Familienpolitik

Die schwule Frage

Der wunderbare Satz:

Natürlich erhebt sich hier die Frage, wozu eine Kirche eigentlich da ist, wenn die gesellschaftliche „Lebenswirklichkeit“ ihr letzter Bezugspunkt ist.

stammt aus dem Aufsatz:

  • Jürgen-Burkhard Klautke: „Zur Homo-Ehe zugleich: Anmerkungen zu einem Vortrag von Siegfried Zimmer: Die schwule Frage“, Bekennende Kirche, Juli 2015, Nr. 61, S. 13–40.

Zum Hintergrund: Professor Siegfried Zimmer hat einen vielbeachteten Vortrag mit dem Titel „Die schwule Frage – Die Bibel, die Christen und das Homosexuelle“ gehalten und darin sehr entschieden eine revisionistische Position vertreten (vgl. auch hier). Der Ethiker Dr. Jürgen-Burkhard Klautke hat den Vortrag genauer untersucht und die Argumente von Siegfried Zimmer – wie soll ich es anders sagen – zerlegt.

Hier das obige Zitat im Kontext:

Als vor zweitausend Jahren das Evangelium in die Welt trat, beharrte die christliche Kirche unnachgiebig auch auf der Botschaft, dass es Gott ist, der in der Ehe Mann und Frau zusammengefügt hat (Mt. 19,6). Von daher sah sie sich von Anfang an gerufen, die Würde der biblischen Ehe, so wie sie Gott in und durch die Schöpfung geschenkt hat, aus Beziehungsanarchismen und -zwängen zu befreien. Es ist hier nicht der Ort, die Kirchen- und Missionsgeschichte unter diesem Blickwinkel abzuklopfen. Aber anhand zweier Beispiele sei der oft unerbittlich harte Kampf für die Ehe in Erinnerung gerufen.

Im Römischen Reich, in dem in der Kaiserzeit das Konkubinat gang und gäbe war, ließ die Kirche niemanden zur Taufe zu, der in einem Konkubinat lebte. Damit riskierte sie nicht nur schwere Konflikte mit der römischen Gesellschaft, sondern sie nahm auch innerkirchliche Auseinandersetzungen in Kauf. Aber sie blieb dabei: Es gibt keine schillernden Zwischenformen zwischen Ehe und Nicht-Ehe, zwischen Verheiratetsein und Nicht-Verheiratetsein. Die Abschaffung des Konkubinats in der staatlichen Gesetzgebung erfolgte erst im fünften und sechsten Jahrhundert. Aber immerhin: Die Kirche hatte mit ihrer Haltung gegenüber der Gesellschaft gesiegt, wenn auch erst nach Jahrhunderten.

Als im frühen Mittelalter Bonifatius in Germanien missionierte, bestand ein Großteil seiner Aktivitäten im Kampf gegen die damals weit verbreitete Vetternehe. Das waren von den Eltern arrangierte Zwangsehen, bei denen es vorrangig um Sicherung ihrer eigenen Altersversorgung ging, sodass die Zusammenlegung oder die Erhaltung des Ackerlandes vorrangiges Ziel war. Die Braut wurde praktisch nie gefragt, der Bräutigam selten. Um der Achtung der von Gott eingesetzten Ehe willen stemmte Bonifatius sich mit großer Entschiedenheit gegen diesen gesellschaftlichen Morast.4 Angesichts der bäuerlichen Sturheit erzielte darin die Kirche erst im Spätmittelalter halbwegs durchgreifende Erfolge.

Im Lauf der Kirchengeschichte gelang es wahrlich nicht immer, die von Gott gegebene Ehe in ihrer großartigen göttlichen Bestimmung hochzuhalten. Immer wieder drohte sie den hartnäckigen Wünschen der “hochwohlgeborenen” Landes[kirchen]fürsten und den Ansprüchen und Forderungen der jeweiligen Modeströmungen zu unterliegen.

Aber trotzdem: Wenn man das über die Jahrhunderte währende zähe Ringen um die Würde der Ehe verfolgt und mit heutigen Verlautbarungen zu dieser Thematik vergleicht, ist die gesellschaftliche Totalanpassung der heutigen Volkskirche überdeutlich. Anstatt auch nur ansatzweise die Ehe als Schöpfungsordnung und als herrliches Geheimnis des Abbilds der Liebe zwischen Christus und seiner Gemeinde zu bezeugen (Eph. 5,22-33), liest man in den betreffenden Veröffentlichungen viel schale Psychosoziologie, bei der von einer “Lebenswirklichkeit” ausgegangen wird, hinter die man nicht zurückkönne. Natürlich erhebt sich hier die Frage, wozu eine Kirche eigentlich da ist, wenn die gesellschaftliche “Lebenswirklichkeit” ihr letzter Bezugspunkt ist.

Den vollständigen Vortrag gibt es hier: Bekennende_Kirche_61-Zur_Homo-Ehe.pdf.

Die Familie lebt

Eine Allensbach-Studie belegt, was viele ahnen: Die Familien in Deutschland sehen traditioneller aus, als das Bild in den Medien uns glauben macht. Wolfgang Büscher schreibt:

Man konnte meinen, die Familie, wie wir sie kannten, löse sich unrettbar auf in ein unüberschaubares Patchwork wunderlicher bis bizarrer Lebensformen. Schon bald werde man Familien nur noch aus historischen Filmen kennen. Schmarrn! Allensbach hat gesprochen – und die Kulturpessimisten sehen wieder mal alt aus.

Der Befund ist, grob gesagt, dieser: Die Familie hilft sich selbst. Weder erstarrt sie zu Tode angesichts der Anforderungen der modernen Arbeitswelt, die auf sie einprasseln (beide Eltern berufstätig, weil es anders kaum geht oder weil eben beide gut ausgebildet sind und gern arbeiten möchten).

Noch erstarrt sie in hilfloser Realitätsverweigerung (wir machen es wie die Altvorderen, komme, was wolle). Nein, die Familie tut das einzig Vernünftige: Sie passt sich so geschmeidig wie nötig, aber so wenig wie möglich der neuen Wirklichkeit an.

Mehr: www.welt.de.

VD: TJ

Fortschritt braucht Vater, Mutter, Kinder

Bei der beabsichtigten Gleichstellung von Ehe und „Homo-Ehe“ geht es nicht um Kleinigkeiten, sondern um die Keimzelle der Gesellschaft. Zeit für den Bundestag, Farbe zu bekennen. Obwohl der Schutz der Familie eigentlich selbstverständlich sein sollte, muss man heute sehr dankbar sein, wenn ein Journalist wie Reinhard Müller die Diskussion um das neue Familienbild mit folgenden Worten kommentiert:

Zwar bringt auch nicht jede Ehe Kinder hervor, wie Karlsruhe messerscharf beobachtete, doch ist die Verbindung zwischen Mann und Frau nun einmal die einzige, die Kinder hervorbringen kann. Hier geht es nicht um Antidiskriminierung, sondern um Vaterschaft, Mutterschaft und Kindeswohl. Müsste aus einer kompletten Gleichstellung nicht gefolgert werden, Leihmutterschaft auch in Deutschland zu erlauben? Der neue, überparteiliche Leitsatz, der womöglich bald auch im Grundgesetz steht, lautet: Familie ist da, wo Kinder sind. Aber die Samenbank ist nicht die Keimzelle der Gesellschaft. Ist das konservativ? Wer Fortschritt will, braucht Vater, Mutter, Kinder.

Hier: www.faz.net.

„Ehe light“ wie in Frankreich?

Die „Ehe light“ ist in Frankreich ein Erfolg, die Schweiz will sie übernehmen. Auch Deutschland solle für unverheiratete Paare einen neuen Zivilstand schaffen, fordern nun Politiker der Grünen. Doch Juristen sind skeptisch.

Alan Cassidy schreib für die FAZ:

Verliebt, verlobt, verheiratet: Das war einmal. Immer mehr deutsche Paare leben heute ohne Trauschein zusammen. Die Zahl der geschlossenen Ehen ist seit 1970 um ein Drittel zurückgegangen, jedes dritte Kind wird unehelich geboren. Im Familienrecht hat dieser gesellschaftliche Wandel jedoch keinen Niederschlag gefunden. Bis heute kennt Deutschland nur die traditionelle Ehe, die erweiterte Lebensgemeinschaft für Homosexuelle – aber kein Rechtsinstitut für die Millionen von heterosexuellen Paaren, die unverheiratet bleiben wollen.

Mehr: www.faz.net.

Das gute Recht der Eltern

Der Kommentar „Das gute Recht der Eltern„ von Heike Schmoll, der in der gestrigen Ausgabe der FAZ erschienen ist (11.11.2014, Nr. 262, S. 1), kann seit heute auch online eingesehen werden. Darin heißt es:

Wer das sogenannte Gender-Mainstreaming kritisiert, gilt in Kreisen einesfortschrittlichen Zeitgeistes als homophob und reaktionär. Das ist das Kampfvokabular, mit dem sich Skeptiker staatlich verordneter Gender-Theorien in der Kita oder im Schulunterricht konfrontiert sehen. Doch handelt es sich meist um Eltern, die auf die „Lufthoheit über den Kinderbetten“ (Olaf Scholz) und ihr Grundrecht auf Erziehung nicht verzichten wollen. Es geht ihnen nicht darum, die Gleichstellung der Geschlechter und unterschiedlichen Lebensformen in Frage zu stellen, erst recht nicht darum, einzelne Formen von Sexualität zu stigmatisieren. Sie fühlen sich nur verantwortlich für die Sexualerziehung ihrer Kinder und wollen solche Fragen mit der nötigen Sensibilität in der jeweils passenden Entwicklungsphase angesprochen wissen.

Die Ziele des sogenannten Gender-Mainstreaming sind den Eltern noch viel zu wenig bekannt. Nur die Lehrpläne aus Baden-Württemberg und in Nordrhein-Westfalen bringen in einer selten aggressiven Form zutage, was sonst in einer „hidden agenda“ begrifflicher Nebelkerzen und Anglizismen verdeckt bleibt. Das Gender-Mainstreaming als EU-Richtlinie, die weit mehr umfasst als die Gleichstellung von Männern und Frauen, ist von allen Mitgliedstaaten für verbindlich erklärt und von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt schon 1999 vom Bundeskabinett als Leitprinzip der eigenen Politik anerkannt worden. „Gender“ meint die gesellschaftlich, sozial und kulturell geprägten Geschlechterrollen und stammt aus der Sexualforschung. Zunächst sollte es das Phänomen der Transsexualität sprachlich erfassen und wurde dann von der Homosexuellenbewegung aufgegriffen.

Hier mehr: www.faz.net.

Verrat an der Familie

Der Staat drängt Mütter in den Job – und Kinder damit in die Krippe. Doch nicht alle Eltern wollen das so einfach hinnehmen und leisten Widerstand. Ulrike Plewnia schreibt in FOCUS online:

Ein radikaler Wandel hat die Gesellschaft erfasst. 2014 wird ein Drittel aller Kleinkinder außerhalb der eigenen Familie betreut, Das sind doppelt so viele wie noch 2007. Die Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Krippenplatz beschleunigt den Trend, und Propaganda unterstützt ihn: Die Krippe biete Kleinkindern essenzielle Bildungschancen, häusliche Betreuung sei anachronistisch, heißt es.

Mehr: www.focus.de.

VD: JS

Vereinbarte Betreuungszeit in Kitas

Das Statistische Bundesamt hat gestern kurz und knapp die Zahl der Woche veröffentlicht. Was hat es mit der Zahl 38 auf sich?

Vereinbarte Betreu­ungszeit in Kitas für unter 3-Jährige: durch­schnittlich 38 Wochen­stunden

WIESBADEN – Die Eltern in Deutschland hatten im März 2014 für ihre unter 3-jährigen Kinder in Kindertageseinrichtungen durchschnittlich eine Betreuungszeit von fast 38 Wochenstunden vereinbart. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, wurden für 16 % der unter 3-Jährigen Betreuungszeiten bis zu 25 Stunden, für 28 % mehr als 25 bis 35 Stunden und für 56 % mehr als 35 Stunden pro Woche vertraglich vereinbart.

Die längste durchschnittliche Betreuungszeit vereinbarten die Eltern im Saarland mit über 45 Wochenstunden, die kürzeste in Bayern mit 31,5 Wochenstunden.

Nun denn.

VD: FL

Schwesig will noch mehr teure Sozialromantik

Uli Dönch hat für den FOCUS ein aktuelles Interview mit Familienministerin Manuela Schwesig treffend kommentiert. Frau Schwesig will zwar auch in Zukunft die traditionelle Familie akzeptieren, warnt aber Frauen vor den „handfesten Nachteilen“, Kinder großzuziehen. Wir haben eine Familienministerin, die den verfassungsmäßigen Schutz der Familie sehr ernst nimmt.

Das beste hebt sich Manuela Schwesig aber für den Schluss des FOCUS-Interviews auf. Die Frage, ob sie neben der Mutter in „Familienarbeitszeit“ auch für die Mutter als „Hausfrau“ werben wolle, beantwortet sie spürbar zähneknirschend: „Auch dieses Lebensmodell akzeptiere ich natürlich.“

Aber schon im nächsten Satz warnt sie alle Frauen vor den „handfesten Nachteilen“, wenn sie ihre Kinder zu Hause großziehen – Unterhaltsansprüche, Rente etcetera.

Und die Vorteile? Die gibt’s offenbar nicht. So etwas wie eine enge, vertrauensvolle, stärkende Mutter-Kind (oder auch: Vater-Kind)-Beziehung kommt in Manuela Schwesigs Weltbild offensichtlich nicht vor. Man wundert sich, warum die Chefs Angela Merkel und Sigmar Gabriel ihre aus der Spur geratene Familienministerin nicht abbremsen.

Hier: www.focus.de.

Erziehung: Wann der Staat einzugreifen hat

Robert Spaemann ( Gesinnungsethik und Verantwortungethik, in: Peter M. Schmidhuber (Hrsg.): Orientierungen für die Politik? Vier philosophische Vorträge von Arno Baruzzi, Nikolaus Lobkowicz, Manfred Riedel, Robert Spaemann, München 1984, S. 66–67):

Der Gedanke einer gestuften Verantwortung ist für jede konkrete Ethik unerlässlich. So haben Eltern in der Regel die positive Verantwortung für das Wohl und die Erziehung der Kinder. Die subsidiäre Verantwortung des Staates bezieht sich nicht darauf, das Wohl und die Erziehung des Kindes zu optimieren, d. h. sie den Eltern immer dann aus der Hand zu nehmen, wenn die Erziehung nach Auffassung der Behörden bei anderen Personen besser wäre als bei den Eltern. Fast allen Eltern müssten dann die Kinder weggenommen werden, denn wer erzieht schon seine Kinder so, dass jemand anderes sie nicht vielleicht noch besser erzöge? Aufgabe des Staates kann es nur sein, die Unterschreitung bestimmter Minimalforderungen, die sich aus der Menschenwürde des Kindes ergeben, zu verhindern und tätig zu werden, wenn diese gefährdet sind.

Gefunden beim iDAF: iDAF_Nachricht_Zitat_13_2014.pdf.

Fünf Einsichten aus der AOK-Familienstudie 2014

Job und Kinder unter einen Hut zu bekommen, belastet Eltern und ihre Kinder. Ein glückliches und ritualisiertes Familienleben kann Eltern und Kinder stärken. Hier ein paar Einsichten aus der AOK-Familienstudie 2014:

1. Der Zeitdruck macht den Familien sehr zu schaffen. Hier wird sich auswirken, dass der „Doppelverdienerhaushalt“ zum Normalfall geworden ist:

Analog zur Studie 2010 wurden die Eltern gefragt, inwieweit sie sich als Mutter oder Vater belastet fühlen: zeitlich, finanziell, psychisch, körperlich, partnerschaftlich. Dabei zeigt sich: Eltern leiden vor allem unter Zeitknappheit. Fast die Hälfte der Eltern klagt über starken oder sehr starken Zeitstress, etwa ein Viertel über finanzielle und psychische Belastungen, ein Fünftel über starke körperliche Anstrengung und ein Siebtel über eine partnerschaftliche Belastung. Das unterschiedliche Gewicht der verschiedenen Belastungsfaktoren hat sich bereits in der Vorgängerstudie ergeben. (S. 13)

Der Hauptunterschied zu 2010 ist, dass die Eltern sich heute in den meisten Bereichen (d.h. finanziell, körperlich, psychisch und partnerschaftlich) insgesamt weniger belastet sehen. Gegenläufig dazu hat aber der Zeitdruck im Elternalltag seit 2010 zugenommen: Heute fühlen sich 46% zeitlich stark bis sehr stark belastet, 2010 waren es nur 41%. Ursache dafür könnten die Bildungsanstrengungen vieler (Mittelschicht-) Eltern sein, ihren Kindern durch außerschulische Aktivitäten (Nachhilfe, Sport, Kunst, Musik etc.), die in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben, eine bessere Wettbewerbsposition zu verschaffen. (S. 16)

2. Kinder, die sich täglich gemeinsam mit ihren Eltern bewegen, haben weniger gesundheitliche Probleme:

In der aktuellen Familienstudie zeigt sich nun: Kinder, deren Eltern sich jeden Tag mindestens einmal Zeit nehmen, um sich gemeinsam mit ihnen zu bewegen (z.B. Rad fahren oder spazieren gehen), leiden weniger unter gesundheitlichen Beschwerden. Entsprechend haben Kinder, deren Eltern sich nur selten (einmal im Monat) zusammen mit ihnen bewegen, häufiger gesundheitliche Probleme. Das Bewegungsverhalten hat auch Auswirkungen auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität. Kinder von Eltern, die sich mehrmals täglich mit ihnen zusammen bewegen, haben eine höhere gesundheitliche Lebensqualität im Vergleich zu Kindern, deren Eltern sich maximal nur ein paar Mal im Monat mit ihnen bewegen. Eltern sollten sich daher öfters die Zeit nehmen, um sich mit ihren Kindern zu bewegen. So kann mit relativ einfachen Mitteln wie beispielsweise durch einen gemeinsamen Spaziergang oder einer gemeinsamen Fahrradtour die Gesundheit des Kindes gestärkt und seine gesundheitsbezogene Lebensqualität verbessert werden. (S. 73)

3. Eine gute Qualität des Familienlebens wirkt sich positiv auf die Gesundheit der Kinder aus:

Eltern sind mit ihrem Familienleben und mit ihrer Partnerschaft zufriedener, wenn es den Kindern gut geht. Ebenso plausibel ist der umgekehrte Zusammenhang: Zufriedene Eltern haben gesündere Kinder. (S. 76)

4. Freunde, Nachbarn und Verwandte stärken die Familie:

Zu den familiären Ressourcen, die ein gesundes Aufwachsen der Kinder begünstigen, gehört nicht nur frei verfügbare Zeit, sondern auch ein möglichst breites Unterstützungsnetzwerk. 19% der Familien, in denen das Kind keine gesundheitlichen Beschwerden hat, haben Freunde, Verwandte und Nachbarn, die helfen. In Familien mit Kindern, die gesundheitliche Beschwerden haben, sind es nur 12%. Ein ähnlicher Unterschied lässt sich feststellen in Bezug auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Kinder. (S. 82)

5. Die Reglementierung des Medienkonsums wirkt sich positiv auf die Kindergesundheit aus:

Kinder von Eltern, die die Fernsehzeit ihrer Kinder reglementieren, haben in der Tendenz weniger häufig gesundheitliche Beschwerden als Kinder, deren Nutzungsdauer nicht beschränkt ist (20% vs. 23%). Ein vergleichbarer Unterschied zeigt sich bei der Computernutzung. Kinder, deren Zeit vor dem Computer nicht begrenzt wird, haben 1,25 mal so häufig gesundheitliche Beschwerden wie Kinder ohne Nutzungsbeschränkung (25% vs. 20%) … Neben der reinen Nutzungsdauer ist bei Medien wie Fernseher, Computer, Spielkonsole oder Smartphone auch von Bedeutung, ob sie vom Kind allein genutzt werden, oder ob die Eltern an der Nutzung partizipieren und das Kind dabei begleiten. Die Untersuchungsbefunde zeigen nämlich, dass es Kindern, die elektronische Medien eher alleine nutzen, tendenziell gesundheitlich schlechter geht. (S. 83f.)

Die Ergebnisse der Studie können hier heruntergeladen werden: aok_familienstudie_2014_gesamtbericht_band_1.pdf.

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