Michael Horton über die Neue Paulusperspektive

Das Southern Baptist Theological Seminary veranstaltete vom 12. bis 13. September Gastvorlesungen mit Professor Michael Horton zur Rechtfertigungslehre. Horton hatte 2018 ein zweibändiges Werk zum Thema veröffentlicht. Travis Hearne schreibt für das SBTS zur Vorlesungsreihe:

Horton ist der Auffassung, dass zeitgenössische Infragestellungen der biblischen Rechtfertigungslehre das hinreichende Werk Christi untergraben, indem sie in Legalismus und Antinomianismus verfallen. Ein besonderer Irrtum, den Horton korrigierte, war die Lehre der sogenannten Neuen Paulusperspektive, die gemeinhin mit James Dunn, E.P. Sanders und N.T. Wright in Verbindung gebracht wird. Im Gegensatz zu den Verfechtern dieser Neuen Paulusperspektive verstanden die Reformatoren die paulinische Lehre von der Rechtfertigung richtig als einen großen Tausch, bei dem den Gläubigen die Gerechtigkeit Christi zugerechnet wird.

„Bei der Rechtfertigung geht es nicht um das ethnische Problem der Eingliederung oder darum, wie man in den Bund kommt und darin bleibt“, sagte Horton. „Es geht um das Gegenteil. Die Frage nach der wahren Natur Israels wird durch den kommenden Zorn Gottes ausgelöst, nicht durch die Frage, ob Juden Heiden beschneiden müssen. Die Fragen, die sie stellten, waren: ‚Wie müssen wir gerettet werden? Gehöre ich zu diesem Israel?‘“

Deshalb, so Horton, war Paulus’ Sorge um die Gesetzlichkeit zweitrangig gegenüber seinem Hauptanliegen, dass Christus allein unsere Rettung ist. Die reformatorischen Lehren der Solas, zu denen allein die Schrift, allein der Glaube, allein die Gnade und allein zur Ehre Gottes gehören, erfordern alle die zentrale Lehre, dass der Mensch allein von Christus abhängig ist, um Glauben, Gnade und wahres Verständnis der Schrift zu erlangen.

Mehr: news.sbts.edu.

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