In den meisten Bibelübersetzungen fehlt das Wort »Hölle« in den paulinischen Briefen. Der Apostel hat die griechischen Begriffe »geena« oder »hadēs« in seinen neutestamentlichen Schreiben nicht benutzt. Sagt Paulus dennoch etwas über ein ewiges Strafgericht für diejenigen, die Gottes befreiendes Evangelium ablehnen? Und wenn ja, wie stellt er sich so eine Strafe vor?
Der Neutestamentler Douglas J. Moo (Wheaton College, USA) geht in seinem Beitrag »Paul on Hell« für das Buch Hell Under Fire: Modern Scholarship Reinvents Eternal Punishment genau diesen Fragen nach.
Der Aufsatz kann gratis hier heruntergeladen werden: paulonhell.pdf.
[…] TheoBlog bin ich auf einen Artikel Paulus und die Hölle gestoßen, der einen Aufsatz von Douglas J. Moo verlinkt: […]
Das AT kennt keine Hölle, sondern nur viele „Gerichte“ über Nationen und Juden: den Tod der Revoltierenden gegen Gott. Das letzte „Gericht der Nationen“ und über die abtrünnigen Juden findet in Jerusalem statt. Ort sind Täler um Jerusalem. Es geht aber eigentlich nur um die Nationen, die in der Geschichte des AT die Juden bekämpft hatten (z.B. Babylon). Der Jude Jesus prophezeit dieses Gericht, das vor (!) dem Kommen des Reich Gottes liegt, eine Generation nach seinem Tod. Das Tal z.B., in dem laut Prophezeiung die abtrünnigen Juden gerichtet werden sollten, hieß Ge-Hinnom („Hölle“), dort wo die Feuer ewig brennen (Krematorium, Müllhalde). Jesus schaute vom Ölberg auf diese Täler hinab und weinte über die Prophezeiungen des AT u. ergänzte sie mit der Beschreibung der kommenden Zerstörung des Tempels (Bedingung für das neue „Reich Gottes“). Der Jude Paulus erwartete diesen „Tag des Zorns“, der den „alten Bund“ beendet, noch zu erleben. Er würde vielen Juden (in Jerusalem) den Tod bringen. In… Weiterlesen »