Glaube ist nicht genug

Was passiert, wenn eine Journalistin in Glaubensfragen überfordert ist und trotzdem darüber schreibt, kann in der FAZ-Ausgabe vom 26. Januar nachgelesen werden (26.01.2021, Nr. 21, S. 3). Frauke Steffens liefert dort in „Der Glaube ist nicht genug“ den ultimativen Nachweis dafür, dass der neue US-Präsident Joe Biden ein überzeugter Christ ist und jene, die daran zweifeln, mehrheitlich dem rechten und vor allem rassistischem Spektrum zuzuschlagen sind.

Was macht Joe Biden zum frommen Mann? Nun, er nutzte in seiner Antrittsrede biblische Metaphern und stellte im Oval Office ein Bild von Papst Franziskus und sich auf. Dies zeige, dass er und die Trump-Anhänger christliche Werte teilten und er für den Dialog mit ihnen offen sei. Doch da ein wesentlicher Teil der republikanischen Machtbasis und der Trump-Anhänger christliche Nationalisten seien, werde es keinen Dialog geben.

Sie zitiert beispielsweise den Trump-Unterstützer Josh Hawley, der 2017 gesagt habe, dass es keinen Zentimeter des Lebens gebe, über den Jesus Christus nicht herrsche. Das deute darauf hin, „dass in diesem Denken in letzter Konsequenz nur Christen Anspruch auf volle Rechte oder etwa auch staatliche Hilfe erheben könnten“. Dass der Spruch auf Abraham Kuyper zurückgeht und dieser von der Souveränität im eigenen Kreise gesprochen hat, kann ein religiös unmusikalischer Mensch nicht wissen. Aber muss er dann darüber schreiben? Kuyper jedenfalls war Verfechter einer pluralistischen Demokratie, betonte scharf, dass alle Menschen und alle Völker vor Gott gleich sind und förderte die Religionsfreiheit.

Auch den Baptismus meint Frauke Steffens bestens zu verstehen. „Viele weiße Baptisten hängen der Vorstellung an“, schreibt sie, „dass es etwa göttliche Belohnungen für Fleiß gibt und Armut durch Sünde entstehe. Das gipfelt in der Vorstellung, durch große Spenden und viel Arbeit Heil erlangen zu können.“ Wirklich?

Dass Biden das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch in Gesetzesform gießen möchte, ist hingegen eine feine Sache. Der kann sich dabei freilich weder auf die Bibel, den Katholischen Katechismus oder Franziskus persönlich berufen. Aber wen interessiert so etwas schon?

Sowohl Trump als auch Biden profitieren von einem verbreiteten Storytelling, das sich für die Wahrheit kaum noch interessiert (Trump mochte alternative Fakten, Biden nimmt die Wahrheit wichtiger als Tatsachen). Bei vielen Leuten kommt gut an, was sich gut anfühlt. Aufgabe der Presse wäre es freilich, eine missbräuchliche Inanspruchnahme des christlichen Narratives zu benennen, wo immer es geschieht.

Das ist Steffens zumindest bei Biden nicht gelungen. Tatsächlich beherrscht dieser (oder sein Redenschreiber) das Instrument der rhetorischen Betörung brillant. Der katholische Dogmatiker C.C. Pecknold hat das an dem in der Antrittsrede verwendeten Augustinuszitat eindrücklich demonstriert. „Vor vielen Jahrhunderten“, so Biden, „schrieb der heilige Augustinus, ein Heiliger meiner Kirche, dass ein Volk eine Menge ist, die durch die gemeinsamen Objekte ihrer Liebe definiert wird. Was sind die gemeinsamen Objekte, die wir lieben, die uns als Amerikaner definieren?“ Die Antwort, die Biden gibt, hat mit den Vorstellungen von Augustinus nichts zu tun. Während der Kirchenvater darauf bestand, dass es objektive moralische Normen gibt und ein funktionierendes Gemeinwesen darauf angewiesen ist, dass Gott durch Gnade eine „Stadt“ regiert und es Gesetze gibt, die mit der Liebe zu Gott und zum Nächsten übereinstimmen, spricht der neue Präsident von „Chancen, Sicherheit, Freiheit, Würde, Respekt, Ehre und ja, die Wahrheit“.

C.C. Pecknold schreibt:

Sind wir uns einig darüber, was eines dieser Worte bedeutet? Stimmt der gewöhnliche amerikanische Arbeiter, der das Gefühl hat, dass alle seine Möglichkeiten nach China ausgelagert wurden, zu, dass wir einen Konsens über unsere gemeinsamen Möglichkeiten haben? Würden die Ungeborenen im Mutterleib oder die Nonnen, die versuchen, im Einklang mit der Tugend zu leben, oder die Studenten, die mit verwirrenden sexuellen und rassistischen Ideologien bombardiert werden, ein Gefühl dafür haben, dass alle Amerikaner eine gemeinsame Vereinbarung über Menschenwürde, Respekt und Ehre haben? Das sind die Arten von Fragen, die Augustins alternative Definition [von Gemeinwohl] hervorrufen sollte. Aber weil er den Zweck der neuen Definition herausgeschnitten hat, gibt Biden uns einen sehr schlaffen Augustinus, der nur vage liberale Pfründe von „Frieden, Frieden“ liefert.

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27 Kommentare
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Matze
3 Jahre zuvor

Hallo Ron, bin ja Deiner Meinung und Du hast das Problem ja gut beschrieben, nur: Wer legt das christliche Narrativ fest? Nach meiner Beobachtung gibt es da wahnsinnig viele. Sowohl Biden als auch Trump können sich auf DAS christliche Narrativ beziehen, das ihnen passt Dies ist ja auch Teil der amerikanischen Kultur. Viele religiösen Entwicklungen wie Pfingstbewegung, Mormonen, Zeugen Jehovas u.v.a. mehr haben ihren Ursprung in den USA, weil dort aus der Geschichte heraus alle mögliche religiösen Strömungen in den vergangenen Jahrhunderten eine Heimstatt finden konnten und dies auch bewusst so gewollt war. Das hat alles funktioniert solange neben der religiösen Unterschiedlichkeit man sich stark an eine Nation gebunden hat: „Gods own country“ und welcher Gott genau das ist schon lange nicht mehr so klar. Nun kommt aber darauf die Welle der Individualisierung und der Postmoderne, wo Werte wie z.B. Staat und andere Ordnungsprinzipen ihre Bedeutung massiv verlieren. Dadurch bricht die wesentliche Halteklammer der amerikanischen Kultur weg und löst diese… Weiterlesen »

3 Jahre zuvor

Da lache ich mich auch immer wieder tot.
Und solange Rom “Gläubige” wie ihn weiter akzeptiert, ist es schwierig sie ernst zu nehmen.

Tim-Christian
3 Jahre zuvor

Eine andere Stelle, an der mir der religiöse Analphabetismus in den letzten Jahren stark aufgefallen ist, ist auch die Übersetzung und Synchronisation von amerikanischen Filmen und Serien. Da wird aus einem „Deacon“ im Original einfach mal ein „Dekan“; oder es wimmelt nur so von baptistischen „Priestern“…

Chrissen
3 Jahre zuvor

Joe Biden ist ein Antichrist – das sieht man an seinem Lebenswandel und daran, wofür er persönlich und politisch steht: Pro Abtreibung, pro Islam, radikal pro LGBTQ, contra Israel, pro Gender-Ideologie und dergleichen …

Tim-Christian
3 Jahre zuvor

Naja, wenn Biden den Kirchenvater schon falsch zitiert, dann darf der Simultanübersetzer ihn auch falsch bezeichnen. ?

LG

Gast
3 Jahre zuvor

Biden, der als „devoter“ und „observanter“ Katholik ja sonntäglich die Messe besuchen soll, hat in einer Rede kurz vor oder nach der Wahl zwei Mal Bezug auf die Verfasser der Psalmen als „palmists“ genommen.

Udo
3 Jahre zuvor

Dass Journalisten bzgl. Glaubensfragen nicht selten überfordert sind, auch wegen fehlerhafter oder einseitiger Recherche, ist nicht überraschend. Findet man auch in anderen Bereichen. Ich finde es zum Beispiel bemerkenswert, wenn aus der eigentlich zum Atheismus verpflichteten „Wissenschaftsjournalismusecke“ sowas kommt wie „das hat sich die Natur perfekt ausgedacht“. Aber das wäre wieder ein anderes Thema … Das eigentliche Problem unserer Zeit sind aber nicht die in Glaubensfragen überforderten Journalisten oder Politiker, sondern die in Glaubensfragen überforderten Bischöfe, Präsides, Theologen und Pastoren.

Eustace Scrubb
3 Jahre zuvor

Vielen Dank für den Beitrag.

Bzgl einiger Kommentare hier: Man sollte im (öffentlichen) Beurteilen und Bezeichnen der Ernsthaftigkeit, Tiefe und Echtheit des Glaubens anderer Menschen immer sehr vorsichtig sein. Man denke einmal an Lot (vgl liberale Haltung) oder Simson (…)(Gerechter, Glaubensheld), denen heute bei äußerer(!) Beurteilung wohl von vielen der Glaube abgesprochen würde.

Jutta
3 Jahre zuvor

Wie soll denn Herr Biden regieren? Als wiedergeborener Christ muss er eigentlich die Politik insofern meiden, als er als Präsident verantwortlich zeichnet für neue Gesetze usw… er entscheidet aber nicht allein .. wäre Mr Trump weiterhin der bessere Präsident gewesen? Einen christlichen Gottesstaat kann und wird es nicht geben … der Islam versucht ja den Gottesstaat und es herrschen Repressionen, Gewalt, Unterdrückung usw .. und vor allem: keine Glaubensfreiheit. Ich habe ein Portrait von Biden gesehen, bevor die Wahlen waren .. ja, mir macht diese Politik der pro Abtreibung und pro Gender auch Bauchweh .. aber kann man weiterhin verbieten? Ist es sinnvoll Abtreibungen zu verbieten? Man wird das nur wieder in die Illegalität treiben .. gut wäre es, ein Alternativprogramm dazu zu schaffen .. die Uhr lässt sich einfach nicht zurückdrehen .. und ein Präsident muss Politik für alle machen .. Mr Trump hätte und wird möglicherweise auch jetzt aus dem Untergrund, oder besser Hintergrund seine Politdynastie weiter betreiben,… Weiterlesen »

Clemens Altenberg
3 Jahre zuvor

Biden verfügt wenigstens über die christliche Einsicht, dass er als Mensch fehlbar ist. Mit „I´m gonna make mistakes, and I need you to help me correct them” begrüßte er seine Mitarbeiter. Trumps Abschiedsrede am selben Tag: again nichts als peinliches Eigenlob.

@ Chrissen: Trumps Lebenswandel und Weltanschauung waren dir keine Kritik wert, weil ach so christlich? Es war das Gegenteil eines Triumphes für das Christentum, wie er ostentativ wie unbeholfen eine Bibel in die Höhe hielt.

@ Jutta: Diktatur in den USA? Trump ist mit seinem Plan die Demokratie auszuhebeln ja Gott sei Dank gescheitert. Pence hat im letzten Moment noch Haltung gezeigt.

Weiß jemand auf welche Bibelstelle sich Amanda Gorman sich in ihrem Gedicht bezog? Wir können nur hoffen, dass ihre Botschaft prophetisch ist, sonst ist das Land verloren.

Last edited 3 Jahre zuvor by Clemens Altenberg
Clemens Altenberg
3 Jahre zuvor

Eine Plutokratie werden die USA wohl leider auch unter Biden bleiben.

Jutta
3 Jahre zuvor

@Clemens Altenberg. Erst hab ich gedacht:nein, die USA hatten keine Diktatur, und mein Satzbau ist schlecht in diesem Satz, so dass ein falscher Zusammenhang entsteht. Und doch gibt es eine Diktatur in den USA:vom Tellerwaescher zum Millionär, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, Anything goes.. und wenn ma. es nicht schafft, ist man zu blöd. Den Einluss von Hollywood mit all seinen Perversionen darf man auch nicht vergessen. Hollywood hat vieles salonfähig gemacht… wie romantische Homosexualität zB… Ehebruch als Kavaliersdelikt, Schönheit und schlanke Linie, Sexszenen die an Pornografie grenzen und jegliches Schamgefuehl austreiben sollen. Und :die USA als führende Weltmacht mit Vorrangstellung, die Europa als Puffer gegen Russland gebraucht. Auch das wird sich unter Biden nicht ändern. Glaubwürdig und angelehnt an christliche Werte wird Bidens Politik für mich dann, wenn er stolpert über Planned Parenthood und uferlose Möglichkeiten zur Abtreibung.. ich hoffe, er schaut sich den Film an:Unplanned… wenn er eine Krankenversicherung für alle schafft und die Armen gut versorgt… das… Weiterlesen »

Clemens Altenberg
3 Jahre zuvor

Der Hufeisentheorie kann ich viel abgewinnen, was ein paar linke Freunde nicht gerne hören.

Extrempositionen sind links wie rechts verblendet und unchristlich.
Ich musste mich halt persönlich noch nie vor Linksextremen fürchten, als Jugendlicher musste aber öfters vor Rechtsextremen davonlaufen, nur weil ich Skater war.

Auch haben die Linksextremen in letzter Zeit nichts mit dem Sturm aufs Kapitol Vergleichbares zu verantworten.  

Wer tatsächlich glaubt, dass in den USA jetzt „die radikale Linke“ an die Macht gekommen sei, bei dem ist einiges verschoben, weil er dem con man Trump auf den Leim gegangen ist.

Matze
3 Jahre zuvor

@ Jutta
Mit “ Was ist Demokratie?“ ist es doch ähnlich wie mit „was ist christlich“. Es wird heute vieles als demokratisch bezeichnet, was andere als undemokratisch ansehen.
So gibt es z.B. „gelenkte Demokratien“ u.v.a. mehr
Aber da brauchen wir die eigenen Staatsgrenzen nicht verlassen. 75 % aller Journalisten sind links oder grün orientiert. Unsere Regierung beeinflusst durch Wording, Framing und einseitige Verteilung von Finanzmitteln an Medien die Meinungsbildung massiv. Die Medien sind damit entscheidend für die Wahlentscheidung der Bürger. Wie sagte Walter Ulbricht 1945 sinngemäß so schön:
„Es muß demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben“, was hier ich in diesem Zusammenhang als Zuspitzung sehe, um es besser verständlich zu machen.
Es gibt viel feinere Methoden die Bevölkerung zu beeinflussen wie durch eine gewalttätigen Diktatur………….

Clemens Altenberg
3 Jahre zuvor

@ Matze

Natürlich hat es nie völlig ungelenkte Demokratien gegeben, aber du wirst doch nicht Deutschland mit z.B. Russland, Ungarn, Polen in einen Topf werfen? Regierungskritik ist dort gefährlich bis lebensgefährlich und kritischer Journalismus und Unis werden zugedreht, wenn sie nicht konform sind.

Last edited 3 Jahre zuvor by Clemens Altenberg
Gast
3 Jahre zuvor

@Clemens Altenberg: „Auch haben die Linksextremen in letzter Zeit nichts mit dem Sturm aufs Kapitol Vergleichbares zu verantworten“. Ich bin mir immer unsicher, ob ich bei solchen alternativen Fakten loslachen soll oder nicht, auf jeden Fall aber sind sie in höchstem Maße irritierend, vor allem dann, wenn sie von Leuten kommen, die sonst den Anschein von Aufgeklärtheit erwecken wollen. Ist diese Blindheit eigentlich auf selbstverschuldete Unwissenheit oder ideologische Verblendung zurückzuführen? Natürlich hatte der „Sturm auf das Kapitol“ eine sehr große Symbolwirkung (und wurde dementsprechend auch von den meisten Medien für ihre Agenda bereitwillig instrumentalisiert), aber hinsichtlich des materiellen Schadens und der persönlichen Opfer war das beinahe eine Kleinigkeit zu dem, was ein halbes Jahr zuvor teilweise wochenlang in Minneapolis, Kenosha, Portland, Seattle und diversen anderen US-amerikanischen Städten durch linksextreme BLM- und Antifaanhänger angerichtet worden war. Du erinnerst dich? Oder waren das ausschließlich „friedliche Proteste“, die es ohne Zweifel gab, sogar in der Mehrheit? Zur Erinnerung: Insgesamt wurden an die 30… Weiterlesen »

Last edited 3 Jahre zuvor by Gast
Matze
3 Jahre zuvor

@ Clemens Altenberg
Ich habe Deutschland und Russland nicht in einen Topf geworfen, sondern habe versucht zu beschrieben, wie der Demokratiebegriff unterschiedlich interpretiert wird und dass es Gefahren durch unterschwellige Einflüsse für ein gesundes Gemeinwesen gibt.
Interessant ist bei Deinem Kommentar, dass anscheinend gelenkte Demokratien in Deinem Verständnis so etwas wie normal sind
Noch zu links und deren Gefahren: RAF, Hausbesetzerszene, G 20 Gipfel, Antifa Symbole im Bundestag und linke massive Sachbeschädigungen sogar gegen Christen wie TOS Tübingen und gegen Olaf Latzel. Ist das alles schon vergessen oder etwa harmlos?
Nein, es ist jede Art von Gewalt zu ächten egal von wem sie ausgeht. Nur scheint man mittlerweile in weiten Kreisen der Medien und der Politik neben dem berechtigten Kampf gegen rechte Gewalt die Linken und den Islam zu vergessen…..

Jutta
3 Jahre zuvor

@Matze „Mit “ Was ist Demokratie?“ ist es doch ähnlich wie mit „was ist christlich“.“ ??????? Also, naja, da gibt es doch die Bibel, die sagt uns doch, was christlich ist? Gibt es das auch für die Demokratie? Die Demokratie ist doch erwachsen, aus den Erfahrungen der vorigen Jahrhunderte, zusammen mit einem Bewusstsein, dass auch an der Bibel sozusagen geschult ist. Viele halten viel von der Bibel und den Grundsätzen, ohne deshalb Christen zu sein, weil auf dieser Grundlage ein möglichst reibungsloses Zusammenleben unterschiedlichster Menschen wahrscheinlich scheint. Dabei vergisst man das menschliche Herz, und hin und wieder erstehen Menschen wie Hitler, zB, Stalin, Lenin, Mugabe und wenn es noch so alles geben mag .. die in anderen, nämlich ihren Unterstützern das Schlechteste hervorrufen und somit an die Macht kommen und sich auch halten, und daraus entstehen dann die Diktaturen. Die offensichtlichen. Im Westen fängt es an, subtiler zu laufen. Zumindest haben wir eine Wirtschaftsdiktatur, schon seit Jahren .. und die… Weiterlesen »

Clemens Altenberg
3 Jahre zuvor

Ohne linke Randalierer zu verharmlosen, Ausschreitungen bei Demos sind leider nichts Neues, aber ein marxistischer Umsturz ist Gott sei Dank keine konkrete reale Gefahr. Die meisten Black Lives Matter Demonstranten wollten eine bessere Demokratie, mit weniger Rassismus und weniger willkürlicher Polizeigewalt. Der Trump-Mob wurde vom Präsidenten höchstpersönlich durch Verbreitung der Lüge, die Wahl sei gestohlen, dazu angestachelt die rechtliche Übergabe an den neugewählten Präsidenten zu verhindern. Wenn Pence nicht Vernunft bewahrt hätte wäre es wohl brenzlig für den Rechtsstaat geworden. Das ist schon ein eigenes Level.

Clemens Altenberg
3 Jahre zuvor

@ Matze

Zur gelenkten Demokratie: ja, ich denke es hat keinen Staat gegeben und wird nie einen geben, in dem nicht Politiker, Konzerne, Medien, Religionsvertreter… versuchen die Bürger zu lenken. Bei ausreichend Pluralismus wie in einer liberalen Demokratie schwächt sich das gegenseitig ab wenn man sich nicht einseitig informiert.

Last edited 3 Jahre zuvor by Clemens Altenberg
Matze
3 Jahre zuvor

@ Clemens Altenberg
Und welcher gelenkte Staat ist dann gut und welcher schlecht? Elemente einer Diktatur können ja immer auch mit dem Wohle des Volkes begründet werden. So wie es einige gerade tun die die Pandemie als Blaupause für einer Umgestaltung unseres Lebens zugunsten des Klimawandels sehen. So kann man ja für vieles eine Begründung finden wie die Freunde Trumps die sein Verhalten richtig sehen. Ich finde das sehr gefährlich!

Gast
3 Jahre zuvor

Ob der BLM- und Antifamob eine wirklich bessere Demokratie will, darüber lässt sich streiten (es wäre mal interessant zu fragen, welche Rolle die Propagierung von CRT mit ihren Behauptungen von „systematic rasicm“ und „white supremacy“ bei den Unruhen gespielt haben. Das sind zumindest anfechtbare Thesen). Toleriert und teilweise sogar gutgeheißen wurde ihr gewalttätiges Treiben, übrigens auch gegen dunkelhäutige Menschen, aber von weiten Teilen der Linken und Demokraten. Ob das demokratieförderlich ist, ist mal sehr zweifelhaft. Und Trump mag am 6. Jan. einige unkluge Dinge gesagt und getan haben, aber zu Gewalt oder gar der Stürmung des Kapitols hat er nicht aufgerufen. Zudem werden es die nächsten Jahre unter der sehr weit links stehenden Biden-Regierung zeigen, wie ernst es den Demokraten wirklich um die Demokratie ist, wenn sie versuchen sollten (wie von nicht wenigen verlangt), den Filibuster und das Electoral College abzuschaffen oder die Erweiterung des Obersten Gerichtshof zu forcieren. Die ersten Tage haben zumindest deutlich gemacht, dass die Biden-Regierung an… Weiterlesen »

Jutta
3 Jahre zuvor

Soviel dazu: ALfA kritisiert Biden-Memorandum – Kaminski: „Der 46. US-Präsident wäscht seine Hände im Blut unschuldiger Kinder“  Ferner gilt: Auf den Leichen wehrloser und unschuldiger Kinder lässt sich kein Land einen. Der 46. Präsident der USA hat eine historische Chance verspielt. Genauso, wie er es versäumt, verzweifelten schwangeren Frauen eine Alternative zur Tötung ihres eigenen Kindes anzubieten, versäumt er es, den Pro-Life eingestellten Trump-Anhängern einen Präsidenten anzubieten, hinter dem sie sich sammeln könnten. Biden setzt die vielfach kritisierte Politik des „America-First“ seines Vorgängers durch eine „Kultur des Todes“ fort. Es ist traurig, aber wahr: die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft wird so nicht überbrückt, sondern vertieft und zementiert. Schlimmer wiegt jedoch, dass diese Kultur zahllose Leben kosten wird. Die Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA) tritt für das uneingeschränkte Lebensrecht jedes Menschen ein – ob geboren oder ungeboren, behindert oder nicht, krank oder gesund, alt oder jung. Die ALfA hat mehr als 11.000 Mitglieder und ist Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL).… Weiterlesen »

Clemens Altenberg
3 Jahre zuvor

@ Gast „zu Gewalt oder gar der Stürmung des Kapitols hat er nicht aufgerufen.“ Schau dir lieber an was Trump von sich gegeben hat bevor du so etwas schreibst. Er forderte einen „wild protest“. „Fight like hell“ schrieb er an seine radikalisierten Anhänger, die haben schon richtig verstanden was er damit meinte. Er hatte seine „Proud Boys“ ja schon länger darauf vorbereitet: „Stand back and stand by“. Dann war für sie aus seinen Tweets klar herauszulesen: Jetzt ist es so weit.  Du glaubst white supremacy sei nur eine Erfindung der Linken? Dass die Hautfarbe heute in den USA keine Rolle mehr spielt? Trump nennt es „giftige Propaganda“ wenn sich sein Land kritisch mit der eigenen Geschichte auseinandersetzt und das Unrecht der Zeit der Sklaverei thematisiert wird. Er wollte einen „patriotischen Lehrplan“. Was würdest du davon halten wenn du als Schwarzer in den USA leben würdest, und deine Vorfahren Sklaven waren? Biden soll „weit links“ stehen? Welcher Linke sieht Biden als… Weiterlesen »

Last edited 3 Jahre zuvor by Clemens Altenberg
Matze
3 Jahre zuvor

@ Clemens Altenberg Du wünscht Dir einen Philosophenstaat, andere eine Kabinett aus Wissenschaftlern. Krall will, dass nur Bürger wählen dürfen, die keine Transferleistungem vom Staat beziehen und auf der linke Seite wünscht man eine Art Räterepublik nur mit „engagierten Bürgern“ wer immer die dann wie definiert Auch da gibt es verschiedene Wünsche und wer entscheidet dann was gemacht wird? Selbst wenn in einer Demokratie extreme Meinungen auch für mich nur schwer zum Aushalten sind: Es geht eben nur so, dass jeder 1 Stimme hat, diese möglichst gleich bewertet ist und über eine gesunde Meinungsbildung es zu Mehrheiten kommt. Auch zu den von Dir genannten Begriffen Rassismus, Sexismus und Klimawandel kann man unterschiedlicher Meinung sein und zu unterschiedlichen Begriffsdefinitionen kommen. Wenn z.B. Leute wir Broder und Tichy, weil sie andere Meinungen vertreten als der linke Mainstream, werden sie schon als Rassisten und Rechte abqualifiziert. Und was mich gerade deshalb an der Debatte in Deutschland stört. Biden ist wie Obama mit Erwartungen… Weiterlesen »

Clemens Altenberg
3 Jahre zuvor

@ Matze

Ich stimme dir hier fast überall zu, nur Philosophenstaat will ich keinen. Wenn ich sehe, wie sich mein Finanzminister so anstellt, der dieselben Professoren hatte wie ich…

Ich meine auch nicht, dass es nur eine gleichgeschaltete Sicht auf Rassen- Geschlechter- und Klimafragen geben soll und darf, die Gedanken sind frei. Dass aber niemand wegen seiner Hautfarbe oder wegen seines Geschlechts niedriger gestellt sein soll, darüber sind wir uns ja sicher einig. Und darüber, dass es einfach Schwachsinn ist, wenn Trump behauptet, der Klimawandel sei eine Erfindung der Chinesen, um die US-Wirtschaft zu schwächen, auch. Es wird schon wieder kühler werden, versichert er uns. Der baut sich seine Welt, wie sie ihm gefällt. Und Millionen Menschen nehmen ihm das ab, denn wenn wer etwas anderes behauptet als er  dann können das nur Fake-News sein.

So einen Führerkult gibt es um Biden nicht, nicht in den USA und in Europa schon gar nicht.

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