Drei Tage »Evangelium 21«-Konferenz

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Der Eingang zur »Arche« mit dem Banner.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag bin ich von der »Evangelium 21«-Konferenz aus Hamburg zurückgekehrt. In den schnell vergehenden Stunden zwischen Mittwoch und Samstag durfte ich inspirierende Referate hören, viele nette Leute treffen und neue Freundschaften schließen. Eine wunderbare Zeit, provozierend, ermutigend und wegweisend.

Die Referate widmeten sich vor allem dem Thema »Evangelium«. Was ist Evangelium? Was bedeutet es, die gute Nachricht von Jesus Christus in das Zentrum von Gemeinde, Mission, Seelsorge und Ausbildung zu stellen. Matt Schmucker von den »9Marks Ministries« und Matthias Lohmann von der Freien evangelischen Gemeinde München Mitte haben durch ihre Vorträge die Grundlagen für die Referate von Michael Martens, Andre Bay und Christian Wegert gelegt. Jeder Referent war auf seine Weise originell, es gab viel zu lernen und zu debattieren. Besonders knifflige Themen wurden in den drei »Frage & Antwort«-Einheiten besprochen. Die Referate und Diskussionen können bereits hier gehört oder heruntergeladen werden.

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Bei den Mahlzeiten gab es viel zu besprechen

Noch einige Anmerkungen:

  • Ich möchte der »Arche Gemeinde« ganz herzlich dafür danken, dass sie ihre Räume und Infrastrukturen zur Verfügung gestellt hat. Die vielen Mitarbeiter im Hintergrund haben hervorragende Arbeit geleistet. Die Pastoren haben das Anliegen von »Evangelium 21« (E21) von Herzen unterstützt. Etliche Gemeindemitglieder stellten private Quartiere zur Verfügung.
  • Die Zusammenarbeit im Trägerkreis hat erwartungsgemäß viel Freude gemacht. Ich danke meinen lieben Brüdern für die sehr schöne Zeit und die vielen kleinen und großen Glaubensschritte.
  • Es freut mich, so viele junge Leute gesehen zu haben. Wunderbar! Dankbar bin ich aber auch für die älteren Geschwister, die die Veranstaltungen besucht haben. Wer es wagte, bei E21 aufzutauchen, hat bewiesen, dass er im Geist frisch und neugierig geblieben ist.
  • Etwas leid tut es mir, dass während der Konferenz oft von Pastoren, aber selten von Gemeindemitgliedern gesprochen wurde. Ich kann es verstehen, dass so mancher Teilnehmer ab und an den Eindruck bekam, auf einer reinen Pastorenkonferenz gelandet zu sein (was nicht der Fall war).
  • Enttäuscht bin ich von der idea-Berichterstattung. Die Nachrichtenagentur hat durch einige pointierte Formulierungen den Eindruck erweckt, die Konferenz hätte im Zeichen eines bürgerlichen Moralismus und der Kritiksucht gestanden. Dies geht an der Konferenz vorbei. E21 lebt nicht vom Geist eines falschen Pharisäertums. Matthias Lohmann bekräftigte im Gegenteil, dass E21 zuallererst die frohe Botschaft positiv formulieren und betonen will. Es geht nicht darum, Protestbewegung gegen etwas zu sein. »Wir wollen nicht negativ abgegrenzt arbeiten. Wir wollen positiv und froh die Gute Nachricht verkündigen!«, so Lohmann wörtlich. Die Mitarbeiter von E21 wollen nicht leichtfertig urteilen. In einer Selbstverpflichtung heißt es deshalb: »In dem Ringen um die rechte Erkenntnis der Offenbarung Gottes ist uns wichtig, dass Diskussionen in einer Art und Weise geführt werden, die dem Wesen Jesu angemessenen ist. Deshalb streben wir in persönlichenwie öffentlichen Verlautbarungen und Diskussionen – bei aller inhaltlichen Klarheit und Direktheit von Formulierungen – einen christusgemäßen Umgang im Miteinander an und distanzieren uns von unsachlichen Verallgemeinerungen, polemischem Stil und persönlichem Streit.« Die Aufforderung von Petrus, Gespräche über den Glauben in einem Geist der »Sanftmut und Ehrerbietung« zu führen (1Petr 3,15–16), wollen wir »sehr ernst« nehmen.
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    Matthias Lohmann bei einem seiner leidenschaftlichen Vorträge

Alles in allem habe ich die Tage genossen und freue mich sehr auf die Konferenz im Jahr 2012, für die John Piper und Donald Carson als Referenten zugesagt haben. Ich hoffe, dann viele nette Leute wieder zu treffen.

Die Christen sind hungrig, verlangen nach kräftiger geistlicher Nahrung. Ich hoffe und bete, dass die Prediger des Evangeliums diesen Hunger spüren und Gottes Wort mit Liebe und Sorgfalt auslegen. Bekennen wir wie Paulus: »Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; eine Kraft Gottes ist es zur Rettung für jeden, der glaubt …« (Rom 1,16).

 

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10 Kommentare
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12 Jahre zuvor

[…] seinem Blog kurz die „Evangelium 21″ – Konferenz Revue passieren lassen. Siehe hier. Share this:TwitterFacebookLike this:LikeSei der Erste, dem dieser post […]

12 Jahre zuvor

Eine sehr gute Konferenz. Die drei Tage haben sich wirklich gelohnt. Am meisten hat mich Andre Bay beeindruckt. Seine Botschaft unbedingt anhören: http://www.evangelium21.net/audio/13%20Das%20Evangelium%20f%C3%BCr%20die%20Welt%20-%20Die%20Gemeinde%20und%20Mission.mp3

Klaus Hickel
12 Jahre zuvor

Vielen Dank fuer diesen Artikel. Ich freue mich schon darauf, naechstes Jahr dabei zu sein!

Peter W
12 Jahre zuvor

Klaus, wir freuen uns auch wenn du da bist, und beten dafür.

Johannes Strehle
12 Jahre zuvor

Danke für die prompte Verfügbarkeit der Referate und des Manuskripts. Für die, die nicht dabei waren: Es lohnt sich, alle Referate zu hören bzw. zu lesen. Zunächst war ich wieder einmal genervt, mit welchem Aufwand unter Christen Selbstverständlichkeiten proklamiert werden müssen. Eine Konferenz über den Bau von Häusern mit Referaten über die Notwendigkeit von Fundament, Statik, Fenstern, Türen und Dach wäre zum Beispiel lächerlich; außer bei den schlauen Schildbürgern. Doch letztlich war ich dann gerade davon beeindruckt, mit wie viel Freude, Demut, Engagement, Kompetenz und Selbstverständlichkeit Selbstverständlichkeiten ohne faule Kompromisse vorgetragen wurden. Und auf wie viel Interesse und Zustimmung das stieß. Ein seltenes Ereignis, jedenfalls in Deutschland. Die Reformation war auch nichts anderes als die mutige Proklamation von elementaren Selbstverständlichkeiten. Mere Christianity … (Lewis) Den idea-Artikel „Seichte Predigten lassen Besucher geistlich verhungern“ finde ich OK. Wer für etwas ist und dabei nicht postmodern, der ist zwangsläufig auch gegen etwas. Die „Art und Weise …, die dem Wesen Jesu angemessenen ist“,… Weiterlesen »

Roderich
12 Jahre zuvor

@Johannes, Vielen Dank fuer den Eindruck, das hilft mir, mir ein Bild von der Konferenz zu machen. Auch ich wuensche dem Vorhaben Gelingen, und hoffentlich faellt naechstes mal die Idea Berichterstattung freundlicher aus – v.a. wuensche ich mir, dass man bei Idea die Bedeutung (und die Intention / Notwendigkeit) solcher Treffen anerkennt. Die Reformation war auch nichts anderes als die mutige Proklamation von elementaren Selbstverständlichkeiten. Hmm… Martin Luther musste erst durch fuenf Jahre extreme Tiefen, (Gebetsnaechte, Selbstkasteihungen etc., Gott suchen), bis er endlich das wiederentdeckte, was verschuettet war. Wenn Wahrheiten tief verschuettet sind, dann sind die Selbstverstaendlichkeiten oft nicht mehr so selbstverstaendlich. Heute in der Evangelikalen Bewegung muessen auch ganz zentrale Wahrheiten verschuettet sein. Sonst saehe es in der BRD anders aus. (Z.B. Bedeutung der Schoepfungsordnung, Reich-Gottes-Theologie, Theozentrizitaet (statt Anthropozentrismus), etc.) Ich denke, auch heute kommen wir nicht darum herum, jeder fuer sich Gott ganz intensiv zu suchen… sonst kann es sein, dass wir – wie manche Leute vor der… Weiterlesen »

FH
12 Jahre zuvor

Danke, lieber Ron, für deine Mitwirkung an E 21 und auch für die Zurverfügungstellung deines Konzepts. Ist das auch für die Seminare der anderen Referenten vorgesehen bzw. möglich? Bisher sehe ich auf der E 21 Homepage ausschließlich eine Downloadmöglichkeit.

5 Jahre zuvor

[…] Kraft lag in der Lehre, in der Wahrheit! Wie schreibt jemand so schön in einem Kommentar bei Theoblog: „Die Reformation war auch nichts anderes als die mutige Proklamation von […]

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