Mehrmals haben wir hier schon darüber nachgedacht, ob wir in Deutschland ein Netzwerk für reformatorisch gesonnene Christen benötigen. Langsam kommt nun etwas in Bewegung. 2009 hatte sich erstmals ein Kreis von ungefähr 15 Pastoren, Verlegern und Theologen in München getroffen, um über Fragen des Evangeliums im deutschsprachigen Raum zu sprechen. Zu sehen, dass junge Christen aus verschiedenen Gemeinden, Kirchen und Bünden das Verlangen spüren, wieder Gott und sein befreiendes Evangelium in die Mitte von Gemeinde, Mission, Seelsorge und Leben zu stellen, hat mich damals sehr gefreut.
Auch John Piper war dabei und hat uns ermutigt, ähnlich wie die Gospel Coalition in Nordamerika, für Christen mit entsprechenden Präferenzen im deutschsprachigen Europa eine Plattform anzubieten. Unser Kreis hat sich seitdem mehrmals an verschiedenen Orten getroffen und so reifte allmählich das kleine Netzwerk »Evangelium 21« heran. Wir pflegen sehr gute Kontakte zur Gospel Coalition, IXMarks, Desiring God oder Sovereign Grace Ministries, bleiben aber unabhängig.
Wofür steht Evangelium 21? Einfach gesagt: Wir wollen für die Menschen im 21. Jahrhundert das eine Evangelium von Jesus Christus bezeugen. Es geht uns um das Christusgeschehen. Wir glauben, dass auch heute denen, die Christus vertrauen, die Botschaft vom Kreuz eine Kraft Gottes ist (vgl. 1Kor 1,18). Also wollen wir vom Evangelium in einer Weise sprechen, bei der das Kreuz des Christus nicht entkräftet wird (vgl. 1Kor 1,17).*
In unserem Grundsatzpapier heißt es deshalb:
Zu Evangelium21 gehören Christen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinden, die ihren Glauben fest auf Jesus Christus gründen. Ausgerichtet auf die von den Reformatoren wiederentdeckten Wahrheiten – Gnade allein, Glaube allein, die Schrift allein, Christus allein und zu Gottes Ehre allein – wollen wir Impulse setzen, durch die Gemeinden neu belebt und gestärkt werden. Denn: Allein das biblische Evangelium bewirkt, dass Christen von einer echten Hoffnung und überwältigenden Freude an Gott erfüllt werden und diese auch ausstrahlen. Als Anlaufstelle für Gleichgesinnte und Interessierte empfehlen wir Kontakte und Ressourcen. Die von uns angebotenen Materialen und Veranstaltungen heben die Zentralität des Evangeliums für den Gemeindealltag und das gesamte Leben hervor. Danach wollen wir demütig streben, mit dem Ziel, dass die Gemeinde Christi im 21. Jahrhundert ganz neu erfährt, was es heißt, dass das »Evangelium nicht nur im Wort zu [uns] kam, sondern in Kraft und im Heiligen Geist und in großer Gewissheit« (1. Thess 1,5).
Vom 18.–20. August 2011 werden wir in Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Gemeinde & Missionswerk Arche und IXMarks eine erste Konferenz zum Thema »Das Evangelium im Zentrum der Gemeinde« anbieten (Anmeldungen sind hier möglich). Wir freuen uns besonders auf Matt Schmucker. Der Mann an der Seite von Mark Dever wird unser Hauptredner sein (zum Programm mehr im E21Flyer.pdf).
Eine Folgekonferenz ist für das Jahr 2012 geplant. Bei diesem Treffen soll es vor allem um die Heilige Schrift und ihre Auslegung gehen. Erfreulicherweise haben Professor Donald Carson und Dr. John Piper bereits zugesagt.
Die Konferenzen stehen allen Interessierten offen. Pastoren, Missionaren und Theologiestudenten, die wollen, dass »das Evangelium läuft«, ermutigen wir besonders, die Angebote wahrzunehmen.
Es tut sich also wirklich was. Gott sei Dank!
– – –
* Die »1« im von Peter Voth gestalteten Logo steht übrigens auch für das Kreuz.