Sinclair B. Ferguson schreibt über die aktive und passive Heiligung (Devoted to God, 2016, S. 213):
Von Anfang bis Ende ist Christsein gleichbedeutend damit, heilig zu sein. Wir sind schließlich „berufen, Heilige zu sein“. Das Evangelium ruft uns zu einem neuen und veränderten Leben in Christus auf. Es macht es möglich, uns den [unangemessenen] Anpassungsprozessen an die Gegenwartskultur, zu widersetzen. Stattdessen werden wir durch die Erneuerung unseres Geistes verwandelt.
Ein wesentliches Element dieser Erneuerung ist das Paradoxon, das wir zuerst in Paulus‘ Ermahnung aus in Römer 12,1–2 festgehalten und dann in seinen Briefen auf verschiedene Weise dargestellt sahen. Er spricht in einem aktiven Modus, wir werden aufgefordert, uns Gott zu weihen. Doch die Transformation, die sich daraus ergibt, drückt sich in einem passiven Modus aus. Wir sollen uns verpflichten, von Gott geformt zu werden.
Damit meint das Neue Testament allerdings nicht, dass wir das Feld der Heiligung in Abschnitte aufteilen und sagen können: „Das ist mein Teil, und das ist Gottes Teil“ – als ob wir alle für fünfzig Prozent der Aufgabe verantwortlich wären (oder vielleicht fünfundsiebzig Prozent als Gottes Werk und fünfundzwanzig Prozent unseres oder dergleichen). Nein! Vielmehr sollen wir unsere Erlösung in unserem Leben ausarbeiten, denn der Geist wirkt „nach dem Willen und nach seinem Wohlgefallen“.