerede.
  • Einen ähnlichen Schwerpunkt setzt Christian Meyer (Hitsch) aus der Schweiz in seinem Blog: Unterwegs in Seinen Fußspuren. Christians drittes Blog-Projekt ist theologischer konzipiert als die Vorgänger und dennoch sehr verständlich, vielfältig und authentisch gestaltet.
  • Daniel Dangendorf ist ein begeisterter Theologiestudent und zugleich professioneller Musiker, der sich gern und intensiv mit fast allem in diesen Bereichen und besonders mit den dazugehörigen Schnittstellen befasst. Es lohnt sich, seinen Blog Theologia et musica zu abonnieren.
  • Nicht jeder, der die Institutio von Johannes Calvin kennenlernen möchte, wird sie sich kaufen (können). Matthias Viraureus veröffentlicht (sicher mit viel Aufwand) Abschnitte der Institutio in seinem Blog Institutio Reformata. So kann jeder Interessierte die Texte via RSS-Feed abonnieren oder sich per eMail häppchenweise zustellen lassen. Ein disziplinierter Student könnte auf diese Weise im Calvinjahr 2009 das ganze Werk lesen.

Ich möchte an dieser Stelle diesen Betreibern und den vielen anderen (mir noch unbekannten), die sich in ihren Blogs für eine gesunde biblisch-reformierte Weltsicht einsetzen, herzlich danken. Was für ein Segen, wie ermutigend. Weiter so!

Brief des Athanasius über die Psalmen (Teil 1: Marcellinius studiert mit Eifer die Psalmen)

Die Auszüge des Briefes sind wiedergegeben nach der Übersetzung von Josef Fisch. Der Text wurde sprachlich überarbeitet. Auf Nennung biblischer Referenzstellen und erklärender Anmerkungen wird an dieser Stelle verzichtet (sie werden aber irgendwann in einem Buch zu finden sein).

1. Ich bewundere dich, lieber Marcellinius, wegen deiner Festigkeit in Christus. Denn du erträgst nicht nur die gegenwärtigen Prüfungen, von denen du schon so Viele erdulden musstest, in angemessener Weise, sondern vernachlässigst auch die geistliche Arbeit nicht. Denn als ich mich bei dem Überbringer des Briefes darüber erkundigte, was du nach überstandener Krankheit für ein Leben führst, erfuhr ich, dass du dich mit der ganzen göttlichen Schrift beschäftigst. Mit noch größerem Eifer befasst du dich jedoch mit dem Buch der Psalmen und bist besonders darauf bedacht, den in jedem Psalm verborgenen Sinn zu finden. Deshalb spende ich dir nun meinen Beifall, da auch ich mich von diesem Buch wie von der ganzen Schrift außerordentlich angezogen fühle.

In so einer Gemütslage traf ich einmal einen rüstigen Greis. Ich will dir schreiben, was dieser mir mit dem Psalterium in der Hand damals sagte. Das, was er vortrug, war anziehend und scharfsinnig entwickelt. Er sagte Folgendes: …

Athanasius von Alexandrien

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Athanasius von Alexandrien

Athanasius von Alexandria (ca. 298–373 n.Chr.) war Bischof von Alexandria in Ägypten und ist als ein bedeutender Verteidiger des christlichen Glaubens in die Kirchengeschichte eingegangen. Schon zu seinen Lebzeiten wurde er als Säule der Kirche und Vater der Orthodoxie bezeichnet. Wegen seiner kleinen Gestalt und der dunklen Hautfarbe haben ihn seine Gegner den »kleinen schwarzen Zwerg« genannt.

Athanasius genoss eine exzellente griechische Erziehung, studierte Plato, Homer, Aristoteles, den Neuplatonismus und ganz besonders die Heilige Schrift. Seine profunde Bibelkenntnis und die auch seine Gegner beeindruckende Selbstdisziplin kamen ihm bei der Bewältigung seiner Lebensaufgabe – der Verteidigung der Gottheit von Jesus Christus gegen die Lehre der Arianer – sehr zugute. Während dieser Streitigkeiten wurde Athanasius mindestens fünf Mal auf Betreiben seiner Gegner verband und verbrachte ungefähr siebzehn Jahre in der Fremde (unter anderem wurde er in das heutige Trier verbannt).

Athanasius hat der Kirche bedeutende theologische Schriften und Dokumente hinterlassen. Bereits vor Ausbruch des Arianischen Streites verfasste er die Schriften »Gegen die Heiden« und »Über die Inkarnation des Logos«. In seinem Osterbrief aus dem Jahre 367 n.Chr. werden erstmals alle 27 Bücher des Neuen Testamentes als kanonisch bezeichnet. In seinen »Vier Reden gegen die Arianer« verteidigt er die Göttlichkeit des Sohnes. Neben diesen theologischen Werken verfasste Athanasius auch erbauliche Schriften, so beispielsweise eine Biographie über Antonius den Großen, die binnen kurzer Zeit eine beeindruckende Verbreitung fand.

Aus seinen erbaulichen Werken ragt sein »Brief an Marcellinus« heraus. Der weise Mönchsvater, dem im Brief die Psalmenunterweisung zugeschrieben wird, ist wahrscheinlich Athanasius selbst.

Obwohl im 4. und im 5. Jahrhundert Pslamenhomilien sehr beliebt waren, nimmt dieser Brief eine besondere Stellung ein, da er nicht die Textauslegung, sondern den praktischen Umgang mit dem Psalter thematisiert. Athanasius empfiehlt das Nachsprechen, Beten und Singen der Psalmen, da sie auf diese Weise einen tiefen Eindruck in der Seele hinterlassen und ihre heilsame und auferbauende Wirkung entfalten. Josef Fisch schrieb 1875 in seinen einleitenden Notizen:

Die Psalmen haben nämlich das Eigentümliche, dass der, welcher sie hört oder liest, sie auf sich beziehen, sie in seinem eigenen Rahmen vortragen kann und die Bewegungen seiner eigenen Seele ausgedrückt findet.

So ist die Erklärung der Psalmen von Athanasius insbesondere auch für Christen in der Verbannung oder Verfolgung eine Anleitung dafür, Trost und Ermutigung durch das Lesen, Singen und Beten der Psalmen zu finden.

Ich werde in den nächsten Tage einige Abschnitte aus diesem Brief hier publizieren.

Jungs haben keine Lobby

photocaseux6678my1.jpgIn den 70er-Jahren entwickelte sich unter dem Druck der Frauenbewegung ein Trend, Mädchen in der Schule spezifisch und nachhaltig zu fördern. Eine Lobby, die sich für die Jungen stark macht, gibt es bislang jedoch nicht. Zudem fehlen männliche Lehrkräfte, die den Jungen eine Indentifikationsfläche bieten. 86 Prozent der Lehrerschaft an Grundschulen ist weiblich.

Annette Kuhn hat für DIE WELT recherchiert, warum Jungs in der Schule oft die Verlierer sind: www.welt.de.

The God Who Smokes

stoner.JPGTrevin Wax hat mit Timothy Stoner über sein neues Buch The God Who Smokes: Scandalous Meditation on Faith gesprochen.

Ich kann dieses Interview über die Stärken und Schwächen des emergenten Christseins, das Trevin freundlicherweise auf seinem Blog zugänglich gemacht hat, sehr empfehlen.

Hier die Links zu dem zweiteiligen Gespräch:

Intelligenz ist nicht erlaubt

expel-300x250-nowplaying.jpgDer Dokumentarfilm »Expelled«, der sich kritisch mit der Polemik gegen ›Intelligent Design‹ auseinandersetzt und die Diskriminierung evolutionskritischer Wissenschaftler problematisiert, kann inzwischen bei YouTube eingesehen werden.

Rob Bradshaw hat freundlicherweise die entsprechenden Mitschnitte verlinkt: biblicalstudiesorguk.blogspot.com.

Ich empfehle die anderen Beiträge zum Thema:

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