März 2011

MSNBC Interview mit Rob Bell

Martin Bashir hat kürzlich Rob Bell in seiner TV-Sendung zum neuen Buch Love Wins befragt. Es ist interessant, sich das Gespräch anzuschauen. Viel spannender ist allerdings ein Gespräch, das God and Culture mit dem Journalisten Martin Bashir einige Tage nach dem TV-Interview geführt hat. Bashir macht ausgesprochen wertvolle Anmerkungen zur Qualität des Journalismus.

Hier geht’s zum Gespräch: www.godandculture.com.

Festnahmewelle wegen Christenmorden in der Türkei

Bei landesweiten Durchsuchungen hat die türkische Staatsanwaltschaft mindestens 20 Personen festnehmen lassen, darunter mehrere Angehörige des Militärs. DIE WELT berichtet:

Die türkische Staatsanwaltschaft hat vier Armee-Angehörige festnehmen lassen, die im Verdacht stehen, in den Mord an drei Christen im Jahr 2007 verwickelt gewesen zu sein. Unter den Festgenommenen sei ein ehemaliger Regimentskommandeur der Gendarmerie aus dem ostanatolischen Malatya, berichtete der türkische Nachrichtensender NTV.

Nach dem Anschlag auf einen türkischen Bibelverlag im April 2007 tragen Polizisten ein Opfer aus dem Gebäude. Fast vier Jahre später sind 20 Verdächtige festgenommen worden

Den Berichten zufolge untersucht die Staatsanwaltschaft, ob es einen Zusammenhang zwischen den Christenmorden und der mutmaßlichen Putschisten-Gruppe Ergenekon gibt.

Der DER STANDARD hat berichtet. Hier der Beitrag von WELT online: www.welt.de.

Edwards: Ein Lehrer der Gnade und die größte Erweckung

201103171309.jpgErfreulicherweise ist Murrays‘ Biographie über Jonothan Edwards nun auch auf deutscher Sprache erschienen. Über das Buch:

  • Jonathan Edwards: Ein Lehrer der Gnade und die Große Erweckung, Bielefeld, CLV, 2011, 576 S., 12,90 Euro

schreibt der Verlag:

Diese gut lesbare, sorgfältig recherchierte Biografie über Jonathan Edwards, der mitunter als größte intellektuelle Gestalt des 18. Jahrhunderts in Amerika wahrgenommen wird, baut auf älteren Lebensbeschreibungen des berühmten Predigers auf, benutzt aber auch Material aus neueren Studien. Edwards´ Theologie wird mit seinem täglichen Leben, sowohl in der Öffentlichkeit als auch im privaten Umfeld, in Beziehung gesetzt. Seine familiären Beziehungen durchziehen die geschichtliche Darstellung, wobei sie gleichzeitig Spannung erzeugen und Mitgefühl wecken. Diese hervorragende Arbeit ist nicht nur eine außergewöhnliche Biografie, sondern dient gleichzeitig als Veranschaulichung dafür, wie die Gemeinde heute aus ihrer Geschichte lernen kann und was sie darüber hinaus tun sollte.

Ich rate sehr zum Kauf des Buches. Wer sich die außergewöhnlich preiswerte Ausgabe nicht leisten kann, darf sich hier die PDF-Datei herunterladen: 256306.pdf.

Ein großes Dankeschön an den Verlag!

Ligon Duncan: Wie haben wir die Souveränität Gottes zu verstehen?

Der Presbyterianer Ligon Duncan hat über wichtige Fragen im Zusammenhang mit der Souveränität Gottes gesprochen. Das Festhalten an Gottes Herrschaft über alle Dinge sollte nicht gegen die Verantwortlichkeit des Menschen ausgespielt werden, meint Duncan und illustriert seine Auffassung anhand einiger Beispiele. In ähnlicher Weise, aber natürlich umfassender, hat J.I. Packer das Thema in seinem leider vergriffenen Buch Prädestination und Verantwortung behandelt.

Gott ist immer noch heilig

Kevin DeYoung hat eine 20-seitige Rezension über Love Wins von Rob Bell verfasst.

Bell’s god may be all love, but it is a love rooted in our modern Western sensibilities more than careful biblical reflection. It is a love that threatens to swallow up God’s glory and holiness. But, you may reply, the Bible says God is love (1 John 4:16). True, but if you want to weigh divine attributes by sentence construction, you have to mention God is spirit (John 4:24), God is light (1 John 1:5), and God is a consuming fire (Heb. 12:29). The verb “is” does not establish a priority of attributes. If anything, one might mention that the only thrice-repeated attribute is “holy, holy, holy.” And yet this is the one thing Bell’s god is not.

Hier die PDF-Datei: LoveWinsReview.pdf.

Einspruch im Namen der Menschenwürde

Am Donnerstag soll im Bundestag über PID abgestimmt werden. Der ehemalige Bundesverfassungsrichter Ernst-Wolfgang Böckenförde meint, die PID sei ein Selektionsinstrument. Der Staat kann niemanden zu der Entscheidung ermächtigen, ob ein anderer weiterleben darf oder verworfen wird.

Die Würde, die ein fertiges Wesen auszeichnet, lässt sich nicht von seinem Lebensprozess abspalten, muss diesen vielmehr mit umfassen. Nimmt man nämlich eine bestimmte Phase dieses Lebensprozesses von der Anerkennung und Achtung, die dem Menschen von seiner Würde her geschuldet ist, aus oder sucht sie prozesshaft abzustufen, weil er doch erst ein Acht- oder Sechzehnzeller sei und zur ohnehin ungewissen Nidation noch nicht gekommen sei, reißt man ein Loch in die Entwicklung des einzelnen individuellen Menschen selbst. Soll die Achtung der Würde jedem Menschen als solchem gelten, muss sie ihm von Anfang an, dem ersten Beginn seines Lebens zuerkannt werden.

Dieser erste Beginn des eigenen Lebens des sich ausbildenden und entwickelnden Menschen liegt nun aber in der Verschmelzung von Samenzelle und Ei, dem Abschluss der Befruchtung. Durch sie bildet sich ein gegenüber Samen- und Eizellen, die auch Formen menschlichen Lebens sind, neues und eigenständiges menschliches Lebewesen. Das ist heute gesicherte naturwissenschaftliche Erkenntnis. Auch die Stellungsnahme der Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften geht davon aus, dass mit der Bildung des neuen Zellkerns das vollständige individuelle menschliche Genom entstanden ist.

Es sind, wie Herta Däubler-Gmelin in einem nun bald zehn Jahre zurückliegenden großen Interview (Däubler-Gmelin: Würde des Embryos ist unbezweifelbar) feststellte, alle Grundvoraussetzungen und Fähigkeiten dafür vorhanden, dass ein individueller Mensch entsteht beziehungsweise sich als solcher entwickelt. Das genetische Programm der Entwicklung ist fertig vorhanden, bedarf keiner Vervollständigung mehr oder eines qualitativen Sprunges, entfaltet sich vielmehr von innen her nach Maßgabe eigener Organisation. Hier, und nicht erst irgendwann später, setzt die Würde des Menschen ein und ebenso die Verpflichtung der Rechts- und Verfassungsordnung, sich schützend vor dieses Leben und seine Entwicklung zu stellen.

Hier der Artikel: www.faz.net.

Interview Carsten Peter Thiede: Die Auferstehung Jesu

Wir nähern uns Ostern. Im Kirchenjahr ist Ostern die jährliche Gedächtnisfeier der Auferstehung von Jesus Christus, der nach dem Zeugnis des Neuen Testaments als Sohn Gottes den Tod besiegt hat.

Die Auferstehung Jesu wird gemeinhin ausschließlich als eine Glaubensfrage betrachtet. Besonders der deutsche Theologe Rudolf Bultmann vertrat die These, der Osterglaube sei überhaupt nicht an historischen Fragen interessiert. Für den modernen Menschen sei die Auferstehung Christi als Ereignis unverständlich und erledigt. »Die Auferstehungsberichte«, sagte Bultmann 1966 in einem Interview mit dem SPIEGEL (Nr. 31, S. 45), »sind die legendenhafte Konkretisierung des Glaubens der ersten Gemeinde an den Auferstandenen«.

Sind die Osterberichte Versuche der ersten Christen, ihren Glauben zu bekräftigen oder entstanden die ersten christlichen Gemeinden, weil Jesus tatsächlich auferstand? Der früh verstorbene Carsten Peter Thiede, Professor für Umwelt- und Zeitgeschichte des Neuen Testaments (ich bin dankbar, noch einige Vorlesungen bei ihm gehört zu haben), geht in einem immer noch sehenswertem Interview diesen Fragen nach.

Hier geht es zum Interview, das ab Minute 05:30 beginnt: www.bibeltv.de.

Religionspolitik steht vor erheblichen Veränderungen

Wissenschaftler der Universität Münster prognostizieren einschneidende Veränderungen für die christlichen Kirchen in Deutschland. Die Bevorzugung der Kirchen müsse aufhören, da sonst gegen das Gleichbehandlungsgebot im neutralen Staat verstoßen werde, meint der Politikwissenschaftler Ulrich Willems.

Während einer Tagung über Religionsfreiheit an der Universität sagte Juristen Fabian Wittreck wörtlich: »Da haben die Kirchen in Zukunft große Umbrüche zu erwarten.« Die Kirchen könnten hierzulande nicht mehr selbstverständlich mit einer Rechtsauslegung zu ihren Gunsten rechnen. Das betreffe etwa Kreuze in den Schulen oder die eigenen Arbeitsrechtslinien der Kirchen. Immer mehr Streitfragen würden durch europäische Gerichte entschieden.

Einzelheiten im zweiten Beitrag von »Notizen aus Religion und Gesellschaft« vom 10. März 2011 (ab Minute 00:38, allerdings sind alle Beiträge hörenswert):

[podcast]http://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2011/03/10/dlf_20110310_0943_b085ba23.mp3[/podcast]

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