Ich möchte hier nochmals auf eine Predigt von Tim Keller hinweisen, die ich bereits im Dezember 2008 empfohlen hatte. Ich habe sie selbst wieder gehört und bin erneut betroffen.
Ist Gott dafür da, uns ein leichtes, erfolgreiches und spirituell erfülltes Leben zu »gewährleisten«? Glauben wir an Gott, um jemand zu haben, der uns bei der Verwirklichung unserer Ziele hilft, uns Kraft ist für die Dinge, die wir wollen? Oder sind wir dafür da, Gott bedingungslos, demütig und hingebungsvoll die Ehre zu geben (wie auch immer er uns führt)?
Tim Keller gibt in einer Predigt über Jesaja 6 eine Antwort. Beeindruckt und berührend finde ich – nebenbei bemerkt – auch die Textlesung. Es lohnt sich, in ungestörter Atmosphäre aufmerksam zu lauschen.
[podcast]http://download.redeemer.com/sermons/The_Gospel_and_Your_Self.mp3[/podcast]Ähnliche Beiträge:
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Danke für die Predigt, Ron. Die Lässigkeit, mit der Tim Keller wichtige, aber oft komplexe Zusammenhänge auf den Punkt bringt und so gut verständlich macht, beeindruckt mich immer wieder. Danke Herr für diesen Bibellehrer!
Beeindruckend, aber vielleicht mit Vorsicht zu geniessen…
http://www.weswhite.net/?p=6151
Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind!
@Chris: Keller: „So the Bible does say sex is for a man and a woman inside marriage to nurture love and commitment in a long term permanent relationship of marriage. Which means polygamy, it means sex outside of marriage, it means homosexuality are considered violations of God’s will, but also violations of our own design. So the Bible’s actually saying you’re missing out if you do those things. So the Christian view of homosexuality is you’re going against your own design and you’re actually missing out on God’s best for you.“
Siehe hier: http://theothercriminal.com/2011/02/07/tim-keller-on-homosexuality/
Liebe Grüße, Ron
Sehr interessant! Leider (absichtlich) nicht klar genug. Was fehlt ist das kleine Wort sin. ‚Missing God’s best for you‘ & ‚going against your own design‘ reicht nicht und wird der Bibel auch nicht gerecht.
Aber das Ziel ist ja auch ein anderes ‘We are supposed to make this city a great place for everybody to live in regardless of their beliefs’. In anderen Worten, cultural transformation an Stelle von ‘winning/converting sinners to Christ’.
Luke 6.26 Woe to you, when all people speak well of you – Weh euch, wenn euch jedermann wohlredet!
Die Keller Absichten werden hier besser erlaeutert:
http://oldlife.org/2011/05/11/first-marx-now-keller/
http://www.weswhite.net/2011/04/a-missional-manifesto/
@Chris: Danke für den Hinweis. Ein merkwürdiges Manifest. Besonders die Definition von „Kingdom“ steht nicht in der reformatorischen Tradition, noch nicht einmal in der Tradition von Kuyper.
Liebe Grüße, Ron
Würde mich mal interessieren was an der Definition von ‚kingdom‘ problematisch sein soll. Es ist doch in evangelikalen Kreisen allgemein anerkannt, dass basileia bzw. das ATliche malkut die Herrschaft Gottes bezeichnen. Die eschatologische Spannung bleibt bei der Definition erhalten (‚It will not be fully revealed until Jesus returns‘) – also geht es nicht um die ‚Transformation‘ der Gesellschaft. Und: Die Herrschaft Gottes bringt Gerechtigkeit. Siehe dazu den vorhergehenden Punkt: „humanity made up of people who are more sinful that we will admit and sent Jesus into history to establish His kingdom and reconcile people and the world to Himself.“
Ich bin kein Kenner der ‚reformatorischen Tradition‘. Aber was ist deiner Meinung nach hier ‚merkwürdig‘? Interessiert mich gerade deshalb weil ich vergangene Woche meine Facharbeit über ‚Reich Gottes und Mission‘ eingereicht habe und den Punkt ‚kingdom‘ im Manifest positiv zitiert habe. 😉
@Jakob: Die Reformatoren stehen, einschließlich Calvin, in der Linie einer Theologie, die zwischen Gottes Herrschaft in der Welt und Gottes Reich unterscheidet. Der Noahbund steht für Gottes Fürsorge für die Welt (die ja Gott verflucht hat), der Abrahambund für den Gnadenbund Gottes (die Gemeinde der Herausgerufenen). Die „Kingdom“-Definition in dem Manifest („We affirm that the gospel is the good news of God’s Kingdom. The Kingdom is the active and comprehensive rule of God over His whole creation.“) steht in der Linie einer Theologie, die auf die Wiederherstellung der gesamten Schöpfung setzt. Dieser Ansatz ist oft die Grundlage für eine transformatorische Theologie, die damit rechnet, dass Gott durch Kirche, Politik, Initiativen usw. seine Herrschaft in der ganzen Schöpfung allmählich herstellt. Obwohl diese Reich Gottes-Theologie nicht unmittelbar Fragen der Eschatologie berührt, ist klar, dass Formen dieser Theologie oft postmillennialistisch aufgeladen sind.
Liebe Grüße, Ron
Ich würde sagen, dass die Definition in der Linie von Ps 103,19 steht:
„Der HERR hat seinen Thron im Himmel errichtet, und sein Reich herrscht über alles.“
Die Wiederherrstellung der ganzen Schöpfung wird in dem Manifest explizit eschatologisch gesehen.
„4. Mission: We affirm that the missio Dei is the mission of the triune God to glorify Himself. God does so in this world by redeeming sinful humans and, in the future, restoring corrupted creation.“
„[The] comprehensive rule of God over his whole creation […] has been inaugurated but is still ’not yet.'“
Ich lasse mich gerne korrigieren, aber ich kann da gerade keine postmillenialistischen Gedanken drin erkennen. Das alles habe ich so auch bei George Eldon Ladd gelesen.
Ich empfinde das missional statement als hilfreich-
@Jakob: Ich habe ja nicht gesagt, dass dieses Manifest postmillennialistisch ausgerichtet ist. Das Gott über alles herrscht, stellt wohl kein Christ infrage. Es geht um die Frage: Wie herrscht Gott? Die einen sagen: In der Welt herrscht Gott anders als in seiner Kirche.
Liebe Grüße, Ron
Ok, dass Gott über seine Gemeinde in besonderer Weise herrscht wird so nicht gesagt. Aber unter Punkt 5 wird gesagt, dass Gottes Herrschaft in der Gemeinde deutlich wird und sie das Instrument des Handelns Gottes ist.
Wie auch immer, ich glaube ich habe verstanden was du sagen wolltest. Vielen Dank für deine Antwort! 🙂
@Jakob: Ich vermute, das Thema ist in diesem Manifest bewusst so offen formuliert, dass unterschiedliche Konzepte vom Reich Gottes darin Platz finden. Es gibt durchaus Gründe, die für so eine Lösung sprechen. Problematisch wird es allerdings, wenn Manifeste so weit gefasst sind, dass sich auch ideologisch überfremdete Vorstellungen von Gottes Reich einführen lassen. Jede Vermischung der Mandate halte ich für fatal. Die Kirche darf ihre Mission z.B. nicht mit staatlichen Mitteln durchsetzen. Umgekehrt sollte der Staat, der das Schwert führt, sich aus der Kirche heraushalten. Reich Gottes breites sich nach meinem Verständnis dort aus, wo Menschen ihre Herzen für die Herrschaft von Jesus Christus öffnen. Wahrscheinlich wird das die Mehrheit der Manifest Unterzeichner genau so sehen.
Siehe dazu auch hier: diesseits.pdf.
Nochmals herzlichen Dank für Dein Mitlesen und -denken!
Liebe Grüße, Ron