Der britische Baptistenprediger Thomas Cook (1808–1892) war ein engagierter Kämpfer gegen den weit verbreiteten Alkoholmissbrauch. Um die Menschen der Arbeiterklasse vom Trinken abzuhalten, organisierte er gemeinschaftliche Reisen und wurde damit zum Erfinder des Pauschaltourismus.
In dem DLF-Beitrag über Thomas Cook kommt der Soziologe Jörn Mundt zu Wort, der eine Biografie über Thomas Cook vorgelegt hat.
Ich habe meinem Freund Cristiano (Spiderman) aus São Paulo ein paar Fragen zur Fußball WM gestellt. Hier das Interview (das Naemi K. freundlicherweise übersetzt hat):
Die WM aus der Perspektive eines Brasilianers
Cristiano mit seiner Frau
TheoBlog: Brasilien ist ein fußballverrücktes Land. Wie ist nun während der WM die Stimmung in deiner Heimatstadt São Paulo?
Ich persönlich denke nicht, dass es die gleiche Atmosphäre oder Stimmung ist wie bei den vorherigen Weltmeisterschaften. Wir mögen es noch immer sehr, uns die WM anzuschauen, aber nach den Massenprotesten im Juni/Juli 2013 (siehe hier und hier) hat sich unter uns etwas verändert.
Wie du vielleicht weißt, war eins der Themen der Proteste die hohen Kosten der Weltmeisterschaft in Brasilien aufgrund der schlechten Administration und Korruption (siehe hier) im Gegensatz zu dem ziemlich schlechten Staat und den fehlenden Investitionen in unserem Gesundheits- und Bildungssystem; ein auf der Straße wiederkehrender Ausruf war: „Wir fordern FIFA-Standard-Schulen und Krankenhäuser!“
Zunächst war es eine riesige, spontane, positive und gewaltlose Bewegung ohne politische Parteien, aber kurz danach begannen einige „soziale revolutionäre Bewegungen“ (wie sie sich auch selbst nennen) wie die Black Blocs (siehe hier) sehr gewalttätige Handlungen durchzuführen, wodurch die einst positive Bewegung der Menschen gestoppt wurde. Das alles passierte im FIFA Confederations Cup in Brasilien 2013. Deshalb begannen sich die Regierung und FIFA Sorgen darüber zu machen, was wohl bei der FIFA Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien passieren würde.
Und das mag der Grund dafür sein, dass sich etwas verändert hat, denn wie ich zuvor sagte: wir sind noch immer beunruhigt. Trotz der Tatsache, dass unsere Medien derzeit sehr auf das Event selbst fokussiert sind, sind immer noch einige gewaltsame Proteste und Unruhen auf den Straßen (siehe hier); kleinere natürlich, aber Menschen und auch die Regierung selbst machen sich Sorgen. Zusätzlich fühlen sich manche Leute irgendwie schuldig dabei, so ein großes Event zu genießen, dass von der FIFA (welcher wir nicht trauen) organisiert wird, während wir viele ungelöste Probleme in unserem Land haben. Also ja, ich denke nicht, dass es das gleiche ist, wie zuvor.
TheoBlog: Die deutschen Medien berichten sehr viel über die Demonstrationen und darüber, dass die WM auf den Schultern vieler armer Menschen ausgetragen wird. Bekommt dieses Thema in euren Medien ebenfalls viel Raum?
Das glaube ich nicht, aus zwei Gründen: Die brasilianischen Medien sind momentan sehr auf das Event selbst konzentriert und außerdem haben wir im Oktober diesen Jahres eine Parlamentswahl. Also wenn es keine Neuigkeiten über die Weltmeisterschaft gibt, gibt es was Neues über die Wahlen und wie die Politiker damit gerade umgehen (Dilma und ihre Gegner).
Natürlich sehen wir ein paar Neuigkeiten über die Proteste im Fernsehen, aber nicht wie vorher. Ich persönlich denke schon, dass es die immer noch gibt, aber nicht in so großer Form wie vorher.
TheoBlog: Können sich einfache Arbeiter ein Ticket für ein Spiel leisten?
Ich glaube das billigste Ticket müsste die „Kategorie 4“ sein, also ein Ticket das R$ 60,00 kostet (in etwa 20 Euro), aber R$ 60,00 ist für brasilianische Arbeiter nicht billig und es gibt davon sowieso nur wenige: Jeder kann hier nachschauen, dass das Stadion nicht viele „Kategorie 4 Plätze“ besitzt.
Die Antwort ist also „nein“ und letztlich schauen wir uns die Spiele zu Hause an. Wir haben uns untereinander immer gesagt, dass dieses Event für reiche Leute und Fremde ist, also haben wir das auch schon erwartet.
TheoBlog: Nun habt ihr in eurer großen Stadt sehr viele christliche Gemeinden. Haben diese sich auf die WM vorbereitet?
Manche, aber ich würde sagen, die meisten nicht und das hauptsächlich für die Eröffnungszeremonie und das erste Spiel, Brasilien gegen Kroatien. São Paulo ist so groß, dass es manchmal sehr schwierig ist, alle zusammen zu kriegen. Außerdem glaube ich, dass die Leute lieber zu Hause sind mit ihren Familien und engsten Freunden.
TheoBlog: Gibt es auch missionarische Veranstaltungen?
Nicht dass ich wüsste, aber möglicherweise gibt es ein paar.
TheoBlog: Etliche berühmte brasilianische Fußballer sind bekennende Christen und finden in der Öffentlichkeit viel Beachtung. Ist das eine missionarische Chance oder gibt es da auch Gefahren?
Ich erinnere mich an die „guten alten Tage“, als die brasilianischen Evangelikalen allgemein als „langweilige aber ehrliche Menschen“ bezeichnet wurden. Mittlerweile, nach all den Skandalen und seltsamen Dingen, die von neo-pfingstlerischen Gruppen und der Wohlstandstheologie („Universal Church of the Kingdom of God“) gemacht worden sind, denken die Leute von uns als die „verrückten, blinden, einfältigen und dummen Nachfolger von Religionsführern, die Geld lieben und arme Leute ausrauben.“ Immer wenn eine öffentliche Person bekennt ein Evangelikaler zu sein, bekommt er eine entsprechende „Behandlung“. Das gilt auch für Fußballspieler.
Nehmen wir Kaka als Beispiel: natürlich kenne ich ihn nicht und wir haben große theologische Meinungsverschiedenheiten, aber er scheint ein guter und authentischer Gläubiger zu sein und grundsätzlich, wenn sein Glaube erwähnt wird, ist es von den Vorurteilen beladen, wie ich zuvor zitiert habe. Und wann immer er oder irgendein andere Gläubiger etwas Fragwürdiges tun, naja, kannst du dir vorstellen, wie die Sache läuft.
Authentische römisch–katholische Fußballspieler bekommen übrigens nicht die gleiche Aufmerksamkeit, also kann ich darüber nichts sagen.
TheoBlog: Was bedeutet die WM für dich und deine Familie?
Wir haben es immer sehr genossen. Es ist so toll ein weltweites Geschehen zu sehen, worüber fast jeder auf der Welt redet! Meine Mutter zum Beispiel, als sie noch gelebt hat, mochte es immer sehr: sie wusste nicht sehr viel über den Fußball, aber sie liebte es, die Spiele zu schauen und unsere Nationalmannschaft anzufeuern. Sie liebte es auch immer zu sehen, wie glücklich unser Land während dieses Events war.
Wir waren uns trotzdem immer bewusst, dass es nur ein „temporäres Glück“ war und es tat uns leid, dass unsere Bevölkerung weitgehend die wahre Freude nicht kennt, die aus einer Beziehung mit Gott resultiert. Die Dinge wären so anders, wenn sie das wüssten!
Leben wir in einer postmodernen Kultur? Auf diese Idee konnten eigentlich nur ein paar in die Irre geleitete Jugendpastoren kommen. Obwohl William Lane Craig Lebensbereiche wie Film, TV, Kunst und vor allem Literatur ausklammert, liebe ich seine zugespitzte Analyse:
Liest jemand – wie ich derzeit – das empfehlenswerte Buch Die Pädagogik der Neuen Linken (München/Basel, 5. Aufl., 1980), kommt er möglicherweise gelegentlich ins Staunen darüber, wie exakt Wolfgang Brenzinka die Umerziehung der Schüler (von denen heute übrigens etliche Lehrer sind) vorhergesehen hat.
Als Beispiel sei das geforderte soziologisch-politische Vokabular angeführt. Bewusstseinsänderungen werden nämlich insbesondere durch die Schaffung einer neuen Sprache erreicht:
Was hier geschieht, ist eine ideologische Unterwanderung mittels sprachlicher Unterwanderung. MARCUSE hat diese Politisierung der Sprache als »linguistische Therapie« (der seiner Ansicht nach »kranken« liberalen Wohlfahrtsgesellschaft) bezeichnet und gefordert, das soziologische und politische Vokabular systematisch umzuformen: »Es muß seiner falschen Neutralität entkleidet werden; es muß methodisch und provokatorisch im Sinne der Weigerung ›moralisiert‹ werden« .
Zur Methode der Bewußtseinsverengung gehört neben der Umdefinition von Wörtern auch die Einführung neuer Wörter und die Ausscheidung unerwünschter Wörter. Beispiele für neue Wörter sind »Establishment« für die politisch negativ bewertete Führungsschicht der Gesellschaft; »go in«, »sit in«, »teach in« für Formen des Hausfriedensbruches oder der Nötigung, die verharmlost werden sollen; »umfunktionieren« für die Zweckentfremdung von Einrichtungen oder Veranstaltungen; »verunsichern« für eine Technik der Einschüchterung politischer Gegner; »Technokrat« für Wissenschaftler, Techniker und Verwaltungsfachleute, die im Rahmen der gegebenen Gesetze zweckrational zu handeln bemüht sind, statt die Normen ihrer Gesellschaft abzulehnen und für den Umsturz zu arbeiten.
Beispiele für unerwünschte Wörter, die aus der Sprache der Neuen Linken verbannt werden , sind »Verantwortung«, »Vertrauen«, »Höflichkeit«, »Anstand«, »Ehrfurcht«, »Dankbarkeit«, »Bescheidenheit«, »Fleiß«, »Treue«, »Gehorsam«, »Zucht«, »Auslese«, »Selbstdisziplin«, »Sitte«, »Autorität«, »Pflicht«, »Ordnung«, »Gemüt«, »Heimat«, »Vaterland«, »Nation« , »Wehrbereitschaft« usw.
Alle diese Techniken zur sprachlichen Unterwerfung einer Gesellschaft durch Einführung einer »Neusprache« (»newspeak«) sind bereits von ORWELL in seiner Zukunftsvision vom totalitären sozialistischen Staat »1984« geschildert worden. Der Zweck der »Neusprache« ist es, alle von der sozialistischen Ideologie abweichenden Denk- und Ausdrucksweisen unmöglich zu machen. Neben den erwähnten Techniken der Umdefinition vorhandener, der Einführung neuer und der Ausschaltung unerwünschter Wörter wird ganz allgemein die Verminderung des Wortschatzes als wesentlich angesehen. Indem die Möglichkeiten der Wortwahl auf ein Minimum beschränkt werden, hofft man auch das Denken auf jene Gegenstände einschränken zu können, die von der Ideologie zugelassen werden.
Mein Eindruck ist, dass ebenfalls in der kirchlichen Verkündigung durch Sprachinquisitoren etliche Begriffe auf einem Index unerwünschter Wörter gelandet sind. Ich denke da beispielsweise an: göttlicher Zorn, Erwählung, Gericht, Hölle, Strafe, Gehorsam, (Unter)Ordnung, Selbstverleugnung, Stellvertretung, Sühne, … Als ob die Heilige Schrift diese Themen verberge.
It appears to me that Vines starts with the conclusion that God blesses same-sex relationships and then moves backwards to find evidence. This is not exegesis, but a classic example of eisegesis (reading our own biases into a text). Like Vines, I also came out as a gay man while I was a student. I was a graduate student pursuing a doctorate in dentistry. Unlike Vines, I was not raised in a Christian home. Interestingly, a chaplain gave me a book from a gay-affirming author, John Boswell, claiming that homosexuality is not a sin. Like Vines, I was looking for biblical justification and wanted to prove that the Bible blesses gay relationships. As I read Boswell’s book, the Bible was open next to it, and his assertions did not line up with Scripture. Eventually, I realized that I was wrong—that same-sex romantic relationships are a sin. My years of biblical language study in Bible college and seminary, and doctoral research in sexuality, only strengthened this conclusion. No matter how hard I tried to find biblical justification and no matter whether my same-sex temptations went away or not, God’s word did not change. Years later I found out that the gay-affirming chaplain also recognized his error.
In den Gemeinden wird noch nicht so viel über die „Insider-Bewegungen“ (engl. Insider Movements) gesprochen. Ja nur wenige werden wissen, was sich hinter dem Namen verbirgt. In der Missionswissenschaft sieht das anders aus. Verschiedene Organisationen wie z.B. OM, Frontiers oder Gruppen von Wycliffe diskutieren seit Jahren kontrovers über den Wert von Insider-Bewegungen.
Was ist nun das Besondere der Insider-Bewegungen? Dazu ein Beispiel. Brian McLaren, eine Leitfigur der „Emergenten Bewegung“, ringt sich nach einer mehrseitigen Erörterung der Frage, ob Christen evangelisieren sollen, zu der erfreulichen Stellungnahme durch, dass das Gespräch mit anderen Religionen „die Evangelisation nicht ausschließt, sondern erst möglich macht“. Wenige Zeilen später lesen wir dann (McLaren, A Generous Orthodoxy, 2006: S. 293, siehe auch hier):
Ich muss hinzufügen, dass ich nicht der Auffassung bin, Jünger machen sei gleichbedeutend damit, jemanden an die christliche Religion zu binden. Es mag unter vielen (nicht allen!) Umständen ratsam sein, Menschen zu helfen, Nachfolger Jesu zu werden und sie dabei in ihrem buddhistischen, hinduistischen oder jüdischen Kontext zu belassen.
Wenn er dann noch schreibt: „… , JA, du kannst Jesus nachfolgen, ohne dich selbst als Christ zu verstehen“ (S. 20, Fn 20), ruft das beim Leser diffuse Assoziationen hervor. Was heißt das denn? Sollen Christen im Kontext anderer Religionen leben und sich den dortigen Riten anpassen? Genau! McLaren wirbt für den Ansatz von Insider-Bewegungen. Insider sind Menschen, die sich zum Glauben zu Christus bekennen, jedoch Mitglieder ihrer ursprünglichen Religionsgemeinschaften bleiben. Muslime bleiben Muslime, Hindus bleiben Hindus und Buddhisten bleiben Buddhisten. So bleiben Jesusnachfolger beispielsweise Mitglieder der Moschee, halten sich an die fünf Säulen des Islam, leben in ihren Kulturen offen als Muslime, nehmen an muslimischen Opfern und Festen teil.
Geht das? Wie steht es denn mit dem gerade in den emergenten Kreisen so oft betonten Anspruch auf Authentizität? Wird hier nicht einem Dualismus von innerem Glauben und äußeren Handlungen das Wort geredet? Wie steht es mit dem Missionsverständnis des Neuen Testaments? Forderten Jesus und die Apostel nicht auch die Abkehr von der falschen Religion?
Nun ist es ziemlich einfach, Stellung zu beziehen, wenn man in einem Land lebt, in dem Glaubende nicht diffamiert oder verfolgt werden. Interessanter Weise haben aber gerade „Einheimische“ Probleme mit dem missionswissenschaftlichen „Import“.
Hier zwei Ausarbeitungen zum Thema:
Bill Nikitas: „Insider-Bewegungen: Und die zerbrochene Kirche“: Insiderbewegungen.pdf.
William M. Schweitzer: Is the Insider Movement Really That Bad?: www.reformation21.org.
Nach dem Tod seiner Frau stürzte sich Johannes Calvin noch mehr in die Arbeit. Dazu zählte vor allem die Durchsetzung seiner Lehre in Genf. In der letzten Folge der DLF-Serie über Calvin rückt die Auseinandersetzung mit Michael Servet in den Vordergrund. Der Arzt Servet leugnete die Dreieinigkeit und wurde deshalb zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Dieses Vorgehen entsprach dem damaligen Reichsrecht (Codex Justianus), das die Todesstrafe sowohl für das Leugnen der Trinität als auch der Taufe vorsah. Außerhalb von Genf wäre Servet deshalb ebenso verurteilt worden.
Trotzdem bin ich dankbar, dass die reformierten Kirchen sich später für die Religionsfreiheit geöffnet und die Zuständigkeit von staatlicher Obrigkeit und Kirchen noch schärfer auseinandergehalten haben. So wurde beispielsweise unter dem Einfluss von Abraham Kuyper und anderen 1905 der Artikel 36 des Niederländischen Glaubensbekenntnisses (Confessio Belgica von 1561) geändert. Früher hieß es dort:
Deshalb hat er die Obrigkeiten selbst mit dem Schwerte bewaffnet, damit sie die Bösen strafen, die Guten aber schützen. Ihres Amtes ist es ferner, nicht nur für die bürgerliche Verfassung besorgt zu sein, sondern auch, sich zu bemühen, dass der Gottesdienst erhalten werde, aller Götzendienst und falscher Gottesdienst entfernt werde, das Reich des Antichrists zerstört, Christi Reich aber ausgebreitet werde. Endlich ist es ihres Amtes zu bewirken, dass das heilige Wort des Evangeliums überall gepredigt werde und dass jeder Gott auf reine Weise nach Vorschrift seines Wortes frei verehren und anbeten könne.
Eckart Volant und Renate Volant haben ein Buch über die Entstehung des menschlichen Gewissens geschrieben. Ihre naturalistisch-freudianische Deutung der Gewissensgenese geht ungefähr so:
Der Homo sapiens schlug den evolutionären Sonderweg der kooperativen Fortpflanzungsgemeinschaften ein. Will heißen: Man kümmert sich gemeinsam um den Nachwuchs. Kinder verursachen Stress und mindern die Fitness. Damit sie zur lohnenden Anschaffung werden, müssen sie zur Mithilfe verpflichtet werden, wovon sie selbst wenig Nutzen haben. Hier hat das Gewissen seinen Auftritt: Es ist die Keule, mit der die Eltern ihre Kinder in moralischer Haft und in der für sie unvorteilhaften Helferrolle halten. Eltern, die nur an der Weitergabe ihres eigenen Erbmaterials, vulgo ihrer Fitness, interessiert sind, ziehen es früh als internalisierten Zwang heran. Der Arm der Familie reicht weit. Wie Studien nahe legen, entsteht das Gewissen sehr früh in der Eltern-Kind-Beziehung, und es quält die Nachkommen ein Leben lang.
Zum Familienbild der Autoren lässt sich sagen: Hier möchte man nicht geboren sein. Wer sich Familie als geschützten Raum vorstellt, an dem man im Durchschnitt etwas rücksichtsvoller miteinander umgeht, wird unsanft geweckt. Das Zusammenleben ist hier eine nackte Kosten-Nutzen-Rechnung, die unter dem Primat erfolgreichen Gentransfers steht.
Wer die Rezension von Thomas Thiel liest, wird „spüren“, dass die naturalistische Sicht auf den Menschen das Geheimnis der Personalität nicht zu lüften vermag. Ich bezweifle, dass sich daran etwas ändert, wenn man das gesamte Buch Evolution des Gewissens studiert.
James K.A. Smith vom Calvin College in Grand Rapids (Michigan, USA) ist bekannt für seine Sympathien mit dem postmodernen Denken (siehe meine Kritik hier). In seinem neuen Buch Who’s Afraid of Relativism? empfiehlt er den philosophischen Relativismus bzw. Pragmatismus.
James Anderson hat das Buch gelesen und einige Schwächen benannt:
James K. A. Smith’s latest book continues his longstanding project of sympathetic Christian engagement with postmodernist philosophy. On this occasion Smith, professor of philosophy at Calvin College in Grand Rapids, Michigan, seeks to play the role of defense attorney for “relativism”; more precisely, the philosophy of pragmatism as propounded by the controversial American philosopher Richard Rorty. His central thesis is repeated in different forms throughout the book: pragmatism is a philosophy centered on the recognition of our dependence, finitude, and contingency; thus Christians, who acknowledge the dependence, finitude, and contingency of the creation, should be sympathetic rather than hostile toward pragmatism. But embracing pragmatism also means repenting of representationalist realism: the idea that truth consists in a correspondence or match between the “inside” world of our thoughts and the “outside” world of objects existing independently of our thoughts.
The opening chapter sets up the problem Smith seeks to solve—or rather to subvert. Christians fear “the specter of relativism” because they think Christianity requires a commitment to “absolute truth,” which relativism repudiates. Relativism and its defenders are therefore enemies of the Christian faith. The term “relativism” is often poorly defined and has been used to label various views, some more vulnerable to refutation than others. Rather than deal with sophomoric types of relativism (“true for you, not true for me”) Smith proposes to engage with a serious and sophisticated form of relativism, namely, contemporary pragmatism.
Die Slowakei hat trotz Drucks, der von einigen Menschenrechtsorganisationen ausging, erfreulicherweise die traditionelle Ehe unter den besonderen Schutz gestellt. „Die Ehe ist eine einzigartige Verbindung zwischen Mann und Frau“, heißt es nun in der Verfassung.
Menschenrechtsorganisationen protestierten gegen die Entscheidung. Amnesty International teilte mit, während andere Länder die Rechte von Homosexuellen und anderer sexuellen Minderheiten verbesserten, schreibe die Slowakei deren Diskriminierung in der Verfassung fest.