2010

Der Tyrann in uns

Friedrich Nietzsche (Jenseits von Gut und Böse, Fragment 158):

Unserm stärksten Triebe, dem Tyrannen in uns, unterwirft sich nicht nur unsere Vernunft, sondern auch unser Gewissen.

Wenn ein Kind zum Risikofaktor wird

Karriere trotz Kind? Bei vielen Arbeitgebern verschwinden Mütter automatisch vom Personalschirm. Soweit die Fakten. Es gefällt mir trotzdem nicht, wenn Eltern ihre Kinder als Karrierekiller einstufen. Anstatt ständig darüber nachzudenken, wie frau gleichzeitig Kinder haben und eine große Karriere machen kann, gehören die Bedürfnisse der Kinder ins Zentrum der Diskussion. Die Bindungstheorien und der gesunde Menschenverstand zeigen, dass Kindern nichts mehr hilft als fürsorgliche und verlässliche Eltern, die ihren Kids zeigen, dass sie nicht Last, sondern eine unschätzbare Bereicherung sind. Der eigentliche gesellschaftliche Skandal ist, dass sich heute eine Mutter, die sich als Hausfrau (oft mit wenig Geld) liebevoll um ihre Kinder kümmert und damit einen wertvollen volkswirtschaftlichen Nutzen erwirtschaftet, als Versagerin fühlen muss. Eine Gesellschaft, in der Eltern ihre Kinder als Risikofaktoren für die eigene Karriere einstufen, steckt mächtig gewaltig in der Krise.

Hier der Artikel »Warum Kinder oft Karrierekiller sind«: www.rp-online.de.

Ganz andere Töne schlägt Gerhard Amendt an. Er wirft den Männern vor, sich nur halbherzig gegen die Auswüchse des Feminismus gewehrt zu haben. Im Interview auf WELT ONLINE spricht der Soziologe über die Missverständnisse zwischen den Geschlechtern und plädiert für ein komplementäres Rollenverständnis:

Da hat leider der Feminismus ganze Arbeit geleistet, weil er alles als eine Frage von Schuld und Friedfertigkeit, von Überlegenheit und Unterlegenheit darstellt, aber nie als komplementäre Verhältnisse. Der Geschlechterdiskurs muss auch aus der Fixierung heraus, dass alle alles können müssen. Gleichheit herrscht, wenn man akzeptieren kann, dass Männer und Frauen unterschiedliche Fähigkeiten haben, und immer eine Differenz bleibt, die etwas mit dem Wesen der Männlichkeit und der Weiblichkeit zu tun hat.

Hier das vollständige Interview: www.welt.de.

Redeeming Science von Vern Poythress

3128VMKF0QL._SL160_.jpgDas Buch:

kann hier gratis als PDF-Datei herunter geladen werden: NAllPoythressRedeemingScience20061017.pdf.

Professor John Frame schreibt über das Buch:

With doctorates in both New Testament and mathematics, and with a solid commitment to orthodox Reformed theology, Vern Poythress is uniquely qualified to write on the theology of science. Further, he is one of the most insightful theologians writing today. As you read this book, you will be amazed at the ways in which a biblical perspective illumines the work of science. Poythress deals, of course, with all the traditional science-Bible issues, like the days of Genesis. But he also shows that a biblical worldview is essential to the work of science itself, for scientific law can be nothing other than the law of the God of Scripture. This is by far the most important book you can read on this subject. I recommend it without reservation.

Stephen Meyer, Autor des Buches Signature in the Cell, schreibt:

Poythress shows how a proper understanding of biblical theology makes possible not just one but many credible harmonizations of biblical and scientific truth. Along the way, he provides an insightful defense of the theory of intelligent design as a viable scientific research program. His examination of the mathematical beauty inherent in the universe gives yet another compelling reason to acknowledge the wisdom and design that lie behind physical reality.

Der Baader-Meinhoff-Komplex

John Wilson von Books & Culture ist begeistert von Stefan Aust’s Buch: Der Baader-Meinhoff-Komplex und schreibt:

It’s hard to imagine that anyone is better qualified than Aust to tell this story.

Wilson wäre gut beraten gewesen, zunächst einmal kritische Leser aus Deutschland, wie z.B. Bettina Röhl, zu befragen. Oder hätte er sich von großherzigen tiefenpsychologischen Rechtfertigungen blenden lassen, die Aust schon mal von sich gibt, wenn er über seine Kritiker spricht?

Hier eine Kostprobe:

Ich kann die Position beziehungsweise sagen wir mal die Gefühle, auch die Probleme von Bettina Röhl ein Stück nachvollziehen. Man hat ihr ja ihre Mutter genommen. Die Terroristin Ulrike Meinhof hat ihnen die Mutter Ulrike Meinhof genommen, als sie in den Untergrund gegangen sind. Zu späterer Zeit oder auch schon damals ist ihnen die Mutter von der Öffentlichkeit noch einmal genommen worden. Das ist ein großer Verlust, wie man sich leicht vorstellen kann. Ich glaube, dass sie damit auch heute noch zu kämpfen hat, und jedes Mal, wenn sich jemand mit der Geschichte ihrer Mutter beschäftigt – und das habe ich ja nun weiß Gott intensiv getan -, dann hat sie das Gefühl, dass die Mutter noch mal genommen wird. Da gibt es eine ganze Menge irrationaler Verhaltensweisen. Ich kann das irgendwie nachvollziehen, aber ich kenne nun Bettina lange.

Ich habe sie jetzt sehr, sehr lange nicht gesehen. Sie schreibt gelegentlich irgendwelche endlosen Briefe und nimmt dann wieder Kontakt auf oder versucht es. Ich habe das von mir aus so ein bisschen einschlafen lassen. Mir tut das ein bisschen leid, dass sie sich wirklich in die Geschichte ihrer Mutter so verbissen hat. Sie hat übrigens ein sehr gutes Buch über die Anfangszeit geschrieben, fast schon eine große Dokumentation, und das ist ein echtes Buch. Übrigens vor nicht sehr langer Zeit, als das Buch heraus kam – das ist vielleicht ein Jahr her oder ein bisschen länger, eineinhalb Jahre -, haben wir einen Vorabdruck für den „Spiegel“ erworben. Wir haben dann, weil wir das nicht als Passage dort rausnehmen konnten, eine große Geschichte darüber geschrieben. Dafür hat sie auch ein Honorar bekommen. Ich muss Ihnen sagen, Bettina soll doch machen was sie will.

Hier die Buchempfehlungen 2009 von Wilson: www.christianitytoday.com.

»Mama hat Ferien vom Herd«

Diese Werbung für den »Wienerwald« haben wir vor zwei Tagen in einer SPIEGEL-Ausgabe aus dem Jahr 1964 gefunden. Meine Frau hat die Anzeige gerahmt und sucht nun nach einem guten Platz im Wohnraum (vorzugsweise in der Küche). Was sagt uns das über die Familienklischees der Nachkriegszeit? Was sagt es über uns?

Hier der Werbetext:

Am Sonntag bleibt die Küche kalt – da geh’n wir in den Wienerwald! Eine prächtige Idee: Mutti hat einmal in der Woche »Ferien vom Herd«! Sie braucht nicht zu braten, nicht anzurichten und abzuspülen. Denn die ganze Familie geht sonntags in den Wienerwald (– das war Vatis Idee!). Und zum Essen gibt es knusprige Hendl, goldbraune pommes frites und pikante Salate, – dazu ein Glas Wein für die Eltern – Ein wahres Sonntagsessen! In mehr als 70 Städten in fünf Ländern Europas bieten über 140 Brathendlstationen freundliche Gastlichkeit – täglich von 11 Uhr vormittags bis in die späte Nacht.

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