Wahre Prophetie ist christozentrisch

Manfred Dreytza schreibt in „Prophet gegen Prophet: Zu Dtn. 18 und anderen Texten“ (Herbert Klement (Hg.), Theologische Wahrheit und die Postmoderne, 2000, S. 188–207, hier S. 205):

Alle wahre Prophetie – auch die alttestamentliche – ist ihrem Wesen nach Christologie und lebt von Jesus Christus selbst als Ermöglichungsgrund, als Inhalt und Ziel. Das ist nicht vordergründig zu verstehen, als müsse jede Weissagung eine formale Aussage über den Messias enthalten, sondern material. „Mose hat von mir geschrieben“ (Joh 5,46). Auf unser Thema angewandt heißt das: Unwahrer Prophetie fehlt das Christuszeugnis. Sie maßt es sich nur an: „Siehe, hier ist der Christus! oder da!“ (Mt 24,23).

Mutige Ausbotschafter

Meine Beobachtung ist, dass sich geistlich nachhaltig etwas bewegt, wo sich Hirten und Prediger unter das Wort stellen, sich von dem Wort in den Dienst nehmen lassen und es treu und mutig verkündigen. Nicht dort, wo die Predigt auf fünfzehn Minuten „Storytelling“ zusammenschrumpft, tut sich etwas, sondern dort, wo die Schrift sorgfältig ausgelegt wird.

Die bleibende Aufgabe des Predigers ist es, das Wort Gottes selbst sprechen zu lassen. Erinnern wir uns: Das eigentliche Subjekt der Rede vom Kreuz ist Gott. Gott spricht Menschen an, wo Prediger sein Wort verkündigen. Deshalb brauchen wir in unseren Gemeinden die Auslegungspredigt, die nicht dadurch lebendig wird, dass sich der Prediger um einen maximalen Unterhaltungswert bemüht und etwas „auflegt“, sondern indem er das Evangelium auslegt. Der Prediger drängt sich nicht mittels der Schrift inszenierend in den Vordergrund, sondern tritt hinter die Botschaft zurück, damit das Evangelium leuchten kann. Dann redet Gott, auch durch schwache Gefäße.

Die Augenblicksammlerin

Michael Girke hat für die Literaturbeilage der Tageszeitung junge Welt (Ausgabe Nr. 233, 8. Oktober 2014) das neue Buch Gelegenheiten von Bettina Klix rezensiert. Hier einige Auszüge:

Nachtgaenge 3 coverVor einigen Monaten im Antiquariat meines Vertrauens stolperte mein Blick über einen ungewöhnlichen Titel. Der versprach etwas, ließ erwarten, dass in dem kleinen grünen Buch, welches er schmückte, ähnlich schöne Texte zu finden sein könnten, wie sie die passionierten Stadtwanderer Walter Benjamin und Franz Hessel einst zu Papier brachten. »Sehen Sprechen Gehen« hieß dieses Büchlein, das ich neugierig nach Hause trug – auch weil Bettina Klix, so der Name von dessen Autorin, mir als Filmkritikerin bekannt war. Ihr Buch stellte sich in der Tat als eine lose Sammlung von poetisierten Großstadtbegegnungen und -gesprächen heraus. Der Handlungsort wird nicht mit Klarnamen benannt, dürfte aber wohl jenes Berlin sein, in dem Bettina Klix geboren und das ihre Heimat ist. Walter Benjamin und Franz Hessel hatten die Straßen, Plätze und Fassaden dieser Stadt erkundet, Bettina Klix erkundet, was sich in und zwischen deren Menschen abspielt.

Nach »Sehen Sprechen Gehen« (immerhin schon 1993 erschienenen) keine Veröffentlichung mehr, Klix verschwand aus dem literarischen Leben. Über das Warum kann man nur spekulieren. Vielleicht hatte sie schlicht besseres zu tun, als zu schreiben; eine andere Möglichkeit wäre Misserfolg; noch eine die Schlangengrube Literaturbetrieb. Ganz aufgehört aber hat sie erfreulicherweise nicht. »Gelegenheiten« heißt Bettina Klix‘ neuer Band, und er enthält Erzählungen wie etwa jene über die Ungeschicklichkeit. Der Ungeschickte, heißt es darin, weigere sich auf seine Weise, Dinge so zu benutzen, wie es vorgeschrieben ist. »Das durch ihn erzeugte Unheil, mit dem die Dinge die Untauglichkeit des Ungeschickten darstellen, erlaubt es ihnen, sich endlich einmal zu zeigen.« Das trifft. Und zwar den Umstand, dass unser Alltagsblick dazu neigt, Vertrautes nicht mehr richtig wahrzunehmen. Dass aber ausgerechnet unsere Ungeschicklichkeit, die wir zumeist belächeln oder anders abtun, übersehenen Dingen wieder zu Beachtung verhelfen kann – dieser Gedanke dürfte den Wenigsten je gekommen sein. Woran man wieder merken kann, dass es gut ist, sich ab und an andere Augen einzupflanzen, sprich: zu guter Literatur zu greifen.

Begegnungen scheinen für Bettina Klix ganz besondere Bedeutung zu haben. In einer der Geschichten berichtet die Erzählerin von einem Gefühl der Unvollständigkeit, dass sie seit langem immer wieder heimsucht und an ihr nagt. Irgendwann sitzt ihr in der U-Bahn eine Frau gegenüber, welche eine Hand verloren hat und dies so gut es eben geht zu verbergen sucht. Aber nun gibt es ein Problem: Wie soll die Frau das Buch, in dem sie liest und dass sie in der verbliebenen Hand hält, unbemerkt umblättern? Die Begegnung reißt etwas auf, löst einen Erkenntnisschauder aus. Die Erzählerin weiß nun: Was sie sich zuvor über sich selbst eingeflüstert hatte (oder hat einflüstern lassen) und was wirklich existentielles Gewicht hat – das klafft beschämend weit auseinander.

Lauter solche flüchtigen »kleinen« Alltagsmomente hält Bettina Klix fest und verdichtet sie zu Handlungen und Epiphanien; mit viel Empfindungsvermögen und mittels einer von allem Effekthascherischen wohltuend freien Prosa.

Wirklich. Bettina Klix ist eine begnadete Beobachterin, eine Augenblicksammlerin eben. Reinschauen.

Was läuft auf der Familiensynode?

Auf der Familiensynode, die Papst Franziskus im Vatikan einberufen hat, geht es ziemlich heiß her. Die englische Übersetzung des Zwischenberichtes Relatio post disceptationem, die vor einigen Tage veröffentlich wurde, liegt inzwischen in einer revidierten Form vor. Es geht – wie kann es anders sein – um das Thema Homosexualität. Beide Übersetzungen der entsprechenden Abschnitte können hier eingesehen werden.

Es überrascht nicht, dass insbesondere die Vertreter der afrikanischen Kirche an der bisherigen Moraltheologie festhalten wollen. Der progressive Kardinal Walter Kasper aus Deutschland – von Papst Franziskus geschätzt – hat kurzerhand vorgeschlagen, die afrikanischen Bischöfe zu ignorieren.

African cardinals “should not tell us too much what we have to do,” Cardinal Kasper stated in an interview with ZENIT news agency, adding that he believes African participants in the synod are not being listened to.

The cardinal said African, Asian and Muslim countries are „very different, especially about gays

“You can’t speak about this with Africans and people of Muslim countries. It’s not possible. It’s a taboo,” he said. “For us, we say we ought not to discriminate, we don’t want to discriminate in certain respects.”

While Cardinal Kasper said African bishops are not being listened to at the synod, their views are “of course” listened to in Africa, “where it’s taboo.”

Das Interview ist inzwischen bei Zenit (jedenfalls von mir) nicht mehr zu finden. Deshalb hier weitere Auszüge: www.patheos.com.

Eizellen-Plan von Apple und Facebook pervers

In den letzten Tagen ging es durch die Presse: Facebook und Apple wollen ihren Mitarbeiterinnen in Amerika die Kosten für das Einfrieren von Eizellen erstatten – damit sie vor dem Kinderkriegen Karriere machen können.

Anna Reimann hat dieses tückische Angebot sehr persönlich und bewegend kommentiert:

Aber wenn das Angebot von Arbeitgebern kommt, geht das Ganze in eine gefährliche Richtung. Mich fröstelt es, wenn ich darüber nachdenke. Wer Kinderkriegen nicht nur rational betrachtet – wie es am besten in den Wirtschaftsplan des Arbeitgebers passt – der muss künftig als naiv, doof, altbacken und rückständig gelten. Und vor allem ist er dann selbst schuld, wenn es nicht klappt mit der eigenen Karriere.

Hier: www.spiegel.de.

Timotheus Herbstausgabe

5246 0Das siebzehnte Heft des Magazins TIMOTHEUS ist erschienen; das Schwerpunkt ist „Die Auferstehung“.

Hier die Beiträge:

  • Was bringt mir die Auferstehung? – Benjamin Schmidt (Die Auferstehung im Heidelberger Katechismus)
  • Auferstehung im Hier und Jetzt! – Waldemar Justus (Wie die Auferstehung unsere Nachfolge beeinflusst)
  • Brannte nicht unser Herz? – Ron Kubsch (Der auferstandene Christus und die zwei Emmaus-Jünger)
  • Das Faktum der Auferstehung – Daniel Facius (Warum die Auferstehung weder Mythos noch Sage ist)
  • Reformation braucht mehr als einen Josia – Jochen Klautke (Der letzte Teil der Josia-Serie zeigt: Wir brauchen Christus!)
  • Auferstehung im Alten Testament – Andreas Münch (Warum uns auch das AT etwas zur Auferstehung verrät)

Das Heft ist ab sofort über den Betanien-Shop erhältlich. Die verfügbaren Abos (Deutschland, Europa, Geschenk etc.) und bisher erschienen Ausgaben sind ebenfalls über die Timotheus-Seite des Shops erhältlich: www.cbuch.de/timotheus.

SBJT: George Whitefield

Ausgabe 18/2 (2014) des SBJT ist dem Leben und Werk von George Whitefield gewidmet. Folgende Beiträge sind enthalten:

  • Stephen J. Wellum: The Life and Legistact of George Whitefield (1714-1770)
  • Michael A. G. Haykin: The Christian Life in the Thought of George Whitefield
  • Digby L. James: Who is the Greatest Preacher? The Life and Legacy of George Whitefield
  • Jeongmo Yoo: George Whitefield’s Doctrine of Christ
  • Lee Gatiss George: Whitefield — The Angelican Evangelist
  • Introduced and Edited by Michael A. G. Haykin: Writing to George Whitefield: A letter from Anne Dutton on Sinless Perfection
  • Introduced and Edited by Michael A. G. Haykin: George Whitefield Sermon: “The Indwelling of the Spirit the Common Privilege of all Believers”
  • Introduced and Edited by Michael A. G. Haykin :George Whitefield Sermon: “Christ, the Believer’s Wisdom, Righteousness, Satification and Redemption”

Hier: SBJT-18.2-George-Whitefield.pdf.

Überschreitungen unter dem Deckmantel der Vielfalt

Kinder sollen ihre „Lieblingsstellung“ zeigen, Puffs planen, Massagen üben. Die sexuelle Aufklärung missachtet Grenzen. Die Politik will es so. Unter dem Einfluss der „Gesellschaft für Sexualpädagogik“ sollen drei Lebensumstände entnaturalisiert werden: „die Kernfamilie, die Heterosexualität und die Generativität, also die Altersgrenzen zwischen den Generationen“. Kinderschützer schlagen Alarm.

Antje Schmelcher schreibt für die FAZ:

Ursula Enders vom Verein „Zartbitter“ gegen sexuellen Missbrauch von Mädchen und Jungen hält das für übergriffig. In der Arbeit der Fachberatungsstellen würden täglich das große Ausmaß der sexualisierten Gewalt durch Jugendliche und die durch die starke Pornographisierung der Gesellschaft ausgelöste Verwirrung vieler jugendlicher Mädchen und Jungen deutlich, sagt Enders.

Sexualpädagogik müsse Orientierung für einen Grenzen achtenden Umgang mit Sexualität vermitteln und zugleich einen geschützten Raum zur Auseinandersetzung mit unterschiedlichen sexuellen Identitäten bieten. „Eine Sexualpädagogik der Vielfalt“, die mit sexuell grenzverletzenden Methoden arbeitet, sei ein Etikettenschwindel. „Dies ist eine neue Form sexualisierter Gewalt, die zudem sexuelle Übergriffe durch Jugendliche fördert“, sagt Enders. In den achtziger Jahren hätten Pädosexuelle sexuellen Missbrauch und die Missachtung der Grenzen zwischen den Generationen als fortschrittliche Sexualpädagogik verkauft.

Heute würden von einigen Autoren und Sexualpädagogen berechtigte Anliegen der Transgenderbewegung benutzt, um älteren Kindern und Jugendlichen eine Auseinandersetzung mit Formen der Sexualität aufzudrücken, die persönliche Grenzen verletzen, so Enders. Es entspreche keineswegs den Fragen von 14 Jahre alten Mädchen und Jungen, wenn sie zum Beispiel für eine Gruppenübung Sexartikel wie einen Dildo, Potenzmittel, Handschellen, Aktfotos und Lederkleidung erwerben sollen. Enders fragt: „Wie mag eine Jugendliche, die im Rahmen von Kinderprostitution verkauft wird, sich wohl fühlen, wenn sie im Sexualkundeunterricht einen ,neuen Puff für alle‘ planen soll?“

„Das ist brandgefährlich“, sagt auch die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Christina Hennen von der Vereinigung Deutscher Psychotherapeuten. Eine solche Sexualpädagogik sei der Versuch, die Schamgrenzen von Kindern und Jugendlichen aufzubrechen. Pädagogen, die die Abhängigkeit der Schüler ausnutzen, könnten so Gehorsam erzwingen, glaubt Hennen.

Unbedingt lesen: www.faz.net.

Der Fall „Houston“

Die Stadt Houston (USA) hat eine Gruppe von Pastoren aufgefordert, alle Predigten, die Homosexualität, Gender Identität oder die lesbische Bürgermeisterin Anise Parker thematisieren, auszuhändigen. Wenn ein Pastor dieser Aufforderung nicht nachkommt, droht ihm die Vorladung vor Gericht.

Mehr: www.foxnews.com.

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