Alfed de Quervain: Die Heiligung: Ethik, Zollinkon-Zürich: Evangelischer Verlag, 1946, S. 99:
Wir stellten schon fest, dass in der Vergangenheit kein Theologe diesen apostolischen Trost so klar erfasst und verkündigt hat wie Kohlbrügge. Darum darf er hier ausgiebiger zitiert werden. »Um es uns deshalb deutlich zu machen, dass wir weder auf der Sünde sitzen bleiben, noch in der Sunde fortfahren oder beharren werden, wenn wir es dafür halten, dass wir der Sünde gegenüber wie Leichen sind, Gott aber leben in Christo Jesu, unserem Herrn; und wenn wir das glauben, wie es denn auch wahr ist, dass wir nicht mehr unter der Herrschaft des Gesetzes stehen, sondern der Gnade ergeben sind, welche die Sorge für uns auf sich genommen, so bedient er sich eines Beispiels aus dem Leben der Sklaven. Ein Sklave ist seinem Herrn nicht halb verkauft, sondern ganz; er hat die Glieder seines Leibes bereit zu halten und zum Dienste herzugeben nach dem Willen seines Gebieters. Sowie er Sklave ist, so sind auch alle Glieder seines Leibes Sklaven seines Herrn; Herz, Verstand und Überlegungen, Augen, Hände und Füße, Rücken und Nacken, alles muss dem Gebieter, dem er verkauft ist, dienen. Nun sagt der Apostel: Ihr seid Sklaven der Sünde gewesen; da habt ihr eure Glieder der Unreinigkeit hingegeben und der Gesetzlosigkeit zur Gesetzlosigkeit. Der Apostel sagt nicht, wann wir solche Sklaven gewesen: wir können es in diesem Augenblicke sein. Das sagt aber das Wort: Ihr seid es gewesen, weil das Wort lediglich will, dass wir das Wort zu unserer Errettung willig aufnehmen; und da predigt das Wort zu gleicher Zeit Erlass und Befreiung von der Sklaverei der Sünde und hält demjenigen, der mitten in solcher Sklaverei sitzt, nicht vor: ›Du hast dich von der Sünde loszumachen‹, sondern ›Du bist davon los‹. Deshalb sage ich, dass die Vorstellung des Apostels rein evangelisch ist» (Licht und Recht, Heft 12, S. 62–63).
Die Quellenangabe des Kohlbrüggezitats scheint nicht richtig zu sein. Es stammt aus der selben Predigt, aus der Du, Ron, kürzlich zitiert hast.
http://www.licht-und-recht.de/kohlbruegge/Licht_und_Recht_12.4.pdf
Da ich gerade nicht zu Hause bin, habe ich auch die „Ethik“ nicht zur Hand um da nachzuschauen.
Danke Ron, daß Du etwas, direkt und indirekt, von Kohlbrügge bringst. Der Name steht für bibeltreue reformierte Verkündigung.
Gruß,
Andreas
@Andreas: Richtig, es ist Heft 12. Ich habe das korrigiert. Danke!
Liebe Grüße, Ron