Der Soziologe Heinz Bude interessiert sich nicht für die Morallehre seiner Katholischen Kirche, versteht sich aber als Christ. In einem Interview mit der Zeitschift DIE WELT offenbart er ein Verständnis von Sünde, das heutzutage sehr verbreitet, zugleich aber unchristlich ist:
Wenn ich keine Idee meiner Sündenfähigkeit habe, habe ich auch keine Idee meines Scheiterns an mir selber. Dann weiß ich umgekehrt auch gar nicht, was ein gelungenes Leben sein könnte. Die Idee der Sünde ist ja immer ein Vergehen an sich selber und an seinen eigenen Vorstellungen von dem, wie richtiges und gutes Leben aussehen könnte. Deshalb ist „Sünde“ nach wie vor eine wahnsinnig wichtige Kategorie. Dass man sich an seinen eigenen Prinzipien versündigt, aber natürlich auch an allgemeinen Prinzipien, das begegnet jedem Menschen, andauernd.
Sünde als selbstschädigendes Verhalten. So defizitär kann über Sünde nur jemand denken, der von sich groß und von Gott klein denkt.
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