Dietrich Bonhoeffer (Gemeinsames Leben, 2012, S. 47):
Wir müssen die heilige Schrift erst wieder kennen lernen wie die Reformatoren, wie unsere Väter sie kannten. Wir dürfen die Zeit und die Arbeit dafür nicht scheuen. Wir müssen die Schrift kennen lernen zu allererst um unseres Heiles willen. Aber es gibt daneben genug gewichtige Gründe, um uns diese Forderung ganz dringlich zu machen. Wie sollen wir z. B. in unserm persönlichen und kirchlichen Handeln jemals Gewißheit und Zuversicht erlangen, wenn wir nicht auf festem Schriftgrund stehen? Nicht unser Herz entscheidet über unsern Weg, sondern Gottes Wort. Wer aber weiß heute noch etwa rechtes über die Notwendigkeit des Schriftbeweises? Wie oft hören wir zur Begründung wichtigster Entscheidungen ungezählte Argumente „aus dem Leben“, aus der „Erfahrung“, aber der Schriftbeweis bleibt aus, und gerade er würde vielleicht in genau entgegengesetzte Richtung weisen? Daß freilich der den Schriftbeweis in Mißkredit zu bringen versuchen wird, der selbst die Schrift nicht ernstlich liest, kennt und durchforscht, ist nicht zu verwundern. Wer aber nicht lernen will, selbständig mit der Schrift umzugehen, der ist kein evangelischer Christ.
Also so langsam bekomme ich den Eindruck, ich sollte „Gemeinsames Leben“ unbedingt mal lesen. 🙂 Danke für die zahlreichen kernigen Zitate, die treffen den Nagel immer wieder auf den Punkt, obwohl seitdem schon so viele Jahrzehnte vergangen sind!
Die Klarheit von Sprache und Formulierungen (und damit auch der Inhalt;-)) begeistert mich immer wieder. Kann das Lesen des Buches auch nur empfehlen!
Die Klarheit der Sprache und der Formulierungen begeistert mich immer wieder. Kann das Lesen des Buchs nur empfehlen.
„Wer aber nicht lernen will, selbständig mit der Schrift umzugehen, der ist kein evangelischer Christ.“
Amen – genau das muss aber die heutige Generation der Evangelikalen wieder neu lernen… – Tja, es gibt nichts Neues unter der Sonne 😉
[…] der folgende Beitrag ist entstanden im Zusammenhang mit einer hier http://theoblog.de/die-notwendigkeit-des-schriftbeweises/21870/ gefundenen Äußerung Friedrich Bonnhoeffers in seinem Buch Gemeinsames […]