Die „große Lüge der Frauenpolitik“

Das Ministerium für Gesundheit und Emanzipation (!) in NRW hatte Bordellbetreiber, Prostituierte und Freier eingeladen, Empfehlungen für die künftige Prostitutionspolitik des Landes zu erarbeiten. Nun plädiert NRW fast geschlossen dafür, Prostitution von jedem Imagemakel zu befreien und die Frauen für ein Leben in, nicht außerhalb der Prostitution zu stärken. Kurz: „Es soll keinen Grund mehr geben, seinen Körper nicht zu verkaufen“. Auf diesen Nenner bringt es Lea Ackermann, Vorsitzende der Frauenrechtsorganisation Solwodi, in einem bemerkenswerten Interview, das bei WELT online gelesen werden kann.

Frau Ackermann stellt die richtige Frage:  „Und man muss all die Politiker, die Prostitution nun attraktiv gestalten wollen, schon mal fragen: Wünschen Sie sich denn auch, dass Ihre eigene Tochter anschaffen geht?“

Hier die Leseempfehlung: www.welt.de.

Herold Seines Kommens

Die Zeitschrift Herold Seines Kommens der Herold-Schriftenmission wird immer besser. Die aktuelle Ausgabe Nr 696 (12/2014) enthält eine Predigt über den Weihnachtstext Lukas 2,1–14 von Ludwig Hofacker sowie einen Artikel von Erwin Lutzer zu dem Thema „Jesus Christus – nur ein außergewöhnlicher Mensch?“

Lutzer schreibt:

EmberWir könnten alle religiösen Horizonte durchforschen, in Bibliotheken alles über die großen religiösen Lehrer der Weltgeschichte nachlesen und besonders auch, was sie über sich zu sagen hatten, wir könnten zahllose Propheten finden, aber keinen bevollmächtigten, sünd-losen Retter. Christus hat keine Konkurrenten. Und falls sich ein solcher fände, der seine Sündlosigkeit behauptet, würden wir gerne überprüfen, ob er sich wirklich mit dem Wesen und Handeln Jesu vergleichen lässt. Angesichts der Forderung der Sündlosigkeit wird das religiöse Feld sehr überschaubar, denn es bleibt nur einer bestehen: Christus wird seinem Ruf gerecht! „Denn einen solchen Hohenpriester mussten wir auch haben, der heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern geschieden und höher ist als der Himmel. Er hat es nicht nötig wie jene Hohenpriester, täglich zuerst für die eigenen Sünden Opfer darzubringen und dann für die des Volkes; denn das hat er ein für alle Mal getan, als er sich selbst opferte“ (Hebr 7,26–27).

Die empfehlenswerte Zeitschrift, die ab 2015 eine neue Gestaltung bekommt, kann hier bestellt werden: www.herold-schriftenmission.de.

Das Buch der Mitte

Ich hoffe, irgendwann einmal eine Rezension zu Das Buch der Mitte (Basel: fontis Verlag, 2014) veröffentlichen zu können. Da ich das in diesem Jahr wegen anderer Verpflichtungen nicht mehr schaffe, will ich das Werk wenigstens kurz erwähnen. Das Buch der Mitte Vishal Mangalwadi 204004Der Autor Vishal Mangalwadi ist ein indischer Philosoph, der durch Gottes Gnade Christ geworden ist. Im Buch der Mitte erzählt er lebendig, was er auf seiner eigenen Suche nach der Wahrheit erlebt hat. Zugleich webt er viele anspruchsvolle Themen in seine Erzählungen ein. Er zeigt anhand zahlreicher Beispiele, welch prägende Kraft die Bibel bei der Entstehung und Entwicklung Europas gehabt hat. Das Buch liest sich, was wir der Erzählweise des Autors und der guten Übersetzungsarbeit verdanken, sehr eingängig. Damit wir mal einen Eindruck bekommen, ein Beispiel. Zur Entstehung der unabhängigen Justiz schreibt Mangalwadi (S. 474–475):

Das Buch des Theologen Theodor von Beza (1519-1605) De iure magistratuum (dt. Über das Recht der Obrigkeiten) wurde 1573 veröffentlicht, ein Jahr nach Hotmans Buch und in Absprache mit ihm. Sein großes Thema ist die Unabhängigkeit der Justiz; es zählt zu den Originalquellen des Gedankens von der Unverletzlichkeit der Menschenrechte, der 200 Jahre später in der amerikanischen Bill of Rights (zehn Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten) Ausdruck fand. Vor Beza war in Europa allgemeiner intellektueller Konsens -vorgetragen von angesehenen Denkern wie Thomas von Aquin -, dass Könige nur von höherrangigen Personen, also entweder vom Kaiser oder vom Papst, abgesetzt werden konnten. Beza hingegen schuf eine biblische Basis dafür, dass die politische Macht in die Hände der rangniederen Beamten gelegt wurde, in die Hände der Richter. Er vertrat die Ansicht, die Richter und Beamten ständen nicht im Dienst des Königs, sondern seines Reiches. Folglich sei ihre vorrangige Aufgabe nicht, dem König zu dienen, sondern sich für das Wohl des Königreichs einzusetzen. Die amerikanische Idee des Amtsenthebungsverfahrens, wonach der Präsident vom Kongress angeklagt und seines Amtes enthoben werden kann, kommt aus Bezas Buch. Beza baute seine These auf der Aussage Hotmans auf, «… dass ein Volk auch ohne König existieren kann, während man sich einen König ohne Volk noch nicht einmal vorstellen kann».15 Aus Gottes Sicht geht es immer in erster Linie um das Volk. Gott knüpfte die Ämter von Königen und Obrigkeiten an klare Bedingungen – unter anderem an die Verpflichtung, dem Volk zu dienen. Gesetzt den Fall, ein König erteilte einen unrechtmäßigen Auftrag, einen unschuldigen Bürger zu töten, dann hätten die Richter das Recht und die Pflicht, dem König den Gehorsam zu verweigern, um Gott zu gehorchen und das Volk zu schützen. Der König sei wie ein Vasall seines Königreiches. Wenn er das Vertrauen missbrauche, habe er sein Amt verwirkt. Darüber hinaus, so argumentierte Beza auf der Basis der Konzile von Basel und Konstanz, hätten die Konzile auch das Recht, einen Papst abzusetzen, da Christus das wahre Oberhaupt der Kirche sei und nicht der Papst. Dieser bahnbrechende Gedanke protestantischer Ethik führte später dazu, dass die Unfehlbarkeit der Päpste hinterfragt wurde. Westliche Gelehrte mögen die grundlegende Rolle Bezas für die Prägung des politischen Denkens in Europa ignorieren, dennoch profitieren alle im Westen von seinem Erbe – dem Prinzip der unabhängigen Justiz.

Leser, die mit den Büchern von Francis Schaeffer vertraut sind, werden schnell merken, dass Mangalwadi in einem verwandten Geiste schreibt. Tatsächlich ist Mangalwadi von Schaeffer und von L’abri geprägt. Ranald Macaulay, Schwiegersohn von Edith und Francis Schaeffer, schreibt denn auch über das Buch: „Seit dem Buch von Francis Schaeffer, Wie können wir denn leben?  wurde uns keine solch übersichtliche und weitreichende Entfaltung der Probleme unseres globalen Gemeinwesens mehr nahegebracht.“ Mangalwadi steht für eine biblisch fundierte „transformative Theologie“, die sich von ideologisch aufgeladenen „Theologien der Hoffnung“ erfrischend absetzt und die Zentralität von Bibel und Evangelium betont. Der Verlag schreibt über das Buch:

Als Buch der Bücher wurde die Bibel aus der Mitte gedrängt. Sola scriptura – «allein die Schrift», lehrte einst Martin Luther. Aber die Reformation ist lange her, und längst haben andere Kräfte ihren Alleinstellungsanspruch in den Ring geworfen. Dieser Verlust der Mitte ist heute mit Händen zu greifen. Vishal Mangalwadi hat genau das großartig dokumentiert. Vor allem aber konzentriert er sich auf die Epochen der Gravitationskraft der Bibel, die über Jahrhunderte hinweg immer wieder Menschen inspirierte und Kultur erschuf. Ob Menschenrechte, technologischer Fortschritt, Musik, Architektur oder Demokratie-Entwicklung: Immer stand die kulturprägende Kraft der Bibel jenen Menschen zur Seite, die die Welt mit neuen Innovationen beschenkten. «Das Buch der Mitte» ist das seltene und glückliche Zusammenkommen von lebendiger Erzählung, nüchterner Beweisführung und überraschenden Einsichten, die uns den Schatz der Bibel wieder vor Augen führen und zerrissene Landkarten wieder zusammensetzen. Ein Muss für sprachfähige Christen.

Ich kann mich dem Votum nur anschließen. Ein herzliches Dankeschön an den Verlag fontis und die Übersetzer dafür, dass sie das recht umfängliche Projekt mit über 600 Seiten in Angriff genommen haben! Ich wünsche dem Buch eine weite Verbreitung. Vielleicht sucht der ein oder andere ja noch ein Geschenk für das Weihnachtsfest? Das Buch der Mitte ist ein wunderbares Präsent für Menschen, die auf der Suche sind. Es hilft darüber hinaus Zweiflern oder Verantwortlichen in der Jugend- und Studentenarbeit. Profitieren werden auch Christen, die sich von Kunst und Kreativität angezogen fühlen und in ihrem Umfeld wenig Verständnis dafür ernten. Pastoren können von dem Buch ebenfalls einen Nutzen ziehen, macht der Autor doch deutlich, wie wichtig die Botschaft der Heiligen Schrift für das gesamte Leben ist. Abschließend noch ein kurzes Video, indem Vishal Mangalwadi sein Buch vorstellt:

Bonhoeffer-Portal online

Das Dietrich-Bonhoeffer-Portal ist als Kooperation der Internationalen Bonhoeffer-Gesellschaft, deutschsprachige Sektion e.V., mit dem Gütersloher Verlagshaus gegründet und gestaltet worden. Zwei wichtige Partner der Sicherung des Erbes Bonhoeffers in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft haben sich zusammengeschlossen.

Diese neue Internetpräsenz zu Dietrich Bonhoeffer möchte das Leben und Werk Bonhoeffers historisch korrekt und wissenschaftlich verantwortet darstellen, über Quellen, Materialien und Ergebnisse der Bonhoeffer-Forschung informieren und diese, wenn möglich, zugänglich machen. Inhalte aus inzwischen vergriffenen Büchern finden sich ebenso in diesem Portal wie aktuelle Ankündigungen zu Veranstaltungen und Tagungen. Wer Gedenkstätten und ‑orte oder Projektvorschläge sucht, wird hier fündig, aber auch kurze Zitate und längere Texte Bonhoeffers sind verfügbar und mit Quellen belegt. Eine große Bibliographie-Datenbank erschließt sämtliche wissenschaftlich relevanten Publikationen zu Dietrich Bonhoeffer seit 1930. Gemeinsam mit der eigens dafür ins Leben gerufenen Online-Redaktion arbeiten Mitglieder der Internationalen Bonhoeffer-Gesellschaft (IBG) nun daran, die Seite zu erweitern und zu vervollständigen, um Bonhoeffer-Interessierte im akademischen wie im nicht-akademischen Raum zusammenzuführen und so die Bonhoeffer-Rezeption zu fördern.

Mehr Informationen auf: www.dietrich-bonhoeffer.net.

Entmythologisierung für Evangelikale

Die ersten Kapitel der Bibel wollen nicht über die zeitlichen Anfänge der Menschheit berichten, sondern den tiefsten Grund des menschlichen Daseins erklären. Adam und Eva seien entsprechend nicht als bestimmte Personen zu verstehen. Der Theologieprofessor Siegfried Zimmer (ehemals Pädagogische Hochschule Ludwigsburg) begründet diese Auffassung damit, dass es in der Antike kaum ein historisches Interesse gegeben habe, weiterhin dass die biblischen Begriffe für „Anfang“ nicht zeitlich, sondern im Sinne von „grundsätzlich“ gemeint seien, und schließlich mit verschiedenen Beobachtungen an den Texten von Genesis 1–5. Außerdem würde ein historisches Verständnis von Genesis 2 und 3 zahlreiche Unstimmigkeiten beinhalten und sei daher auszuschließen.

Ein seinem Aufsatz „Entmythologisierung für Evangelikale: Haben Adam und Eva wirklich nicht gelebt?“ weist Reinhard Junker darauf hin, dass es in der Antike sehr wohl ein Interesse an der Historie gab, erst recht bei den Verfassern der alttestamentlichen Bücher. Im Weiteren wird anhand zahlreicher Beispiele gezeigt, dass in den Texten, in denen es um den „Anfang“ geht, der zeitliche Aspekt wichtig ist und dass die für einen „Anfang“ verwendeten Begriffe in den biblischen Sprachen ausdrücklich und in erster Linie den zeitlichen Aspekt beinhalten. Das Wort „Adam“ wird im Alten Testament zwar mehrheitlich im Sinne von „Menschheit“ gebraucht, kann aber in 1Mose 1–5 an mehreren Stellen nur im individuellen Sinne verstanden werden, und in diesem Sinne wird „Adam“ auch an prominenten Stellen des Neuen Testaments als erster Mensch verstanden (vgl. Röm 5; 1Kor 15,22; 1Tim 2,13). Schließlich wird gezeigt, dass der Verlust der biblischen Aussagen über einen zeitlichen Beginn und über historische Veränderungen zu einem Verlust des Verständnisses des Menschen als Geschöpf und erlösungsbedürftigen Sünder führen. Es geht also nicht darum, die biblischen Texte über die Anfänge auf historische Aspekte einzuschränken. Vielmehr werden viele wichtige Aspekte der Gegenwart und des Soseins des Menschen erst von der Geschichte her verständlich.

Hier der empfehlenswerte Aufsatz: a17.pdf.

Logos auf Deutsch

Die Bibelsoftware Logos gibt es inzwischen in einer lokalisierten deutschen Version. Ein Textpaket, das in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bibelgesellschaft geschnürt wurde, ist bereits im Angebot. Weitere digitalisierte Bände in deutscher Sprache sollen folgen.

Ich habe mit dem Marketing-Manager Thomas Reiter für Glauben & Denken heute über die Zukunftspläne des Unternehmens gesprochen. Das vollständige Interview erscheint in der Ausgabe 2/2014. Einen Auszug aus dem Gespräch gibt es hier:

Ein Interview mit Thomas Reiter über die Bibelsoftware Logos

RK: Herr Reiter, Logos ist eine führende Software für die wissenschaftliche und theologische Arbeit mit der Bibel. Inzwischen gibt es eine deutsche Version des Softwarepakets. Warum expandieren Sie in den deutschen Sprachraum?

Logos Bibelsoftware

TR: Logos als Konzern hat ja eigentlich bereits eine lange Geschichte auf dem deutschen Markt mit der SESB, in deren Rahmen die Deutsche Bibelgesellschaft unser Programm als Basis nutzte. Nach dem Ende der SESB durch die DBG war es uns aufgrund von personellen Einschränkungen einfach noch nicht möglich, umfassend im deutschen Sprachraum aktiv zu werden. Jetzt können wir endlich dieses Ziel erfüllen und Spezialisten für die einzelnen Sprachen einstellen.

RK: Können Sie uns über die Technologie hinter Logos aufklären, so dass Laien es verstehen. Was steckt hinter der Logos Bible Software? Für welche Betriebssysteme ist sie nutzbar?

TR: Logos ist viel mehr als nur ein einzelnes Programm. Logos ist eine Sammlung von Programmen auf verschiedenen Plattformen, die separat oder in Verknüpfung miteinander genutzt werden können. Sie können Logos also mit Ihrem Mac, Ihrem PC, Ihrem Tablet, Mobiltelefon oder Browser nutzen.

RK: Stimmt es, dass Sie Apps, also kleinere Programme für mobile Geräte, zur Verfügung stellen, damit die Bibeltexte, Lexika und Bücher usw. auch dort gelesen werden können?

Genau, wie oben auch bereits angedeutet bieten wir eine Reihe von Apps an. Primär in Verbindung mit Logos nutzen User natürlich unsere Logos-App, welche Ihnen Zugriff auf die von Ihnen erworbenen Bücher, Notizen, Werkzeuge usw. erlaubt. Darüber hinaus haben wir aber auch noch einige weitere Apps, wie die „Faithlife Study Bible“, „Everyday Bible“, etc. Alle diese Apps gibt es kostenlos im Appstore und sind sowohl für iOS als auch Android verfügbar.

Logos Screen

RK: Logos bietet unfassbar viele Ressourcen an. Die meisten Werke sind zweifelsohne in englischer Sprache verfasst. Anwender und Interessenten in Deutschland wollen natürlich wissen, welche deutschsprachigen Kollektionen es gibt. Was liegt bereits auf Deutsch vor, was ist in Arbeit, was ist geplant?

TR: Das stimmt natürlich. Logos gibt es nun seit knapp 25 Jahren und es war natürlich im Rahmen des Wachstums verständlicherweise erstmals auf den englischsprachigen Raum ausgerichtet. Wir haben bereits eine Reihe deutscher Werke und fügen auch, so schnell es nur geht, weitere Werke hinzu. Dass wir hier noch nicht alle Werke anbieten, die wir gerne hätten ist natürlich auch klar. Wir arbeiten aber im Moment bereits fieberhaft mit einer Vielzahl renommierter deutscher Verlagshäuser zusammen und Sie können in den kommenden Wochen und Monaten ein exponentiell wachsendes deutsches Literaturangebot erwarten. Wir bieten momentan bereits ein gutes Einstiegspaket mit deutschen Bibeln und Referenzwerken an und planen auch, in 2015 ein deutsches Basispaket anzubieten.

RK: Kooperieren Sie auch mit der Deutschen Bibelgesellschaft?

TR: Die Deutsche Bibelgesellschaft ist selbst nach Ablauf der SESB noch immer einer unserer wichtigsten Partner, nicht nur für den deutschen Markt, sondern auch weltweit. Wir arbeiten umfangreich mit der DBG zusammen und bieten mit dem „German Bible Society Bundle“ ein sehr umfangreiches deutsches Paket an.

RK: Kann Logos die aktuellen griechischen und hebräischen wissenschaftlichen Bibelausgaben mit textkritischen Apparaten liefern?

TR: Ja, Logos bietet alle griechischen und hebräischen Standardwerke wie NA28, BDAG, HALOT etc. an. Darüber hinaus bieten wir sogar kostenlose griechische und hebräische Werke an, die von hoch angesehenen Wissenschaftlern spezifisch für Logos erstellt worden sind. Auch etwas seltenere Werke, wie z.B. extensive Talmudwerke, etc. bieten wir an. Und zu guter Letzt bietet Logos auch eine Vielzahl von Werkzeugen an die es jedem, vom Laien bis zum Akademiker, erlauben, möglichst effektiv mit den Urtexten zu arbeiten.

RK: Wie kann man sich denn über die deutschen Angebote von Logos auf dem Laufenden halten?

TR: Wir haben eine deutsche E-Mail Liste auf die Sie sich eintragen können, nachdem Sie sich ein kostenloses Benutzerkonto erstellt haben. Sie finden uns natürlich auf FacebookTwitter und co. Darüber hinaus können Sie natürlich auf unserem Blog auch alles Wichtige erfahren.

Vielen Dank für das Gespräch!

Weihnachtsaktion 2014

Schon wieder ist ein Jahr vergangen. Ich möchte mich auch diesmal bei allen TheoBlog-Lesern herzlich für das Interesse an den Beträgen und Disputen bedanken!

Einige haben auch 2014 Bücher, DVD’s oder Elektroartikel über TheoBlog bei Amazon bestellt (mehr dazu hier) oder über den Buchladen geordert. Vielen Dank dafür!

Dankbar bin ich auch, wenn der ein oder andere eine Spende zugunsten des TheoBlogs über Paypal überweist. Leider ist es so, dass die Kosten für die Arbeit die Einnahmen übersteigen. Ich bin froh, wenn wenigstens die Kosten für den Provider gedeckt sind. Falls also jemand auf diese Weise der Arbeit unter die Arme greifen möchte, kann er das über das Formular hier tun.

Wie üblich will ich mich durch eine kleine Aufmerksamkeit erkenntlich zeigen. Jeder Blog-Leser hat die Chance, in der Weihnachtszeit ein Päckchen zu empfangen. Das Päckchen enthält das Buch:229016

  • Eckhard Schnabel: Das Neue Testament und die Endzeit, Gießen: Brunnen Verlag, 2013, 39,00 €
Über das Buch schreibt der Verlag:

Jesus und die Apostel sprachen über die Auferstehung von den Toten, das jüngste Gericht und Gottes neue Welt. Dabei bedienten sie sich einer für uns heute nicht immer leicht zugänglichen Sprache und Bilderwelt: Wie sind die Aussagen des Neuen Testaments über die Entrückung, die „144.000“, über Harmageddon und Himmel und Hölle zu verstehen?
Eckhard Schnabel liest diese Texte mit dem Ziel, sie so zu verstehen, wie ihre ersten Leser sie verstanden haben. Er vermeidet deshalb bewusst die üblichen Modelle der „Endzeitspezialisten“.

Gründlich und tiefgehend, und doch leicht verständlich und praktisch untersucht er die biblischen Texte sorgfältig. Dabei bewegt er sich vorsichtig von den unumstrittenen großen Linien biblischer Zukunftsaussagen hin zu den umstrittenen Einzelheiten.

Prof. Dr. Armin Baum von der Freie Theologische Hochschule in Gießen sagt zu dem Buch:

Das beste Endzeitbuch, das ich kenne. Wer die vielen bunten Endzeitfantasien der (evangelikalen) Christenheit und seine eigenen Endzeitvorstellungen einem biblischen Fakten-Check unterziehen will, sollte dieses Buch lesen. Dann kann er auf die meisten anderen Endzeitbücher verzichten.

Großzügigerweise hat der Brunnen Verlag ein Exemplar des Buches für die Verlosung zur Verfügung gestellt. Auch dem Verlag dafür ein herzliches Dankeschön!

Um Empfänger des Buches werden zu können, sind folgende drei Punkte zu beachten:

  1. Sie müssen TheoBlog regelmäßig lesen (Vertrauenssache).
  2. Sie müssen mir über das Kontaktformular Ihre E-Mail-Adresse mitteilen (und dabei das Stichwort: „Weihnachtspäckchen“ in der Mitteilung erwähnen).
  3. Am 20. Dezember werde ich von meiner jüngsten Tochter unter allen übersandten Adressen einen Empfänger über ein Losverfahren auswählen lassen und die gewählte Person kontaktieren (Vertrauenssache). Nach Übersendung der Postanschrift schicke ich das Päckchen an den Gewinner.

Vielen Dank fürs Mitmachen!

Welt ohne Gott?

Markus Widenmeyer, Naturwissenschaftler und Philosoph, hat ein Buch über den Naturalismus verfasst. In Welt ohne Gott? untersucht er die wichtigsten Argumente des Naturalismus und legt eine Begründung seines christlichen Gottesglaubens vor. Ich habe für Glauben & Denken heute mit ihm gesprochen und veröffentliche hier vorab einen Auszug des Interviews:

Welt ohne Gott?

Ein Gespräch mit Markus Widenmeyer über den Naturalismus

UnknownRK: Herr Widenmeyer, warum haben Sie ein Buch über Naturalismus geschrieben?

MW: Die Frage, welche Weltsicht wahr und welche falsch ist, ist die wichtigste Grundfrage, die es überhaupt gibt. Der Naturalismus ist heute eine oder sogar die vorherrschende Weltsicht in der westlich geprägten Welt. Und ich bin der Ansicht, dass er nachweislich falsch ist. Den Nachweis möchte ich in diesem Buch führen.

RK: Können Sie für unsere Leser den Naturalismus kurz definieren?

MW: Allgemein kann man ihn gut über drei Prinzipien charakterisieren. Erstens das Immanenzprinzip: Es gibt nur innerweltliche, „natürliche“ Dinge, nichts Transzendentes. Zweitens das Materieprinzip: Ursprung der Welt ist eine nichtgeistige, nichtrationale Substanz, die Materie. Und drittens ein fundamentales Fortschritts- oder Entwicklungsprinzip. Die Schöpferkraft, die der Theist Gott zuschreibt, wird dabei sozusagen in die Materie projiziert. Ein weiteres Prinzip des heutigen Naturalismus ist der Szientismus; das ist der Glaube, dass die Naturwissenschaft im Prinzip alle sinnvollen Fragen beantworten kann.

Aber auch der Pantheismus und in der Regel der Polytheismus sind naturalistisch. So sind die Götter der Griechen oder Babylonier innerweltlich, endlich, aus einem Chaos entstanden und auch moralisch ziemlich fragwürdig. Der große Gegenspieler des Naturalismus ist der Theismus, wonach ein ewiger, transzendenter Gott existiert.

RK: Thomas Nagel beklagt, dass der Naturalismus heute in der Forschergemeinschaft weitgehend unangetastet vorausgesetzt wird und John Searle nimmt an, dass er als die Religion unserer Zeit gedeutet werden kann. Trifft es zu, dass in der Wissenschaft der Naturalismus heute unangefochten die Deutungshoheit beansprucht?

MW: „Unangefochten“ vielleicht nicht. Aber dieser Anspruch des Naturalismus ist massiv und der Widerstand relativ machtlos. Man darf hier die soziologische Dimension der Institution Wissenschaft nicht übersehen. Die Wissenschaft wirkt nicht nur stark in die Gesellschaft hinein. Es gibt auch äußere, oft nicht-rationale Faktoren, die „Wissenschaft“ beeinflussen, was Wissenschaftsphilosophen schon längst thematisiert haben. Die Strategie ist heute kurz gesagt, „wissenschaftlich“ mit „naturalistisch“ gleichzusetzen. Der Naturalismus will die Spielregeln vorgeben. Und er ist darin recht erfolgreich.

RK: Was ist darin so bedenklich?

MW: „Wissenschaft“ – die man dann nicht mehr so nennen sollte – droht zum Trojanischen Pferd für weltanschauliche Indoktrination zu werden. Wahrheit wird dafür an den entscheidenden Stellen durch Macht ersetzt. Zum Beispiel gelten heute naturalistisch-evolutionäre Darstellungen in biologischen Ursprungsfragen oft pauschal als wissenschaftlich, selbst dort wo sie völlig substanzlos sind. Umgekehrt gilt ein Vorschlag außerhalb dieses Paradigmas per definitionem als unwissenschaftlich – und wer einen solchen vorbringt, muss befürchten, ausgegrenzt und als „Wissenschaftsfeind“ stigmatisiert zu werden. Es ist aber diese Praxis, die die Möglichkeit rationaler Diskurse zerstört und damit auch echte Wissenschaftlichkeit, also die freie Suche nach Wahrheit. Wir kennen eine solche Praxis auch aus der ehemaligen Sowjetunion. Diese Bedenken teilen übrigens selbst Atheisten wie Thomas Nagel oder Bradley Monton.

RK: Warum lehnen Ihrer Meinung nach so viele Menschen den Gottesglauben ab, obwohl sich unter der Annahme der Existenz Gottes – wie Sie im letzten Kapitel zeigen – unsere Welt deutlich besser erklären lässt.

MW: Man könnte das historisch erklären: Religionskriege und anderer -missbrauch machten den Gottesglauben schließlich unattraktiv. Mich überzeugt das nicht so: Erstens sind diese Dinge meist nicht vereinbar mit dem biblischen Christentum. Zweitens würden unattraktive Aspekte einer Weltsicht diese nicht zwingend falsch machen. Drittens waren die auf dem Naturalismus basierenden Ideologien des 20. Jahrhunderts noch viel desaströser. Eine andere Erklärung ist, dass der christliche Glaube mit seinen sittlichen Ansprüchen in unserer Zeit vielen Lebenskonzepten zuwiderläuft. Da ist etwas dran, aber es erscheint mir als Gesamterklärung nicht befriedigend.
Angesichts der – meiner Ansicht nach – überwältigenden Belege für einen transzendenten, überragenden Geist, ist die beste Erklärung genau die, welche die Bibel selbst liefert, auch wenn diese Erklärung wenig schmeichelhaft ist: So schreibt Paulus, dass Gottes ewige Kraft und sein göttliches Wesen erkannt werden können. Diese natürliche Gotteserkenntnis verschwindet aber, wenn der Mensch Gott nicht Ehre und Dank geben will. Wo anders steht, dass das Denkvermögen der Ungläubigen verblendet wurde. Das ist dann sozusagen das Gegenkonzept zu Dawkins God Delusion.

Mut macht mir aber, dass seit einiger Zeit analytische christliche Philosophie und Apologetik eine Renaissance erleben. Ich hoffe, dass Gott Gnade schenkt, dass Menschen das Licht des Evangeliums wieder sehen wollen.

RK: Vielen Dank für das Gespräch!

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Worum geht es beim Tempelberg-Streit?

Wie angespannt die Lage in Israel ist, lässt sich am Damaskus-Tor in Jerusalem erkennen, wo viele Sicherheitskräfte den Zugang überwachen. Richard C. Schneider nimmt die Zuschauer in seinem Videoblog mit in den muslimischen Teil der Altstadt sowie zum Tempelberg – und er erklärt, worum es in dem Konflikt um die heiligen Stätten geht. Interessant!

VD: JO

Die neue Ordnung der digitalen Technik

Markus Keiser hat sich freundlicherweise die Schweizer Studie Die Zukunft der vernetzten Gesellschaft angeschaut und kurz kommentiert:

Teaser big GDI SWISSCOMEs war Frühling 1990, meine Frau und ich waren auf der Suche nach einem familientauglichen Auto, da wir unser erstes Kind erwarteten. Dem Fahrzeughändler, dem wir gegenüberstanden, ein großer Mann mit dickem Bauch und feinrandiger Brille, hielt einen schwarzen Plastikklotz geheimnisvoll in seiner rechten Hand. Es war eines der ersten Motorola Handys der Natel C Generation (hier ein Bild), riesig in Ausmaßen und schwer in der Hand. „Fr. 6000.- hat es mich gekostet“ vertraute er uns an. Teuerungsbereingt sind das heute um die 8000.- Schweizer Franken.

Dieses Erlebnis von damals erinnert mich immer wieder daran, was diese Geräte einst gekostet haben und wie schnelllebig dieser Markt geworden ist. Das GDI (Gottlieb Duttweiler Institut), benannt nach dem Gründer des heutigen Großverteilers Migros, hat im Auftrag der Swisscom (größter Telekomanbieter der Schweiz) eine Studie über die zukünftige Vernetzung erstellt. Darin werden die Anfänge des Internets besprochen und verschiedene Szenarien für die Zukunft erstellt und durchdacht. Ganz nach dem Moto: Wo geht die Reise hin?
Eines wird nach dem Lesen der Studie klar: Es wird alles noch viel engmaschiger, Mensch und Maschine werden zusammenwachsen und eine interaktive Symbiose bilden und der eine oder andere Science-Fiction Film, den man gesehen hat, scheint Realität zu werden.

Logisch-stringent wird von „neuer Weltordnung“ als Konsequenz dieser neuen Technologien gesprochen, eine Welt, in welcher der Mensch so eng mit Maschinen verbunden ist, dass er ohne sie nicht mehr leben kann. Die Technik wird dem Menschen immer dichter auf den Leib geschnitten, immer kleiner, und legt sich mittlerweile um unsere Handgelenke.
Der nächste Schritt soll die „Digisphäre“ sein, in welcher dem Menschen Chips eingepflanzt werden, um z.B. die Gesundheitsvorsorge zu fördern. „Sie haben die Möglichkeit ihre Krankenkassenbeiträge zu senken, wenn sie es erlauben unseren Gesundheitschip zu tragen, der frühzeitig Alarm schlägt, sobald sich in ihrem Körper ein Gesundheitsrisiko anbahnt“. Wäre das nicht ein verlockendes Angebot um Risiken und Kosten zu senken?

Was tun wir als Christen, um dieser Kontrolle, die in ihrer Konsequenz wirklich total sein, wird zu entkommen? Technologie ist nicht per se schlecht, aber ich bin der Überzeugung, dass wir lernen müssen, nicht einfach alles als gut und gegeben zu akzeptieren. Warum müssen wir „always online“ sein und zwingend einen Smartphone-Datenvertrag haben, damit wir jederzeit mit jedem im Kontakt stehen? Wohin führen diese vermeintlichen Annehmlichkeiten letztlich? Die Gewöhnung an „always online“ ist die Basis für alles, was noch kommen wird!

Als ich vor 24 Jahren das erste Mal diesen „Motorolaknochen“ sah, konnte ich mir nicht vorstellen, wie die technische Entwicklung aussehen wird. Heute sehen wir vielleicht etwas besser, was in den nächsten 24 Jahren kommen mag. Die Verheißungen von damals, nämlich „Freiheit“ und „Flexibilität“, scheinen sich in Zwänge und Beklemmung zu verwandeln.

Markus Keiser

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