Die Mächte des Bösen im Neuen Testament

Wir denken oft, dass die Überwindung des Bösen eine exklusive Angelegenheit zwischen dem frommen »Ich« und meinem Gott ist. Tatsächlich sieht das Neue Testament den Sieg über das Böse in der Gemeinschaft der Gläubigen verwirklicht, nicht im Leben des Einzelnen.

Rob Bradshaw hat freundlicherweise den Artikel:

  • Roy Yates: »The Powers of Evil in the New Testament», The Evangelical Quarterly 52.2 (April–June, 1980), S. 97–111

digitalisiert. Yates zeigt darin, dass nach dem Zeugnis der Bibel das Böse in unserer Welt real ist, Jesus Christus es überwunden hat, der endgültige eschatologische Triumph jedoch noch aussteht.

Hier: 1980-2_097.pdf.

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Roderich
13 Jahre zuvor

Es mag eine Nebensache sein, aber ich finde, der Artikel konstruiert faelschlicherweise einen Gegensatz zwischen paulinischer Theologie und den Evangelien (mit einem Argument „ex silencio“, also z.B. nur weil Paulus keine Engel im positiven Kontext erwaehne, glaube er nicht an gute Engel). Siehe S. 2 oben. Auf S. 3 oben macht der Autor einen Unterschied zwischen „fallen angels“ und „demons“, aber das ist ja eigentlich das selbe. Auf S. 6 zweifelt der Autor die Existenz des Satans als Person an. Hmm, etwas seltsam auch, dass sich „principalities and powers“ auf die „korrupten politischen Institutionen“ beziehen soll (??). Es geht doch eher um daemonische Maechte. Natuerlich sind alle Maechte gemeint (denn Christus herrscht ueber alles), aber doch nicht primaer die politischen? Auf S. 9 meint der Autor, es ergebe sich im NT „kein einheitliches Bild“ bezueglich des Verstaendnisses des Boesen. (Und ich dachte, systematische Theologie liest alle Stellen des NT und sieht sie als Gottes Wort und versucht daraus, ein Gesamtbild… Weiterlesen »

mark.us
13 Jahre zuvor

Faszinierender Satz:
„Tatsächlich sieht das Neue Testament den Sieg über das Böse in der Gemeinschaft der Gläubigen verwirklicht, nicht im Leben des Einzelnen.“

Mir tut es oft leid, wenn ich bemerke, wie wir die Grammatik der Bibel überlesen, wir wir statt Mehrzahl, die Einzahl in Bibelstellen hineinlesen, „Geht hin in alle Welt…“ „Ich bin mit euch …“ „Ihr seid das Salz der Erde…“ etc.

Auch wenn die Mehrzahl, die Einzahl nicht negiert, setzt die Bibel seht oft doch genau diese neue in Jesus realisierte Gemeinschaft voraus.

Wenn Fussball so funktionieren würde, wie wir oft die Bibel lesen, dann würde Özil alleine auf Feld rennen, sich vor den Brasilien aufbauen und sagen: Der Löw hat gesagt: „Ich kann euch schlagen!“

Um das weiter zu denken: Nach der demütigenden Niederlage von 104:0 gegen Özil, würde dieser dann Löw vorwerfen, er sei ein Lügner, auf sein Wort sei kein verlass und wahrscheinlich gäbe es ihn gar nicht.

mark.us
13 Jahre zuvor

@roederich: Der Artikel kann natürlich im angelsächsischen Raum ganz andere Dinge voraussetzen, die hier theologisch quasi seit Jahrzehnten nicht bzw. kaum behandelt werden. Als einzig aktuelle Veröffentlichung fällt mir nur diese Dissertation ein: http://www.amazon.de/Zwischen-Räume-Theologie-Gewalten-Thomas-Zeilinger/dp/3170159879, ansonsten kam da seit Künneth „Politik zwischen Dämon und Gott“ nicht so viel.) Du schriebst z.B. „etwas seltsam auch, dass sich “principalities and powers” auf die “korrupten politischen Institutionen” beziehen soll (??). Es geht doch eher um daemonische Mächte.“ Weshalb muss sich das widersprechen? Das Institutionen, Staaten, Konzerne ein Eigenleben haben, zeigt ja selbst die säkulare Sprache heutzutage (siehe Griechenland-Pleite: „Es könnte Italien anstecken.“) Man weiss auch, dass selbst der komplette Austausch einer Chefetage nicht die Ausrichtung der Firma ändern muss, da sie quasi von „übergeordneten“ Dynamiken beherrscht wird. Ich denke, da können wir als Deutsche noch dazu lernen. Zu oft stehen wir vor zwei falschen Alternativen: an Engel und an Dämonen im mittelalterlichen Sinn glauben zu müssen oder an NICHTS mehr zu glauben. Die Bibel… Weiterlesen »

Roderich
13 Jahre zuvor

Danke fuer die Klarstellung, Ron.

@mark.us
Du sagst, an Engel und Daemonen im mittelalterlichen Sinne glauben sei eine falsche Alternative. Dem kann ich nicht folgen. Glaubst Du denn nicht, dass Daemonen personale Wesen sind (gefallene Engel)? Dann wuerdest Du ja den biblischen Text nicht als das ernstnehmen, was er ist bzw. was er sagt. Im nachhinein ein modernes Weltbild hineinprojizieren ist wohl nicht im Sinne der Verfasser.

mark.us
13 Jahre zuvor

Ein mittelalterliches Weltbild hineinprojizieren ist sicher auch nicht im Sinne der Verfasser. Darum geht es mir: den Text nicht auf Dinge festlegen, auf dass er sich selbst auch nicht festlegt. Meines Wissens spricht die Bibel ja nicht in allem Fällen von personalen Wesen, sondern von Mächten und Gewalten.

Wenn in der DDR gegen den „Geist der DDR-Diktatur“ gebetet wurde, war das für mich als Christ nicht automatisch ein personales Wesen. Aber eben auch nicht nur „eine Regierung+deren Ideologie“.

Ich sehe nicht, dass die Bibel bei dieser Thematik immer nur von personalen Wesen redet. Das sie oft genug davon redet, ist für mich allerdings auch klar.

Schandor
13 Jahre zuvor

Wäre vielleicht folgendes denkbar: Die gefallenen Engel muss man sich als Gesamtheit verschiedener Wesen denken, wobei ihre Verschiedenheit nicht nur in ihrer Individualität zu suchen ist, sondern tatsächlich in ihrer Wesenheit (Intelligenz, Macht, Instinkt [?], Zielrichtung etc.). Einige dieser gefallenen Engel befinden sich jetzt schon an einem Ort, von dem aus sie keinen Schaden mehr anrichten (Judasbrief). Andere dagegen sind als Agenten Satans unterwegs, wobei (das ist freilich nur eine Spekulation oder ein Vorschlag) jene, die somatopscychische Zielsetzungen verfolgen, den Dämonen zuzuzählen sein mögen (etwa zur Zeit Jesu). Andere dagegen, die sich mehr auf die noetischen Belange des Menschen konzentrieren, mögen genau jene „Mächte und Gewalten“ sein, von denen die Bibel spricht. Wobei „Mächte“ und „Gewalten“ sehr wohl Personen sind, aber in der Mehrzahl, also Konglomerate von Makroben (C. S. Lewis), die ihre Ziele nicht alleine verfolgen. Man wird fragen dürfen: Was ist mit Satan selbst? Ist sein Reich hierarchisch gegliedert? Ist es eine dämonische Schreckensherrschaft, die aber nichtsdestotrotz (oder… Weiterlesen »

Roderich
13 Jahre zuvor

@mark.us – OK, danke fuer die Klarstellung. Ich denke, dann muesste man das erst mal so stehen lassen, bis man Zeit haette fuer ein genaueres Wortstudium. Denn ich weiss auch nicht, ob immer personale Maechte gemeint sind mit „Maechte und Gewalten“. (Meinem Gefuehl nach waren es aber (fast) immer personale Maechte… oder zumindest meinte er, dass solche dahinter stehen). Im Buch Daniel ist die Rede von „territorialen Fuersten“. Es kann gut sein, dass einer oder mehrere bestimmte Daemonen „fuer die DDR zustaendig“ waren… aber das ist natuerlich spekulativ. Wir haben ja keine unbegrenzte Einsicht in die geistliche Welt, denn Gott hat beschlossen, uns hiermit nicht unnoetig zu ueberfrachten – wir wissen, was wir wissen muessen, um in Ehrfurcht vor Gott zu leben. @Schandor, ich denke, wenn die Bibel davon spricht, dass der Teufel gebunden ist, dann sind damit sowohl der Teufel als auch seine Daemonen gemeint. Und ja, gewiss: der Teufel und seine Daemonen richten noch viel Unheil auf Erden… Weiterlesen »

Roderich
13 Jahre zuvor

P.S.: @Schandor,
Karl Marx hat ja auch in gewisser Weise nur bestimmte Grundannahmen (Materialismus, Ablehnung der Existenz Gottes, bzw. Atheismus) zu Ende gedacht. D.h. die Grundannahmen sind vom Feind inspiriert, und der Mensch baut darauf ein ganzes Gedankensystem. Karl Marx war denkerisch sehr konsequent, und hat diese Grundannahmen sehr weit gedacht – dank ueberlegener Intelligenz. D.h. der Mensch stellt seine Intelligenz bzw. seine Gaben entweder in den Dienst Gottes oder in den Dienst der Gegenseite. – Man kann also „leider“ nicht alles auf den Satan schieben, sondern der Mensch ist auch in starkem Masse selbst schuld fuer seine Gedankensysteme.

Schandor
13 Jahre zuvor

@Roderich 1) “ ich denke, wenn die Bibel davon spricht, dass der Teufel gebunden ist, dann sind damit sowohl der Teufel als auch seine Daemonen gemeint.“ Ja, das leuchtet ein, überzeugt mich aber nicht. Könnte sein, dass es so gemeint ist. Aber genau können wir es nicht wissen, und zwar ganz einfach deshalb, weil wir dazu wissen müssten, wie der Unterschied ausfiele — und das können wir (vielleicht) nicht erfahren. Ja, das ist ein kräftiges Argument, leuchtet mir aber nicht so ohne weiteres ein. Ich werde darüber noch nachdenken. 2) “ Karl Marx habe sich vom Satan inspirieren lassen.“ Meines Wissens hatte Karl Marx — wie auch Hitler und viele andere negative Größen — seinen eigenen Dämon — stets in der Gestalt eines jesuitischen Priesters, dem eigentlichen Gehirn hinter diesen Männern. Ja, so ist das. Es ist fraglich, ob Marx sooo intelligent war. Die Intelligenz eines Jesuiten sollte man dagegen nicht hinterfragen müssen. 3) Dass man „leider“ nicht alles auf… Weiterlesen »

mark.us
13 Jahre zuvor

@Schandor: Kannst du das mit dem Jesuiten erläutern oder erklären?

mark.us
13 Jahre zuvor

@roederich: „wir wissen, was wir wissen muessen, um in Ehrfurcht vor Gott zu leben.“ schönes Fazit!!

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