Menschen sind von Natur aus religiös. Sie haben eine eingebaute Neigung, an Gott und ein Leben nach dem Tod zu glauben. Das ist die Schlussfolgerung aus einem internationalen Forschungsprojekt, das zwei Wissenschaftler von der englischen Universität Oxford federführend über drei Jahre mit einem Aufwand von 2,2 Millionen Euro durchgeführt haben. Beteiligt an dem Projekt »Erkennen, Religion und Theologie« waren 57 Forscher, die mehr als 40 Studien in 20 religiös und atheistisch geprägten Ländern produzierten. Die Nachrichtenagentur idea schreibt:
Wir Barrett erläuterte, sei es den Forschern nicht um einen Gottesbeweis gegangen. Dass es den Menschen leichter falle, auf eine bestimmte Art zu denken, bedeute nicht, dass dies auch die Wahrheit sei. Man habe aber festgestellt, dass Religion immer einen Einfluss auf das öffentliche Leben habe. Gläubige Menschen hielten eher zusammen und stützten die Gesellschaft. Es scheine, dass Religion weniger in einer städtischen Umgebung in Industrieländern floriere. Dort gebe es bereits ein starkes soziales Netz.
Mehr bei www.idea.de. Siehe auch den Beitrag von IBN live, wo es heißt:
Project Co-Director Professor Roger Trigg, from the University of Oxford’s Ian Ramsey Centre, said: »This project suggests that religion is not just something for a peculiar few to do on Sundays instead of playing golf. We have gathereda body of evidence that suggests that religion is a common fact of human nature across different societies …«
Hier noch ein Project Summary: www.cam.ox.ac.uk.
Wie schön! Jetzt bestätigt uns die Wissenschaft quasi implizite: Religion ist kein Unsinn! Huch, bin ich erleichtert — denn wenn unsere Wissenschaft das nicht mehr leugnet, dann muss was dran sein, dann, dann, dann — kann auch ich dran glauben … ! 🙂
Atheisten werden dies als „Beweis“ betrachten, dass Gott ein Produkt der Humanevolution ist.
Gerade weil ich meine, dass Religion „Unsinn“ ist, bin ich Christ 😉
Ich finde es immer wieder interessant, wenn Wissenschaftler
Informationen, die Gott den Menschen gegeben hat, und alte Erkenntnisse
– in diesem Fall über den homo religiosus – bestätigen.
Und in einer Zeit der Wissenschaftsgläubigkeit ist es auch gelegentlich nützlich.
Es ist allerdings zu kurz gedacht,
wenn die Religiosität nur auf die Religionen
und nicht auch auf die Ersatzreligionen bezogen wird.
Die Wissenschaft hat heute auch die Funktion einer Ersatzreligion.
„Wenn Menschen aufhören, an Gott zu glauben,
dann glauben sie nicht an nichts,
sondern an alles Mögliche.
Das ist die Chance der Propheten – und sie kommen in Scharen.“
Gilbert Keith Chesterton
Landesbischof Johannes Friedrich
über die „Flickenteppich-Religiosität“ vieler Deutscher:
„Ein wenig Dalai Lama,
ein bisschen Marienwallfahrt,
ein Schuss protestantischer Antiklerikalismus,
ein großer Löffel Esoterik
und drei Körnchen Hildegard von Bingen,
angerichtet auf einem Salatbeet aus
wir-haben-doch-alle-den-gleichen-Gott.“
An Stelle der Marienwallfahrt würde ich den Jakobsweg einsetzen.
Man müsste nicht lange überlegen,
um die aktuelle evangelikale Rezeptur zusammenzustellen.
@ David
Nach dem Glauben an die Makroevolution
entwickelt der Mensch doch die Eigenschaften, die dem Überleben der Art dienen.
Das schwer zu leugnende Bedürfnis des Menschen
nach dem individuellen Sinn des Lebens
(vielleicht auch schon wissenschaftlich bestätigt),
den es nach dem Evolutionsglauben aber nicht gibt,
macht den Evolutionsglauben nicht glaubwürdiger.