Katholische Kirche will Corona-Kranken ihre Sünden erlassen

Es läuft wieder. Die Corona-Pandemie stärkt den Ablass. Laut NTV will die Katholische Kirche allen mit dem Coronavirus infizierten Gläubigen die Sünden erlassen. Ich vermute, theologisch korrekt ist die Formulierung nicht. Wahrscheinlich geht es eher um zeitliche Sündenstrafen. Aber interessant ist die Meldung allemal:

Die katholische Kirche will allen mit dem Coronavirus infizierten Gläubigen die Sünden erlassen – wenn sie zuvor einige Bedingungen erfüllen. Laut dem von einem vatikanischen Gericht veröffentlichten Erlass müssen die Betroffenen unter anderem an einer Reihe von Online übertragenen Gottesdiensten oder an anderen Andachtsformen teilnehmen, um ihren „Geist völlig von der Sünde gelöst“ zu haben. Auch die Bibellektüre kann demnach Sünden streichen, wenn sie „mindestens eine halbe Stunde“ umfasst.

Na dann.

VD: AG

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4 Kommentare
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Johannes
4 Jahre zuvor

Hier etwas ausführlicher: https://www.katholisch.de/artikel/24913-vatikan-erlaubt-generalabsolution-wegen-corona-pandemie

Gott sei Dank, dass er in Jesus Christus einen für uns einfacheren Weg zur Sündenvergebung geschaffen hat.

Konrad Kugler
4 Jahre zuvor

Welchen Blödsinn doch uninformierte Leute schreiben „dürfen“.
Zuerst müssen die Sünden von Gott vergeben worden sein. Die zeitlichen Sündenstrafen müssen abgebüßt werden. Wer im Stand der Heiligmachenden Gnade stirbt, ist gerettet, aber wegen der Sündenstrafen nicht unbedingt gleich in der Anschauung Gottes.

Stephan
4 Jahre zuvor

„Zuerst müssen die Sünden von Gott vergeben worden sein.“
Joh 3,16: durch den Glauben an Jesus sind wir gerettet und sind unsere Sünden vergeben – durch den Glauben haben wir unsere Gewänder im Blut des Lammes weiß gewaschen. Dazu gibt es schöne Bibelstellen zum nachlesen.
Also ist dieser Punkt ein für allemal für einen (evangelischen) Christen abgehakt.

„Die zeitlichen Sündenstrafen müssen abgebüßt werden.“
Die kennt Jesus nicht, die kennt Paulus nicht, die werden auch im AT nicht angedeutet – die „zeitlichen Sündenstrafen“ sind also eine rein katholische Erfindung aus dem 6. Jahrhundert unter Papst „Gregor dem Großen“, der das Fegefeuer erfand.

„Wer im Stand der Heiligmachenden Gnade stirbt, ist gerettet, aber wegen der Sündenstrafen nicht unbedingt gleich in der Anschauung Gottes.“
Wer durch den Glauben gerettet ist, ist in Abrahams Schoß (da erzählt Jesus selbst von). In der „Anschauung Gottes“ wird jeder lebende bzw. verstorbene Christ bei der Entrückung der Gemeinde sein.

Clemens Altenberg
4 Jahre zuvor

Bin kein Theologe, aber der Logik nach müsste nach der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ von 1999 jede Absolution durch Menschen und jede Werkgerechtigeit (online Messen schauen als gutes Werk, ernsthaft?) hinfällig sein. Aber anscheindend haben die katholischen Theologen, die sich die gestrige Erklärung ausdedacht haben, ihren Aristoteles vergessen oder flüchten sich in so was wie „zeitliche Sündenstrafen“. Die Kirche verkündet diese Lehre eh nicht mehr laut, darum wirkt diese „Corona-Notfall-Verordung“ slightly out of time. Wenn sich dadurch ein paar an Corona erkrankte Katholiken verpflichtet fühlen, jeden Tag mindestens eine halbe Stunde lang Bibel zu lesen, dann werden sie merken, dass dort nichts über Sündenerlass durch kirchliche Obrigkeit zu finden ist.

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