Bücher

Politische Korrektheit im Verlagswesen

Die Verlage bringen immer häufiger Bücher mit Inhaltswarnungen auf den Markt. Dass die Buchbranche politisch korrekt sein will, hat enorme Auswirkungen auf Bereiche wie Lektorat oder Software. So wird bereits darüber nachgedacht, Texte von digitalen Maschinen auf ihre Unbedenklichkeit hin überprüfen zu lassen. 

DIE WELT berichtet über Gesa Schöning, die davon spricht, dass politische Korrektheit fast schon ein Branchenstandard geworden sei:

„Die Buchbranche will alles richtig machen. Wer den neuen Sprachregelungen nicht entspricht, wird heute zum Teil bewusst missverstanden“, findet Schöning. Sie will die Anliegen aktivistischer Kreise, etwa aus der LGBTQ-Szene, also Menschen, die sich für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle und allgemein „queere“ Themen einsetzen, in gar keiner Weise diskreditiert wissen. Nur wenn bestimmte, nach heutigen Maßstäben politisch unkorrekte Genres oder Buchthemen keine Chance mehr hätten, weil man Gebote der politischen Korrektheit als Branchenstandard implementiert, habe sie ein Problem. Wird und muss man durch ein Branchenprodukt wie Schönings Software politische Korrektheit in Büchern künftig denn auch besser messen können? Beziehungsweise geht das überhaupt?

Kann man künstlicher Intelligenz beibringen, Diversität zu prüfen, also den Anteil von Themen und Figuren in Bezug auf Eigenschaften wie Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft, sexuelle Orientierung, Religion? Ja, man könnte, sagt Schöning im Gespräch mit der „Literarischen Welt“. Aber das sei nicht trivial, denn die Maschine brauche ausreichend Trainingsmaterial. Sie müsse mit entsprechenden Volltexten gefüttert werden. „Bislang sind noch nicht so viele Bücher in der Datenbank, die schwerpunktmäßig von Herkunft, Hautfarbe, sexueller Orientierung oder ähnlichem handeln.“

Mehr (hinter einer Bezahlschranke): www.welt.de.

Überrascht von Furcht

Natha Ueberrascht von FurchtNatha vom YouTube-Kanal Crosspaint hat mit Überrascht von Furcht sein erstes Buch veröffentlicht und erreicht damit zahlreiche junge Menschen. Das Buch enthält viele gute Botschaften und fordert eine vom „Konsumchristentum“ geprägte Generation zurecht heraus. Aber es sind auch Dinge zu finden, die zumindest mit einer gewissen Skepsis betrachtet werden sollten. So fehlt mehr oder weniger das Thema Gemeinde. Und Natha legt große Hoffnung auf das Gesetz. Auf S. 123 ist zum Beispiel zu lesen:

John Wesley, einer der erfolgreichsten Evangeliums-Prediger, den die Welt je gekannt hat, sagte: Predige 90% Gesetz und 10% Gnade. Und ratet mal, was? Keiner hat mehr Menschen zu Christus gebracht! Ich weiß, was du denkst. Klingt hart. Schmerzhaft. Das Gegenteil von dem, was die meisten Menschen wollen.

Jochen Klautke hat das Buch gelesen und benennt in seiner Rezension einige Stärken und Schwächen:

Natha rückt ein schiefes Gottesbild gerade und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Zurecht bemängelt er, dass im evangelikalen Bereich Gottes Liebe und Annahme zwar Hochkonjunktur hätten, aber andere Eigenschaften wie seine Heiligkeit kaum Beachtung fänden. Dies zeige sich dann in mangelnder Gottesfurcht. Damit trifft er ins Schwarze. Ein falsches Gottesbild führt immer zu einem falschen Leben in der Beziehung zu Gott und hat auf Dauer schwerwiegende Folgen für unser Leben.

Mehr: www.evangelium21.net.

Verbum Medien

Drei Freunde und ich durften in diesem Jahr den Verlag Verbum Medien ins Leben rufen. Die offizielle Gründung erfolgte im September 2021 als gemeinnützige GmbH. Wir haben in diesem Jahr schon manches Mal gestaunt, wie Gott Türen öffnet. Zu unseren engen Partnern gehören das Netzwerk Evangelium21, Desiring God sowie die Verlage The Good Book und Crossway.

VM Piper GrosseFreude Produkt01 1080xUnser erstes Buch ist ein Andachtsbuch von John Piper. Der Advent ist eine Zeit der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, an dem wir die Menschwerdung Jesu feiern. Es ist das größte Wunder der Menschheitsgeschichte: der ewige Gott wird Mensch. Dieses Wunder ist zu großartig, um es nur in den kurzen Weihnachtstagen zu feiern. Die Adventszeit bietet eine Möglichkeit, die Freude über das Weihnachtswunder auszuweiten. Die 25 Andachten von John Piper beginnen am 1. Dezember und führen bis zum ersten Weihnachtstag. Dieses Andachtsbuch will dir helfen, Jesus im Zentrum und als größten Schatz der Adventszeit zu bewahren. Die Kerzen und Süßigkeiten haben ihren Platz, aber du solltest sicherstellen, dass in all der Hektik und dem Trubel Jesus über alles verherrlicht wird.

VM Howard Emil Produkt01 1080xUnser zweites Buch ist das Kinderbuch Emil und das geheime Bild von Betsy Childs Howard. Eigentlich weiß Emil, dass er während der Mittagspause nicht aufstehen darf. Und dass er schon gar nicht an die Wand malen darf. Aber Emil tut es trotzdem. Anschließend versucht er verzweifelt, seinen Ungehorsam zu verheimlichen. Seine Mutter findet es heraus und sein Versuch scheitert kläglich. Emil lernt, welches Elend entsteht, wenn man Sünde geheim hält. Vor allem aber lernt er, welche Erleichterung es bringt, wenn man sie bekennt. In leicht verständlicher Sprache und mit ansprechenden Illustrationen lernen Kinder mit Emil wichtige Lektionen über Buße und Vergebung, die nur Jesus schenkt. Julia Bär hat bereits eine Rezension zum Buch veröffentlicht.

Weitere Veröffentlichungen sind bereits in Arbeit. Wir hoffen, im Jahr 2022 mit Gottes Hilfe weitere hilfreiche Bücher in den Handel bringen zu können.

Bestellungen können hier aufgegeben werden: verbum-medien.de.

Recovering the Lost Art of Reading

41Onf25nzOL SX322 BO1 204 203 200Waldemar Henschel hat sich das Buch Recovering the Lost Art of Reading: A Quest for the True, the Good, and the Beautiful genauer angeschaut. Sein Fazit:

Die Autoren erreichen mit diesem Buch ihr Ziel, neue Freude am Lesen von Literatur zu wecken. Sie tun dies biblisch begründet und aus einer christlichen Perspektive. Sie vermeiden dabei den Fehler, zwischen „christlicher“ und „säkularer“ Literatur zu trennen. Das Wahre, Gute und Schöne lässt sich nicht nur in Büchern finden, die wir als „christlich“ klassifizieren. Zudem sind viele der heute als „christlich“ bezeichneten Bücher in Sachen künstlerische Qualität (und zu häufig auch in ihrer Theologie) leider mangelhaft, urteilen die Autoren zurecht (vgl. S. 46–48).

Insgesamt liegt hier ein sehr gutes Buch vor, das ein unterschätztes Thema aufgreift. Da eine Übersetzung in die deutsche Sprache kaum erfolgen wird, da das Buch so stark auf die englische Literatur zugeschnitten ist, kann Pastoren und Jugendleitern nur ans Herz gelegt werden, das hier behandelte Problem z.B. in Vorträgen oder Workshops aufzugreifen und die Gemeinden zu unterweisen. Um zuletzt noch einen ganz praktischen Tipp für jeden zu geben: Geh mit der Frage „Hast du in letzter Zeit irgendein gutes Buch gelesen?“ (vgl. S. 15) in das nächste Treffen mit Freunden. Das wird ein guter Anfang sein, um das Gespräch auf gute Bücher zu bringen.

Mehr hier: www.evangelium21.net.

Fromme Figuren und theologische Thriller

Viele Schriftsteller lassen sich von religiösen Themen inspirieren – und schreiben darüber. Zuletzt sind zahlreiche Romane erschienen, in denen der Glaube eine besondere Rolle spielt. „Es gibt einen neuen literarischen Blick auf die Welt der Religionen“, sagt DLF-Redakteur Andreas Main im Gespräch mit Monika Dittrich. Ein neues Buch von Sibylle Lewitscharoff wird auch vorgestellt.

So viel Religion war selten. Zumindest in der Literatur und auf dem Bildschirm. „Das ist ein Phänomen, das wir bei den Streaming-Diensten schon länger beobachten“, sagt DLF-Redakteur Andreas Main. „Eine Edel-TV-Serie nach der nächsten mit Religionsbezug kommt auf den Markt. Und so wie diese TV-Anbieter Geld verdienen müssen, müssen auch Verlage Umsatz machen.“

Offenbar ließen sich Romane mit religiös angehauchter Handlung gut verkaufen. Und: „Es fällt einfach auf, wie sehr Dichterinnen und Denker sich von religiösen Themen faszinieren lassen.“

Hier: 

 

Christlichen Bücherstuben feiern bald 40-jähriges Bestehen

CB LOGO neuNoch immer ist die christliche Literaturarbeit eine wunderbare Möglichkeit, um mit Menschen über den Glauben ins Gespräch zu kommen. Trotz Verlockungen von Social Media, Netflix und Co. hat sich das Leseverhalten in den vergangenen Jahren kaum verändert. In Deutschland gibt es rund 29,9 Millionen Buchkäufer.

Die Christliche Bücherstuben GmbH wurde 1980 mit dem Ziel gegründet, christliche Literatur in ganz Deutschland zu vertreiben. Prägend bleibt hierbei ein Bibelwort aus 1. Kor. 15, 57ff.: „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus! Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich, allezeit überreich in dem Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Mühe im Herrn nicht vergeblich ist!“

Die Christlichen Bücherstuben möchten auch in Zukunft ihren klaren geistlichen, biblischen Kurs halten, auch wenn die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zunehmend schwieriger werden. Aber sie zeigen sich zuversichtlich: Wenn es um Gottes Sache geht, dann wird er sie auf seine Weise zu seiner Zeit segnen. Die Christlichen Bücherstuben verstehen sich nicht in erster Linie als Verkaufsstellen, sondern als Begegnungs- und Missionsstätten. Immer wieder kommen suchende Menschen in die Läden, die hier ein offenes Ohr für ihre Fragen und Nöte finden. Hierzu bringen sich über 450 Mitarbeiter ehrenamtlich in den Buchhandlungen ein. Es ist ihnen ein Anliegen, mit Menschen ins Gespräch zu kommen und ihnen von der besten Botschaft der Welt zu erzählen.

Mit jedem Kauf eines Buches oder Artikels in den 29 Bücherstuben (siehe: www.cb-buchshop.de)  oder in deren Webshop (siehe: www.cb-buchshop.de) unterstützen Sie dieses Vorhaben. Ein Buch, dass ich gern empfehle, kann dort bestellt werden:

Es gibt nämlich Gründe dafür, an der historischen Echtheit biblischer Personen wie Adam, Noah, Hiob, Mose oder Jona festzuhalten. Die Autoren gehen gründlich auf das Für und Wider der Argumente ein und weisen nach: Wer die Geschichte verliert, verliert auch Christus.

Jospeh Fitzmyer: Romans

51Sj+E3QXZL SX338 BO1 204 203 200Logos Bible Software bietet im Monat Oktober 2017 einen katholischen Bibelkommentar zum Römerbrief als Buch des Monats gratis an. Der Autor, Jospeh Fitzmyer, gilt als bedeutender Exeget neutestamentlicher Schriften.

  • Fitzmyer, Joseph A., Romans : A New Translation With Introduction and Commentary, Yale University Press, 2007.

Das Buch kann hier angefordert werden: www.logos.com.

Lexikon zu Glaube und Wissenschaft

Nachfolgend ein Buchhinweis aus Glauben und Denken heute 1/2017:

  • Paul Copan; Tremper Longman III; Christopher L. Reese; Michael G. Strauss (Hrsg.), Dictionary of Christianity and Science: The Definitive Reference for the Intersection of Christian Faith and Contemporary Science, Grand Rapids (Michigan): Zondervan, 2017. ISBN-10: 0310496055. 704 S., ca. 46,00 Euro

Dictionary bDas Lexikon für Christentum und Wissenschaft enthält mehr als 450 Einträge zu Schlüsselbegriffen, Theorien, Persönlichkeiten, Bewegungen und Debatten rund um Themen über den christlichen Glauben und die Wissenschaft. Geschrieben wurden die Artikel von über 150 internationalen Fachleuten, darunter Winfried Corduan, William Lane Craig, William A. Dembski, Douglas Groothius, Angus Menuge oder Peter S. Williams.

Die Einträge reichen von kurzen Artikeln wie „Abtreibung“ (Francis J. Beckwith), „Benjamin Libet“ (C. Eric Jones) oder „Intelligent Design“ (William A. Dembski) bis hin zu großen Themen wie „Adam und Eva“ oder „Evolution“. Bei kontroversen Themenstellungen werden verschiedene Sichtweisen nebeneinandergestellt. So verteidigt Todd S. Bell die Auffassung, dass Adam und Eva als historische Personen explizit von Gott geschaffen worden sind (S. 19–23). Tremper Longman III befürwortet hingegen die Sichtweise, die heilsgeschichtliche Theologie kollabiere nicht, falls Adam und Eva keine historischen Figuren waren (S. 23–27). Bei der Interpretation neutestamentlicher Verweise auf Adam (vgl. Röm 5) seien wir nicht darauf angewiesen, primitive Lesarten der Urgeschichte in Anspruch zu nehmen (Logmann III beruft sich auf James Dunn).

Die gegensätzlichen Sichtweisen werden nicht „ausgefochten“, sondern wirklich nur gegenübergestellt. Das kann Leser einerseits frustrieren, andererseits kommt man auf diese Weise zu einer authentischen Darstellung der jeweiligen Position und kann eigene, vertiefende Standpunkte entwickeln.

Das Lexikon für Christentum und Wissenschaft ist damit ein hervorragendes Hilfsmittel für Pastoren oder Dozenten, die sich einen Überblick über die aktuellen Positionen und Debatten rund um Glaube und Wissenschaft verschaffen wollen. Die genannte weiterführende Literatur ist aktuell, so dass der Pfad für notwendige weiterführende Studien geebnet ist. K. Scott Oliphint bemerkt in seiner Buchempfehlung treffend: „Der Band ist ein Ort, um zu starten, wenn Fragen bezüglich dem Verhältnis von Christentum und Wissenschaft aufkommen“.

IATG3

Nachfolgend eine Rezension zu dem Buch:

41XTAibx9BL SX356 BO1 204 203 200Wer theologische Aufsätze, Hausarbeiten oder Bücher schreibt, sucht nach Möglichkeiten, wiederkehrende Titel von Zeitschriften, Serien, Lexika der Quellenausgaben einheitlich abzukürzen. Ein Beispiel: Sind häufig Werke aus der Reihe „Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament“ zu zitieren, wird man darum bemüht sein, den langen Serientitel zu verkürzen, z. B. durch die die Wahl der Abkürzung „WUzNT“. So spart man sich viel Mühe und Platz. Allerdings ist man als Autor gezwungen, selbst solche Abkürzungen, auch Sigel genannt, zu entwickeln und ein entsprechendes Verzeichnis in die schriftlichen Arbeiten einzufügen. Der Leser wiederum muss sich jeweils mit den Abkürzungen des Autors vertraut machen.

Um sowohl das Schreiben als auch das Studium der Literatur zu vereinfachen, wurden im Laufe der Jahre Verzeichnisse mit einheitlichen Abkürzungen erarbeitet. Der Autor kann beim Verfassen seiner Abhandlung damit auf ein vorhandenes Verzeichnis zurückgreifen und sich durch einen entsprechenden Hinweis die Erstellung eines eigenen Verzeichnisses ersparen. Der Leser wiederum kann mit Hilfe des Instruments die Sigel schnell entschlüsseln. Liest er viel und hat etwas Übung bei „Entschlüsseln“, lernt er zahlreiche Sigel auswendig und kommt mit den Abkürzungen schnell zurecht. So weiß ein Theologe, dass die Abkürzung für die Serie „Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament“ zitiert, nicht WUzNT, sondern WUNT, heißt.

Im deutschsprachigen Raum gibt es zwei etablierte Abkürzungsverzeichnisse für theologische Literatur (neben dem Verzeichnis aus der Theologische Realenzyklopädie (TRE), das auch von Siegfried Schwertner erstellt wurde). Das umfangreichste Register ist das Internationale Abkürzungsverzeichnis für Theologie und Grenzgebiete (IATG). In der ersten Auflage von 1974 gebrauchte sein Herausgeber Siegfried Schwertner Abkürzungen aus dem Handwörterbuch Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG3) und verbesserte und erweiterte diese. Das RGG griff in seiner 4. Auflage demgegenüber auf die 2. Auflage des IATG zurück und auch die (TRE) machte vom IATG gebraucht, um es seinerseits zu erweitern.

Bis 2012 hat Siegfried Schwertner deshalb eine 3. Auflage des IATG besorgt, die schlussendlich im vergangenen Jahr beim Verlag Walter de Gruyter erschienen ist. Es war die letzte Herausgabe von Siegfried Schwertner, denn der promovierte Bibliothekar ist im Sommer 2012 im Alter von 76 Jahren verstorben.

Die 2. Auflage enthielt bereits 14.000 Titel. Die 3. Auflage ist noch einmal um 4000 Titel erweitert worden. Auf Wunsch des Verlags wurden im Hinblick auf die Encyclopedia of the Bible and Its Reception (EBR) die Abkürzungen des SBL Handbook of Style berücksichtigt. Wo diese vom IATG abweichen, wurde sie kursiv wiedergeben. Zur Anpassung an nordamerikanische Gewohnheiten wurde der Punkt zwischen Ober- und Unterserien aufgegeben. Wenn es beispielsweise früher ATLA.BS hieß, heißt es nun: ATLABS.

Das Buch enthält verschiedene Abkürzungsverzeichnisse zu den biblischen Büchern und ein Verzeichnis der biblischen Quellenschriften und Textausgaben. Abkürzungen für außerkanonische Schriften, Qumrandokumente, Philo, Josephus, rabbinisches Schrifttum und die Nag-Hammadi-Bibliothek sind ebenfalls enthalten. Den größten Raum bekommen freilich die Abkürzungen für Zeitschriften, Serien, Lexika und Quellenwerke. Allein ihre Abkürzungsauflösungen benötigen 191 Seiten.

Autoren kleinerer Schriften werden mit dem bei Mohr Siebeck separat erschienen Abkürzungsverzeichnis der RGG4 gut zurechtkommen. Verfasser umfangreicher theologischer Werke werden auf das IATG nicht verzichten wollen. Die 3. Auflage enthält mit ca. 18.300 Titeln nahezu alle bedeutenden Publikationen aus den Gebieten Theologie, Philosophie und Religionswissenschaft und bleibt damit das Standardwerk für wissenschaftliches Arbeiten im theologischen Bereich.

Wie man als Gelehrter Bücher verkauft (und ausverkauft)

Folgende Ratschläge für den erfolgreichen Bücherverkauf habe ich von dem Reformationsforscher Jim West erhalten. Vielen Dank Jim!

Also:

(1) Schreibe unorthodox. Unorthodox verkauft sich, besonders wenn du den Glauben oder die Kirche abwertest.

(2) Stelle den wissenschaftlichen Konsens falsch dar.

(3) Tue so, als ob die ketzerische Sichtweise aus dem 2. oder 3. Jahrhundert tatsächlich deine eigene neue Erkenntnis sei.

(4) Schmücke dein Buch mit einem glanzvollen Einband und mit seltsamen Posierfotos von dir auf dem Rückumschlag.

(5) Gehe auf die primitivsten Aspekte und Neugierden der menschlichen Natur ein.

(6) Stelle einen Agenten ein.

(7) Eisegetisiere, eisegetisiere, eisegetisiere.

(8) Ignoriere die historische Theologie.

Wenn du diese acht Schritte befolgst, wirst du deine Bücher verkaufen. Um genau zu sein, wenn du diesen Schritten folgst, brauchst du gar nicht mehr vorzugeben, ein Wissenschaftler zu sein (weil du nicht länger einer bist). Du kannst einfach der sein, der du geworden bist: ein Ausverkäufer.

(Es sind einige Musterbeispiele erhältlich, um dich durch den Prozess zu führen. Folge einfach ihren Fußspuren, selbst wenn diese Leute beim besten Willen nicht als Gelehrte bezeichnet werden können.)

VD: NK

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