Glauben und Denken heute 2/2023

Die allerletzte Ausgabe von Glauben und Denken heute (2/2023) steht online. Als Schwerpunktthema wurde diesmal das Buch Christentum und Liberalismus von J. Gresham Machen gewählt, das vor 100 Jahren erstmalig erschienen ist und an Aktualität wenig verloren hat. Auch die Predigt von Harry Emerson Fosdick, die Machen dafür den Anstoß gab, das Buch zu schreiben, ist in dieser Ausgabe in einer deutschen Übersetzung enthalten. Vermutlich könnte sie heute auf einem evangelikalen Kongress gehalten werden, ohne dass dabei vielen Besuchern auffallen würde, dass in ihr eine neue Religion verbreitet wird. Auch die Polemik gegen „Fundamentalisten“ käme wahrscheinlich gut an. Einheit, für die lehrmäßige Grenzen aufzuweichen sind, steht nach wie vor hoch im Kurs.
Allerdings gibt es starke Gründe für die Annahme, dass Fosdick mit seiner Vision eines libarelen Christentums gescheitert ist. Die Entwicklung der Mitgliedszahlen bei den großen Kirchen in Deutschland zeigt, dass es überflüssig geworden ist – auch oder vielleicht besonders unter dem Bildungsbürgertum, das Fosdick so gerne halten wollte.
Hier die Beiträge der Ausgabe:
Artikel
- Editorial: Haben die Fundamentalisten verloren? (Ron Kubsch)
- 100 Jahre „Christentum und Liberalismus“ (Daniel Facius)
- Lehre (J. Gresham Machen)
- Sollen die Fundamentalisten gewinnen? (Harry Emerson Fosdick)
- Die Exerzitien des Ignatius von Loyola (Jürgen Neidhart)
- Evangelikale Israeltheologie (Franz Graf-Stuhlhofer)
- Von den Vätern lernen: Der Pastor und sein griechisches Neues Testament (J. Gresham Machen)
Rezensionen
- Herman Bavinck, Ethics: The Duties of the Christian Life (Hanniel Strebel)
- Dallas Willard, Gott: Du musst es selbst erleben (Michael Freiburghaus)
- Johannes Gonser, Abtreibung – ein Menschenrecht? (Markus Widenmeyer)
- Florian Wilk, Der erste Brief an die Korinther (Tanja Bittner)
- Nathaniel Gray Sutanto, God and Knowledge (Hanniel Strebel)
- Roy A. Clouser: Der Mythos der religiösen Neutralität (Franz Graf-Stuhlhofer)
Buchhinweise
- Deutsche Bibelgesellschaft, Das Markusevangelium: Griechischer Text mit Übersetzungshilfen (Ron Kubsch)
Die Ausgabe kann hier heruntergeladen werden: gudh032.pdf.


Die Ausgabe Nr. 29 (1/2022) der Zeitschrift für Theologie und Gesellschaft Glauben und Denken heute ist erschienen. Wieder sind allerlei hilfreiche Beiträge enthalten. Einleitend fragt Tanja Bittner, wer heutzutage noch „aus Werken“ gerechtfertigt werden möchte, und zeigt, dass das hinter der „Werksgerechtigkeit“ stehende Prinzip nach wie vor aktuell ist. Johannes Lang untersucht die herausfordernde „Verstümmelungsanweisung“ in 5Mose 25,11–12. Franz Graf-Stuhlhofer setzt sich in einem ersten Beitrag mit den Entstehungs- und Veröffentlichungszeiten der synoptischen Evangelien und in einem zweiten mit dem Zusammenhang von Korruption und Konfession auseinander. Der aus Asien stammende Theologe Jackson Wu hat den Anlauf unternommen, eine kleine Theologie der Scham zu entwickeln. Daniel Facius fragt nach dem „abwesenden Gott“ angesichts von schwerem Leid. Frank Liesen stellt in seinem ausführlichen Beitrag die These auf, dass die Bethel Church Elemente eines New-Age-Synkretismus einverleibt hat und die Evangelikale Bewegung herausgefordert ist, darauf zu reagieren. In der Rubrik „Von den Vätern lernen“ zeichnet der niederländischen Theologe Herman Bavinck die Abkehr von christlichen Glauben unter den Gelehrten im ehemaligen Abendland nach.
Die Ausgabe Nr. 28 (2/2021) der Zeitschrift für Theologie und Gesellschaft Glauben und Denken heute ist erschienen. Diese Ausgabe enthält wieder eine Reihe interessanter Beiträge. David Gibson erörtert in seinem Aufsatz Calvins Erwählungslehre, über die übrigens in den letzten Jahrzehnten gar nicht so viel geschrieben wurde, wie manche denken. Markus Till setzte sich in seinem Aufsatz mit der Kanonkritik von Thorsten Dietz auseinander. Es folgen kürzere Artikel von Thomas Schirrmacher, Franz Graf-Stuhlhofer, Hartmut Steeb und Dirk Störmer. Ergänzt wird die Ausgabe abermals durch mehrere Rezensionen und Buchhinweise.
Die Ausgabe Nr. 25 (1/2020) der Zeitschrift für Theologie und Gesellschaft Glauben und Denken heute ist erschienen.
Mit etwas Verspätung ist die Ausgabe 2/2019, Nr. 24, online gegangen. Sie enthält zwei längere Beiträge. In einem Offenen Brief befragt Thomas Schirrmacher das Streitverständnis des Publizisten Jürgen Mette, der sich in den letzten Jahren immer wieder ablehnend zur evangelikalen Debattenkultur geäußert hat. Schirrmacher erklärt, was ihm an seiner Streithaltung aufgefallen ist und stellt hilfreiche Rückfragen. In ihrem Aufsatz „Soll ich meines Bruders Hüter sein?“ untersucht Tanja Bittner die inzwischen klassische Auslegung des Herrenwortes: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet“ (Mt 7,1). Das Ergebnis dürfte einige überraschen.
Die Ausgabe 1/2019 der Zeitschrift für Theologie und Gesellschaft, GLAUBEN UND DENKEN HEUTE, steht online. Neben zahlreichen Buchhinweisen und Rezensionen enthält diese Ausgabe wieder wertvolle Artikel. In der Rubrik „Von den Vätern lernen“ erscheint diesmal ein Brief, den der Kirchenvater Augustinus etwa 405 n. Chr. an Hieronymus geschrieben hat. In dem Schreiben werden interessante Themen behandelt, etwa eine wahrhaftige Streitkultur unter Christen, die Lüge oder der Umgang mit den Kirchenvätern. Von besonderer Bedeutung ist das Schreiben allerdings, weil sich Augustinus darin nachdrücklich zur Autorität der kanonischen Schriften bekennt und erklärt, dass er der Bibel völlig vertraut.